Zitat von Baghira_GR:Das ist doch bekannt, ebenso, dass Venlafaxin allein ein Serotoninsyndrom auslösen kann. Nur eben nicht durch Absetzen...Das Serotonin-Syndrom ist häufig eine Folge einer Arzneimittelwechselwirkung zwischen verschiedenen Arzneimitteln, die zu einer Erhöhung der Serotoninaktivität führen, und kann insbesondere bei einer kombinierten Anwendung von serotoninergen Arzneistoffen mit MAO-Hemmern beobachtet werden.
(Anm: eben nicht nur als Überdosissymptom)
Soweit zu den Zitaten aus allgemein zugänglichen Quellen. Insbesondere die Aussagen zu B) - Wechselwirkungen - sind m. E. hinreichend aussagekräftig.
Zitat von Baghira_GR:Das kann ich dir sagen: gar nicht. Der Feld-Wald-und-Wiesen-Neuro überlässt sogar die Kontrolle der Leberwerte gerne der Verantwortung des Patienten (der sie dann beim Hausarzt durchsetzen muss - Stichwort Budget), falls er die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme überhaupt erwähnt.Wäre mal spannend, wie oft bei solchen Patienten-Arztbeziehungen das Blutbild überwacht wird.
Zitat von Baghira_GR:... und es ist nicht einmal die genaue Wirkweise bekannt. Insofern sind Kontrollverfahren enge Grenzen gesetzt. Ein gewisses Rumprobieren ist leider notwendiger Pragmatismus. Das sollte natürlich auch bedeuten, dass Sinn und Notwendigkeit einer Medikation gut überdacht und die individuelle Verträglichkeit überwacht werden sollten.Ich hatte mal die Gelegenheit, mich mit dieser Fragestellung mit einem der führenden deutschen Neuropathologen - Prof. Baumgarten am Benjamin-Franklin-Klinikum zu unterhalten.
Klares Statement: Die Analytik zum konkreten Nachweis der Wirkpotentiale von serotonin-, dopamin-, und melatoninbasierter Antidepressiva ist längst noch nicht so ausgereift in der ambulanten Praxis, dass von gesicherten Kontrollverfahren ausgegangen werden kann.
Liebe Grüße
Christina
27.12.2010 21:22 • #21