Die Problematik in seinem Leben: Seine Exfreundin ist mit seinem Kind 600km weit weggezogen und in den letzten 2 Jahren gab es ein Gerichtsverfahren nach dem anderen, um Geld, ums Sorgerecht und um die Umgangsregelung. Bisher sieht er sein Kind alle 2 Wochhenenden, aber aufgrund der Entfernung muss er immer Freitag vormittahs losfahren und kommt Sonntag nachts zurück.
Wir beide arbeiten im Schichtdienst, er nicht so extrem wie ich. Um Freitags frei zu haben, muss er Donnerstags immer einen 24h- Dienst arbeiten. Für uns ist die Woche ab Mittwoch also gelaufen.
Zusätzlich hat er sich eine Wohnung gekauft, die seit einem! Jahr Grundrenoviert wird. Jeden freien Tag fährt er in diese Wohnung. Und ich fahre mit, weil wir uns sonst gar nicht sehen würden. Wir fahren nach der Arbeit dort hin, dann redet er mit dem Handwerker, dann fahren wir meist noch zu seinen Eltern und dann wieder zu mir. Vor 21 Uhr sind wir nie zu Hause.
Die ganze Thematik belastet die Beziehung sehr. Vorallem mich. Mein Freund ist überhaupt kein Problemlöser. Immer dann, wenn ich traurig bin, ihm Vorschläge oder Kompromisse vorschlage, reagiert er sofort beleidigt. Er sagt dann immer er geht für eine Frau keine Kompromisse mehr ein, ob ich glauben würde das er so ein Theater wie mit seiner Ex nochmal mitmachen würde. Das ist seine Antwort auf alles, egal um was es geht.
Ich tue wirklich fast alles für ihn was ich kann. Ich plane meinen Dienstplan seit über einem Jahr nach seinen Umgangswochenenden. Ich bin auch oft die 600 km mitgefahren zu seinem Kind, obwohl das sehr anstrengend ist. Ich fahre mit in die Wohnung und klopfe Beton von den Wänden. Sage ich ihm, das ich auch mal wieder etwas mit ihm alleine machen möchte, fragt er mich wie ich mir das vorstelle, er möchte das die Wohnung fertig wird. Ich verstehe das ja auch, aber das geht nun seit einem Jahr so.
Seit mehreren Wochen nun haben wir keinen einzigsten Tag etwas zusammen unternommen. Das ist nicht übertrieben. Nach Monatelangen Gesprächen habe ich meine Wohnung gekündigt um bei ihm einzuziehen. Nun werde ich 20 min länger zur Arbeit brauchen, aber für uns wollte ich das in Kauf nehmen.
Gestern dann die Eskalation. Nach der Arbeit kam er zu mir und teilte mir mit das sein Kind jetzt wahrscheinlich komplett zu ihm käme. (Psychologischer Gutachter hat dies empfohlen) Natürlich freute ich mich für ihn, sagte ihm aber auch, das ich das für mich auch erst mal sacken lassen muss. (Plötzlich zu 100% für ein Kleinkind zu sorgen) Er war auch zuerst verständnisvoll. Ich war gestern dann eben etwas ruhiger als sonst. Abends im Bett fragte er mehrmals was los sei. Ich sagte ihm das er mir fehlt, weil wir uns kaum sehen ( unterschiedliche Schichten) und das ich einfach gerne mal wieder einen Nachmittag mit ihm verbracht hätte ohne in die Wohnung zu fahren
Daraufhin steht er auf, zieht sich an und sagt zu mir das ich ständig diskutieren muss und wie blöd er doch ist.
Dann ist er gefahren und hat per SMS Schluss gemacht.
Diese Reaktion auf Problemgespräche kenne ich schon. Er geht dann sehr oft. Und ich weine sehr oft und bitte ihn nicht zu gehen. Er geht trotzdem. Er wird nie laut und ich rede schon lauter, aber schreie nicht. Ich greife ihn auch nich an, ich verpacke alles in Ich- Botschaften.
Aber Schluss gemacht hat er nach so einer Aktion noch nie. Er meinte ich hätte mich nicht genug gefreut, das sein Kind zu ihm kommt. Ich habe versucht zu erklären, das es für mich ja auch schwer ist. Hat er nicht verstanden.
Ich weiß es ist sehr lang. Und trotzdem nur ein Bruchteil der ganzen Geschichte. Ich würde es so gerne hinbekommen mit ihm. Aber wie? Und jetzt hat er eh alles beendet. Was würdet ihr tun?
Liebe Grüße
27.02.2014 10:34 • • 28.02.2014 #1