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Mein erster Beitrag in diesem Forum am ersten Tag des Wieder-Einschleichens von Venlafaxin. Der x-te Versuch in mehr als 17 Jahren ohne diesen Arzneistoff gut zu leben ist wieder gescheitert und auch das zieht mich neben allen erlittenen und gerade spürbaren Symptomen den Boden unter meinen Füssen weg.
Ich glaube nicht mehr daran, was meine Ärzte immer wieder sagten, nämlich dass ich stets Krankheitsrückfälle hatte (und gerade habe), kaum war (ist) das Venlafaxin ausgeschlichen. Ich glaube daran, dass ich Entzugserscheinungen habe und immer hatte. Und dennoch fange ich jetzt nach mehr als 12 Wochen ohne Venlafaxin wieder damit an. Denn ich kann die Symptome Unruhe, Antriebslosigkeit, Weinen, Angst nicht mehr ertragen. Es ist einfach nicht aushaltbar, nicht mit aller physischen und psychischen Kraft, die in mir ist. Und ich habe viel davon. Viele Jahre gute Therapie nach Diagnose gen. Angststörung und mittelschwere Depression 2006 haben mich zu einem reflektierten Menschen gemacht.

Und als dieser sage ich: ich bin nicht depressiv krank, ich habe akute heftigste Absetzsymptome, die nicht auszuhalten sind. Und kein Arzt glaubt mir das, jeder rät mit weiter das AD zu nehmen.

Und ich gebe heute tatsächlich auf, nach wochenlangen Kämpfen.

Das fühlt sich in vielerlei Hinsicht so schlimm an, nicht nur, dass das Einschleichen mich völligst ausnockt. Ich fühle mich von den Ärzten schlecht behandelt und beraten.

Vielleicht finde ich hier jemanden, dem das Absetzen ebenfalls nicht gelingt. .

05.05.2024 17:20 • 18.08.2024 x 2 #1


31 Antworten ↓


Herzlich willkommen im Forum

Zu den Symptomen kann ich nichts sagen, mir sprang aber sofort Dein Nickname ins Auge.
Du nennst Dich in verniedlichter Form wie das Medikament, das Dir solche Probleme macht?
Spontan dachte ich Da identifiziert sich jemand mit dem Medikament. Ich glaube, es könnte erstmal eine Wirkung auf Dich haben, wenn Du guckst, dass Du Dich psychisch etwas davon freimachst

Ich weiß nicht, wie Du ausgeschlichen hast. Vielleicht war es zu schnell in zu großen Dosisunterschieden? Kann das eventuell sein?

A


Absetzsyndrom Venlafaxin, eine unendliche Geschichte

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Ich habe nicht dieses AD genommen, sondern Escitalopram.
Ich hatte sehr großes Glück mit den Absetzsymptomen und der Dauer. Ich bin in der üblichen Zeit geblieben, die im Internet angegeben wird.
Dennoch ... Angst und Unruhe ist größer und ich habe mich dabei erwischt, wie mein Gehirn gerne denkt: Das Problem wäre sicherlich weg, wenn ich das AD wieder nehme.
Ich könnte mich selbst hauen, wenn das passiert.

Hast du Mal nachgedacht, ob es wirklich dein Körper ist oder dein Kopf, der dir was vorspielt?

Habe damals mit meiner Psychiaterin übers Absetzen geredet und sie erzählte mir, dass ein anderer Patient noch gut 1½ Jahre ein Placebo nehmen musste, weil er sonst durchgedreht wäre.
Ich nehme als Gegenmaßnahmen gerade Lasea. Keine Ahnung ob es mir was anderes bringt als Aufstoßen, aber mein Gehirn ist glücklich was zu tun und wird nervös, wenn ich es weg lassen will, bzw. nur daran denke(!).

Absetzsymptome sind kacke, aber irgendwie, wo ich mich belesen habe in verschiedenen Foren, wird auch wenig darüber geredet, wie viel der Geist da sich einmischt und eben auch Dinge vorgaukeln kann, die dann aber eben genau wie Absetzsymptome wirken.

Ich finde es wesentlich besser aus haltbar, da zwischen Kopf und wirklich Körper zu unterscheiden, weil beim ersten kann man versuchen dran zu arbeiten.

Nun denn, ich bin gerade akut im Tief und wenn man denkt, man kommt nicht los von Venlafaxin, dann denkt man, man sei Venlafaxin. Ich denke so einiges gerade, da ist eine Verniedlichung eher mal was Positives.

@Krylla Hast du Mal nachgedacht, ob es wirklich dein Körper ist oder dein Kopf, der dir was vorspielt?

Sehr viel denke ich darüber nach, aber die körperlichen Symptome sind nicht wegzudenken. Und herzudenken in der Stärke auch nicht.

Wie gesagt, ich bin reflektiert und gut aufgestellt und nach monatelangem Ausschleichen erkenne ich angstinduzierte Symptome und solche, die mein Körper ohne den Kopf zeigt.

Ich danke für das schnelle Antworten. Ich bin einfach so unendlich im Tief.

Doof, aber war auch nur eine Idee.

Wünsche dir viel Kraft für die Zukunft und fühle dich gedrückt.
Manche Medikamente sind einfach zum Absetzen blöd. ️

War es eventuell zu schnell ausgeschlichen?

Tut mir leid, dass Dir meine Antwort nicht gutgetan hat. Das war keine Absicht.

Zitat von Venlafaxi:
Und als dieser sage ich: ich bin nicht depressiv krank,

ich habe akute heftigste Absetzsymptome, die nicht auszuhalten sind. Und kein Arzt glaubt mir das, jeder rät mit weiter das AD zu nehmen.

Und ich gebe heute tatsächlich auf, nach wochenlangen Kämpfen.


Die Absetzsymptome....sind dann die, dass die alten bekannten Probleme/ Schwierigkeiten/ Symptome wieder freie Bahn haben, weil V. nicht mehr im Körper ist.
So verstehe ich das.

Zitat von Venlafaxi:
Der x-te Versuch in mehr als 17 Jahren ohne diesen Arzneistoff gut zu leben ist wieder gescheitert

Wo liegt dein Problem mit V. ?
Warum möchtest du es nicht mehr nehmen, wenn es Dir doch so gut hilft?

Geht es um die Akzeptanz, nicht ohne Psychopharmaka leben zu können oder worum geht es Dir.
Was ist dein Problem mit V. ? Welche Dosierung hast du denn genommen vor dem Ausschleichen?

@Venlafaxi
Jetzt mal ganz ehrlich, warum willst du das denn unbedingt absetzen?
Wenn es dir doch gut tut, ist es doch absolut kontraproduktiv, dass ohne Grund unbedingt absetzt zu wollen.
Du kennst dich selber am besten, wenn du sagst, du bist nicht depressiv, aber hast du dich mal bei der Medikament darüber schlau gemacht, wie es auch off label Eingesetzt werden kann?
Es wird zum Beispiel auch bei Neuropathie Schmerzen und bei ADHS verwendet. Eben allerdings off Label use.
Vielleicht ist es gar nicht der antidepressiv Anteil, der dir hilft, sondern einer der positiven Nebeneffekte?
Und der Stress, dem du deinem Körper permanent beim absetzen antust, wenn es überhaupt nicht funktioniert, ist viel gravierender für den Körper, als dieses Medikament einfach weiter zunehmen.
Gibt es da eben spezielle, körperliche Gründe,, warum du es absetzen willst?
Oder einfach nur nur, weil du der Meinung bist:: ich bin nicht depressiv, ich brauch das nicht?
Vielleicht brauchst du es eben nicht wegen Depressionen, aber es hilft dir auf anderem Weg.

Kennst du das Buch Genug geschluckt von Peter Ansari? Das hat mir sehr geholfen, von Mirtazapin runter zu kommen, nachdem ich von den Ärzten komplett allein gelassen wurde damit. Ich bin jetzt seit Anfang Januar komplett runter.

Hi...ich kann dir leider nicht helfen aber ich verstehe dich.
Ich habe es auch schon mehrfach probiert und komme nicht davon los.

In den USA ist das Absetzsyndrom mittlerweile eine eigene anerkannte Krankheit und besonders Venlafaxin ist dafür bekannt.

In Dt. kommt es zwar auch langsam an wird aber immer noch sehr unterschätzt. Die Ärzte können dabei auch kaum helfen. Sie verstehen ja nicht einmal wie die Tabletten wirken...wie sollen Sie da wissen wie man davon weg kommen soll.

Du wirst auch in den meisten Foren oder bei ungebildeten Psychiatern die nicht auf dem aktuellsten Stand sind immer zu hören bekommen, dass die Grunderkrankung zurück kommt.

Im Endeffekt muss das Gehirn wieder so umgebaut werden, dass es nicht auf den Wirkstoff angewiesen ist. Das dauert Jahre. Du kannst also nur über Jahre ganz langsam reduzieren.
Es gibt mehrere Communities die beim Absetzen helfen...aber die kennst du sicher schon wenn du so lange damit kämpfst...surviving antidepressants und für Dt. Psyab.
Leider ist auch das, genauso wie das verschreiben von Antidepressiva, nur Halbwissen. Niemand weiß wie die Tabletten wirken und was genau Sie bewirken und wieso so viele nicht mehr davon loskommen.
LG

@Kruemel_68
Ich kenne das Buch, ja. Und es spricht mir aus der Seele. Ich freue mich für Dich, Krümel_68, dass Du das Psychopharmaka absetzen konntest.
Auch ich werde von Ärzten völlig alleine gelassen.

Ich denke, ich bin doch nicht richtig hier in diesem Forum. Ich suche Gleichgesinnte, die kritischer sind im Bezug auf Psychopharmaka, wie Du, Kruemel_68.

@Urkelwurkel
Ich danke Dir sehr für Deine Worte. Und ja, Du hast so Recht. Ich werde Venlafaxin wieder einschleichen und dann nicht wie gehabt innerhalb ein paar Monaten ausschleichen, sondern in Jahren.

Alles Gute für Dich

Meine Psychiaterin hatte mich auch gefragt, wieso ich mein AD absetzen will. Mit den Worten Ein Diabetiker setzt ja auch nicht sein Insulin ab.
Danach war ich einen Monat (bis nächster Termin also) sauer, weil ich dachte, dass sie meint, dass ich ohne AD mich umbringen würde.
Stellte sich heraus, dass sie meinte, dass es doch gut funktioniert und es keinen Grund gibt es dann abzusetzen, nicht weil man dann sterben könnte.

Habe es trotzdem durchgezogen.
Vielleicht hätte ich nie wirklich drüber nachgedacht, weil einfach die Zeit dafür bisher fehlte, sich in Notfall einen Monat krank schreiben zu lassen (wenn es gut läuft, hat es zum Glück bei mir).
Den Anstoß hat dann das Problem mit dem Lieferproblemen von verschiedenen Medikamenten gegeben. Ehrlich ... das brauche ich nicht. Dann lieber alleine langsam Ausschleichen, als wenn es dann das eigene Medikament betrifft und es gibt einen kalten Entzug.

Sowieso ...
Die Medikamente können wirklich helfen, keine Frage, aber ich bin der Typ Mensch, der gerne wenigstens versuchen will alleine klar zu kommen, mit der eigenen biologischen Beschaffenheit, ohne Extras und Co. Jedenfalls bei sowas.
Ich bin offen es wieder zu nehmen, sollte so ein Tag kommen. Gerade sage ich aber, dass es mit Lasea funktioniert und ich hoffe, dass es so weiter geht und ich das dann auch irgendwann weg lassen kann und es läuft.

Ich verstehe dich also und deine Gedanken dazu.
Ich verstehe aber auch die Leute, die sagen, wieso was ändern was funktioniert.
Es muss eben jeder mit sich selbst ausmachen und dann in die Richtung arbeiten.

Letztendlich bleibt aber auch zu bedenken, dass wir User hier im Forum nicht alle eine Einheitsdiagnose haben.
Jeder hat seine eigene Diagnose, seine Symptome, seine Lebensumstände, seine genetischen Faktoren oder eben nicht.
Was für den einen richtig...mag für den anderen falsch sein.
Generell ist die Einnahme von Psychopharmaka ja leider noch immer häufig von einem Makel, einer Schwäche der Person behaftet.
So muss jeder dann doch seine eigenen Erfahrungen machen, ob man nur mit oder ohne auskommen kann.

Zitat von Venlafaxi:
Ich denke, ich bin doch nicht richtig hier in diesem Forum. Ich suche Gleichgesinnte, die kritischer sind im Bezug auf Psychopharmaka, wie Du, Kruemel_68.

Es gibt hier einige User, die auch ohne Medikamente unterwegs sind oder erfolgreich abgesetzt haben. Ich denke, es lohnt sich, sich mit ihnen auszutauschen.

@Venlafaxi
Mich wundert es nicht, dass ein AD, das auf zwei Botenstoffe geht, Schwierigkeiten beim Ausschleichen macht. Wäre eventuell ein SSRI eine Idee? Also ein AD, das nur auf einen Botenstoff selektiv wirkt?
Vielleicht erleichtert es die Absetzsymptone (nach erfolgreichem Einschleichen) und ein Ausschleichen kann dann später einfacher von statten gehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Venlafaxi Tut mir Leid, dass es dir nicht gut geht. Du hast geschrieben, dass du schon einige Male versucht hast, abzusetzen. Ging es dir denn wieder besser, wenn du es wieder genommen hast? Ich kenne mich mit Venla nicht aus, habe aber ein ähnliches Problem mit Escitalopram. Ein paar Jahre sehr gut geholfen und dann einige Absetzversuche, die gescheitert sind und leider hat es dann nicht mehr so gut geholfen wie am Anfang. Beim Absetzen hatte ich Symptome, die ich niemals vorher hatte. Ich bin sehr kritisch, was ADs angeht, bin aber sozusagen abhängig. Alles Liebe für dich

@Sprotte Hallo Sptotte, Danke für Deine Zeilen. Es ging mir besser damit, ja. Und ich verstehe jeden der darauf sagt, ich solle es halt ein Leben lang nehmen.

Ich hatte es nicht einfach in den letzten Jahren. Nach meinem ersten Klinikaufenthalt, es waren insgesamt zwei, 200 6 und 2008,ging meine Ehe in die Brüche. Mein Mann hat mich damals emotional im Stich gelassen. Es waren anstrengende Jahre mit kleinen Kindern. Scheidung. Viel Verletzung. Nochmal ein Versuch mit diesem Mann, da der Wunsch nach heiler Familie so groß war. Das ging aber so was von schief, ich quälte mich doch nochmal 10 Jahre durch, bis ich mich endgültig zu trennen schaffe. Für mich psychisch sehr anstrengend. Trotzdem gab es gute Phasen, in denen Absetzen aber nie gelang. Immer wurde es auf meine kranke Psyche geschoben, immer wieder genommen, trotz dem, dass Einschleichen körperlich immer der Horror ist.

Inzwischen bin ich glücklichst neu liiert, allen geht es gut. Ich habe jahrelang Therapie gemacht, weiß gut mit mir umzugehen. Bin selbst Heilpraktikerin für Psychotherapie und arbeite in einer Apotheke. Ich habe das Venlafaxin über Monate ausgeschlichen, mit Bedacht. Und dann wieder dieses Dilemma. Mir geht's so unglaublich schlecht, müde, aber total unruhig, antriebslos, panisch. Wellen von Hitze und innerlichem Zittern.

Ich erzähle das so ausführlich, um zu verstehen, dass ich nicht daran glaube, in einer Depression zu sein. Und dass das 'wie Entzug' ist.

Und es erscheint mir gesund, einen Stoff absetzen zu wollen, der mich bei Nichteinnahne so schlecht fühlen lässt.

Kein AD ist ursprünglich gedacht gewesen für eine Dauer-Einnahme. Und ein Medikament, welches auf Deinen Hirnstofwechsel wirkt, möchte man loswerden.

@Pauline333 Liebe Pauline, hab Dank für Deine Worte. Mein Problem ist, dass ich keine Ärzte kenne, die sich wirklich mit mir beschäftigen....ich habe aber heute einen Termin beim Hausarzt und werde mir einen bei einem Psychiater geben lassen. Das Umsteigen auf ein weiteres Mittel, bzw anders Mittel ist kognitiv zu verstehen, meine Psyche reagiert darauf schon aber mit Angst.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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