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Hallo liebe Community,

Ich bin männlich, 25 Jahre alt und leide seit ein paar Monaten unter einer Angst-/Panikstörung sowie einer schweren Depression. Das Gefühl dass mein ganzer Körper sich permanent verkrampft, sowie Panikattacken wenn ich in einer stressigen Situation bin, sind dabei an der Tagesordnung. Ich habe das Gefühl permanenter innerer Unruhe, gleichzeitig aber auch irgendwie keinen Antrieb. Irgendwie Paradox. Jedenfalls habe ich mich lange gegen die Einnahme von Medikamenten gewehrt, seit sich meine Gedankenspirale aber immer weiter abwärts dreht und sogar ernsthafte Suizidgedanken hinzugekommen sind, und ich überhaupt nicht mehr weiter weiß, würde ich einen Versuch starten. Ich möchte vorerst auch nicht stationär gehen, da mich Krankenhausatmoaphäre noch weiter runterzieht, sondern es ambulant versuchen. Termin beim Psychiater ging leider nicht früher als Oktober. Da ich das Leiden nicht mehr so lange ertragen möchte und auch nicht kann, versuche ich jetzt selbst ein passendes AD zu finden, aber das ist garnicht so einfach, denn jetzt kommt das Problem: ich bin trotz meines jungen Alters kardial vorerkrankt: linksventrikuläre Hypertrophie, Vorhofseptumaneurysma und zudem habe ich auch schon vier Anfälle von Vorhofflimmern erlebt, welche zwei mal sogar erst mit dem Defibrillator wieder beendet werden konnten. Wenn man sowas schon erlebt hat und dann noch weiß, dass so gut wie JEDES Antidepressiva Herzrhythmusstörungen verursachen kann, dann versteht ihr vielleicht meine Angst diesbezüglich besser. Mirtazapin ausprobiert, wegen Herzrhythmusstörungen wieder absetzen müssen. Letzte Woche dann mit Hausärztin rumgerätselt welches wir nehmen könnten, sind dann auf Sertralin gekommen, es soll wohl das AD sein, mit dem geringsten Risiko für Arrythmien und QT-Zeit-Verlängerung. Ruhe-EKG war in Ordnung, also hab ich es mir verordnen lassen. Soll mit 25mg beginnen. Aber ängstlich wie ich bin, hab ich dann zuhause etwas im Internet rumgestöbert, und widersprüchliche Studien gefunden. Die einen sagen, Sertralin macht keine QTc-Zeit Verlängerung, andere sagen, das macht es sehr wohl. Und es gab wohl auch schon Fälle von TdP-Arrythmien, die ja tödlich enden können. Meine Hausärztin ist jetzt erstmal im Urlaub und ich sitze jetzt natürlich völlig verunsichert und verängstigt zuhause und weiß nicht, was ich tun soll. Würde mich gerne überwinden und es einfach ausprobieren aber dann kommen wieder die Horrorgedanken und die Blockade. Ich weiß das klingt ein wenig hypochondrisch, aber hätte ich diese Vorgeschichte mit dem Herz nicht, ich glaube ich hätte weniger Angst es zu nehmen. Weiß grade einfach nicht weiter, weshalb ich mir hier Rat erhoffe. Vielleicht kennt ja noch jemand das Problem.

Liebe Grüße Maximilian:)

05.08.2024 15:59 • 05.08.2024 #1


2 Antworten ↓


Könnt Ihr nicht einfach beim einschleichen regelmäßige EKG´s machen?
Es wird wohl zu jedem Medikament ähnliche Berichte geben...ob nun Zufall oder wirklich durchs Medi verursacht...gemeldet wird es sicher in jedem Fall.
Durch diese Inkonsistenz sieht auch jede Studie anders aus.
Bupropion soll die QT Zeit sogar senken.

Müsste ich mal besprechen. Normalerweise müsste das möglich sein. Gerade bei meiner Vorgeschichte. Es ist einfach verrückt, ich weiß von dieser Nebenwirkung und in dem Moment gehen in meinem Gehirn die schlimmsten Filme ab. Dass ich die Tablette einnehme, dann doch irgendwas ist und dann der Notarzt nicht mehr rechtzeitig kommt...richtige Horrorszenarien. Ich komm mir ja selbst schon total bescheuert vor. Zumal die Inzidenz dieser Nebenwirkung wahrscheinlich bei 1 zu 10.000 liegen dürfte. Und selbst dann hat man noch Angst, dass man genau der eine ist...





Dr. med. Andreas Schöpf
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