Hallo zusammen
Mein Name ist Marius, ich bin 35 Jahre und komme aus Hessen.
Ich leide an Herzangst, generalisierter Angststörung und Depressionen.
Dies wird ein längerer Text, da es viel zu erzählen/erklären gibt um meine Geschichte nachvollziehen zu können.
Es fing 2003 an mit einer Herzmuskelentzündung und dadurch entstandenen Extrasystolen, bis zu 20 Stück die Minute.
Diese merkte ich sehr stark und waren für mich entsprechend unangenehm.
Damals bot man mir die Behandlung mit Betablocker an, was ich allerdings ablehnte, da diese müde machen sollen.
Abseits davon wurde mir gesagt, dass die Extrasystolen sich nicht negativ auswirken und ich alles ganz normal machen könnte wie vorher auch. Die Extrasystolen entwickelten sich mit der Zeit zurück und waren nach vier Jahren quasi weg, bis auf wenige Ausnahmen in Ruhezuständen. Leider entwickelte ich in dieser Zeit eine Herzangst und eine generalisierte Angststörung, allerdings zur damaligen Zeit ohne depressive Symptome. Das Ganze ging so weit, dass ich das Berufsgymnasium abbrechen musste, da die Ängste so stark wurden, dass ich nur noch unruhig war und mich nicht konzentrieren konnte.
Daraufhin war ich ein halbes Jahr zu Hause und begann anschließend das Fachabi.
Nach ca. einem Jahr das gleiche Szenario, zu starke Ängste und wieder zu Hause isoliert.
Unzählige Arztbesuche brachten kein Ergebnis.
Nun musste etwas passieren und ich ging zum Psychiater, da bei mir nichts Körperliches entdeckt werden konnte.
Diesem war relativ schnell klar was bei mir zu tun ist. Antidepressiva und Psychotherapie.
Ich nahm erst zwei andere AD, welche mir entweder nicht halfen oder zu starke Nebenwirkungen hatten bevor ich bei Cymbalta/Duloxetin angelangt war. 30mg und mein Leben war innerhalb von kürzester Zeit wieder normal zu gestalten.
Die Psychotherapie brachte natürlich auch ihren Erfolg, da es mir half mit den Ängsten umzugehen.
Anschließend machte ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker und war danach 8 Jahre ohne Probleme im normalen Berufsalltag. Im Sommer dieses Jahrs, um genau zu sein am 16 Juni, hatte ich ohne irgendwelche Vorboten eine extreme Panikattacke an der Arbeit, während der Raucherpause. Ein plötzlicher hitzeartiger/kribbelnder Impuls aus meinem Körper heraus, gefolgt von einem extrem hohen Puls, Zittern, Hyperventilation, Schwitzen, Schwäche. das ganze Programm.
Krankenwagen gerufen, ins Krankenhaus gekommen, untersucht worden. nichts gefunden.
Während des Aufenthalts, ziemlich exakt nach 24 Stunden eine zu Rauchen gegangen, direkt die gleichen Symptome wieder, nur etwas abgeschwächt. Nach drei Tagen entlassen worden.
Wieder halbwegs normal gearbeitet. Drei Wochen später, extreme Unruhe auf der Arbeit, nach Hause gefahren, Stunde hingelegt - alles erstmal wieder gut. Am Tag darauf war ich, wie jeden Samstag mit meinem Sohn alleine, da meine Freundin arbeiten musste.
Vormittag war schon sehr komisch und auch wieder mit starker Unruhe verbunden. Mittags eine geraucht, kurze Zeit später - Panikattacke. Freundin angerufen das sie bitte nach Hause kommen möchte - Zustand wurde schlimmer - Krankenwagen gerufen.
Zwei Tage Krankenhaus. Kein Befund, mit der Bitte bei einem Psychiater vorstellig zu werden.
Aufgehört zu rauchen, wenigstens etwas positives…
Mehr und mehr keimte in mir der Gedanke, es könnte eine paradoxe Reaktion auf das Duloxetin sein, was ich jetzt schon 14 Jahre einnehme. Mir wurde nie gesagt, dass man es irgendwann absetzen solle wenn man das Gefühl hat stabil zu sein oder das entsprechend mit einem Arzt abzuklären. Bis ich mir zum ersten Mal den Beipackzetteln durchgelesen hatte. Mit meiner Freundin über das Thema gesprochen und auch sie meinte war das würde Sinn ergeben.
Es kamen jetzt Einschlafschwierigkeiten hinzu.
Besuch beim Psychiater, der natürlich nach einem 5-minütigen Gespräch wusste was los ist. is klar.
Ich nahm Duloxetin abends, da es mich extrem müde machte.
Er meinte, das muss ich morgens nehmen, nach dem Motto: dann wird alles gut.
Zeit Tage morgens genommen, es tat sich natürlich nichts.
Eigenständig fing ich an nur noch jeden zweiten Tag eine Tablette zu nehmen und subjektiv ging es mir an den Tagen ohne besser.
Nach 10 Tagen zweiter Termin beim Psychiater. Jetzt kommt in meinen Augen der größte Fehler in meiner Story.
Der Psychiater sagte mir: Bei der niedrigen Dosis, die nicht mal therapeutisch ist, macht es keinen Unterschied mehr ob Sie die Tablette nur noch jeden zweiten Tag nehmen oder gar nicht mehr.
Alles klar, dachte ich mir. Lasse ich das Medikament weg. Ich erinnerte mich, dass wenn ich es in der Vergangenheit mal vergessen hatte mir direkt schwindelig wurde und stromschlagartige Empfindungen im Kopf hatte. Diese waren eigentlich kaum vorhanden. Toll dachte ich, wenn es das war ist alles TOP! Nach ein paar Tagen ohne Duloxetin bin ich in die extremste Depression verfallen, die ich mir vorstellen konnte. Es ging nichts mehr, selbst der Toilettengang war von Angst und Unruhe geprägt. Ständiges weinen mit Zwangsgedanken und Gedankenkreisen. Ansonsten absolute Leere in mir. Ich habe keinen Antrieb mehr gehabt, konnte mich nicht mehr freuen und mich für nichts mehr begeistern. Das konnte ich komischerweise ein paar Tage lang durchhalten. Dann gab es einen Abend wo es mir plötzlich völlig normal ging. Ich konnte lachen, habe mich gefreut und wieder gelebt. Trotzdem fiel mir das Einschlafen wieder schwer und der nächste morgen war direkt wieder von Unruhe, Angst und einem hohen Puls geprägt.
Das konnte so nicht weitergehen.
Notfalltermin beim Psychiater.
Anderer Arzt, diagnostizierte recht schnell eine starke Depression. Trotz Nachfrage ob das am Absetzen des Duloxetin liegen könnte und das entsprechend zu behandeln, empfahl er mir Sertralin. Mein Wille war allerdings, keine AD mehr! Als ich das sagte, wurde dieser Mann sehr ungehalten und meinte ich wäre kein Notfall und er hätte besseres zu tun.
Einige Tage hielt ich den Zustand der Leere noch aus, bis ich anfing nicht mehr alleine sein zu können und entwickelte Ängste die ich nie kannte. Suizidgedanken gingen mir leicht durch den Kopf. Nach Rücksprache mit meiner Freundin fuhren wir wieder Notfallmäßig in die Psychiatrie. Ich ließ mir Sertralin verschreiben und nahm es am Folgetag auch ein.
Laut Arzt 5 Tage 50mg, dann eine Woche 100mg und zuletzt 150mg. Hätte ich das so gemacht, wie es mir empfohlen wurde, wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Habe mit 50mg angefangen, recht schnell stieg der Antrieb in mir und ich konnte Dinge wieder selbstständig erledigen und auch mal wieder mit dem Hund raus gehen. Allerdings nie wirklich weit. Mit dem Antrieb kamen die Unruhe und ein Reizmagen. Früh morgentliches Erwachen mit Herzrasen und extremer Unruhe waren jetzt Alltag. Termin beim Psychotherapeuten gemacht, allerdings Termin erst in einem Monat. Mittlerweile den kompletten Tag Herzrasen, Puls um die 110-130. Ständiges Blutdruckmessen war das Resultat und brachte mir eigentlich gar nichts. Es wurde nicht besser. Dann auf 75mg erhöht und am vierten Tag festgestellt, das macht mich nur noch unruhiger und verlängert die Einschlafphase.
Wieder runter auf 50mg und dann sogar auf 25mg, mit denen es mir eine Woche wirklich gut ging. Nach dieser Woche wieder extreme depressive Gedanken und nur noch weinen, wenn ich alleine war. Dem folgten regelmäßige Besuche meiner Eltern um den Alleine sein aus dem Weg zu gehen. Und ich dosierte wieder auf 50mg. Jetzt ging es mir eigentlich ganz ok. Wir haben mittlerweile September, ich beziehe Krankengeld und bin jetzt seit dem 10 Juli zu Hause.
Erster Termin beim Psychotherapeuten. Eigentlich habe ich nur meine aktuelle Situation geschildert, dann war der Termin auch vorbei. Die Unruhe durch das Sertralin in mir wurde wieder größer und es entstanden auch unter 50mg wieder depressive Gedanken. Aber sind das wirklich noch Nebenwirkungen von Sertralin was ich jetzt schon zwei Monate einnehme? Mehr und mehr gelangte ich auf Hinweise des Absetzsyndroms von Duloxetin. Alles was bisher bei mir aufgetreten ist passt einfach dazu.
Hatte auch zwischendurch einen Termin bei einer Neurologin, die einfach nur das bestätigte was mir schon gesagt wurde, obwohl ich um genauere Untersuchung durch beispielsweise ein EEG gebeten hatte. Zusätzlich verschrieb sie mir noch Opipramol um besser schlafen zu können. Habe ich aber nie genommen, genau wie Mirtazapin, was mir vom Psychiater verschrieben wurde um besser durch die Nacht zu kommen.
Zweiter Termin beim Psychotherapeuten. Fühle mich bei dem Herrn eigentlich ganz wohl, wobei ich schon beim zweiten Termin das Gefühl habe, das er auch in Behandlung muss oder vielleicht sogar ist. Ein dritter Termin ist nie zustande gekommen, da er sich einfach nicht mehr gemeldet hat. Unglaublich unprofessionell. Egal.
EKG und Blutuntersuchungen wurden bei meinem Hausarzt gemacht, da wurde auch ein Vitamin-D mangel diagnostiziert.
Aktuell nehme ich Abseits vom Sertralin, 200mg Magnesium morgens, Fenofibrat 200(gegen meine hohen Blutfettwerte), 400mg + B-Vitamine und 3000 i.E. Vitamin-D mittags und nochmal 200mg Magnesium vor dem schlafen gehen, was mir seit geraumer Zeit garkeine Schwierigkeiten mehr bereitet. Ganz im Gegenteil, schlafe ich sehr schnell und normal ein.
Neue Psychotherapeutin fand ich in der Psychosomatik in der nahegelegenen Uni-Klinik.
Deutlich empathischer, aber auch nicht wirklich offen bzgl. eines Absetzsyndroms. Ich würde mich zu sehr darauf fokussieren.
Seit Ende Oktober gehe ich wieder arbeiten. Die erste Woche zwei Stunden, seitdem bis heute vier Stunden.
Unruhe und dadurch teils mangelnde Konzentration erlauben es mir leider nicht mehr Stunden zu arbeiten.
Und umso länger ich vor einem PC sitze, desto verkrampfter werde ich, bekomme Nacken- und Kopfschmerzen und kann meine Beine kaum noch ruhig halten. Aktuell habe ich teilweise wie Schüttelfrost. vor allem vormittags, bessert sich oftmals im Laufe des Tages. Dazu gekommen ist auch leichter Schwindel, wobei ich diesen mit den Nacken-/Kopfschmerzen in Verbindung bringe.
Herzrasen habe ich nur noch morgens, wenn ich liegen bleibe und krampfhaft versuche weiter zu schlafen anstatt aufzustehen, da es mir dann besser geht. Der Antrieb hat abgenommen, also ist normal würde ich sagen, nicht mehr so stark ausgeprägt. Richtig Freude empfinde ich nur tageweise.
Mein Kurzzeitgedächtnis ist aktuell wie defekt, vergesse ständig Dinge die ich vor ein paar Sekunden im Kopf hatte.
Hatte fast eine Woche einen normalen Start in den Tag ohne Unruhe. Dann wieder zwei Tage mit Unruhe, dann wieder ohne. Seit letzter Woche Montag bis einschließlich heute ist es wieder schlechter. Und das Licht am Ende des Tunnels wird wieder trüber. Achja zwischenzeitlich hatte ich mir darüber Gedanken gemacht Duloxetin wieder einzuschleichen. Aber habe Angst vor dem Absetzen von Sertralin und ob es überhaupt noch etwas bringt es wieder zu nehmen.
Ich weiß einfach nicht was bei mir aktuell Phase ist.
Vertrage ich das Sertralin nicht so wie es sein sollte oder befinde ich mich im Absetzsyndrom von Duloxetin?
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einen Ratschlag geben wie ich am besten weitermache.
Falls irgendetwas unklar ist gerne Fragen und Danke das du den Text komplett gelesen hast!
Mein Name ist Marius, ich bin 35 Jahre und komme aus Hessen.
Ich leide an Herzangst, generalisierter Angststörung und Depressionen.
Dies wird ein längerer Text, da es viel zu erzählen/erklären gibt um meine Geschichte nachvollziehen zu können.
Es fing 2003 an mit einer Herzmuskelentzündung und dadurch entstandenen Extrasystolen, bis zu 20 Stück die Minute.
Diese merkte ich sehr stark und waren für mich entsprechend unangenehm.
Damals bot man mir die Behandlung mit Betablocker an, was ich allerdings ablehnte, da diese müde machen sollen.
Abseits davon wurde mir gesagt, dass die Extrasystolen sich nicht negativ auswirken und ich alles ganz normal machen könnte wie vorher auch. Die Extrasystolen entwickelten sich mit der Zeit zurück und waren nach vier Jahren quasi weg, bis auf wenige Ausnahmen in Ruhezuständen. Leider entwickelte ich in dieser Zeit eine Herzangst und eine generalisierte Angststörung, allerdings zur damaligen Zeit ohne depressive Symptome. Das Ganze ging so weit, dass ich das Berufsgymnasium abbrechen musste, da die Ängste so stark wurden, dass ich nur noch unruhig war und mich nicht konzentrieren konnte.
Daraufhin war ich ein halbes Jahr zu Hause und begann anschließend das Fachabi.
Nach ca. einem Jahr das gleiche Szenario, zu starke Ängste und wieder zu Hause isoliert.
Unzählige Arztbesuche brachten kein Ergebnis.
Nun musste etwas passieren und ich ging zum Psychiater, da bei mir nichts Körperliches entdeckt werden konnte.
Diesem war relativ schnell klar was bei mir zu tun ist. Antidepressiva und Psychotherapie.
Ich nahm erst zwei andere AD, welche mir entweder nicht halfen oder zu starke Nebenwirkungen hatten bevor ich bei Cymbalta/Duloxetin angelangt war. 30mg und mein Leben war innerhalb von kürzester Zeit wieder normal zu gestalten.
Die Psychotherapie brachte natürlich auch ihren Erfolg, da es mir half mit den Ängsten umzugehen.
Anschließend machte ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker und war danach 8 Jahre ohne Probleme im normalen Berufsalltag. Im Sommer dieses Jahrs, um genau zu sein am 16 Juni, hatte ich ohne irgendwelche Vorboten eine extreme Panikattacke an der Arbeit, während der Raucherpause. Ein plötzlicher hitzeartiger/kribbelnder Impuls aus meinem Körper heraus, gefolgt von einem extrem hohen Puls, Zittern, Hyperventilation, Schwitzen, Schwäche. das ganze Programm.
Krankenwagen gerufen, ins Krankenhaus gekommen, untersucht worden. nichts gefunden.
Während des Aufenthalts, ziemlich exakt nach 24 Stunden eine zu Rauchen gegangen, direkt die gleichen Symptome wieder, nur etwas abgeschwächt. Nach drei Tagen entlassen worden.
Wieder halbwegs normal gearbeitet. Drei Wochen später, extreme Unruhe auf der Arbeit, nach Hause gefahren, Stunde hingelegt - alles erstmal wieder gut. Am Tag darauf war ich, wie jeden Samstag mit meinem Sohn alleine, da meine Freundin arbeiten musste.
Vormittag war schon sehr komisch und auch wieder mit starker Unruhe verbunden. Mittags eine geraucht, kurze Zeit später - Panikattacke. Freundin angerufen das sie bitte nach Hause kommen möchte - Zustand wurde schlimmer - Krankenwagen gerufen.
Zwei Tage Krankenhaus. Kein Befund, mit der Bitte bei einem Psychiater vorstellig zu werden.
Aufgehört zu rauchen, wenigstens etwas positives…
Mehr und mehr keimte in mir der Gedanke, es könnte eine paradoxe Reaktion auf das Duloxetin sein, was ich jetzt schon 14 Jahre einnehme. Mir wurde nie gesagt, dass man es irgendwann absetzen solle wenn man das Gefühl hat stabil zu sein oder das entsprechend mit einem Arzt abzuklären. Bis ich mir zum ersten Mal den Beipackzetteln durchgelesen hatte. Mit meiner Freundin über das Thema gesprochen und auch sie meinte war das würde Sinn ergeben.
Es kamen jetzt Einschlafschwierigkeiten hinzu.
Besuch beim Psychiater, der natürlich nach einem 5-minütigen Gespräch wusste was los ist. is klar.
Ich nahm Duloxetin abends, da es mich extrem müde machte.
Er meinte, das muss ich morgens nehmen, nach dem Motto: dann wird alles gut.
Zeit Tage morgens genommen, es tat sich natürlich nichts.
Eigenständig fing ich an nur noch jeden zweiten Tag eine Tablette zu nehmen und subjektiv ging es mir an den Tagen ohne besser.
Nach 10 Tagen zweiter Termin beim Psychiater. Jetzt kommt in meinen Augen der größte Fehler in meiner Story.
Der Psychiater sagte mir: Bei der niedrigen Dosis, die nicht mal therapeutisch ist, macht es keinen Unterschied mehr ob Sie die Tablette nur noch jeden zweiten Tag nehmen oder gar nicht mehr.
Alles klar, dachte ich mir. Lasse ich das Medikament weg. Ich erinnerte mich, dass wenn ich es in der Vergangenheit mal vergessen hatte mir direkt schwindelig wurde und stromschlagartige Empfindungen im Kopf hatte. Diese waren eigentlich kaum vorhanden. Toll dachte ich, wenn es das war ist alles TOP! Nach ein paar Tagen ohne Duloxetin bin ich in die extremste Depression verfallen, die ich mir vorstellen konnte. Es ging nichts mehr, selbst der Toilettengang war von Angst und Unruhe geprägt. Ständiges weinen mit Zwangsgedanken und Gedankenkreisen. Ansonsten absolute Leere in mir. Ich habe keinen Antrieb mehr gehabt, konnte mich nicht mehr freuen und mich für nichts mehr begeistern. Das konnte ich komischerweise ein paar Tage lang durchhalten. Dann gab es einen Abend wo es mir plötzlich völlig normal ging. Ich konnte lachen, habe mich gefreut und wieder gelebt. Trotzdem fiel mir das Einschlafen wieder schwer und der nächste morgen war direkt wieder von Unruhe, Angst und einem hohen Puls geprägt.
Das konnte so nicht weitergehen.
Notfalltermin beim Psychiater.
Anderer Arzt, diagnostizierte recht schnell eine starke Depression. Trotz Nachfrage ob das am Absetzen des Duloxetin liegen könnte und das entsprechend zu behandeln, empfahl er mir Sertralin. Mein Wille war allerdings, keine AD mehr! Als ich das sagte, wurde dieser Mann sehr ungehalten und meinte ich wäre kein Notfall und er hätte besseres zu tun.
Einige Tage hielt ich den Zustand der Leere noch aus, bis ich anfing nicht mehr alleine sein zu können und entwickelte Ängste die ich nie kannte. Suizidgedanken gingen mir leicht durch den Kopf. Nach Rücksprache mit meiner Freundin fuhren wir wieder Notfallmäßig in die Psychiatrie. Ich ließ mir Sertralin verschreiben und nahm es am Folgetag auch ein.
Laut Arzt 5 Tage 50mg, dann eine Woche 100mg und zuletzt 150mg. Hätte ich das so gemacht, wie es mir empfohlen wurde, wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Habe mit 50mg angefangen, recht schnell stieg der Antrieb in mir und ich konnte Dinge wieder selbstständig erledigen und auch mal wieder mit dem Hund raus gehen. Allerdings nie wirklich weit. Mit dem Antrieb kamen die Unruhe und ein Reizmagen. Früh morgentliches Erwachen mit Herzrasen und extremer Unruhe waren jetzt Alltag. Termin beim Psychotherapeuten gemacht, allerdings Termin erst in einem Monat. Mittlerweile den kompletten Tag Herzrasen, Puls um die 110-130. Ständiges Blutdruckmessen war das Resultat und brachte mir eigentlich gar nichts. Es wurde nicht besser. Dann auf 75mg erhöht und am vierten Tag festgestellt, das macht mich nur noch unruhiger und verlängert die Einschlafphase.
Wieder runter auf 50mg und dann sogar auf 25mg, mit denen es mir eine Woche wirklich gut ging. Nach dieser Woche wieder extreme depressive Gedanken und nur noch weinen, wenn ich alleine war. Dem folgten regelmäßige Besuche meiner Eltern um den Alleine sein aus dem Weg zu gehen. Und ich dosierte wieder auf 50mg. Jetzt ging es mir eigentlich ganz ok. Wir haben mittlerweile September, ich beziehe Krankengeld und bin jetzt seit dem 10 Juli zu Hause.
Erster Termin beim Psychotherapeuten. Eigentlich habe ich nur meine aktuelle Situation geschildert, dann war der Termin auch vorbei. Die Unruhe durch das Sertralin in mir wurde wieder größer und es entstanden auch unter 50mg wieder depressive Gedanken. Aber sind das wirklich noch Nebenwirkungen von Sertralin was ich jetzt schon zwei Monate einnehme? Mehr und mehr gelangte ich auf Hinweise des Absetzsyndroms von Duloxetin. Alles was bisher bei mir aufgetreten ist passt einfach dazu.
Hatte auch zwischendurch einen Termin bei einer Neurologin, die einfach nur das bestätigte was mir schon gesagt wurde, obwohl ich um genauere Untersuchung durch beispielsweise ein EEG gebeten hatte. Zusätzlich verschrieb sie mir noch Opipramol um besser schlafen zu können. Habe ich aber nie genommen, genau wie Mirtazapin, was mir vom Psychiater verschrieben wurde um besser durch die Nacht zu kommen.
Zweiter Termin beim Psychotherapeuten. Fühle mich bei dem Herrn eigentlich ganz wohl, wobei ich schon beim zweiten Termin das Gefühl habe, das er auch in Behandlung muss oder vielleicht sogar ist. Ein dritter Termin ist nie zustande gekommen, da er sich einfach nicht mehr gemeldet hat. Unglaublich unprofessionell. Egal.
EKG und Blutuntersuchungen wurden bei meinem Hausarzt gemacht, da wurde auch ein Vitamin-D mangel diagnostiziert.
Aktuell nehme ich Abseits vom Sertralin, 200mg Magnesium morgens, Fenofibrat 200(gegen meine hohen Blutfettwerte), 400mg + B-Vitamine und 3000 i.E. Vitamin-D mittags und nochmal 200mg Magnesium vor dem schlafen gehen, was mir seit geraumer Zeit garkeine Schwierigkeiten mehr bereitet. Ganz im Gegenteil, schlafe ich sehr schnell und normal ein.
Neue Psychotherapeutin fand ich in der Psychosomatik in der nahegelegenen Uni-Klinik.
Deutlich empathischer, aber auch nicht wirklich offen bzgl. eines Absetzsyndroms. Ich würde mich zu sehr darauf fokussieren.
Seit Ende Oktober gehe ich wieder arbeiten. Die erste Woche zwei Stunden, seitdem bis heute vier Stunden.
Unruhe und dadurch teils mangelnde Konzentration erlauben es mir leider nicht mehr Stunden zu arbeiten.
Und umso länger ich vor einem PC sitze, desto verkrampfter werde ich, bekomme Nacken- und Kopfschmerzen und kann meine Beine kaum noch ruhig halten. Aktuell habe ich teilweise wie Schüttelfrost. vor allem vormittags, bessert sich oftmals im Laufe des Tages. Dazu gekommen ist auch leichter Schwindel, wobei ich diesen mit den Nacken-/Kopfschmerzen in Verbindung bringe.
Herzrasen habe ich nur noch morgens, wenn ich liegen bleibe und krampfhaft versuche weiter zu schlafen anstatt aufzustehen, da es mir dann besser geht. Der Antrieb hat abgenommen, also ist normal würde ich sagen, nicht mehr so stark ausgeprägt. Richtig Freude empfinde ich nur tageweise.
Mein Kurzzeitgedächtnis ist aktuell wie defekt, vergesse ständig Dinge die ich vor ein paar Sekunden im Kopf hatte.
Hatte fast eine Woche einen normalen Start in den Tag ohne Unruhe. Dann wieder zwei Tage mit Unruhe, dann wieder ohne. Seit letzter Woche Montag bis einschließlich heute ist es wieder schlechter. Und das Licht am Ende des Tunnels wird wieder trüber. Achja zwischenzeitlich hatte ich mir darüber Gedanken gemacht Duloxetin wieder einzuschleichen. Aber habe Angst vor dem Absetzen von Sertralin und ob es überhaupt noch etwas bringt es wieder zu nehmen.
Ich weiß einfach nicht was bei mir aktuell Phase ist.
Vertrage ich das Sertralin nicht so wie es sein sollte oder befinde ich mich im Absetzsyndrom von Duloxetin?
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einen Ratschlag geben wie ich am besten weitermache.
Falls irgendetwas unklar ist gerne Fragen und Danke das du den Text komplett gelesen hast!
27.11.2021 13:32 • • 01.12.2021 x 1 #1
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