Absetzsymptome bei Antidepressiva Amisulprid

Hallo ihr,

ich habe eine sehr lange Leidensgeschichte, die 2012 begann. Ich leide aufgrund eines Traumas an einer Angststörung, Depression und Pseudohalluzinationen.
Ich habe irgendwann 2013 das Medikament Amisulprid, 50 mg eingenommen. Mir wurde weder gesagt wofür es ist noch wie lange ich es einnehmen soll.
Nach einer Recherche habe ich herausgefunden, dass es ein Mittel gegen Psychosen ist (der größte Fehler meines Lebens). Ich dachte, dass ich nun tatsächlich einen richtig an der Klatsche habe. Erst Jahre später fand ich heraus, dass bis 150 mg tatsächlich nur als Antidepressivum (nur antriebssteigernd) verschrieben werden.
Fakt ist aber: 12 h nach der Einnahme der Tablette waren alle (!) Symptome weg (ich schließe mal hieraus auch einen schönen Placeboeffekt).
Ich habe das Medikament nach anderer ärztlicher Rücksprache (absetzten in 3 Wochen - wieder ein großer Fehler) abgesetzt. Mehrere Monate später traten die Symptome wieder auf. Wieder eine Tablette genommen, Beschwerden waren wieder nach 12 h weg usw.
Irgendwann habe ich es über 6 Monate, jeden Monat 10% ausgeschlichen. Dieses ging bis Februar 2018.
Nach einiger Zeit fingen die Beschwerden natürlich wieder an.
Fakt ist: Die Reaktionen werden jedes mal heftiger (besonders die Depressionen und Pseudos).
Ich habe dann im Urlaub, jetzt Juli 2018, eine Tablette genommen. Wieder gleicher Effekt, aber das erste Mal mit heftigen NW (starke Unruhe). Eine weitere Tablette habe ich nicht nehmen können.

Ich habe mich dazu entschieden, keine einzige Tablette mehr zu nehmen und halte mich im Moment mit anderen Möglichkeiten über Wasser.

Was ich nicht verstehe: Wieso treten diese massiven,verstärkten Symptome erst nach Wochen/Monaten (!) auf. Es gab einige Schicksalsschläge in der Zeit, die das noch begünstigt haben, aber mit dieser Heftigkeit habe ich nicht gerechnet.

Hat hier jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hallo Astaratio,

die Sache mit Medikamenten ist, dass es nicht in ihre Stärke ist, Heilung herbeizuführen. Sie können vorübergehend Linderung verschaffen, dies geschieht jedoch durch einen Eingriff in die chemischen Vorgänge des Körpers, was auf lange Sicht zu einem noch größeren Ungleichgewicht führen kann.

Es ist darüber hinaus auch so, dass ungelöste innere Konflikte sich später stärker bemerkbar machen können und sogar körperliche Beschwerden hervorrufen können.