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Liebe Leute,

ich hab aufgrund starker familiärer Belastungen und damit einhergehenden Angstzuständen im Dezember mit Cipralex begonnen. Von Anfang an fühlte ich mich etwas gedämpft, im Februar haben plötzlich Derealisationsgefühle begonnen. Habe diese eindeutig mit dem Medikament verbunden und auf Sertralin (nur 25mg) gewechselt. Kurze Zeit ging es mir besser, dann begannen wieder Derealisationsgefühle, in Watte gepackt sein, Benommenheit. Nach einer Woche ganz absetzen und keiner wesentlichen Verbesserung meinte die Psychiaterin, dann wirds wohl zu wenig gewesen sein und die Angst schuld sein und wir haben auf 50mg hochdosiert. Dann ging es mir noch schlechter - extreme Benommenheit, Gefühlslosigkeit, Antriebslosigkeit, Unruhe etc. Nach vier Wochen Ausprobieren haben wir jetzt gemeinsam entschieden ganz abzusetzen und etwas abzuwarten.

Mir ginge es eigentlich gut aktuell, wenn nur diese Benommenheit, Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht wäre, ich bin eigentlich ein sehr berührbarer Mensch und spür mich grad so wenig und das macht mich teilweise echt verzweifelt. Habe aber erst gestern die letzte 25mg Tablette genommen.

Ich bin in guter ärztlicher Behandlung und bitte ausdrücklich nicht um Antworten, die mich weiter verunsichern, sondern frage nur, ob hier jemand ist, der/dem es ähnlich ergangen ist mit Cipralex und Sertralin und die/der mir Hoffnung machen kann, dass das mit dem Absetzen wieder vergehen wird. Meine Hoffnung wäre, dass die eine Woche absetzen zu wenig war, die Psychiaterin meint, dass eine Woche reichen müsste, um alle Nebenwirkungen verschwinden zu lassen. Vertraue ihr, finde aber auch, dass sie viel beschwichtigt.


DANKE euch!

28.05.2023 17:07 • 29.02.2024 #1


6 Antworten ↓


Hallo und willkommen, verstehe ich es richtig? Du hast im Dezember 2022 mit Cipralex angefangen, im Februar auf 25mg Sertralin gewechselt, dann komplett aufgehört und nach einer Woche Pause auf 50mg Sertralin erhöht und dann nach ein paar Wochen wieder von jetzt auf gleich aufgehört?
Und das alles nach Rücksprache mit einer Psychiaterin?
Ich würde sagen, dass du mit deinen Symptomen relativ viel Glück hast bei dem hin und her.
Absetzerscheinungen können im ungünstigsten Fall ein paar Monate anhalten. Vermutlich kann man hier mit einer gesunden Lebensweise aber auch lindern.

A


Sertralin und Benommenheit, Freudlosig- & Müdigkeit

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Hallo und danke vielmals für deine Antwort!
Genau, von Cipralex zu Sertralin 25mg Anfang Februar und dann bis Mitte April bei Sertralin 25mg geblieben. Dann war mir das in Watte-Gefühl zu blöd und ich hab (alles in Absprache) für eine Woche abgesetzt. Nachdem dieses in Watte-Gefühl, benebelt sein, ferngesteuert-Gefühl dann nach einer Woche ohne Tabletten nicht weg war, meinte die Psychiaterin sie Symptome sind eher keine Nebenwirkungen, sondern Angstsymptome (obwohl es mir angstmäßig gut ging aus eigener Sicht), und ich sollte wieder für vier Tage 25mg nehmen und dann 50mg. Dann ging es mir absolut nicht besser, ich wollte es aber durchziehen und schauen, ob die Nebenwirkungen besser werden. Habs vier Wochen durchgezogen (bis Mitte Mai) und es änderte sich nichts, eher konnte ich mich zusätzlich auch über nichts mehr freuen. Also jetzt ganz absetzen.

Jetzt hab ich eben gestern das letzte Mal 25mg genommen und warte jetzt auf Besserung der Benommenheit, Müdigkeit etc.
Die Psychiaterin ist supernett, nimmt sich viel Zeit, meint aber auch, dass sie dieses Reagieren auf Sertralin (wie es bei mir ist) kaum kennt.....
Ich hoffe einfach nur mich irgendwann bald einmal wieder ganz zu spüren wie vorher und mich nicht dauernd benommen zu fühlen, ich bin eigentlich eben ein berührbarer, fröhlicher Mensch. Angstmäßig geht es aktuell besser, das Sertralin wird diesbezüglich wohl auch gewirkt haben, außerdem haben sich die familiären Belastungen gebessert.

Von jetzt auf gleich hab ich nie aufgehört, schon immer mit ein und ausschleichen

In der geringen Dosierung über kurze Zeit eingenommen sind Absetzsymptome kein Problem.

Die Herausforderung sind eher (gefühlte) Absetzsymptome von den Ursprungssymptomen (Angstzustände) zu unterscheiden.
Das ist fast unmöglich aber auch nicht wesentlich.

Letztendlich ist Dein Leidensdruck entscheidend.
Wenn man es nicht mehr aushält,ist das so.

Dann muss was anderes her und auch Ärzte stecken nicht drin.
Die wissen auch nicht,wie ein Medikament im Einzelfall wirkt,die handeln nach einem gewissen vorgegebenen Schema.

Ich möchte Dich dazu ermutigen,es mal mit TZA zu probieren.
Die haben auch Nebenwirkungen,wirken aber zeitnah und vor allem zeitnah beruhigend.

Kann mir vorstellen,dass Du von Medikamenten derzeit genug hast aber auf lange Sicht ist es hilffeich,sich immer wieder neu dafür zu öffnen.


Ich war auch müder unter Sertralin.
Da musst du aktiv dagegen halten mit viel Bewegung, viel Wasser und guter Ernährung. Das hilft sehr.





Dr. med. Andreas Schöpf
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