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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe eine Frage zu Antidepressiva die mir verordnet wurden.

Ich leide seit Jahren unter dem Problem dass ich in Situationen in denen ich mich „gefangen“ fühle extreme Probleme habe zu schlucken. Dies kann dann nur extrem kontrolliert erfolgen. Wenn es dann mal nicht klappt folgen richtige Panikattacken mit Herzrasen, zittern und was alles dazu gehört. Ich denke schon im Vorfeld, bevor die Situationen anstehen ständig daran, dass ich hier dann versagen werde.
Das Problem ist generell beim Autofahren da. Also ich steige ins Auto ein und ab dem Moment „darf“ ich nicht mehr schlucken sagt mein Kopf weil das eh nicht klappt und ich muss diesen Reflex ständig kontrollieren.

Auch wenn Irgendwas mit grösseren Menschenansammlungen ansteht (Hochzeiten, Betriebsversammlungen etc.) weiss ich schon im Vorfeld dass dieses Problem da ist. Ich versuche sie dann zu umgehen und erfinde Ausreden um da nicht hin zu müssen…

Pauschal gesagt in allen Situationen in denen ich eigentlich einfach nur “funktionieren“ muss, aber nicht weg kann, wenn ich das will habe ich das Problem, nicht schlucken zu können.

Nach vielen Jahren habe ich mich nun endlich durchgerungen Hilfe bei einem Neurologen/Psychiater zu suchen, der Agoraphobie diagnostiziert hat.
Das deckt sich auch quasi zu 100% mit dem was ich aufgrund vorheriger Internet-Recherchen vermutet habe. Ich habe nahezu sämtliche Symptome hierzu….

Er hat mir nun eine Psychotherapie empfohlen (hier bin ich noch auf der Suche) und Escitalopram 5mg, welches ich nach 7 Tagen auf 10mg steigern soll.
Zusätzlich hat er mir als Bedarfs-Medikament Opipram 50mg verordnet, welches ich bis zu 6 mal täglich nehmen darf wenn entsprechende Situationen anstehen.

Er meinte ich solle mit einer Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung von ca. 30 Minuten rechnen.

Nun meine Frage: Ist das wirklich sinnvoll wenn ich es nicht dauerhaft nehme? Kann es so überhaupt eine Wirkung zeigen? Denn wenn ich so google und die Packungsbeilage lese, tritt doch mit Opipram auch nur ein Wirkeffekt ein wenn ich es dauerhaft nehme, oder liege ich da falsch?
Ich bin wie gesagt absolut neu und freue mich über Antworten von Betroffenen, die Erfahrungen mit der Krankheit und dem Medikament haben!

Viele Grüsse
Tamino

27.03.2024 08:17 • 22.04.2024 #1


6 Antworten ↓


Hallo!
Ich würde es genau so versuchen, wie dein Arzt es dir gesagt hat.
Escitalopram wirkt zwar nicht beruhigend, aber hilft, in den meisten Fällen, sehr gut gegen eine Angststörung. Kann allerdings bis zu 4 Wochen dauern, bis die Wirkung eintritt, bis dahin und auch danach, kannst du das Opipramol bei starken Unruhezuständen nehmen.

Ich nehme auch Escitalopram als Basismedikation und Trazodon als Bedarf zum Schlafen (momentan täglich).
Ich habe allerdings eine PTBS, mir hilft das Escitalopram aber sehr gut, dass nicht alles ganz nah an mich heran kommt.

A


Bei Agoraphobie Escitalopram + Opipram sinnvoll?

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Opipramol wirkt kurzfristig sedierend und wird oft bei Bedarf für Angst /Panik verwendet.
Da steht dann scheinbar die H1 wirkung im Vordergrund. Die Antidepressive wirkung erfordert eine Daueranwendung.
Wird halt gerne verschrieben, da wenig Nebenwirkungen aber auch recht schwach.

Hallo,

das hilft mir schon mal weiter, von dem her dass es Sinn gibt

Ich nehme das ganze zwar erst seit drei Tagen und habe natürlich auch schon die Opipram als Akut-Mittel, so wie es wohl demnach funktionieren soll probiert. Allerdings muss ich sagen dass ich da jetzt nicht wirklich eine Wirkung verspürt habe…

Daher die Frage: Kann ich das auch mal mit 2 Stück gleichzeitig, also 100mg probieren.
Auf dem Punkt sind wir im Arztgespräch nicht gekommen - Nur bis zu 6 mal täglich…‍️

LG

Wenn du bei 50 nix merkst sollten 100 kein Problem sein. Probiers vllt. aus wenn du gerade mal nicht Auto fahren muss oä.
Liegt auf jeden Fall im Bereich der normalen Dosierung
Bei Bedarf kann die Dosis auf dreimal täglich 100 mg gesteigert werden.

Hallo,

beachte auch dieses Sammelthema für Erfahrungen zur Kombination beider Medikamente:

agoraphobie-panikattacken-f4/opipram-mit-escitalopram-zusammen-t97978.html

Beste Grüße
Carsten

Hallo zusammen,

ich nehme Escitalopram 10mg nun mittlerweile seit fast 4 Wochen. Leider verspüre ich noch nicht gross eine Veränderung. Ist das erfahrungsgemäß so alles noch normal vom Zeitrahmen her und ist zu erwarten dass sich da noch was tut?

Gruss





Dr. med. Andreas Schöpf
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