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Hallo ihr Lieben,
Ich versuche nach etwa 2 Jahren immer noch eine Liebesbeziehung zu verarbeiten. Dabei empfinde ich vor allem Wut/Ärger und Rachegelüste.

Begonnen hat die Beziehung Anfang 2020 und ich habe mich haushoch in sie verliebt. Es entwickelte sich eine Fernbeziehung, die uns etwa 4-5h Autofahrt trennte. Dennoch haben wir uns fast einmal im Monat gesehen. Dank Covid und Homeoffice habe ich auch mehrere Wochen am Stück bei ihr zuhause verbracht.
Schon vor der Beziehung litt ich zunehmend an meinen Reizdarm-Symptomen. Bauchschmerzen und Durchfall waren die Regel und ich war bereits dabei, mit meinem Arzt eine lange Diagnostik zu führen. Dieses Problem habe ich auch von Anfang an meiner Ex-Freundin offen kommuniziert.
Die Reizdarm-Beschwerden wurden immer schlimmer und eines Tages erlitt ich eine Panikattacke und Nervenzusammenbruch. Da war mir klar, dass die Psyche bei mir die Symptome auslöst/verstärkt.
Die Beziehung endete nach nicht mal einem Jahr, da das Verhalten meiner Ex-Freundin ebenfalls toxisch auf mich auswirkte.

Welches Verhalten?
Bereits in der ersten Woche, als wir uns kennenlernten, erlebte ich ihr typisches Verhalten. Zunächst erlebe ich sie als eine total liebevolle, euphorische und glückliche Frau. So viel Freude und Liebe, fast schon übertrieben. Aber ich genoss es. Von einem Moment auf den anderen kippte plötzlich die Stimmung, als ich mit Bauchschmerzen von der Arbeit nach Hause kam. Es war der letzte Abend, bevor sie nach Hause fuhr und sie hat wohl einen romantischen Abend mit lecker Essen und Sex erwartet. Wie im Film. Aufgrund meines Unwohlseins musste ich da aber passen und wollte nur einen entspannten Couchabend mit ihr genießen.
Sie hat Stunden kein Wort mit mir geredet und ihr Gesicht drückte Enttäuschung aus. Ich habe den Fehler natürlich bei mir gesucht und mich mehrfach entschuldigt und das Gespräch mit ihr gesucht. Dann platzte es aus ihr raus: Verbale Angriffe, mich als minderwertig darstellen und heftig beleidigen. Erst habe ich das von mir abprallen lassen und dann kratzte das an mein Selbstwertgefühl und ich hab mich am nächsten Tag unter Tränen entschuldigt (wofür eigentlich?). Ich hab nichts getan.

Dieses Verhalten kam häufig zum Vorschein. Sobald ich sie mit Kleinigkeiten enttäusche oder ich meine eigenen Bedürfnisse ausleben wollte, wurde ich heftig verbal niedergeschlagen. Oft habe ich ein klärendes Gespräch aufgesucht, auch einen Tag später, nachdem sie sich beruhigt hatte und wieder überglücklich drauf war. Aber sie ging nicht darauf ein. Ihr Auftreten war oft theatralisch. Einmal verlor ich gegen sie beim Zocken und ich plapperte (im Bezug auf eine Spielerfigur), dass ich ihr nicht vertraue. Es war auf das Spiel bezogen und es war mir nicht bewusst. Sie hat wieder kein Wort mehr gesagt, ihre Sachen gepackt und ich wusste nicht warum. Ich lag kurz deprimiert auf der Couch wie ein Cocktailshrimp und war überfordert, was ich schon wieder falsch gemacht habe.
Erst, als sie im Auto saß und den Motor angelassen hat, habe ich sie etwas lauter zur Rede gestellt und dann wurde eben dieser Grund genannt.

Ich befand mich also ständig auf einem Minenfeld, mit der Angst vor ihrer emotionalen Gewalt. Als ich den Nervenzusammenbruch hatte, wurden mir die Augen geöffnet, was sie mir eigentlich antut und ich habe das nochmal bewusst beobachtet, bis ich mit gutem Gewissen die Beziehung beendet habe. Sie hat mich ständig kontrolliert (durchs Schlüsselloch vom Bad, ob ich wirklich unter dem Reizdarm leide). Sie hat ständig Druck gemacht, ich soll zum Arzt gehen und gesund werden. Sie hat mich zu Entscheidungen manipuliert, die ich dann nicht tragen konnte. Und wenn ich ausnahmsweise Nein sagen konnte, hat sie mich mit übertriebenen Emotionen erschlagen, bis ich wieder (fast) heulend ja sage.
Nun hat sie mir nachhaltig emotionale Wunden hinterlassen, sodass ich heute noch oft eine tiefe Wut ihr gegenüber empfinde. Ein kleiner Teil von mir würde sie am liebsten emotional verletzen, um es ihr heim zu zahlen. Es würde schon reichen, ein Bild von mir mit einer anderen Frau in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Aber ich weiß, dass diese Rachegelüste zu nichts führen und ich weiß, dass das alles unter Umständen schlimmer macht (sie vermisst mich und stalkt mich auch manchmal). Zum Glück handle ich sehr rational, um nichts unüberlegtes zu machen.

Meine Frage an euch geduldige Leser:
Mir fällt es schwer, mit dem Thema abzuschließen oder Abstand zu gewinnen. Ich habe den Kontakt bereits abgebrochen und das Thema auch in mehreren Psychotherapien (auch in der Klinik) sehr lange thematisiert. Dennoch muss ich hin und wieder mal in den sozialen Netzwerken schauen, was sie so treibt. Mit einer kleinen Hoffnung, dass sie irgendwo Pech hat und ich mich an Schadenfreude erfreuen kann. Wie kann ich effektiv davon ablenken? Sport, Hobby, Meditation betreibe ich schon regelmäßig.

Eine zweite Frage: Nachdem ich den Text selber gelesen habe, erahne ich eine Art Persönlichkeitsstörung bei meiner Ex. Auch meine Psychologin hat mal erwähnt, dass sie sich ab einem Lebenspunkt wohl nicht richtig weiter entwickelt hat. Gemeinsame Freunde und Bekannte bestätigen mir ebenfalls dieses auffällige Verhalten. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht man mit sowas um?

Danke für eure Geduld.
LG

30.08.2022 13:51 • 24.11.2023 x 1 #1


21 Antworten ↓


Es hat nicht gepasst.
Sei froh ,dass ihr kein Paar mehr seid.
Liebeskummer kann dauern,dafuer gibt es keine Zeitspanne.

A


Wut, Ärger nach einer toxischen Beziehung

x 3


Zitat von Cyborg193:
Meine Frage an euch geduldige Leser:
Mir fällt es schwer, mit dem Thema abzuschließen oder Abstand zu gewinnen. Ich habe den Kontakt bereits abgebrochen und das Thema auch in mehreren Psychotherapien (auch in der Klinik) sehr lange thematisiert. Dennoch muss ich hin und wieder mal in den sozialen Netzwerken schauen, was sie so treibt. Mit einer kleinen Hoffnung, dass sie irgendwo Pech hat und ich mich an Schadenfreude erfreuen kann. Wie kann ich effektiv davon ablenken? Sport, Hobby, Meditation betreibe ich schon regelmäßig.



Ich glaube, das braucht einfach Zeit, Zeit, Zeit. Du könntest versuchen ihr einen Brief zu schreiben und darin nochmal alles zu formulieren, was Du loswerden willst, den Brief aber natürlich dann nicht abschicken, sondern verbrennen oder ähnliches.
Und natürlich von den sozialen Medien wegbleiben (ist schwierig, ich weiß) - das war früher einfacher, wenn der andere weg war, dann war er weg und man konnte nicht immer schielen, was er treibt.

Wünsche Dir sehr, dass Du darüber hinwegkommst, war sicher ein heftiger Einschnitt.

Danke für euren Rat. Das werde ich beherzigen.
Einen Brief habe ich schon mal geschrieben, aber ich denke, das werde ich mal wiederholen.

Das hatte in die vorletzen 2 Jahre genauso erlebt mit einem Mann. Ich war emotional abhängig und oft habe ich vieles geschluckt und nicht konter gegeben, aus Angst verlassen zu werden. Der hat wirklich viele schlimme Sachen geboten, aber litt auch unter einer pyychischen Krankheit, was aber nur bedingt sein Verhalten beeinflusste. Ich habe sicher 1 Jahr lang täglich! Hassgefühle gehabt, und mich gefragt, wie es möglich ist, 24/7 nur Hassgefühle und Wut über alle einzelnen Situationen zu haben.
Rachegedanken hatte ich ständig und überlegte immer wie am besten umsetzen, obwohl ich wirklich nicht der Typ dafür bin und das noch nie zuvor gefühlt hatte. ich finde die haben es auch verdient und wenns dir guttut, umso besser-machen!
Genützt hat mir die Zeit und als ich jemand besseren kennenlernte. Was mir damals half war auch der
Gedanke dass diese Person ja krank ist und dieses Problem und Verhalten in die nächste Beziehung mitschleppen wird und es genaus endet, sprich die Person wird nicht wirklich glücklich. Ich hingegen bin mit der Beendigung der Beziehung frei, frei von diesem kranken Verhalten, er hingegen muss es noch weiterhin tragen.
Hoffe, du konntest dich inzwischen lösen von dem Ganzen. Es wird der Tag kommen an dem dich nichts mehr verletzt was von dieser Person aus kommt.
Sei froh, hast du diese instabilde unreflektierte Frau los, die kein Bock hat sich zu ändern. Dem nächsten Typen wirds genauso ergehen mit ihr, der hat das alles noch vor sich.
Du hast eine Frau verdient, die verständnisvoll ist und eine gesunde Beziehung führen kann. Das wirst du auch finden, du drückst dich sehr gekonnt aus, bist reflektiert, ehrlich usw. Wirst schon jemand finden auf Augenhöhe

@Alien2 wow danke für deine Erfahrungen. Ich sehe da einige Parallelen zu meiner jetzigen Entwicklung.
Mir würde ihr neuer Freund ziemlich leid tun, aber vielleicht hat ihr zukünftiger ein sehr gesundes Selbstbewusstsein und öffnet ihre Augen. Falls nicht, wird sie gewiss nicht glücklich.

Mittlerweile habe ich für mich erkannt, dass sie das Problem war und nicht alleine ich. Ich genieße derzeit jede Freiheit, die ich ohne sie habe. Die Rachegelüste lassen auch allmählich nach und ich beschäftige mich nicht mehr so viel mit Hacken

@Cyborg193 Ich glaube sie sucht sich primär jemand aus, den sie emotional abhängig machen kann und dieser Typ somit besser manipulieren kann.Meistens haben solche Leute ein sehr sehr gutes Gespür, bei wem sie das machen können. Für mich klingt es sowieso, als hatte diese ''Dame'' eine Borderline-Störung. Man weiss von gesunden Männern, die mit Borderlinerinnen zusammen waren und im Anschluss richtige psychische Probleme bekamen und erstmal therapiert werden mussten.

Ich kann die Hass und Rachegedanken absolut verstehen, denn bei Beendigung einer solchen Beziehung kann man nicht einfach den regulären Trauerprozess durchlaufen, sondern man hat stets den Missbrauch vor Augen, der zusätzlich verarbeitet werden muss. Während der Beziehung hat man sich hilflos gefühlt und konnte nie richtig die Meinung sagen oder hat gewisse Ereignisse ignoriert, weil man blind vor Liebe war, das kommt dann alles aus einer anderen Perspektive hoch. Jeden Tag kommen neue Situationen in Sinn und man bekommt wieder Wut.

Mein Umfeld hat meine harmlosen Rachegedanken nie verstanden, ich finde es eine logische Folge und es ist auch eine Art Verarbeitung, wenn man sich vorstellt, man kann sich jetzt auf diese Art wehren.
Hehe, ja das mit dem Hacken/stalken kenn ich nur zu gut Ich kann dir sagen, heute habe ich nur Mitleid mit dem Mann, kein Hass keine Wut, einfach Mitleid, dass er es nicht schnallt wie schlecht er Leute behandelt und dass er so niemals glücklich werden kann.
Geniess die Zeit und halte dich unter netten Leuten / Frauen auf und führe nette Gespräche damit du merkst, es gibt ja noch ganz viele andere tolle Frauen, die dich mit Respekt behandeln, (unabhängig davon, ob du Interesse hast oder nicht) das hat mir bischen geholfen, da ich bemerkte, es gibt viel tollere Menschen als ihn.
LG

@Alien2
Jetzt wo du es erwähnst, erkenne ich auch, dass sie ihre Beute sicher danach wählt, wie sie es beeinflussen kann.
Mal abgesehen von meiner Depression nach der Trennung leide ich nach wie vor ziemlich unter sozialen Phobien. Insbesondere bei Frauen, die ich durchaus interessant finde oder ich irgendwie etwas mehr Aufmerksamkeit als gewöhnlich bekomme. Dieses Problem hatte ich aber vorher schon, allerdings belastet es mich heute stärker.
Ironischerweise habe ich ab und zu freundschaftlichen Kontakt zu ihrer damals besten Freundin und sie hat auch einen großen Teil dazu beigetragen, den Fehler nicht länger bei mir zu suchen.
Rein rational ist es mir bewusst, dass es sicher tolle Frauen (und andere Menschen) da draußen gibt. Ich muss nur noch den Dreh rausbekommen, es auch so zu erleben, damit mein tiefes Unterbewusstsein es auch so empfindet. Ich glaube, da muss ich immer wieder mal in den sauren Apfel beißen und mal den einen oder anderen Smalltalk aushalten.

@Cyborg193
Das ist eine giftitge Kombi, jemand der Angststörung hat und ein Borderliner. Ich habe selbst auch eine Angststörung und soziale Phobie kenn ich auch und wirke dadurch unsicher und wurde desegen oft Opfer von Borderlinerinnen, da diese es lieben, wenn jemand unsicher ist. Für die sind wir leichte Beute, die sich nicht wehren können. Bei dir kommt noch hinzu, dass sie sie genau wusste, durch die Soziale Phobie ist es für dich viel schwieriger neue Menschen kennenzuleren und dein Umfeld ist auch wahrscheinlich nicht so gross, so dass sie sich geschützt fühlt, da weniger Menschen auf eure toxische Beziehung aufmerksam wurden. Mannomann, die hat echt nen Schaden...
Versuch es mal auf anonymen Datingapps, wo man keine Fotos postet. Ich und eine FReundin haben sehr gute Erfahrung damit gemacht. Dort kannst du dich auch outen bezüglich der Sozialphobie, da du anonymer bist. Ansonsten einfach mal einen ganzen MOnat Events besuchen und raus.

Jupp, gefährliche Kombi. Damals, als wir uns kennenlernten, wusste weder ich noch sie was von den sozialen Phobien. Damals war ich ständig beim Arzt wegen meiner Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen. Das habe ich auch transparent mit meiner Ex kommuniziert. Da sämtliche Untersuchungen keine Hinweise auf organische Ursachen lieferten (Diagnose Reizdarm), war ich umso mehr verzweifelt. Ich schätze mal, das hat sie dann auch noch ausgenutzt, wo ich ohnehin schon gelitten habe.
Erst nach meinem Nervenzusammenbruch, dem absoluten Tiefpunkt meiner Depression, erkannte ich, dass sie mir irgendwie nicht gut tut. Erst dann bearbeitete ich meine Psyche mit ADs und ambulanter Therapie. Dann folgte die Trennung via WhatsApp (sehr unpersönlich, ich weiß) und dann noch mal 8 Wochen Klinik. Es hat lange gedauert, ihr wahres Gesicht nach und nach zu erkennen und damit wuchs dann auch die Wut.
Es war im Endeffekt eine Fernbeziehung, dennoch war ich fast jeden Monat für mehrere Wochen bei ihr. Die Entfernung schützt mich jetzt vor böse Überraschungen in der Öffentlichkeit, wobei sie trotzdem zwei mal unangekündigt weinend vor meiner Tür stand. Beim ersten Mal bin ich weich geworden und wollte es noch mal probieren. Es hat nicht lange gedauert, bis ich wieder per Mail Schluss gemacht habe und ausdrücklich um Kontaktabbruch gebeten habe.
Beim zweiten Mal bin ich ihr knapp entkommen, sodass ich sie sitzen lassen konnte.
Das Schlussmachen via WhatsApp oder Email begründe ich damit, weil sie mich emotional zuvor ziemlich verletzt hat und es keine Chance auf ein vernünftiges Gespräch gab. Es war immer so, dass jeder Konflikt trotz meiner Bemühungen für ruhige und ehrliche Gespräche an mir fest hing. Wäre ich persönlich bei ihr, hätte sie es sicher geschafft, mich wieder weich zu kriegen, um diese Beziehung fortzuführen. Und das Problem muss ich irgendwie wieder lösen.

Mit Dating Apps habe ich eher negative Erfahrungen gemacht. Aber da war ich auch total transparent. Mal ohne Profilbild könnte ich tatsächlich mal probieren. Ich habe von der App Boo gehört, die den Fokus auf Persönlichkeit statt Oberflächlichkeit legt. Welche App benutzt ihr?

@Cyborg193 Ich denke aber, dass sie trotzdem gespürt hat, dass du soziale Ängste hast. Wie gesagt solche Leute riechen das. Und ja, sie weiss genau wie sie dich weich bekommt und war sicherlich nicht erstaunt, dass du beim ersten Mal weich geweroden bist. Klar, ich bin auch für ein Aussprechen unter 4 Augen, aber wenn die Situation dies nicht zulässt, bist du niemandem was schuldig. Eigentlich spielt es für mich keine Rolle wie man Schluss macht, sondern warum und dass die andere Person den Grund erfährt.
Bei mir war's auch so, ich wurde mehrere Male weich bei erneuten Annäherungsversuchen. Jetzt nicht mehr, der kam vor 3 Wochen und wollte erneut eine Liebesbeziehung. lol.
Ich denke auch, der Reizdarm wir dir danken, dass du sie nicht mehr in dein Leben lässt. Das ist pures Gift für dich.
Ich finde es extrem stark von dir, dass du ihr den Laufpass gegeben hast. Das beweist doch, dass du diese Situation irgendwo doch noch unter Kontrolle hattest. Ich hab nie schluss gemacht und wäre heute noch mit dem zusammen und am leiden, hätte er nicht schluss gemacht. einfach weil ich so abhängig war und Verlustängste hatte.
Die app heist lovetastic, weiss allerdings nicht ob man die auch in DE verwenden kann, da ich aus der CH komme.
Ich denke einfach, es sind sehr seriöse Leute dort drauf, welche sehr offenherzig und tolerant sind und vielleicht auch selbst irgendwelche kleinen Problemchen haben, also wirklich anderst als auf Tinder etc.

@Alien2 danke für deinen Input. Das festigt immer mehr meine Entscheidung und umso klarer erkenne ich das Problem. Ich sehe das auch so, dass Konflikte (wenn die Emotionen sich etwas beruhigt haben) dann früh genug unter 4 Augen ausgesprochen werden. Dank Therapie habe ich auch gelernt, wie man Probleme anspricht und seine Bedürfnisse/Ängste formulieren kann. Bei meiner Ex lief es immer nach dem Schema mit diesem Beispiel ab:

Trigger

Bereits in der ersten Woche unserer Beziehung am letzten Abend wollten wir gemeinsam in ein Restaurant gehen. Ich kam von der Arbeit nach Hause und hatte dann massive Bauchkrämpfe und Durchfall und Blähungen. Als ich zuhause ankam, hat sie schon ein paar Anspielungen gemacht, dass wir einen romantischen Abend haben werden und Sex haben. Das waren ihre Erwartungen. Da ich aber aufgrund meiner Symptome ständig zum Klo rannte war mir natürlich gar nicht danach. Ich habe ihr gesagt, dass es mir nicht gut geht und ich nicht für Sex zu haben bin. Sie war schnell enttäuscht und war dann ruhig und hat jeden Gesprächsversuch meinerseits ignoriert. Wir gingen dann essen und sie hat kein Wort gesagt, obwohl ich alles gab, mit meinem Humor trotzdem einen schönen Abend mit ihr zu verbringen. Zuhause angekommen, immer noch Ruhe. Ich war natürlich wieder an die Toilette gefesselt. Es wurde spät, sie war wach und verbittert im Bett und ich schon wieder auf dem Klo. Irgendwann habe ich dann eben einen langen Text per WhatsApp geschrieben, dass es mir leid tut, sie zu enttäuschen. Ich erklärte erneut, dass es mir nicht gut geht und ich deshalb ihre Bedürfnisse nicht erfüllen konnte.
Erst dann reagierte sie auf meine Kommunikationsversuche und machte mich ziemlich heftig fertig mit Anschuldigungen und Beleidigungen vom Allerfeinsten. Frühestens an dieser Stelle hätte ich sie direkt nach Hause schicken sollen. Aber ich glaube ja immer an das gute im Menschen und entschuldigte mich und am nächsten Morgen entschuldigte ich mich heulend für den versauten Abend. Erst dann kamen wir wieder auf eine Wellenlänge, haben uns ausgesprochen, hatten Sex und sie fuhr glücklich nach Hause. Ich kam zu spät zur Arbeit und war seelisch völlig am Ende aber froh, die Beziehung nicht einfach aufgegeben zu haben.

Dieses Schema wiederholte sich mindestens alle Monate und manchmal hielt das Schweigen mehrere Tage an.
Mit dem Reizdarm wurde es natürlich immer schlimmer und durch Corona social distancing hatte ich auch kaum andere Kontakte.





Jetzt, wo ich beim Schreiben das nochmal reflektiere, erkenne ich wieder dieses manipulative Verhalten, um mich schön unter Kontrolle zu halten. Hauptsache, sie hat einen attraktiven und auch intelligenten Mann mit gutem Gehalt, um ihr Selbstwertgefühl aufzupolieren. Vielleicht um Ziele zu erreichen, die sie alleine nicht schaffen wird (Haus, Luxusauto etc.) Das klingt für mich eher nach narzistische Persönlichkeitsstörung als Borderline. Beides will ich nicht stigmatisieren, sondern vielmehr auf das Problem selbst aufmerksam machen.
Gewiss leiden viele Leute unter diesen toxischen Verhältnissen. Sowas sieht man leider nicht nach außen.

Heute weiß ich, dass das die Ursache für Supergau im Darm war. Es dauert sicher noch Jahre, dass ich wieder mehr Wohlbefinden finde. Aber ich bin zufrieden, dass ich wieder arbeiten kann und ich meine Hobbys auslebe.
Ich wünsche dir, @Alien2 das gleiche und bewundere deinen Mut, den Annäherungsversuch vor 3 Wochen abgewiesen zu haben. Das kostet sicher einiges an Energie.

Die App schaue ich mir die Tage mal an. Vielleicht gibt es etwas passendes in DE.

Weder eine psychische noch eine körperliche Erkrankung kann langfristig eine Entschuldigung für jemandes Fehlverhalten sein, Ich habe auch versucht Verständnis zu haben, da selbst psychisch krank, auch bei meinen Verhalten ist Niemand verpflichtet mich trotz Erkrankung zu dulden, denn meine psychischen Probleme sind meine, die muss ich ändern.
Starke Bedürfnisse zu haben ist echt kein Segen, man duldet zu viel beim Anderen oder man versucht alles um diese erfüllt zu bekommen. In deinem Fall scheint sie vorallem Sex gewollt zu haben und ich denke bei dir waren diese Bedürfnisse eher emotionaler Natur.

Ich stimme dir im ersten Abschnitt zu. Sie hatte/hat genug Zeit, um an ihr Verhalten zu arbeiten. Sie war zwar vor mir viele Jahre Single und hatte am Anfang des Singleseins zwei Jahre Psychotherapie. Dabei hat sie die Trennung mit ihrem damaligen Ex verarbeitet, weil er ihr fremdgegangen ist (war wohl nur knutschen in der Diskothek).
Schon möglich, dass sie daher den Zwang hat, mich ständig unter Kontrolle zu haben. Selbst durchs Schlüsselloch oder den Türspalt beobachtete sie mich.
Aber das ist, wie du es andeutest, nicht mein B.. Sie muss damit fertig werden.
Nachdem ich so einiges verarbeitet habe, stelle ich ihre Erzählungen über ihre Vergangenheit in Frage. Sie ist ein Talent darin, einem die Worte im Mund zu verdrehen. Nach unserer Trennung war sie ebenfalls in Therapie (war es vielleicht keine echte Psychologin?) und konnte mich nicht loslassen. Sie hat mich zum Teil gestalkt und übel über mich geredet. Sie kann schon ziemlich gut eine andere Maske aufsetzen, denn sonst hätte die Psychotherapeutin das wahre Problem bei ihr erkannt.

Sex kann es aus meiner Sicht nicht gewesen sein. Wir hatten mehrere Monate vor unserer Trennung keinen Sex. Zum einen, weil ich so ausgebrannt war und zum anderen hat sie mich immer abgewürgt, wenn ich doch mal Lust hatte. Ich glaub, wir hatten fast ein halbes Jahr kein Sex.

Zitat von Cyborg193:
Dennoch muss ich hin und wieder mal in den sozialen Netzwerken schauen, was sie so treibt. Mit einer kleinen Hoffnung, dass sie irgendwo Pech hat und ich mich an Schadenfreude erfreuen kann. Wie kann ich effektiv davon ablenken?

Am besten gar nicht ablenken.
Frag dich lieber, was mit DIR nicht stimmt, das du das brauchst.
Zitat von Cyborg193:
Nachdem ich den Text selber gelesen habe, erahne ich eine Art Persönlichkeitsstörung bei meiner Ex.

Was nützt es sie zu analysieren?
Du hast das Problem, wenn du mit solch einem Menschen zusammen bist/warst und dich emotionell (Hass) nicht löst.

Zitat von Dunkelbunte:
Am besten gar nicht ablenken. Frag dich lieber, was mit DIR nicht stimmt, das du das brauchst. Was nützt es sie zu analysieren? Du hast das ...

Ablenkung hilft meiner Meinung nach aber ganz gut, um sich nicht im Teufelskreis zu verlieren. Was mit mir in dieser Hinsicht nicht stimmt: mein hohes Harmoniestreben führt zur Duldung Ihres Verhaltens. Mein Problem war/ist, dass ich meine Bedürfnisse und Grenzen ignoriere, nur um es anderen Recht zu machen. Daran arbeite ich zurzeit noch (mit Hilfe). Das Buch Das Kind in dir muss Heimat finden hat mir die entscheidende Erkenntnis gebracht. Die Wut meinerseits kommt daher, dass ich ihr Verhalten als Angriff auf meine Persönlichkeit wahrnehme und ich mich damit zur Wehr setze.

Sie zu analysieren nützt mir in sofern, die ganzen Dynamiken unserer ehemaligen Beziehung zu verstehen und zu sortieren. Mein Verhalten eingeschlossen. Das wiederum hilft mir, eine Strategie zu entwickeln, was ich an mir ändern könnte, um solche Situationen zu vermeiden bzw. besser zu bewältigen, falls nicht vermeidbar.

Zitat von Cyborg193:
Sie zu analysieren nützt mir in sofern, die ganzen Dynamiken unserer ehemaligen Beziehung zu verstehen und zu sortieren. Mein Verhalten eingeschlossen. Das wiederum hilft mir, eine Strategie zu entwickeln, was ich an mir ändern könnte, um solche Situationen zu vermeiden bzw. besser zu bewältigen, falls nicht vermeidbar.

Vor exakt 2 Jahren fand bei mir eine toxische Freundschaft ihr jähes Ende. Ich bin daraus ausgebrochen. Ich habe ca 1 Jahr und 3 Monate gebraucht um mich auch aus den Erinnerungen emotionell zu lösen. Sie fehlt mir nicht. Auch nicht das Gute.

Würde ich sie sehen, meinetwegen mit Partner, 40 kg leichter, mit Hund und Auto - würde mich das sehr wurmen, ja.
Aber ich steigere mich nicht in Phantasien oder Recherche, das ihr möglichst schlecht geht.

Das löst nicht meinen Part in dieser Beziehung.

Meine Erfahrung mit den Strategien ist, sie finden in der Praxis statt. Man kann sich im Kopf noch so viel vor nehmen, die Emotionen und das erlernte Verhalten passieren erst im Kontakt. Und da habe ich einiges verändert. Seit meiner Trennung vor 3 Jahren.
Üben üben üben.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Cyborg193 wegem reizdarm, hattest du auch schmerzen im unterbauch?

Hi @namann27
Was meinst du konkret im Unterbauch?
Ich hatte oft extreme Darmkrämpfe mit anschließend Durchfall. Besonders in besonders emotional belastenden Momenten und manchmal auch nach Mahlzeiten.

Schmerzen im unterbauch :-/

A


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