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Ich denke Celestine, dass es nicht der Sinn und Zweck ist, dass du still mit liest, du sollst dich mit deiner Meinung schon einbringen, auch wenn diese anders ist, nur durch sachliche Diskussion kann man für sich das Brauchbare herausfiltern.

Zitat von Gerd49:
Darum meine ich ja, dass eine parallele Behandlung des Patienten stattfinden sollte. Ich spreche deinem Therapeuten keine Kompetenz ab, aber bin mir sicher, dass Wissenschaftler der Pharmaforschung mehr über dieses Thema sagen können, als dein Therapeut, dem bin ich mir sicher.

Es kommt einfach darauf an wodurch die Depressionen ausgelöst werden. Wenn sie durch ein starkes Trauma entstehen (bspw. Verlust eines geliebten Menschen), dann werden ADs sicher nicht helfen, sondern eher die Traumabewältigung. Bei Leuten, die einfach kein dickes Fell besitzen und sich eine Depression über längere Zeit - begünstigt durch einzelne Faktoren - entwickelt, wird es eher helfen. ADs sind für viele unerlässlich um überhaupt für eine Therapie zugänglich zu sein. Es dämpft die Symptome, was einem ermöglicht an der Ursache zu arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger.

Einen Zusammenhang zwischen Serotonin und Depressionen zu leugnen, würde auch allen Erkenntnissen der Hirnchemie spotten.

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Anti-Depressiva nicht wirksamer als Placebos?

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Soweit so gut. Nur wenn die Nebenwirkungen eher wieder depressive Verstimmungen begünstigen, ist das nicht die richtige Wahl. Wie soll man z. B. als Mann zufriedener sein, wenn man als Nebenwirkung keinen mehr hochkriegt und im Bett versagt.

Zitat von kyro:
Soweit so gut. Nur wenn die Nebenwirkungen eher wieder depressive Verstimmungen begünstigen, ist das nicht die richtige Wahl. Wie soll man z. B. als Mann zufriedener sein, wenn man als Nebenwirkung keinen mehr hochkriegt und im Bett versagt.

Das ist auch die einzige konstante Nebenwirkung, die ich beobachten kann. Bzw. generell sexuelle Unlust. Aber eher 3-6 Stunden nach der Einnahme. Später gehts dann jedenfalls immer ohne Probleme.

Man muss sich halt entscheiden: Entweder hängt man selber da wie ein nasser Sack (was wohl auch nicht so anziehend auf Frauen wirkt) oder sein bestes Stück.

Ich hab seit 7 Jahren keine Beziehung mehr geführt und eh Probleme mit Sexualität und Frauen; von daher ist mir das eigentlich egal, aber ein Rezept für blaue Pille hält mein Arzt für mich bereit

Hab zum Glück ein Ad gefunden, mit dem es geht. Dauert nur ein bisschen länger bis zum Happy End. Aber das ist ja nichts schlechtes, eher im Gegenteil.

Kyro, darf ich fragen was Du nimmst? Ich habe bislang Erfahrungen mit Venlafaxin und Citalopram.
VL hat mich eigentlich hinsichtlich sex. Lust ziemlich lahmgelegt, allerdings gut gewirkt. Ich war praktisch frei von Angst und Depression. Cit. wirkt sich bei mir hins. Libodo nicht so stark aus, wirkt einigermaßen gut gegen Panikattacken, aber ich habe ganz oft so eigenartige ängstliche/depressive Stimmungsschwankungen. Ehrlich gesagt habe ich da lieber Panikattacken (das sag ich nat. nur, weil ich gerade keine habe ), die dauern nämlich nicht so lange und fühlen sich irgendwie männlicher an, so wie ein Herzinfarkt oder so. Die Stimmungsschwankungen kommen mir regelrecht ehrvernichtend vor. Ich habe damit keinen Respekt mehr vor mir selbst und das ist echt schlimm....

Zitat von Fuzzi:
aber ich habe ganz oft so eigenartige ängstliche/depressive Stimmungsschwankungen. Ehrlich gesagt habe ich da lieber Panikattacken (das sag ich nat. nur, weil ich gerade keine habe ), die dauern nämlich nicht so lange und fühlen sich irgendwie männlicher an, so wie ein Herzinfarkt oder so. Die Stimmungsschwankungen kommen mir regelrecht ehrvernichtend vor. Ich habe damit keinen Respekt mehr vor mir selbst und das ist echt schlimm....

Na pass auf dass du nicht noch seltsame Essgewohnheiten, wie saure Gurken + Schokolade, entwickelst!

@Kuntergrau:
Zitat:
Es kommt einfach darauf an wodurch die Depressionen ausgelöst werden....
dann werden ADs sicher nicht helfen

Wie kommst du denn darauf? PTBS wird natürlich mit Antidepressiva behandelt.

Es spielt eben keine Rolle, wodurch sie ausgelöst wurde.
Egal ob jetzt Burn Out durch langanhaltenden Stress, Trauma, Dro..

Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren, wenn du irgendwelche Belege hast.

Du sprichst von einer Symptomtherapie:
Traumatisierung -- Traumatherapie
Isolation -- Soziale Kontakte

Das funktioniert aber eben nicht, sondern kaschiert nur ein wenig die Symptome.
Antidepressiva ändernt wirklich etwas an der Ursache, daher ist es auch egal, wodurch die Ursache zustande gekommen ist.

Zitat von Kuntergrau:
Zitat von Fuzzi:
aber ich habe ganz oft so eigenartige ängstliche/depressive Stimmungsschwankungen. Ehrlich gesagt habe ich da lieber Panikattacken (das sag ich nat. nur, weil ich gerade keine habe ), die dauern nämlich nicht so lange und fühlen sich irgendwie männlicher an, so wie ein Herzinfarkt oder so. Die Stimmungsschwankungen kommen mir regelrecht ehrvernichtend vor. Ich habe damit keinen Respekt mehr vor mir selbst und das ist echt schlimm....

Na pass auf dass du nicht noch seltsame Essgewohnheiten, wie saure Gurken + Schokolade, entwickelst!


Die hab ich schon, zumindest was schoki angeht
Im Ernst, ich denke für einen mann ist das noch schwerer zu akzeptieren, besonders Angst. Zumal wenn man bis zum ersten auftreten das ganze Gegenteil verkörpert hat. Manchmal fühlt es sich wie eine Strafe dafür an... Ich glaube auch deswegen sucht man immer selbst nach organischen Ursachen und will es nicht wahrhaben, wenn ich ganz ehrlich bin.

Zitat:
Wie kommst du denn darauf? PTBS wird natürlich mit Antidepressiva behandelt.

Es spielt eben keine Rolle, wodurch sie ausgelöst wurde.
Egal ob jetzt Burn Out durch langanhaltenden Stress, Trauma, Dro..

Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren, wenn du irgendwelche Belege hast.

Bei einem Trauma helfen sie die emotionale Betroffenheit zu dämpfen und sich erst mit diesem Trauma auseinanderzusetzen. Überwinden muss man das dann selber. Bei physisch bedingter (also geringe Serotonin-Ausschüttung) Depression helfen sie praktisch schon von allein.

Zitat:
Du sprichst von einer Symptomtherapie:
Traumatisierung -- Traumatherapie
Isolation -- Soziale Kontakte

Das funktioniert aber eben nicht, sondern kaschiert nur ein wenig die Symptome.
Antidepressiva ändernt wirklich etwas an der Ursache, daher ist es auch egal, wodurch die Ursache zustande gekommen ist.

Eher eine Kombination aus beidem, wie es ja in der Praxis auch angewendet wird. Soziale Kontakte bringen mir nix, wenn ich damit trotzdem unglücklich bin und Glück nur bedingt, wenn ich es nicht teilen kann (also keine sozialen Kontakte habe).
Zitat:
Die hab ich schon, zumindest was schoki angeht
Im Ernst, ich denke für einen mann ist das noch schwerer zu akzeptieren, besonders Angst. Zumal wenn man bis zum ersten auftreten das ganze Gegenteil verkörpert hat. Manchmal fühlt es sich wie eine Strafe dafür an... Ich glaube auch deswegen sucht man immer selbst nach organischen Ursachen und will es nicht wahrhaben, wenn ich ganz ehrlich bin.

Angststörungen oder Depressionen passen halt auch garnicht in das Klischee des Mannes, als selbstbewusste und emotional kühle Person. Seitdem ich z.b. ADs nehme und sich alles etwas bessert, werde ich auch mal von Frauen angelächelt. Ich kann mich zwar trotzdem nicht dazu überwinden sie anzusprechen, geschweige denn ein Date durchzustehen, aber es gibt schon etwas Lebensqualität zurück. Man fühlt sich nicht mehr so kastriert

Zitat von Fuzzi:
Im Ernst, ich denke für einen mann ist das noch schwerer zu akzeptieren, besonders Angst. Zumal wenn man bis zum ersten auftreten das ganze Gegenteil verkörpert hat. Manchmal fühlt es sich wie eine Strafe dafür an... Ich glaube auch deswegen sucht man immer selbst nach organischen Ursachen und will es nicht wahrhaben, wenn ich ganz ehrlich bin.

100%, genau so war es auch bei mir.
AD hätte ich viel früher richtig einsetzen sollen, nach nun 37 Tagen wird es deutlich besser, das hat mit Placeboeffekt nix zu tun.
(Bezug auf schwere Depression)

@Gerd:
Zitat:
Veränderungen des Raum- und Zeitgefühls, Auflösung der Grenzen des eigenen Körpers, Veränderungen der Wahrnehmung der eigenen Existenz und Nahtod-Erlebnissen brauche ich keine, ich melde mich nicht freiwillig für Ketamininfusionen

Ketamin-Infusionen werden von einem Anästhesisten verabreicht in einem wöchentlichem Rhythmus. Es wirkt idR unheimlich schnell und ohne Erstverschlimmerung.

@Kuntergrau:
Ketaminwirkung soll durch Ausschüttung eines Wachstumsfaktors im Gehirn wirken (BDNF). Ich würde sogar drauf wetten, dass du es mißbraucht hast, weil es gegen die Depression gewirkt hat.

Ok, was dazugelernt, danke!

Was ist Ketamin? Hilft es auch?

Zitat von Kern12:
@Gerd:
Zitat:
Veränderungen des Raum- und Zeitgefühls, Auflösung der Grenzen des eigenen Körpers, Veränderungen der Wahrnehmung der eigenen Existenz und Nahtod-Erlebnissen brauche ich keine, ich melde mich nicht freiwillig für Ketamininfusionen

Ketamin-Infusionen werden von einem Anästhesisten verabreicht in einem wöchentlichem Rhythmus. Es wirkt idR unheimlich schnell und ohne Erstverschlimmerung.

@Kuntergrau:
Ketaminwirkung soll durch Ausschüttung eines Wachstumsfaktors im Gehirn wirken (BDNF). Ich würde sogar drauf wetten, dass du es mißbraucht hast, weil es gegen die Depression gewirkt hat.

Soweit ich das jetzt verstanden habe, steigt dadurch die Zahl gewisser Proteine in den Synapsen an, die dann - u.a. - das Serotonin schneller transportieren können.

Ketamin habe ich eher aus der Verdrängung heraus konsumiert. Auf hohen Dosen weiß man nicht mehr wer man ist, wo man ist, was überhaupt passiert, die Muskeln werden gelähmt - man pinkelt sich dadurch in die Hosen, aber es ist einem egal. Das Dro. des kleinen Mannes sozusagen. Anschließend hab ich mich aber nie anders gefühlt.
Wäre ich nicht so sehr auf meine ADs eingestellt, würde ich mal nen Selbstversuch mit geringen Dosen machen und berichten ... aber überlassen wir das mal den Wissenschaftlern.

Zitat von Berti:
Was ist Ketamin? Hilft es auch?

Ketamin ist ein Anästhetikum, was auf Grund seines Mißbrauchspotenzials unter das BTMG fällt.

Ich zweifel auch langsam die Wirkung von SSRIs /SNRIs an.

Bin jetzt schon seit 6 Monaten auf einem Leidensweg, weil man mir eingetrichtert hat ,das diese Medikamente gegen Panik/ Angst wirken sollen und auch tun.
Das will ich ja auch garnicht anzweifeln , das diese Medikamente bei manchen Leuten wirken. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen..

Habe jetzt diese Medikamente durch :

Venlafaxin für 9 Wochen 150 mg / keine Wirkung bezüglich Angst/ Depressionen , Nebenwirkungen : Kein Stuhlgang mehr / nächtliches starkes Schwitzen.

Escitalopram für 4 Wochen 10 mg / keine Wirkung bezüglich Angst/ Depressionen ,
Nebenwirkungen: Unerträgliche Innere Unruhe / ständiges Erbrechen, Übelkeit, 24h Dauerpanik, Sehstörungen, verschlimmerung der Depressionen.


Paxil/ Paroxetin für 4 Tage 5 mg / keine Wirkung bezüglich Angst / Depressionen,
Nebenwirkungen: starke Schwächeanfälle, sehr schlimme Depressionen, suiziedgedanken nach dem 4 Tag, deswegen abgebrochen.

Doxepin für 4 Monate zum Einschlafen / dämpfende einschläfernde Wirkung, stimmungsaufhellend nicht, Magen/Darmprobleme.

Fluoxetin für 8 Wochen 10-30 mg /keine Wirkung bezüglich Angst /Depressionen,
Nebenwirkungen: Starke innere Unruhe ,restless Leg symdrom, Warnvorstellunegn, agressivität, starkes suizidiales Verhalten bei 30 mg, Schüttelfrost, verschlimmerung der Depressionen / seitdem als Major Depression diagnostieziert, schwindel, übelkeit, erbrechen, appetitverlust

Und jetzt seit 14 Tagen Brintellix 10 mg/ Keine Wirkung bezüglich Angst/ Depressionen,
Nebenwirkungen: Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, schwindel, leichte suizied Gedanken.

Schwierig zu sagen.

Die Nebenwirkungen sind nicht untypisch.

Bei Angst sind escitalopram, Sertralin, Citalopram, paroxetin , Duloxetin, pregabalin, Buspiron, tianeptin etc. typische Medikamente

Fluoxetin ist da zu stark stimulierend. Venlafaxin eventuell auch .

Vortioxetin hat auch eine noradrenerge Komponente.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Matt2000 spürst du noch immer keine Wirkung? Was meinen die Ärzte? Schon seroquel oder ähnliches proviert? Lg

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Dr. med. Andreas Schöpf
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