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Hallo, da ich gerade mitten in einer Diskussion bin mit einer Bekannten, Bitte ich euch mir Eure Meinungen/Erfahrungen etc. mitzuteilen.

Meine Bekannte ist der Meinung, egal wie lange man Sertralin nimmt, ob nun 1 Jahr oder 10 Jahre, die Absetzsymptome sind GENAU das selbe und es ist gleich leicht oder auch gleich schwer davon loszukommen, egal wie lange man es nahm. Und sie meint Sertralin kann man beruhigt über JAHRE nehmen, ohne Schäden davon zu bekommen oder sonst etwas

Ich bin der Meinung das es je länger man Sertralin nimmt, immer schwerer wird es auszuschleichen, und auch die Absetzsymptome viel heftiger ausfallen nach Langzeiteinnahme. Und Sertralin länger zu nehmen hätte ich Angst, das ohne das Zeug gar nichts mehr geht irgendwann, oder es irgendwas im Gehirnstoffwechsel auf Dauer verändert. Deshalb vielleicht würde ich vielleicht höchstens die Dauer der
Einnahme für 1 Jahr empfehlen, nicht mehr

BITTE schreibt eure Erfahrungen/Meinungen! Wir schlagen uns hier sonst noch die Köpfe ein deshalb

18.05.2009 20:33 • 15.05.2024 #1


13 Antworten ↓


Zitat von Kiki78:
Meine Bekannte ist der Meinung, egal wie lange man Sertralin nimmt, ob nun 1 Jahr oder 10 Jahre, die Absetzsymptome sind GENAU das selbe und es ist gleich leicht oder auch gleich schwer davon loszukommen, egal wie lange man es nahm.
Das stimmt definitiv nicht. Absetzsymptome sind um so wahrscheinlicher, je länger man das Medikament genommen hat und je höher es dosiert war. Sie sind aber nicht zwingend. D.h., man kann Sertralin auch nach Jahr und Tag absetzen (ausschleichen!), ohne überhaupt Absetzsymptome zu bekommen. Bei langsamem Absetzen wird das sogar bei der Mehrheit so sein.

Zitat von Kiki78:
Und sie meint Sertralin kann man beruhigt über JAHRE nehmen, ohne Schäden davon zu bekommen oder sonst etwas.
Wenn man es verträgt, d.h. keine (nennenswerten) Nebenwirkungen hat und die Leberwerte (ab und zu kontrollieren) okay sind, und nicht gerade schwanger ist, stimmt das.

Zitat von Kiki78:
Ich bin der Meinung das es je länger man Sertralin nimmt, immer schwerer wird es auszuschleichen, und auch die Absetzsymptome viel heftiger ausfallen nach Langzeiteinnahme.
Das kann stimmen, muss aber nicht.

Zitat von Kiki78:
Und Sertralin länger zu nehmen hätte ich Angst, das ohne das Zeug gar nichts mehr geht irgendwann, oder es irgendwas im Gehirnstoffwechsel auf Dauer verändert.
Es soll im Hirn auf Dauer etwas verändern, sonst wäre der Rückfall mit dem Absetzen ja vorprogrammiert. Man kann nachweisen, dass ADs so wie auch Psychotherapie physische Veränderungen im Hirn bewirken. Und die sind auch erwünscht. Ein Problem kann aber die Angst sein, dass ohne AD nichts mehr geht - also eine gewisse psychische Abhängigkeit.

Zitat von Kiki78:
Deshalb vielleicht würde ich vielleicht höchstens die Dauer der
Einnahme für 1 Jahr empfehlen, nicht mehr.
Dafür gibt es m.W. keinen rationalen Grund. Wegen der möglichen Nebenwirkungen und der u.U. schlechten Auswirkungen aufs Selbstwertgefühl (Ohne AD schaffe ich nichts.) ist es sicher günstig, ein AD einigermaßen schnell durch Psychotherapie überflüssig zu machen. Außerdem liegen über eine jahrzehntelange Einnahme keine aussagekräftigen Erfahrungen vor. Aber es gibt keine konkreten medizinischen Gründe, die Einnahme auf ein Jahr oder zwei zu beschränken. Grundsätzlich muss man immer im Einzelfall Nutzen und Risiken abwägen.

Liebe Grüße
Christina

A


Absetzsymptome abhängig von Dauer der Einnahme?

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Hallo,

was eine Langzeiteinnahme (also z.B. =1 Jahr) betrifft, habe ich keine Erfahrung, aber ich habe Sertralin (und etliche anderen Medis aus verschiedensten Wirkstoffklassen) ohne Ausschleichen abgesetzt und dabei keinerlei Schwierigkeiten bekommen.
Obwohl ich ansonsten was NW usw. angeht, sehr empfindlich bin.

Von daher glaube ich auch, dass man sogenannte Absetzsymptome oft als Placeboeffekte einordnen kann.

Grüße

pc

Danke Christina für die ausführliche Antwort
Werde es ihr auch sofort zeigen wenn sie kommt

@PC: Wie lange hast Du es denn genau genommen? Ich nahm Sertralin auch Mal für ca. 7 Monate (inklusive Ausschleichzeit von 2 Monaten) und habe 2 Wochen lang Stromschläge sogenannte Zaps im Kopf gehabt. Bei jeder Kopfdrehung die ich tat - Stromschlag. Das war es aber auch. Darum denke ich aber auch, wenn man schon nach soo kurzer Einnahmezeit diese Stromschläge hat, wie wird es nach längerer Einnahme sein

Was ich mich auch noch frage: Ist es nicht viel komplizierter von Niedrigdosen runterzukommen und wie handhabt man das ausschleichen dann? Angenommen die Dosis Sertralin liegt bei 50mg. Wie würde der optimale Ausschleichplan aussehen und wie lange ungefähr sollte man ausschleichen?
Ist 50 mg überhaupt niedrig?
Ich habe damals von 50-100-50-25-0, wobei ich 4 Wochen 25mg nahm und danach einfach weglies. War das falsch? Und darum die Zaps?

Ich weiß, Fragen über Fragen...Aber die Diskussion von gestern lässt mir irgendwie keine Ruhe mehr
Ich war damals von 50

Den letzten Satz Ich war damals von 50 einfach ignorieren
Keine Ahnung was der da sucht

Zitat von Kiki78:
Was ich mich auch noch frage: Ist es nicht viel komplizierter von Niedrigdosen runterzukommen und wie handhabt man das ausschleichen dann? Angenommen die Dosis Sertralin liegt bei 50mg. Wie würde der optimale Ausschleichplan aussehen und wie lange ungefähr sollte man ausschleichen?
Ist 50 mg überhaupt niedrig?
50 mg ist m.W. niedrig. Wenn man Probleme beim Absetzen hat, kann man auf Sertralin in Tropfenform umsteigen, da lässt sich die Dosis beliebig langsam verringern.

Zitat von Kiki78:
Ich habe damals von 50-100-50-25-0, wobei ich 4 Wochen 25mg nahm und danach einfach weglies. War das falsch? Und darum die Zaps?
Falsch kann man nicht sagen. Du hattest halt Pech, dass Du trotzdem recht heftig reagiert hast. Natürlich hättest Du mit Tropfen noch langsamer reduzieren können. Andererseits sind die Zaps unangenehm, aber harmlos. Fragt sich, ob die zwei Wochen Unannehmlichkeiten einen komplizierten Absetzplan wert sind. Das musst Du natürlich für Dich entscheiden. Es wäre bei einem anderen SSRI übrigens vielleicht nicht so schlimm gewesen. Ein Freund von mir hat so ziemlich alle SSRI durchprobiert, z.T. in maximaler Dosis, und er konnte sie alle mehr oder weniger von jetzt auf gleich absetzen - außer Paroxetin, da hatte er trotz relativ kurzer Einnahmezeit (ca. 3-4 Monate) starke Absetzsymptome.

Liebe Grüße
Christina

Hi Kiki,

es waren maximal knapp zwei Monate, weitere Male für ein paar Wochen.
Also von langer Einnahme kann wirklich keine Rede sein. Ich glaube,
50 mg ist die übliche Tagesdosis, auf 100 mg kann bedarfsweise erhöht werden, maximal unter best. Voraussetzungen glaube ich 200 mg.

Kann mar zwar nicht o.w. übertragen, aber was ich jedenfalls mal gehört habe, dass beim Benzodiazepin-Entzug die Dauer der Einnahme auf jeden Fall von Bedeutung für das Ausschleichen ist. Wenn jemand das jahrzehntelang in hoher Dosis genommen hat, verzichtet man wegen der Gefahr von manchmal tödlichen, epileptischen Anfällen sogar auf einen vollständigen Entzug und versucht, das auf eine niedrige Dosis einzustellen.

Von diesen Zaps lese ich ehrlich gesagt das erste Mal, würde sagen, das passt trotzdem so, wie Du es gemacht hast. Wenn ich Sertralin überhaupt ausgeschlichen habe, dann habe ich für ein paar Tage die halbe Dosis genommen und dann gar nichts mehr.

Finde, bei niedrigen Dosen ist das Ausschleichen ja gar nicht so von Bedeutung, weil sich der Organismus von vornherein nicht so stark umstellen musste.

Grüße

pc


30mg Escitalopram? Oder meinst du Citalopram? Du kannst ja mal in meinem Profil nachlesen, wie ich abgesetzt habe.

Man sagt: je niedriger man mlt der Dosis kommt, desto kleiner müssen die Schritte werden. Jeder Schritt sollte 4-6 Wochen gehalten werden und man sollte nur weiter runter gehen, wenn man von diesen 4-6 Wochen mind die letzten beiden ohne Symptome war.

Von 30mg Citalopram hat es mit dieser Strategie 11 Monate gedauert bis ich auf 0 war. Mit nur wenigen Absetzsymptomen.

Von 75mg Sertralin auf 0 hat es gut 4 oder 5 Monate gedauert. Hier war das Absetzen absolut problemlos, aber auch beim Einschleichen hatte ich kaum Probleme. Mir geht es - fast 9 Monate ohne - super. Hatte es aber auch nur 1 Jahr inkl ein- und ausschleichen genommen.

Escitalopram. Mein Arzt hat gemeint ich soll einfach jede Woche um eine halbe Tablette reduzieren, aber das ist mir zu schnell. Ich nehme von den 20 mg eineinhalb Tabletten jeden Tag morgens. Ich habe es mir so eingeteilt dass ich jedes Monat um ein viertel reduziere. Ich hoffe das klappt. Ich bin jeden Tag so müde deswegen möchte ich weg von den Tabletten. Weil Blutbild ist alles ok. Und von der antriebssteigernden Wirkung habe ich nie etwas gemerkt leider. Danke für deine liebe Antwort :

@Pusteblume87

Hallo,

dein Thema habe ich nach hier verschoben. Die nachfolgenden Themen können dir ebenfalls weitere Hilfestellungen bieten:

medikamente-angst-panikattacken-f76/absetzsymptome-bei-escitalopram-t90053.html

medikamente-angst-panikattacken-f76/escilatopram-absetzsymptome-t94256.html

Sowie das Schlagwort zu deinem Medikament:

tags/escitalopram/

Beste Grüße
Carsten

Danke

Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber diese Absetzsymptome sind ja bei manchen echt schlimm. Vergehen die wirklich irgendwann

es gibt die these, dass absetzsymptome schlimmer sind, je neuroplastischer das individuelle gehirn arbeitet. wenn sich das gehirn also besonders gut an das medikament angepasst hat, ist später auch der rückbau länger und aufwändiger.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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