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Liebe Freunde,

nichts ist, wie es mal war. Ich habe mein Leben so satt.
Ich habe großen Mist gebaut. Ich habe keine Kraft mehr, gegen diese Angst zu kämpfen.

Hey hummelchen, was ist denn passiert?

A


Angst Morgens am schlimmsten

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Ich habe mich auf Arbeit betrunken. Es war der 25. Todestag meines ersten Kindes...meines einzigen Mädchens. Ich habe es tod zur Welt gebracht in der 24. Schwangerschaftswoche. Ich war damals ganz alleine auf der Kliniktoilette. man hatte mir eine Spritze in den Muttermund gegeben damit die Wehen einsetzen und war auf mich alleine gestellt. Es wurde dann morgns abgeschnitten und als Müll entsorgt. Ich kann es nicht vergessen. Und dann habe ich am samstag zur Flasche gegriffen. Jetzt weiss ich nicht ob es jemand mitbekommen hat auf Arbeit. Ich war sturzbetrunken.

@ Hummelchen: Das ist natürlich Mist und darf eigentlich nicht passieren, aber ist aus der Situation heraus auch irgendwie verständlich.

Alk. ist nie die Lösung für Probleme. Das wirst du wissen und ich will hier auch nicht den Moralapostel spielen.

Viel wichtiger ist: Du hast das Geschehene scheinbar nie richtig verarbeitet. Was mehr als nachvollziehbar ist. Was du da erlebt hast ist ein riesiges Trauma, mit dem wohl kein Mensch klarkommen würde.

In was für einem Unternehmen arbeitest du? Habt ihr eine Personalabteilung? Oder gibt es jemanden in der Führungsebene, dem Du vertraust und mit dem Du ein offenes Gespräch suchen kannst?

Ich bin selbst Personalerin. Normalerweise ist Alk. während der Arbeitszeit bei uns Grund für eine Abmahnung bzw. ggf. sogar für eine fristlose Kündigung, aber dafür würden auch die Umstände geprüft werden und ich denke, in deinem Fall würde es bei einer Verwarnung bleiben.

Die Frage ist eben nur, wie offen Du mit deinem Arbeitgeber sprechen kannst.

Ich wünsche Dir alles Gute. Ich bin selbst Mutter von drei Kindern und möchte mir das nichtmal ansatzweise vorstellen, was Du erlebt hast.

Es tut soooo gut ein paar gute Worte zu hören/lesen.

Ich weiss....der Alk.. Eigentlich trinke ich so gut wie gar nix und ich weiss auch nicht wie es dazu kommen konnte. Die einzige Person zu der ich Vertrauen auf Arbeit habe liegt mit Grippe im Bett.

Ich habe so einiges nicht verarbeitet und würde mich allerliebsten in eine Klinik begeben so beschissen geht es mir gerade. Dieses Jahr ist die Trauer besonders schlimm. Mein totes Baby verfolgt mich in meinen Träumen.

Bist Du denn generell in Therapie?

Ich war bereits in einer Tagesklinik und muss sagen, dass mir das nicht wirklich geholfen hat (ist aber wohl auch unterschiedlich in den Kliniken und auch Abhängig vom eigenem Empfinden)

Ich habe dann eine Reha gemacht und hatte da eine Therapeutin, die mir meine Problematiken mal benannt hat und mir klargemacht hat, dass nur ICH etwas ändern kann. Ich könnte mich weiter in der schlimmen Vergangenheit suhlen und mir Gedanken über ungelegte Eier machen oder einfach mal anfangen, mein Leben in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen.

Das gehe ich jetzt Schritt für Schritt an. Und es ist ein langer Weg.

Es ist bei Dir in diesem Jahr genau 20 Jahre her. Dadurch befasst Du Dich ja automatisch noch mehr mit dem Thema, als in den anderen Monaten/Jahren/Tagen. Und Träume dienen eben der Verarbeitung. Das ist auch gut so.

Macht es vielleicht Sinn, zum Hausarzt zu gehen und ein paar Tage Auszeit zu nehmen und einfach mal ein paar Tage nur Dinge zu tun, die dir richtig gut tun?

Oder wäre es für dich eine Option, einfach für ein paar Tage wegzufahren - raus aus der gewohnten Umgebung?

Ich werde mich morgen auf Arbeit gleichmal kümmern, ob ich jemanden zum quatschen finde, denn eigentlich gehe ich sehr gerne arbeiten. Der Arbeitsstress längt mich ganz schön ab. Hoffentlich schaffe ich diesen schlimmen Gang. Aber es ist jetzt 2 Tage her, und bei uns ist alles so pingelich genau, da hätte ich bestimmt schon einen Anruf bekommen.
Ich weiss n icht ob ich mit meiner Perso Tante reden kann, ich glaube nicht, dass ich ihr vertrauen kann. Und mein großer Chef ist ein Kapitel für sich.

Therapie: vor Ende März komme ich nicht auf die Warteliste, leider.

Das mit den Wartelisten ist ja meist das Problem.

Ich hatte letzte Woche ein Kennenlerngespräch und habe morgen noch eins. Ich hoffe, dass die passende Therapeutin dabei ist. Die erste war schon mal ganz okay.

Ich will dieses Mal aber sicher gehen, weil ich eine Therapie in den Sand gesetzt habe.


Das mit dem Gespräch halte ich für sinnvoll - ich drücke Dir die Daumen!

Hallo ihr Lieben, wie geht es euch heute?

Hummelchen, Mensch du tust mir richtig leid. So Erfahrungen wünscht man keinem! Wünsche dir für deinen heutigen Arbeitstag viel Kraft. Erzähl mal, ob du jemanden gefunden hast zum quatschen.

@ninosch, wie ist/war london?

hallo ihr lieben ich melde mich hiermit aus meinem urlaub zurück. es war ganz klasse. auf dem weg zum flughafen kam ganz schlimm die panik hoch, aber dennoch bin ich in den flieger gestiegen und was soll ich sagen, ich hab es der angst damit so richtig gezeigt und hatte unglaublich schöne und erlebnisreiche tage in london ohne angst und panik. ich bin sooo stolz auf mich. ich hab mir ein stück meines lebens wieder zurück erkämpft und das kann mir die angst nicht mehr wegnehmen. hatt die letzten 2 tage wieder etwas zu kämpfen, aber das war durch die abfallende anspannung. ein gefühl wie verkatert. kennt der ein oder andere von euch sicher auch.
wie gehts euch denn so? hummelchen, was hat sich bei dir auf arbeit ergeben? konntest du darüber reden und alles klären? ich hoffe es geht dir wieder besser. das ist ein ganz schlimmes trauma was du da erlebt hast, das macht mich auch ganz traurig und wütend. ich hoffe du bekommst schnell hilfe um das richtig zu verarbeiten. fühl dich gedrückt von mir

hey ninosch, willkommen zurück! wie schön, dass du einen tollen urlaub hattest. kannst wirklich stolz auf dich sein. genieß die schönen erinnerungen und ich hoffe, du kannst jetzt auf deinem erfolg noch weiter aufbauen.
den kater hatte ich ja auch nach meinem skiurlaub. aber vielleicht kostet es auch nur sehr viel kraft, die angst hinter sich zu lassen. danach macht sich der kraftaufwand dann als kater bemerkbar... aber ein kleineres übel wie ich finde.

Hey principa du hast total recht, ein wirklich kleines übel im Vergleich zum
Anderen. Und man weiß ja auch warum man das so hat, daher geht es auch. Mal ne andere Frage. Hab vor ner Stunde festgestellt das ich heute Morgen mein cita vergessen habe zu nehmen hab jetzt wenigstens 10 mg genommen. Kann ich dann aber morgen früh trotzdem ganz normal mit den 20 mg weiter machen? Oder sollte ich es etwas später nehmen? Kann da jetzt was passieren? Hätte ich vielleicht auch dir 10 mg lieber lassen sollen? Soo viele fragen.. Hoffe jemand weiß Rat. Bin etwas unruhig gerade

keine sorge ninosch, sowas passiert. nimm morgen früh einfach wieder ganz normal die 20mg. da kann nichts ungewöhnliches passieren. das citalopram hat sich mittlerweile bei dir eingependelt und aufgrund der langen halbwertzeit von citalopram könnte man sogar mal einen tag auslassen. die 10mg von vorhin sind eine relativ kleine dosis... alles okay, denke ich. jetzt nochmal 10mg würde dich in der nacht vielleicht wachhalten, da das cita auch aktiviert, also eher nicht nehmen. was steht denn im beipackzettel? notfalls nochmal kurz wo anrufen, wenn es dich unruhig macht...

Danke bin jetzt schon etwas beruhigter... Naja im Beipackzettel steht man soll halt dann am nächsten Tag normal weiter nehmen. Daher hab ich die 10 ja nur zur Beruhigung genommen, bei 20 hätte ich auch Angst gehabt das ich nicht schlafen kann dann heute Nacht.

Hallo ihr lieben, ninosch wie war deine Nacht? Wie geht es denn all den anderen geplagten hier?

Bei mir ist das in depressiven Phasen auch so, vor allem im Winter.
Wie schon von jemand Anderem gesagt wurde, hilft auch mir am Besten körperliche Betätigung - ich habe konkret beobachtet, dass es mir nach Tagen, an denen ich den ganzen Tag beim Wandern oder sonstwie draußen unterwegs war, am Besten geht, ich manchmal sogar garkeine Unruhe oder Ängste morgens habe (ein tolles Gefühl, hach).
ich glaube dass es aber nicht nur um Sport dabei geht, sondern auch um Frischluft, 2 Stunden Sport drinnen am Abend reichen z.b. oft nicht bei mir.
Was auch manchmal hilft: Schokolade o.ä. neben dem Bett, da es sich bei Einigen um Unterzucker handelt bzw die morgendlichen Symptome davon verstärkt werden - und wenn man schon früh wach ist aber nicht aufstehen will, passiert das leicht. Ich hatte das in der schlimmsten Zeit oft und hab mich in richtige Unterzuckerschübe reingetrotzt/panickt, bis ich verstanden habe, was da los ist.
Außerdem hilft es mir, einen fixen Termin am Morgen zu haben, wenn ich arbeite, stehe ich zum Beispiel relativ knapp auf, tue noch das Nötigste und radel(!) dann los. Dieses schnelle Aufbrechen gibt mir weniger Zeit, zu versacken oder mich in die Angst reinzusteigern, ich frühstücke dann lieber in der Arbeit bzw. unterwegs.
Nochwas: Rauchen, auch wenn man meint, man brauche es, macht es m.E. schlimmer, erhöht v.a. morgens meinen Puls, ich sitze rum anstatt positiv tätig zu sein...

Warum genau das mit dem Morgen allerdings so ist, das würde mich wirklich auch mal interessieren, also was da im Kopf passiert.
Weiß das jemand?

Alles Gute Euch.

Guten Morgen, allerseits.

Ich hatte ja mal so einen ähnlichen Thread eröffnet.
Bei mir ist es nämlich auch so, dass die Angst morgens und vormittags am schlimmsten ist und dann nach 14.00 Uhr stetig abnimmt.
Abends fühle ich mich oft nahezu normal und angstfrei.

Meine Mutter, die eher mit Depressionen als mit Ängsten zu tun hat, kennt diese Tageskurve ebenfalls.

Es gibt da wohl auch das bekannte Phänomen der Morgendepression.
Ich finde es morgens manchmal fast nicht zum Aushalten mit der Angst.

Wenn ich nicht wüsste, dass es nachmittags wieder besser wird, dann würde ich wahrscheinlich durchdrehen.

Was ich dagegen tun kann, weiß ich allerdings auch nicht
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hallo winter31 und tanilein, schön von euch zu hören und willkommen in der runde die symptome am morgen sind wirklich nicht reißend, sport und ablenkung kann wirklich helfen... aber wenn einem total der antrieb fehlt, ist sport auch leider nicht immer drin. wir müssen da wahrscheinlich alle unser eigenes individuelles rezept entwickeln, das am besten zu uns passt, um die abnormale angst/depression zu bekämpfen. wünsche euch auf jeden fall, dass ihr ein leben ohne diese schrecklichen symptome führen könnt...

Zitat von tanilein:
Guten Morgen, allerseits.

Ich hatte ja mal so einen ähnlichen Thread eröffnet.
Bei mir ist es nämlich auch so, dass die Angst morgens und vormittags am schlimmsten ist und dann nach 14.00 Uhr stetig abnimmt.
Abends fühle ich mich oft nahezu normal und angstfrei.

Meine Mutter, die eher mit Depressionen als mit Ängsten zu tun hat, kennt diese Tageskurve ebenfalls.

Es gibt da wohl auch das bekannte Phänomen der Morgendepression.
Ich finde es morgens manchmal fast nicht zum Aushalten mit der Angst.

Wenn ich nicht wüsste, dass es nachmittags wieder besser wird, dann würde ich wahrscheinlich durchdrehen.

Was ich dagegen tun kann, weiß ich allerdings auch nicht


Hallo,

Ist bei mir auch nicht anders
Komme morgens nicht aus dem Bett,brauche ewig um mich zu etwas aufzuraffen,bin nach der kleinsten Anstrengung schon wieder kaputt usw.
Nachts könnte ich Bäume ausreissen und komm vor 1-2 Uhr nicht ins Bett
Ausser einer Psychotherapie bzw einer Behandlung mit AD hilft da auch leider nix mehr...
Sport kann etwas helfen aber geh mal Joggen oder sonst was wenn du am morgen nicht aus den Federn kommst

Das scheint ja eine richtige Plage zu sein diese lästigen Morgensymptome! Ist aber schön zu wissen, man ist nicht alleine.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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