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Hallo zusammen,

Ich hab eine Frage zur Medikamentenwahl.

Ich kann schon seit über einem halben Jahr nicht mehr gut durchschlafen. Ich wache jede Nacht spätestens um 5 Uhr (häufig auch schon früher) schweißgebadet auf und bin anschließend hellwach. Meine Gedanken kreisen dann um negative Dinge, Dinge die mir Angst bereiten (momentan Jobwechsel und anstehende Vaterschaft in etwa 3 Monaten). Ich fühle mich innerlich unruhig und zittere leicht. Ich komme sehr schlecht aus dem Bett und bin den Vormittag und frühen Nachmittag ziemlich antriebslos.
Seit ca. 7 Wochen nehme ich Agomelatin (25 mg abends), das bei mir zu Beginn den Schlaf etwas gebessert hat, mittlerweile seine Wirkung aber gefühlt wieder etwas verloren hat. Meine Psychiaterin hat mir jetzt Bupropion (150 mg morgens) verschrieben.
Zu Bupropion habe ich gelesen, dass es aufputschend / antriebssteigernd wirkt. Das würde mir zwar vielleicht bei meiner Antriebslosigkeit helfen (viele Dinge, die mir Angst machen beziehen sich auch auf das Gefühl ich schaffe die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen nicht), gleichzeitig habe ich aber auch Angst, dass dieses Aufputschen meine Angst und Unruhe noch verschlimmern könnte.
Daher frage ich mich, ob ein sedierendes Antidepressivum nicht eher für mich in Frage käme. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass Bupropion das Gedankenkreisen am Morgen stoppen und damit indirekt auch die Ängste reduzieren könnte.

Ich bin euch für Ratschläge und auch Tipps bezüglich Medikamente dankbar (die ich natürlich weiter mit einem Arzt besprechen würde).

Liebe Grüße!

21.02.2024 10:54 • 22.02.2024 #1


3 Antworten ↓


Moin @pillendreher

Grundlegend können dir Medikamente mitunter helfen bzw unterstützdend wirken, aber deine Probleme lösen die leider nicht.
Zitat von pillendreher:
Daher frage ich mich, ob ein sedierendes Antidepressivum nicht eher für mich in Frage käme. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass Bupropion das Gedankenkreisen am Morgen stoppen und damit indirekt auch die Ängste reduzieren könnte.

Ich wage es mal zu bezweifeln, dass die die Gedankenkreise komplett stoppen können (wobei dein Gedanke dazu völlig nachvollziehbar ist). Du wirst zwar betäubt, aber deine Grundprobleme bleiben trotzalledem und solange du die nicht be-/verarbeitest kommen die trotz jeglicher Betäubung immer irgendwo durch und werden durch Unterdrückung mit der Zeit eher noch schlimmer - oder du immer mehr abhängig von störker wirkenden Medikamenten.

Ich persönlich würde dir da eher empfehlen eine Therapie zu versuchen. Medikamente kannst du dabei unterstützdend nehmen, falls du die trotzdem brauchst. Allerdings sind die nie die Problemlöser.

Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg und gute Besserung (und Glückwunsch zur Vaterschaft, auch wenns dir momentan wie eine Hürde erscheint)

A


Antidepressivum bei Depressionen / Ängsten am Morgen

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@pillendreher Also ich nehme Sertralin auf Grund meiner generalisierten Angsstörung und leichten Depressionen. Es dauert etwas aber mittlerweile habe ich gar kein Gedankenkreisen mehr. Schlaf war anfangs schwierig, da habe ich für den Bedarf Promethazin. Ich habe morgens zwar ab und an etwas Unruhe, die vergeht aber meist sehr schnell.

Wichtig ist, dass man Therapie macht. Ich hatte in 8 Jahren 2 Therapien und die haben mir einiges aufgezeigt und mir geholfen mit manchen Symptomen besser umzugehen.

Zum Thema Bupropion: ich habe es ein paar Jahre genommen und habe es nun vor etwa zwei Wochen abgesetzt. Und habe das Gefühl, dass meine Angst seitdem etwas nachgelassen hat. Ich kann mir also vorstellen, dass das Bupropion deine Ängste verstärkt.

Antidepressiv hat es eine tolle Wirkung gehabt. Also ich finde es ist ein echt gutes Medikament, aber bei Ängsten vielleicht nicht gerade zu empfehlen.





Dr. med. Andreas Schöpf
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