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Hallo zusammen. Ich leider seit Jahren unter Panikattacken, da wurde mit Alprazolam verschrieben. Ich möchte jetzt endlich weg von den Zeugs. Hat wer Erfahrung diesbezüglich. Liebe Grüße

15.05.2022 18:24 • 16.05.2022 #1


31 Antworten ↓


Hallo Lena,

Eine vernünftige Entscheidung.

Seit wann nimmst du Alprazolam und wie hoch ist deine tägliche Dosis?

Nimmst du auch noch andere Medikamente? Ein Antidepresivum vielleicht?
Und was hast du bereits gegen die Panikattacken unternommen? Also ausser sie mit Alprazolam zu unterdrücken?

lg
Nikko

A


Alprazolamsucht bitte um Hilfe

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Wenn Du mit Alprazolam gut zurecht kommst,überlege es Dir gut,ob Du es wirklich absetzen möchtest.

Viele Betroffene erleiden nach Absetzen eines Medikamentes früher oder später Rückfälle.

Spätestens wenn unerwartet belastende Lebensumstände auftreten,wie es in jedem Leben vorkommt.

Eine Angststörung ist eine Erkrankung und es ist vollkommen in Ordnung,in diesem Zusammenhang (auch langfristig) ein Medikament einzunehmen.

Krankhafte Ängste entstehen durch einen unausgeglichenen Gehirnstoffwechsel,es ist also durchaus als rein körperliche Erkrankung zu werten.

In aller Ehren Flame, aber jemanden zu Empfehlen weiterhin ein Benzo (als langzeittherapie) weiter zu nehmen, finde ich schon Grenzwertig!

Ich möchte die Benzos nicht verteufeln (habe selber genug Erfahrung damit) und es macht vielleicht auch durchaus auch Sinn, bei einem sehr, sehr kleinen Anzahl von Betroffenen, einen Benzos (im Low Dosis) als Langzeittherapie einzusetzen, aber das kann weder ich noch du nachdem kurzen Text beurteilen.
Und deine Theorie mit dem unausgeglichenen Gehirnstoffwechsel. Tja. Da solltest du dich mal hinterfragen woher die Unausgeglichenheit kommt. Den der Grund ist die Ursache und die Unausgeglichenheit nur das Ergebnis.

Jeder hat natürlich das Recht seine Meinung zu äußern, aber manche Märchen und Empfehlungen sind echt gefährlich.

Zitat von Dom78:
Tja. Da solltest du dich mal hinterfragen woher die Unausgeglichenheit kommt. Den der Grund ist die Ursache und die Unausgeglichenheit nur das Ergebnis.


Da hast Du vollkommen Recht,nur lassen sich die Ursachen nicht mal eben so beseitigen,selbst wenn man sie kennt.

Ich kann Deine Bedenken durchaus verstehen.

Meiner Meinung nach soll jeder Betroffene sein Medikament nehmen,das ihm hilft.
Benzo hin oder her.

Früher dachte ich auch wie Du.
Bloss nichts,was abhängig macht.

Aber sind nicht auch körperlich Erkrankte abhängig von ihren Medikamenten?
Ein Epileptiker nimmt was gegen Epilepsie,ein Mensch,der an MS leidet nimmt dagegen Medikamente.

Warum muss man sich als Angstgestörter dafür entschuldigen,langfristig Medikamente einzunehmen?

Es geht um Lebensqualität und wenn diese durch ein Medikament gesichert ist,ist das eine tolle Sache.

Die Angst vor Medikamenten wird leider immer wieder geschürt und das Ergebnis sind Betroffene,die irgendwann wieder heftig in den Seilen hängen.
U.u. wird das Medikament (nicht unbedingt ein Benzodiazepin) später erneut eingenommen und zeigt keine Wirkung mehr.

Ich bin seit 2016 in diesem Forum und habe etliche Themen in dieser Richtung lesen müssen.
Und ich möchte nicht,dass andere Betroffene so etwas durchmachen müssen,wenn es sich vermeiden lässt.

Natürlich soll jeder selber entscheiden was er nimmt oder nicht. Nur Lena hat sich dafür entschieden das Alprazolam auszuschleichen.
Zitat:
überlege es Dir gut,ob Du es wirklich absetzen möchtest.

Mit diesem Satz verunsichert du Sie, auch wenn es bestimmt gut gemeint ist. Sie will weg von dem Zeug und braucht dafür Hilfe. Die Gründe sind (erstmal) für uns irrelevant. Es ist Ihre Entscheidung dagegen, die genauso akzeptiert werden muss wie deine dafür.

Zitat:
Aber sind nicht auch körperlich Erkrankte abhängig von ihren Medikamenten?

Ein Epileptiker nimmt was gegen Epilepsie,ein Mensch,der an MS leidet nimmt dagegen Medikamente.


Neben die viele wunderbare Eigenschaften die Benzodiazepine so mit sich bringen haben sie leider auch zwei Schönheitsfehler: Toleranzenwicklung und Abhängigkeitpotenzial. Ich glaube aber das weiß du ja alles schon.

Beide kann ich aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Alprazolam wirkt bei mir nicht mehr. Hat sogar eher eine Paradoxe Wirkung und zwei Tavor Abhängigkeit habe ich auch bereits hinter mir.

Es soll tatsächlich Menschen geben, die Jahre lang Benzodiazepine einnehmen (Low Dose) und damit gut und Beschwerdefrei durch das Leben kommen (ohne die Dosis zu steigern). Leider ist das eher die Ausnahme als die Regeln.

Zitat von Dom78:
Leider ist das eher die Ausnahme als die Regeln.


Ich greife mal den letzten Satz zuerst auf.

Jedes Medikament kann eine Toleranzentwicklung bilden.
Das ist aber nicht dramatisch.
Man kann ggf. zusätzliche Medikamente hinzu nehmen,sollte es erforderlich sein.
Andere Wirkstoffgruppen (z. B.Neuroleptika/Antikonulsiva).

Aber Du könntest Recht haben,sie will davon weg und das gilt es zu respektieren.

Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.
Ich wünschte nur,dass meine Erfahrungen dazu beitragen,dass andere Betroffene weniger leiden müssen.

Hallo ich nehme jetzt leider schon 2 mg musste erhöhen und nehme sie seit Jahren. Bei jetzt am runterdosieren, ganz langsam und werde es mit cbd öl versuchen. Antidepressiva vertrage ich leider nicht wirklich. Hoffe ich krieg es in den Griff, denn merke selbst das Zeugs verändert einen, leider.

Zitat von Flame:
Wenn Du mit Alprazolam gut zurecht kommst,überlege es Dir gut,ob Du es wirklich absetzen möchtest. Viele Betroffene erleiden nach Absetzen eines Medikamentes früher oder später Rückfälle. Spätestens wenn unerwartet belastende Lebensumstände auftreten,wie es in jedem Leben vorkommt. Eine Angststörung ist eine ...

Sorry, aber das was du hier schreibst stimmt absolut nicht. Die Serotonin-Mangelhypothese ist mittlerweile widerlegt. Gerade Ängste haben immer einen Grund und sind meist das Symptom für tieferliegende, oft auch unterbewusste Probleme. Sie einfach nur mit Benzos zu unterdrücken funktioniert eine Zeit, aber auf die Dauer wird nur helfen, den Ursachenxauf den Grund zu gehen.

Ja sicher, aber mussl lernen auf einem anderen Weg seine Probleme zu lösen. Bin von dem Zeug nicht mehr die selbe und wenn man sich alle 3 Stunden eine Tablette reinziehen muss, ist das doch nicht die Lösung. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, aber bin stark und muss doch ein leben ohne Benzos geben.

Zitat von Kruemel_68:
Gerade Ängste haben immer einen Grund und sind meist das Symptom für tieferliegende, oft auch unterbewusste Probleme.

Ängste haben meist vielfältige Gründe,das geht schon mit den Erbanlagen (Genen) los,Kindheit,soziales Umfeld,ungesunde Verhaltensweisen/Glaubenssätze etc.

Und dann kommt es auch noch sehr auf die Ausprägung an und ob Depressionen mit im Spiel sind.

Zum Gehirnstoffwechsel:
Wäre dort kein Ungleichgewicht,wären Psychopharmaka wirkungslos.
Die Tatsache,dass es einem nach der Einnahme besser geht ist der eindeutigste Beweis dafür,dass vorher etwas nicht im Lot war.
Die Amygdala (Angstzentrum im Gehirn) ist bei Angstpatienten zumeist in Daueralarmstimmung.
Darauf kann man über Therapie und das Erlernen von Entspannungsverfahren zwar positiv einwirken aber bei stark ausgepägten und häufig auftretenden Angstzuständen reicht das schlicht bei weitem nicht aus.

Ich bin auch für Therapie und Ursachensuche aber nur,um zu verstehen und zu akzeptieren,in erster Linie sich selbst mit allem drum und dran.


Ich finde es wichtig,die Situation realistisch einzuschätzen und auch unangenehmen Wahrheiten in´s Auge zu sehen.
Z.B.,dass man auch mit bester und langjähriger Therapie und ganz viel Willen nicht alles weg bekommen wird.
So wie man auch trotz noch so grossem Willen und Einsatz aller Verfügbaren Kräfte von manchen körperlichen Erkrankungen nicht vollständig geheilt wird.
Selbstwirksamkeit wird manchmal überschätzt,Krankheit bleibt Krankheit.

Man kann sich allerdings trotz alle dem eine gute Lebensqualität sichern mit Therapie und Ursachenforschung ,mit entsprechenden Medikamenten und der grösstmöglichen Anpassung der Lebensumstände an die eigenen Bedürfnisse.

@Lena99
Du musst ja nicht lebenslang ein Benzo nehmen,ich hab sie auch nur solange genommen bis ich ein geeigneteres Medikament gefunden habe.

Was hattest Du denn bisher an Medikamenten ausser Alprazolam?

Ich glaube es gibt fast kein Antidepressiva dass ich nicht hatte

Wie steht es mit Amitriptylin?

Wegen Histaminintoleranz geht gar nicht

Okay,

hattest Du schonmal Perazin oder Pregabalin?

Ja leider auch schon. Paraxetin, Ixel Sertralin Duloxetin ......

Lamotrigin?
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Ist auch Antidepressiva und Antieptileptika geht nix

Promethazin?
Opipramol?

Alternativ gibt es natürlich den Entzug unter ärztlicher Aufsicht.
Sprich in einer Klinik.
Dort wirst du die nötige Aufsicht erhalten, entsprechend Hilfe bekommen und dir wird nicht süchtig machende Ersatzmedikation angeboten, die man bei Bedarf nehmen kann.

Wie steht es mit neuroleptika?
Das Olanzapin zum Beispiel?

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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