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Hallo Zusammen,

vor ein paar Tagen haben mein Ex und ich uns nach fast 3 Jahren getrennt. Schon nach dem ersten Jahr wusste ich, dass die Beziehung eine komische Richtung einschlägt. Er hat sich weniger für mich interessiert, nur noch für sich und seine Probleme.

Ich muss dazu sagen, dass wir uns damals in einer psychiatrischen Einrichtung kennengelernt haben. Wegen Depressionen im Übrigen. Er ist dort hingekommen, weil seine Ex plötzlich mit ihm schluss gemacht hat. Andere Probleme waren natürlich auch der Grund.

Nun ja, bis zum letzten Tag ging es also nur um ihn und seine nicht angegangenen Probleme. Ich wollte ihm da natürlich helfen und habe immer auf ihn eingeredet, dass ich zwar für ihn da bin, er aber professionelle Hilfe braucht. Hat er zwar eingesehen, aber nie was gemacht. Ich glaube fast schon, dass es ihm lieber war, sich darüber zu beklagen anstatt was zu machen. Wie gesagt, ich war immer da und habe ihn unterstützt. Wenn ich dann aber mal was hatte, egal ob psychisch oder körperlich, hatte er selten Verständnis und meinte dann, dass ich immer irgendwas habe, was auch nicht stimmte, eher umgekehrt. Er hat sich seit Jahren über seinen psychischen Zustand beschwert und war deswegen nur selten in der Lage, mit mir mal etwas zu Unternehmen. Mit seinen Freunden ging das aber komischerweise. Er hat hat dann auch immer viel getrunken. Er hat mich dann vergangenes Jahr auch mit seiner Ex betrogen, die dann plötzlich wieder was von ihm wollte. Er hat es mir zwei Wochen später erzählt, was mich wirklich hart getroffen hat. So lange Zeit habe ich mich nur mit ihm und seinen Problemen befasst und dann sowas. Naja, ich war dann aber so blauäugig und habe die Beziehung mit ihm weiter geführt. Er hat es zwar zutiefst bereut aber ich hatte bis zum letzten Tag schwer damit zu kämpfen. Die nachfolgenden Monate hatte ich dann logischerweise starke Vertrauensprobleme , er hat mir aber versichert dass er sowas nie wieder machen wird.

Er kam dann Ende letzten Jahres für 1 1/2 Monate in eine psychosomatische Klinik. Ich hatte Hoffnung, dass es jetzt vielleicht doch mal Bergauf mit ihm und unserer Beziehung gehen könnte. Es fing dann so an, dass er sich immer weniger bei mir gemeldet hat. Ich hab dann natürlich gefragt, warum so oft nichts von ihm kommt und er meinte, dass er Zeit für sich bräuchte. Habe ich dann auch erstmal so hingenommen und auch verstanden. Von Anfang an hat er mir aber erzählt, dass er sich dort überhaupt nicht wohl fühle aber es trotzdem versuchen und da bleiben möchte.

Ein paar Tage nachdem er wieder Zuhause war, bin ich dann zu ihm gefahren. Er war dort mit seinen Freunden und hat sich direkt wieder ordentlich volllaufen lassen, nachdem er eigentlich meinte, er möchte erstmal nichts mehr trinken. Ich bin dann trotzdem dageblieben, was ich heute bereue. Mitten in der Nacht hat er mir dann erzählt, dass er in der Klinik Gefühle für jemand anderen entwickelt hat aber gleichzeitig auch welche für mich hätte. Jetzt weiß ich aber, warum er unbedingt da bleiben wollte…
Da war dann der Zeitpunkt gekommen an dem es mir endgültig gereicht hat. Zwar hat er mir versichert, dass mit der Person nichts gelaufen ist aber besser hat es mich nicht gestimmt. Habe ihm dann gesagt, dass ich sehr enttäuscht von ihm bin und dass besonders das letzte Jahr, ein einziger Kampf für mich war. Ich hatte seine Probleme und meine auch noch, für die er sich ganz nebenbei nicht interessiert hat. Ich wollte nachdem Gespräch dann nach Hause fahren und dann fragt er mich wirklich, ob ich zum Schluss nochmal mit ihm schlafen wollen würde, wir hätten ja jetzt eh nichts mehr zu verlieren. Da war ich echt fassungslos. Ich hab dann nichtdankend abgelehnt.
Am Anfang war er so bemüht und interessiert und dann ne plötzliche Kehrtwende, als wäre das alles nichts gewesen.
Seit dem Abend herrscht Funkstille, da ich ihn auch überall blockiert habe um mich endlich zu lösen. Ich habe mich all die Jahre so vernachlässigt und bin jetzt auch eigentlich froh, dass ich mir dieses Drama nicht mehr antun muss. Trotzdem muss ich sagen, dass ich sehr traurig und enttäuscht bin. Ist ja auch normal nach einer Trennung, egal wie sie verlaufen ist. Ich fühle mich grad aber so alleine, weiß aber gleichzeitig auch nicht, warum ich das so lange mitgemacht habe…
Habe da echt viel Zeit und Energie reingesteckt. Mir sagt jeder ich solle mich jetzt endlich mal um mich selbst kümmern, was auch richtig ist, ich weiß aber nach fast 3 Jahren garnicht wie oder wo ich anfangen soll…

Mich würde interessieren, was ihr von der ganzen Situation haltet und freue mich über jeden Tipp.

Danke schonmal.

04.02.2023 12:47 • 15.02.2023 x 2 #1


5 Antworten ↓


So schmerzhaft es ist.....von ihm hast und hattest du nichts zu erwarten.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du mit einem anderen Menschen in Zukunft glücklicher sein.

Viel Glück

A


Wie nach Trennung weiter machen?

x 3


Von der Situation halte ich genau das, was dir schon gesagt wurde und was du auch weißt; du bist dran. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst. Gut, vielleicht mittendrin? Mit irgendwas, mit irgendwem. Was dir in den Kopf kommt. Oder auch nicht. Vielleicht hast du jetzt noch gar nicht die Muße zu starten, aktiv zu sein / werden. Erst mal ausruhen, abwarten, bisschen nachfühlen. Waren ja schon sehr anstrengende Jahre und eben Jahre in einer Beziehung. Vielleicht doch mit Eispott o.Ä. vor den Fernseher. Oder sonstige Dinge, die du sonst irgendwann mal gemacht hast oder sonst gerne machst.
Warum du das solange mitgemacht hast... Vielleicht ist das jetzt auch noch nicht an der Zeit zu erfahren warum. Vielleicht findest du einfach erst mal dein Tempo. Egal für was oder für was nicht. Oder auch wenn du traurig bist, mal so Kleinigkeiten. Grinsend da stehen und sagen na den Sack bin ich jetzt endlich quitt geworden. Auf gehts. Ich mein, dass ist jetzt alles erst ein paar Tage her. Das darf schon erst mal langsam bei dir ankommen und sich setzen.
Das wird sich entwickeln, wie du nach der Trennung weitermachen wirst. Vielleicht hilft sich auszutauschen, vielleicht alles aufzuschreiben. Vielleicht hilft dir aber eher Ablenkung oder weniger darüber nachdenken. Lerne fühlen, was du jetzt benötigen könntest. Du brauchst aber echt nicht nach paar Tagen der Trennung schon Antworten für dich parat haben. Es sei denn, du möchtest das so.

@gardenofzen : Ohje. Erstmal Glückwunsch, dass du dich zu dem Schritt durchgerungen hast. Mir gehts da momentan ähnlich. Meine Nochfrau hat vor einem Jahr eine Affäre angefangen, vor einem halben Jahr mit einem anderen typen eine Beziehung (auch in ner psychiatrischen Klinik kennen gelernt) und ich habe erst aufgehört, sie zu lieben, als sie ne Woche bei dem Typen gewohnt hat. Ich wusste sehr früh Bescheid und habs einfach mitgetragen. Wenn amn jemanden liebt, hat man lange Hoffnung. Das verstehe ich. Ich frage mich heute nach drei Monaten immer noch, wie es dazu komme konnte. Und ob ich nicht schon früher den Schlussstrich hätte ziehen sollen. Aber im nachhinein ist man immer schlauer.
Denk an dich und genieße das Leben ohne Ballast.
Ich hoffe, du hast jemanden, bei dem du dich ausweinen und ausk*zen kannst. Das hilft.

@gisewickl danke für deinen Kommentar. Wie geht es dir jetzt mit der Situation und was hat dir dabei geholfen?

@gardenofzen : Mir gehts so lala. Geholfen hat mir (uns), dass wir ein halbes Jahr bei einer Paartherapeutin waren. Beim zweiten Treffen hat die schon auf Trennung hingearbeitet. Wir hatten sowohl Paar- als auch getrennte Einzelsitzungen. Zusätzlich habe ich gute Freunde, mit denen ich über die Situation reden kann. Und meine Eltern und Schwiegereltern (!), die mich unterstützen. Im Kopf weiß ich, dass ich mehr loslassen muss. Emotional bin ich aber noch nicht so weit. Ich denke noch jeden Tag an sie Wohl auch, da wir wegen der Kinder ja noch Kontakt haben. Die bleiben bei mir und sie unternimmt am Wochenende was mit ihnen. Das verschafft mir zwar Luft zum durchschnaufen, ich kann sie aber nicht aus meinem Leben streichen...




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