das ist ja ein richtiger Glaubenskrieg geworden . Da will ich aber mittun: also ich glaube, dass mir Venlafaxin sehr gut geholfen hat, währenddessen mir Citalopram eigentlich kaum hilft. Ich schließe daraus, dass es bei mir vielleicht eher das Noradrenalin und weniger das Serotonin ist, was fehlt. Allerdings gibt es auch Sachverhalte, die generell gegen die Neurotransmittertheorie sprechen könnten. Was passiert zum Beispiel bei einer posttraumatischen Störung. Nach einem traumatischen Ereignis ist bei vielen urplötzlich der Stecker gezogen. Hat da irgendjemand die Neurotransmitterquelle abgedreht? Das fällt mir schwer zu glauben! Eine erste Panikattacke kann auch eine Art Trauma verursachen. Ich denke, dass das bei mir so war. Was sich dann daraus entwickelt hat, ist sicherlich viel komplexer. Möglicherweise werden ja die Rezeptoren durch den seelischen Stress nach und nach reduziert oder so.
Die Placebo-Theorie glaube ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich denke schon, dass die Medikamente eine Wirkung haben (ich habe das am eigenen Leib erfahren). Aber gerade bei Angst ist auch viel erlernt und kann auch mit der richtigen Psychotherapie erfolgreich behandelt werden. Es sollte aber auch nicht vergessen werden, dass AD teils heftige Nebenwirkungen haben, die m.M. nach oft verharmlost werden. So zittere ich mittlerweile so sehr, dass der Neurologe schon dacht, ich hätte Parkinson. Oder wenn ich nur an meine Kopfschmerzen denke Aber wenigstens habe ich keine PA's mehr. Und hätte ich ein weniger stressiges Leben (Familie, Arbeit, Haus) würde ich sicherlich ohne die Dinger klarkommen... vielleicht irgendwann, aber bis dahin muss ich ein bisschen dopen.
29.01.2015 18:20 •
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