Wird der Feetisch zum Trend?

Definition (zitiert)
In der Sexualpsychologie bezeichnet man mit Fetischismus die Neigung, sich durch bestimmte Gegenstände oder Körperteile sexuell erregen zu lassen.
Der fe. wird vom Fetischisten ins Liebesspiel einbezogen oder dient der sexuellen Befriedigung ohne einen Sexualpartner.

Manche Leute sind einfach nicht genau informiert, was genau ein fe. auch ist. Es ist nicht nur ein Vorliebe für eine Sache sondern dient eben der sexuellen Erregung.

Zitat von Ferrum:

Alles Banale wird kategorisiert

Ja, schrecklich.
Und jedes Verhalten muss hinterfragt werden, ob es krankhaft ist oder wie die Krankheit heißt.
Wenn jemand traurig ist, weil Oma gestorben ist....sind es gleich Depressionen.

Anscheinend ist es eher Trend, alles zu bewerten. Bewerten zu müssen.

....und ein Kind, dass ganz normale Entwicklungsphasen durchläuft.....ist verhaltensgestört, wenn es mal wütend ist.
Da kommen dann die Heilerzieher und Früh-Förderer...und Ergotherapeuten.

Zitat von maracujamann:

Wie seht ihr das, wird das bei euch auch sofort in eine Ecke gestellt?

Nein, nicht zwingend, aber dass Menschen Begriffe unscharf verwenden oder in Extremen wie Liebe/Hassen denken und sprechen, ist meiner Erfahrung nach nicht ungewöhnlich oder gar ein neuzeitlicher Trend.

Derlei Missverständnisse gibt es, seit die Sprache vom Menschen als primärer Kanal gewählt wurde, um die informationelle Bandbreite untereinander zu erhöhen.

Denn Sprache als Kommunikationsmittel kann sehr präzise und damit der Informationsübertragung sachdienlich sein, um Gedanken oder Emotionen differenziert darzustellen, aber Menschen neigen aus neurobiologischen Gründen dazu, komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen, um sie vermeintlich besser verstehen zu können (zB mit Metaphern) und das drückt sich dann uA auch in der Form aus, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Die Frage ist, wo werden dort die Grenzen zur Verständigung gezogen. Dich stört es den Begriff fe. falsch verwendet zu sehen, andere stört es Digger, alter, ich schwöre krass zu benutzen und Goethe würde es vielleicht nerven, wenn die Metrik nicht klangvoll ist.

Jeder hat beim Thema Sprache andere, persönliche Ansprüche an sich selbst und seine Umwelt.

Wo es mich nicht störte, ob jemand sagte, dass es ein fe. sei, weil ich ungefähr verstünde was er sagen möchte, kann es Dich stören, weil Du Dir vom Kontext auf die Füße getreten fühlst, einer S.uellen Handlung nachzugehen, obwohl er damit nur sagen wollte, dass Du baggerst/angräbst/flirtest/in die Horizontale wechseln möchtest und was es dort noch für Umschreibungen für gibt.

Zitat von Mariebelle:

Habe ich einen Handtaschen fe. weil ich mehrere Handtaschen habe

Wenn man die geläufige, im Grunde vom Volksmund falsch assoziierte Stigmatisierung des Begriffes Fe.tisch mal ignoriert, könnte das durchaus möglich sein, ja.

Es bedeutet halt ursprünglich eine starke, desöfteren irrationale Faszination oder Anziehung zu einem spezifischen Objekt, einer ganz bestimmten Eigenschaft oder einer Tätigkeit.

Ein Objekt, eine Eigenschaft oder eine Tätigkeit, der eine übernatürliche oder besondere Bedeutung zugewiesen wird, obwohl es im Beispiel Handtasche nur ein Behälter ist, um etwas zu transportieren.

In der Psychologie bzw. S.ualforschung wurde der ursprüngliche Begriff halt nur übertragen, um eine S.uelle Präferenz für nicht-S.uelle Objekte zu beschreiben, die mit dem Begriff hergeleitet werden kann.

Füße zB werden als irrationale se. Anziehung gedeutet, weil sie nicht zu den bekannten Schlüsselreizen zählen.

Zitat von Mariebelle:

Anscheinend wird heutzutage alles uebersexualisiert.

Überhaupt sexualisiert.

Zieht sich Frau hübsch an und schminkt sich, ist die Schlussfolgerung, dass sie das nur aus einem bestimmten Grund macht, allzuoft falsch und damit auch die Rechtfertigung im Dutt, dass die Frau ja angebaggert werden wollte, weil sie sich so und so anzieht.

Ist eben ein Trugschluss und sagt mehr über denjenigen aus, der diesem Trugschluss erliegt.

Manchmal fühlt man sich vielleicht auch nur Sch. oder unsicher und möchte dem was entgegensetzen, indem man sich selbst wenigstens optisch aufwertet und der Hund denkt nur ans Beinchen, statt den ganzen Menschen.