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Hallo Ihr Lieben,


Ich wollte mal einen Tread zum Thema Medis bei Angst schreiben. Ich habe schon zahlreiche Beiträge gelesen und bin immer auf das selber Thema gestoßen. Viele hier sind der Meinung das man es ohne Medis besser schafft. Ich respektiere jede Meinung, die jeder für sich tragen kann, aber bitt tut mir einen gefallen. Es gibt Leute unter uns die es ohne Medis einfach nicht schaffen. Dazu zähle auch ich. Viele fühlen sich schlecht dabei Medis zu nehmen und leben mit dem Gedanken es nicht alleine Geschafft zu haben. Zu den jenigen die mit diesen Gedanken tag täglich leben kann ich nur sagen, schmeisst diese Gedanken mal ganz schnell über Board.

Wir sind nicht alle gleich stark und nicht viel stärke zu haben heißt nicht das man schwach ist, im gegenteil. Wir die, diese Medis nehmen haben einen langen heftigen Kampf hinter uns, ein Weg der manchmal schon fast endlich schein, jeder der weiß wovon ich rede wird auch wissen was ich damit sagen will.

Werdet euch im Klaren darüber, das wenn ihr nicht weiter kommt ein Medi sehr sehr hilfreich sein kann. Lest euch nicht die Nebenwirkungen durch oder sonstige Horror Berichte die man im Netz lesen kann, das ist alles Quatsch. Lest ihr nämlich diese Dinge ist es für eure Psyche natürlich ein gefundenes fressen. Alles was dort steht werdet Ihr dann natürlich auch bekommen ist doch ganz klar.
Ich hab mir das alles nicht durchgelesen und es war rein gar nichts. Das Medi und ich selber, mein eigener wille haben es geschafft heute da zu stehen wo ich bin, nämlich das ich fast unabhängig bin, bis auf ein paar winzige kleinigkeiten, ich nehm es aber auch noch nicht so lange. Ohne den Willen in sich zu tragen wird auch das Medi nicht viel helfen, sag ich auch gleich dazu.

Wer sich dazu äußern will.... bitte ich habe kein Problem damit und freue mich auf eine Diskussion.


Eure cico

28.06.2010 19:22 • 29.11.2010 #1


14 Antworten ↓


Also ich hab auch kein AD länger genommen, aber mehrere probiert. Ich bin nicht wirklich für AD, meine Therapeutin auch nicht. Auch 2 Hausärzte sagten mir schon Gut, das Sie nichts nehmen, weil andernfalls sitzen Sie hier bald wegen der Nebenwirkungen.

Trotzdem muss ich sagen, wenn es nicht gegangen wäre, hätte ich auch länger was genommen, nicht nur mal 5 Wochen. AD sind zur Unterstützung für die Therapie oder auch, um die Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen. Sinn machen AD ganz sicher! Aber man sollte sich das gut überlegen oder eben, wenn es wirklich nicht ohne geht.

Ganz ehrlich? Wenn jemand 1 oder 2 PA die Woche hat und sonst ist alles ziemlich ok, dann rechtfertigt das in meinen Augen kein AD. Ich hatte monatelang täglich und überall PA. Supermarkt (bin da auch mal rausgerannt), Bus, U/S-Bahn, Fahrrad, Auto, allein zu Hause, bei Bekannten, überall. Ich war aber noch gut in der Lage, die Wohnung zu verlassen, einzukaufen, zum Doc zu gehen, zu telefonieren und und und. Wenn das noch geht, trotz täglicher PA, dann muss man kein AD nehmen, finde ich.

Ich hatte auch Tage, am Abend PA mit Notarzt und Krankenhaus, weil ich echt dachte ich verrecke. Am nächsten Tag bin ich aber 3,5 Stunden mit dem Zug zu meinen Eltern gefahren. Allein, unter Schweißausbrüchen und Angst. Im Zug, wo man nicht mal eben alle 5 Minuten aussteigen kann. Es ging!

Und ich hab es in der Tagesklinik gesehen, die Leute werden von AD fett, manche hatten da in 6 Monaten 25 kg zugenommen, sind nur müde, Sex geht kaum noch. Der Preis ist also hoch und auch da hätte ich bei einigen Leuten gesagt, die brauchen nichts. Mit den Nebenwirkungen ist nicht immer und nicht bei allen so, aber sehr häufig.

Ich hab schnell begriffen, die Angst bringt mich nicht um! Dauerte 7 oder 8 Monate, aber manche Leute brauchen 7 oder 8 Jahre, trotz AD! Das sollte man nicht vergessen.

A


An alle die ohne Medis momentan nicht aus kommen

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Danke crazy für deine Worte, sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenn es ein Medi gäbe, was ich vertragen hätte, ich hätte es genommen, aber durch einige können epileptische Anfälle ausgelöst werden, da war mir dann eine PA lieber, son Anfall ist schlimmer!!
Ich verurteile NIEMANDEN, ich selbst habe( SUUUUUUPER SELTEN) 5mg Diazepam genommen, wenn gar nix mehr ging, letztes Jahr sogar dreimal! Dieses Jahr erst zweimal! Die letzten fast 12 Wochen nix!

Ja, es kann auch echt dauern. Leider eben auch etliche Monate. Klar ist das alles *beeep*, ich hatte auch das volle Programm, inkl. Schlafstörungen. Auch wenn einem das vielleicht nicht bewusst ist, weil man denkt, es wird nicht besser, aber jeder Tag der rum ist ist ein Tag, den man überstanden hat. Und das Hirn merkt immer mehr, Angst ist nicht tödlich. Und irgendwann geht es wieder aufwärts. Mir geht es noch nicht super, aber wesentlich besser, als noch vor 4 oder 5 Monaten und vor 1 Jahr war ich ein Fall für die Station. Er wurde besser, auch ohne Pillen.

In der Klinik waren wir ne tolle Clique und da waren genug, die schon 5-10 Jahre damit zu tun haben und Pillen nehmen. Da haben fast alle zu mir gesagt Nimm nichts, versuch es ohne. Die hatten sicher ihre Gründe.

Richtig, am Anfang des Jahres und letztes Jahr Aber wir schaffen das, ob mit oder ohne Medis!!

Also , ich glaube das ich medis brauche um mich ganz einfach nicht mehr so runterzuziehen , natürlich weiss ich das ich mich etwas ändern muß oder besser gesagt mich finden muß , aber die medis helfen mir auch einfach meinen job durchzustehen ohne heulend in der ecke zu stehen oder einfach den fluchtgedanken nicht mehr so sehr zuspüren

Du brauchst dich hier nicht rechtfertigen
oli, nimm die Medis und gut ist. Du allein hast das zu entscheiden, niemand sonst!
liebe Grüße Nicole

hallo Cico
vielleicht beruhigt es dich ich nehme seit ca. 10 Jahren Medikamente - jetzt cilalopram- derzeit 30 mg. ( war allerdings schon bei 10 mg ) dann wars allerdings wieder schlechter.
Das soll nicht heissen, das ich mich auf die faule Schulter gelegt habe und nichts gemacht, ich habe mein Leben komplett umgekrempelt, und die Medis haben mir einfach dabei geholfen.

Ich wollte lange Zeit keine Medikamente nehmen, bin jetzt aber schließlich bei Paroxetin, womit es mir besser geht. Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob es schwach ist oder so etwas nicht ohne Medikamente zu schaffen. Die modernen Antidepressiva sind doch recht gut verträglich, wieso sollte man also leiden müssen.

Wichtig ist, denke ich, dass die Medikamente eine Verhaltens- oder andere Psychotherapie ermöglich und unterstützen und nicht einfach nur zu Symptombekämpfung eingesetzt werden. Das ist ja auch der Ansatz einer gängigen Therapie.

Das was ich hier geschrieben habe sind meine eindrücke die ich von manchen menschen erhalten habe. Es soll nicht so klingen das andere die keine medis nehmen an den pranger gestellt werden um gottes willen nein. Ich habe nur von der situation gesprochen das es manche eben nicht ohne medis schaffen. Das Cipralex was ich nehme hilft mir sehr sehr gut. Aber..... und jetzt kommt das aber, ohne mein zu tun, wäre ich jetzt nicht da wo ich heute bin. Ich sage offen das ich es ohne medi nicht geschafft hätte. Mein Psychologe hat mir erklärt das bei krankhafter angst das gehirn nicht gesund ist. Durch die medis wird das gehirn dazu annimiert wieder normal zu funktionieren. Ich habe keine nebenwirkungen vertrage das also super. Natürlich gibt es andere die keine oder nur wenig medis vertragen, das ist auch klar.

Aber man muss sich nicht dafür schämen wenn man zu der therapie begleitend medis braucht, das wollte ich einfach nur sagen

also solange ich in meinem größeren beheimateten umfelt bin
komm ich auch ohne medi aus. wenn ich auch einige sizuationen auslasse
wo ich weiß das bringt mir einen panikanfall.
aber jetzt wo es an urlaub geht 1600 km autofahrt naja muß
mit dann fang ich schon paar tage vorher tab. zu schlucken
sonst würde ich das nicht überstehen.

hmm das thema ist zwar schon älter, aber die kommentare machen mir wirklich mut. ich stehe auch grad vor der wahl medis zu nehmen oder nicht... bin heute wieder in eine Klinik gegangen, weil ichs nach 2 nächten ohne schlaf nicht mehr aushielt und hier bin ich jetzt ruhiger. aber ich brauche etwas das mich langfristig stabilisiert... (liebe ist natürlich das beste antidepressivum aber mein schatz ist leider für ein paar monate in australien.) ich werde heute erst mal johanniskraut ausprobieren, vielleicht stabilisiert das ja meinen schlaf... wenns nicht hilft muss ich wohl auch mal über ein AD nachdenken...

Ich denke mal wen man sich ein medikament verschreiben lässt soll es auch wirken und das möglichst ohne Nebenwirkungen.

Doch ich kenne nLeute die sitzen in Todesangst vor einem Medikament, den Beipackzettel in der Hand und trauen sich nicht es zu nehmen weil die dämlchen Zettel den Leuten Angst machen.

Es KÖNNEN (muß aber durchaus nicht) die und die Nebenwirkungen auftreten.

Ich selber habe viee Erfahrungen mit Antidepressivas machen dürfen. Ich kam mir vor wie ein versuchskanninchen. das blöde daran war jedes hatte nebenwirkungen wie meist Schwindel ,Herzrasen, Shweißausbrüchen, Schlaflosigkeit bis hin zu Panikattacken was dieses Medikament doch eigentlich verhindern sollte. Nein ich weiß das man die länger nehmen soll,doch wer macht das wenn er Ängste davon bekommt ? Auch nach langer Zeit brachten diese Ads keinen zufriedenstellenden Erfolg.

Kein Wunder also das nach einer solchen Erfahrung viele Angst haben z.B. ein Benzodiazepin zu nehmen und verzweifelt vor dem beipackzettel sitzen.

Nur um mal eines klar zu stellen. Benzodiazepine haben eine vollkommen andere Wirkungsweise als Ads.

Man kann diese Medikamente wie Diazepam,Tavor Bromazepam usw.durchaus nehmen ohne sofort und unumstösslich abhängig zu werden. Der Vorteil in meinen Augen sit das die rumexperimentiererei mit den Antidepressiva endlich aufhört und die Angst nach Einahme von Benzodiazepinen innerhalb kürzester zeit verschwindet und man wieder fähig wird sich auszuschlafen und wieder Dinge zu tun wie z.b. aus dem Haus gehen kann um eine Therapie zu machen (was sonst unmöglich wäre) oder sich zum Arzt zu bringen oder sich bei einem Neurologen usw vorzustellen.

Wenn man die Medikamente so wie verordnet nimmt und auschleichend absetzt, kommt man auch damit klar und erspart sich eine Menge unütze Ängste.

Man kann davon abhängig werden. Wenn man sie nimmt wann es einem gefällt , oder meint man spürt den angenehmen Kick nicht mehr am Anfang und ist NUR angstfrei und nimmt immer mehr um sich zu berauschen. Doch dazu sind sie nicht gemacht. Wenn das Ziel der Angstfreiheit erreicht ist ,dann ist es doch in Ordnung. Mehr wollte doch keiner.

Auch Tavor wird immer verteufelt. Es ist ein Notfallmedikament. Ich mußte es Jahrelang einehmen und habe dann über ein halbes Jahr auschleichend abgesetzt über Diazepam runter bis auf Baldrian/Johanniskraut.

Sogar das ging. Ich vermeide heute Antidepressiva und wenn mal etwas wäre nur noch Tavor oder Diazepam wenns um Ängste geht.

Sicher gibt es im Internet und auch in diesem Forum Gegner meiner Meinung. Doch ich bin überzeugt davon und kann jedem empfehlen wenn es gar nicht mehr geht mal den Arzt danach zu fragen und nur so einzunehmen wie der Doc es auch verschrieben hat.

Soviel wie nötig und so wenig wie möglich. Bei mir war es so das ich eine Tavor genommen hatte und 3 Tage nichts mehrb zun nehmen brauchte, weil sie so lange gewirkt haben. Also hatte ich nie einen Anlass Zwischendurch etwas nachzuwerfen.

Ich kann natürlich nur von mir berichten und hoffe das einige die Angst vor diesen Medis verlieren. Respekt kann man vor jedem Medikament haben.

Alk. ist die größte Dro.. die trinkt jeder und keiner hat Angst. Aber von Medikamenten die helfen. Toll.

Ich war nicht belämmert oder high oder sonst was. ich war einfach nur ruhig und konte mich wieder besser konzentrieren.

Auch auf die Gefahr hin das sich vieleicht einige denken dem erzählen wir was. Bei mir war es so.n Warum bei anderen nicht.

Ich kann 2 B. trinken und aufhören. ich kann aber auch saufen bis zum Koma. So ist es bei den Medis auch. Insbesondere bei Benzodiazepinen.

Wenn nix half. Die haben wenigstens geholfen bis zur Therapie. Diese sollte man aber anstreben denn man wird nicht gesund von Benzos sondern es unterstützt nur beim Therapie machen auf dem WEeg zurück in die Selbständigkeit den man mit Therapeuten gehen sollte.

Danke fürs lesen

Lag mir schon lange auf der Seele. Und nun steinigt mich nicht gleich

Man kann nämlich leuten die eh schon Angst haben noch mehr machen und die sollen vieleicht gerade diese Medis nehmen. Sind nämlich auch gegen Epilepsie usw.

Da wäre es verheerend Ängste zu schüren.

So. Bin wieder draussen.

Gute Besserung

Hallo!

Ich kämpfe jetzt seit fast fünf Jahren mit der Angst, dass Einzige was ich genommen habe, war ein Betablocker in der niedrigsten Dosierung, um mein Herz etwas ruhiger zu bekommen.
Jetzt ging es mir die letzten drei Wochen richtig schlecht. Ohne Unterbrechung Angst, Übelkeit, Magenschmerzen und tierische Verspannungen. Es war nicht mehr auszuhalten. An Schlaf war gar nicht mehr zu denken.
Gestern Abend war es dann soweit und ich habe mir eine halbe Tablette Amitriptylin reingeschmissen. Was dann passierte war ein Hammer.
Nach ca. 1 1/2 Stunden konnte ich mich tatsächlich ruhig hinsetzen und Fernseh schauen, ohne Nachzudenken. Ich bin dann um 23.00 Uhr ins Bett und konnte schlafen. Um sieben heute Morgen wurde ich wach und es ging mir richtig gut. Habe mich nochmal umgedreht und bis kurz vor neun weitergeschlafen. Jetzt habe ich schön gefrühstückt und gleich werde ich Plätzchen backen .
Ich bin mit Sicherheit kein Freund von diesen Pillen, sonst hätte ich wohl auch nicht jahrelang die Angst durchgestanden. Aber wenn man an einem Punkt ist, wo gar nichts mehr geht, sollte man es vielleicht ausprobieren.
Ich habe auch nicht vor, sie ewig zu nehmen. Aber immer wie in einem schwarzen Loch zu hängen, kann man auf Dauer auch nicht aushalten.

Ich wünsche Euch einen schönen ersten Advent!

Liebe Grüße,
Sylvia

Ich nehme auch ein AD (Clomipramin-neuraxpharm® 75 mg retard Retardtabletten). Bin sehr gut draufeingestellt und mein Körper kommt prima damit klar. Keine Nebenwirkung, außer am Anfang der Behandlung. Das pegelte sich dann aber ein.

OHNE geht bei mir gar nichts. ABSOLUT NICHTS! Ich habe Ängste (incl. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen) schon über 20 Jahre und einiges davon tief sitzend und festverwurzelt.
Letztendlich war mir wurscht, was mir die Ärztin verschreibt oder was mir hilft. Die Hauptsache war wirklich, das i.was hilft

Bedenken hatte ich auch x-Trillionen, aber wenn du nicht mehr Essen, Schlafen, ja Leben kannst und nix mehr geht, dann überlegst du nicht mehr lange.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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