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Gibt es ein Antidepressivum, ohne schwere, lebensbedrohliche Nebenwirkungen?
Ich habe gegen meine Angst Pipamperon verschrieben bekommen. Als mögliche Nebenwirkung ist das maligne neuroleptisch Syndrom aufgelistet.
Mir ist klar, dass diese Nebenwirkung extrem selten ist. Extrem selten ist aber nunmal nicht nie. Also steht jetzt meine Angst dem angstlösenden Medikament im Wege. Welch eine Ironie.
Habe das Medikament demnach bisher noch nicht genommen (soll als Notfallmedikament dienen).

Nun soll ich bald Antidepressiva verschrieben bekommen. Aber ich kenne mich ja. besser gesagt, ich kenne meine Angst.
Daher frage ich mich, bzw. jetzt euch: Gibt es irgendein Antidepressivum, welches keine möglichen Todesnebenwirkungen mit sich bringen *kann*? Oder sind die alle potenziell tödlich (und mir ist durchaus bewusst, dass das ganze Leben lebensgefährlich ist und wir alle jeden Tag Gefahren ausgesetzt sind und wir auch alle, das ist sicher, irgendwann sterben. Dieses Wissen hilft mir gerade nur leider nicht)?

Gestern 23:40 • 26.04.2025 #1


17 Antworten ↓


Potenziell tödlich ist schon einmal gar keins.
Da muss man schon sehr viel Pech haben bzw vieles zusammenkommen!
So gut wie alle haben ziemlich hässliche Nebenwirkungen was die meisten Leute aber auch nicht abhält sie zu nehmen...denn das besch....Leben mit einer psychischen Erkrankung ist für den größten Teil noch schlimmer bzw belastender.
Nach 20 Jahren sieht man das vielleicht anders und gewöhnt sich an schlechte Tage (so wie ich)
Für jeden anderen der nur das *High life* kennt ist das aber nicht akzeptabel und der nimmt dann auch das Zeug und kämpft sich durch die möglichen Nebenwirkungen.

Ich möchte nicht mehr das erleben was ich vor 10 Jahren erlebt habe und deshalb nehme ich auch keine Medikamente mehr.
Der Psychologe würde sagen falscher Ansatz,ich sage aber genauso wirds gemacht
Ich habe Angst vor den Nebenwirkungen auf das Herz/Kreislaufsystem und das ich dann wieder jede Nacht den Notarzt rufen muss der mir dann auch nur wieder ne Tavor gibt und den guten Ratschlag zum Psychlogen zu gehen weil er nix findet.
Gerade wenn man allein lebt ist das etwas was man überhaupt nicht gebrauchen kann.
Alles was den Puls/Blutdruck erhöht bzw verändert ist bei mir tabu und das trifft auf so gut wie jedes dieser Medikamente zu.

Und ja es geht auch ohne Antidepressiva.
Man findet sich damit ab,dass man schwerer aus dem Bett kommt,die Klingel ausmacht um seine Ruhe zu haben oder wenn gar nichts geht eben zuhause bleibt.
Man passt sein Leben an die Krankheit an und lebt weiter.
Wenn du also wirklich Angst hast zu sterben oder im Krankenhaus zu landen lass die Finger davon.
Wenn der Kopf nein sagt dann bringt auch der beste Psychiater bzw das beste Antidepressivum nix.
Dann heisst es andere Wege zu gehen und vielleicht eine Psychotherapie zu machen,sein Leben umzukrempeln,sich gesund zu ernähren,Stress abzubauen usw.

A


Antidepressivum ohne mögliche schwere Nebenwirkungen?

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@Uah: Ich versteh dich so gut – allein das Lesen von Nebenwirkungen reicht schon, damit die Angst eskaliert. Geht mir oft ähnlich. Es gibt kein völlig „ungefährliches“ Medi, aber manchmal ist die reale Gefahr kleiner als der Schatten im Kopf. Vielleicht hilft ein Gespräch, wo du offen sagen kannst, dass schon der Beipackzettel dich lähmt?

Zitat von Uah:
Gibt es ein Antidepressivum, ohne schwere, lebensbedrohliche Nebenwirkungen?

Es gibt gar kein Medikament ohne potenzielle lebensbedrohliche Nebenwirkungen. Selbst im Beipackzettel vom harmlosen Aspirin wird diese Gefahr genannt.

@Uah
Pipamperon ist ein Neuroleptikum und da wäre erstmal dir Frage, weshalb Du das nimmst?
Das gleiche gilt dann selbstverständlich auch bezüglich eines Antidepressivums.

Wenn Du psychische Probleme hast, wäre ja zunächst mal zu erkennen, welche das sind. Im nächsten Step wäre die Frage, ob mit Medikamenten kurzfristig Symptome behandelt werden sollen, oder langfristig eine Genesung angestrebt wird, die rein medikamentös möglich wäre. Letzteres kann bei bestimmten Erkrankungen ja der Fall sein.

Gehts aber erst nur um symptomatische Behandlung, würde garantiert eine Psychotherapie angeraten, die ein Arzt für sinnvoll erachtet, je nach Krankheitsbild.

Bei Deiner Angst wäre vielleicht ein Mittel der Wahl, in eine Tagesklinik oder Vollstationär in eine Klinik zu gehen. Zum einen wird da eine engere Überwachung stattfinden klnnen, was die Auswirkungen der Medikamente angeht, die Du einnimmst und entsprechend anpassend reagiert werden können. Zum Anderen gäbe es psychotherapeutische Unterstützung.
Und es gäbe Mitpatienten mit denen man sich bei bedarf austauschen könnte, was manchmal auch schön sein kann. Das Beste daran, es ist alles an einem Ort zu bekommen, wenn man das will und sich drauf einlässt.
Da man aber auf einen Platz meist länger warten muss, wäre der Zeitpunkt sich um einen zu bemühen, am besten jetzt. Und wenn man langfristig betreut werden möchte, so ist es ratsam, dies auch früh in der Klinik zu kommunizieren, denn die können auch dabei helfen, eine vernünftige Nachsorge aufzubauen.

@Uah
Klingt jetzt blöd aber auch das Leben hat als Nebenwirkung den Tod sogar als Ziel. Verrückt oder?

Im Leben ist vieles viel wahrscheinlicher und gefährlicher als diese seltene Nebenwirkung bei Medikamenten.

Trigger

-Dass du dir ne Sepsis vom Mückenstich holst und dran stirbst...
-Dass du beim hausputz die Treppe runter fällst und querschnittsgelähmt bist...
-Dass dich ein Auto Schwer erfasst...



Und selbst diese Dinge sind schon extrem selten. Diese schwerwiegenden Nebenwirkungen sind noch seltener.

Man kann im Leben leider nicht alles vermeiden.
Aber genauso wie du wieder vertrauen ins Leben bekommen musst um deine Ängste zu besiegen, musst du auch hier wieder vertrauen ins Leben bekommen.

Dir bleibt ja nix anderes als:Nimm sie und probiere es aus oder lass es eben sein, aber dann wirds halt auch nicht einfacher.

Und nein, es gibt keine harmlosen Medikamente. Weder Antidepressiva noch sonst irgendwelche Medikamente haben nicht immer mindestens eine sehr seltene, tötliche Nebenwirkung.


Trigger

Ibuprofen: Magendurchbruch

Pantoprazol Magenschoner: Hypomagnesiämie

Paracetamol: Leberversagen

Rennie gegen Sodbrennen: Hyperkalzämische Krise

Aspirin: Hirnblutung

Imodium akut: plötzlicher Herztod



Es KANN alles tötlich sein. Zwar mit ner super geringen Wahrscheinlichkeit, es KANN aber.

Daher einfach abwägen:
Geht's mir so kacke, dass ich das Medikament brauche? Oder komme ich auch ohne da raus-was aber eben vieeeel mehr Anstrengung fordert und oft langwieriger ist.

Es ist ja ok, nicht alles blind in sich rein zu stopfen. Aber die Pferde scheu machen bringt auch nichts.

@Faultier
Meine Angsterkrankung habe ich seit bestimmt 25 Jahren, wann sich daraus die Depression entwickelt hat - keine Ahnung.
Also ich weiß ganz genau wie du Nach 20 Jahren sieht man das vielleicht anders und gewöhnt sich an schlechte Tage (so wie ich) meinst.
Und auch deinen Weg, sich damit abzufinden, dass der Alltag so dann anders verläuft, finde ich nicht verkehrt. Aber ich habe Kinder. Und ich möchte für sie *besser* sein.
Eine Psychotherapie möchte ich machen...aber es ist schwierig einen Platz zu bekommen... Daher die Überlegung die Zeit bis dahin, und bis die Therapie dann Erfolge zeigt, mit Medikamenten zu überbrücken.

Zitat von Uah:
@Faultier Meine Angsterkrankung habe ich seit bestimmt 25 Jahren, wann sich daraus die Depression entwickelt hat - keine Ahnung. Also ich weiß ganz ...

Tagesklinik, Wartelisten, Beratungsstellen, musst da viel telefonieren und ins machen kommen.

Bzgl. Antidepressiva kann ich nicht viel sagen. Ich nehme Escitalopram, bin derzeit am ausschleichen, mache aber auch viel mit Bachblüten dazu.

@Disturbed
Das Pipamperon habe ich verschrieben bekommen, um sehr belastende Angstsituationen zu lösen. Wie gesagt, genommen habe ich es noch nicht, aus Angst . Ich war in einer Tagesklinik, dort hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Medikamente bekommen, bin aber noch in der Nachbehandlung dort.
Für mich wäre das Antidepressivum eine Übergangslösung. Ich möchte für meine Kinder besser sein. Ich bin auf der Suche nach einem Therapieplatz, aber... Tja, das dauert... Und auch bis die Therapie dann irgendwann mal langsam Erfolge bringt, dauert ja auch nochmal

@WayOut
Du hast absolut Recht.
Ich nehme aus dem Grund auch wirklich nur sehr, sehr selten irgendwelche Medikamente.
Wenn es doch sein muss, denke ich mir aber, vielleicht ist es doch was anderes, wenn ich 1x irgendwas nehmen muss, als wenn ich es jeden Tag über Monate nehme.
Aber es stimmt natürlich. So wird es nicht einfacher. So schaffe ich es, in den nächsten Monaten, garantiert nicht ohne/alleine. Trotzdem muss ich mich in diesem Fall glaube ich mich erst mit meiner Angst richtig auseinandersetzen, um diesen Schritt zu gehen.

Zitat von Uah:
Gibt es ein Antidepressivum, ohne schwere, lebensbedrohliche Nebenwirkungen? Ich habe gegen meine Angst Pipamperon verschrieben bekommen. Als ...

Ich habe mal eine Zeitlang Passionsblume als Tabletten genommen. Das hatte gut geholfen. Oder diese Lavendel - Tabletten..

Wenn du mit Sicherheit keine Nebenwirkungen möchtest, dann musst du etwas pflanzliches nehmen, alles andere kann, je nach Person, immer Nebenwirkungen haben...

Hallo Uah, nimmst du sonst auch mal irgendwelche Medikamente? Also mal ne Ibu oder n Hustensaft?

Zitat von Junika2906:
Hallo Uah, nimmst du sonst auch mal irgendwelche Medikamente? Also mal ne Ibu oder n Hustensaft?

Nur sehr, sehr selten, wenn es wirklich mal nicht anders geht (Kopfschmerzen des Todes )

@Sonnenblümchen5 auch pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen haben - zwar gering aber kann.. ich glaub man darf sich da einfach nicht so drauf versteifen oder mit einer Erwartung ran gehen … weil meistens passiert doch dann genau das bzw. dann steigt die Angst auf.

Blödes Beispiel - ich habe hier Melatonin Spray … das is gut verträglich, allerdings schmeckt das nach Minze. Ich habe dann nachgelesen das dort ätherische Öle enthalten sind. Als Kind lief ich rot an wenn ich mit sowas in Berührung kam- ich hab dann schon kurz drüber nachgedacht aber hab den Gedanken dann weg geschoben (immerhin kann man mich ja auch mit Muskel Öl einreiben und es passiert nichts)…. Das Gefühl war zugegeben erstmal echt blöd ..aber war innerhalb von 5 Minuten dann weg. Ich versteh die Angst… aber da muss man sich dann ins Gedächtnis rufen das tagtäglich viele Leute Medikamente nehmen MÜSSEN.. die nicht vorher nachlesen (was meistens auch besser so ist)…

@Uah na siehst du. Gibt auch Leute die vertagen keine Ibu- als hier mal aufkam das könnte ja so schädlich sein hab ich meinen Arzt damals gefragt ob ich nicht was anders nehmen sollte… (ich brauch das schon 1 mal im Monat - Frauen Kram und so) da meinte er zu mir naja - wenn du es verträgst- dann is doch gut. Wieso dann was anderes.

Mach dir nicht soviel Gedanken. Was ich persönlich gut fand war Opipramol- da hatte ich beim einschleichen kein Problemchen und beim absetzen auch nicht. Oder du versuchst mal Calmvelara von Hevert- das ist pflanzlich. Vitamin B komplexe sind auch gut für die Birne, Magnesium wenn du viel Stress hast…

Zitat von Junika2906:
@Sonnenblümchen5 auch pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen haben - zwar gering aber kann.. ich glaub man darf sich da einfach nicht so drauf ...

Ja, ich verstehe, was du meinst und ja, bei einigen Medikamenten ist es gut, wenn man das vorher nicht durch liest, gerade wenn man das Medikament verschrieben bekommen hat.


TRIGGER ACHTUNG
Aber wenn ich mich als Beispiel nehme: ich habe eine Unverträglichkeit gegenüber einem Antibiotikum. Das weiß mein Arzt auch und vor ein paar Jahren hat er mir genau das trotzdem aus Versehen verschrieben. Und ich dachte natürlich ich schau lieber nicht in die Packungsbeilage. Geendet hat das mit einer Nacht in der Notaufnahme

Das Gleiche hatte ich mit einem Benzo Präparat zur Beruhigung. Obwohl ich vorher den Ärzten sagte, dass ich darauf aggressiv und panisch reagiere, haben sie es mir trotzdem vor der Narkose in die Infusion getan (ich wusste das nicht) und ich musste damals fixiert werden .

Das sind Erfahrungen , die vergisst man leider nicht.

Und trotzdem sind das extrem seltene Erfahrungen, rational weiß ich das... Heute probiere ich neue Medikamente nie alleine aus. Und bei einigen nehme ich vorab erstmal eine sehr geringe Dosis und taste mich da langsam ran.

Neoangin z.b. hab ich gestern zum ersten Mal genommen. Ich hab die Tablette kurz gelutscht und dann erstmal eine Stunde zur Seite gelegt. Habs vertragen und dann später über den Tag verteilt genommen. Da muss man sich langsam daran pirschen ‍️

Ich hatte bestimmt schon 2 Antidepressiva ohne Nebenwirkungen.

Würde mir da gar nicht so den Kopf machen und sie neben, ohne mich zu belesen
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Zitat von Uah:
Das Pipamperon habe ich verschrieben bekommen, um sehr belastende Angstsituationen zu lösen. Wie gesagt, genommen habe ich es noch nicht, aus Angst . Ich war in einer Tagesklinik, dort hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Medikamente bekommen, bin aber noch in der Nachbehandlung dort.
Für mich wäre das Antidepressivum eine Übergangslösung.

Pipamperon ist kein Antidepressivum. Ja, es kann bei Angstzuständen helfen, aber wenn man es aus Angst nicht nimmt, dann selbstverständlich nicht.
Welches AntiD ist denn bei Dir im Gespräch?

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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