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Hallo liebes Forum,

Zunächst einmal bitte ich herzlichst um Verzeihung für diesen etwas längeren Text. Aber bitte nehmt euch die Zeit (gerne auch in Etappen, es geht hier nicht um die schnellste zeitliche Antwort), ihn zu lesen, denn ich suche wirklich von innen heraus Hilfe, bzw. Ratschläge, einfach jemanden zum Reden und um mir die Sache von der Seele schreiben zu können. Der folgende Text ist dabei schon wirklich nur begrenzt auf das Notwendigste, es gäbe natürlich noch sehr viel mehr Details, aber das Ganze kann ja auch nicht in einen Roman hier ausufern.

[Teil 1]

Mich beschäftigt schon seit längerem eine Sache, die mich emotional und psychisch mehr und mehr fertig macht, soweit schon, dass es bei mir zu psychosomatischen (also körperlichen, aber ohne pathologische Ursache) Reaktionen kommt.

Und zwar geht es um eine 'Beziehung' (vorerst soll hier erstmal keine sexuelle Wertung mitschwingen, wie das bei Liebesbeziehung oder Partnerschaft der Fall wäre) zu einem mir anfangs sehr wichtigen Menschen.

Vor ca 6 1/2 Jahren habe ich einen ca 4 Jahre jüngeren Jungen kennengelernt, er damals 16/17, ich damals 20/21. Ich hatte damals (und habe es eigentlich mehr oder weniger immer noch) ein ziemlich schlechtes Selbstbewusstsein und er hat damals ein unnormal starkes freundschaftliches Interesse an meiner Person gezeigt, das ich anfangs gar nicht wirklich verstanden habe, eben aufgrund des total schlechten Selbstbewusstseins und meiner Auffassung, es möge mich ja eh kaum jemand wirklich. Ich genoss diese starke Zuwendung und das Interesse an mir als Person natürlich total und wir kamen auch so gut miteinander aus, und so entwickelte sich daraus eine gleich von Anfang an (zumindest würde ich das durch meine Brille so sagen) sehr starke Freundschaft.

Damals war das noch nicht so mit WhatsApp oder anderen sozialen Medien, deswegen war ich auch zu Beginn noch sehr überrascht, als er mich sogar mehrmals täglich anrief und wir dann einfach stundenlang über alles mögliche geredet hatten (selbst, wenn normale Menschen deswegen überhaupt keinen Anruf tätigen würden, z.B. während des Essens, Spazieren gehens, etc). Ich dachte da aber gar nich lange drüber nach, ob das jetzt unnormal oder komisch sein könnte, dass er so häufig und mehrmals täglich via Anruf oder SMS den Kontakt zu mir suchte, sondern genoss es einfach, dass sich endlich mal jemand als Freund so für mich interessierte. Er gab mir so viel Bestätigung und er wurde sehr schnell für mich der Beste Freund fürs Leben, darin bestand für mich überhaupt keinen Zweifel. Einfach dieser gewisse jemand-Freund, mit dem man echt alles machen kann, über alles reden, bei dem man sich nicht verstellen braucht, sondern der einen so gut findet und nimmt, wie man eben ist.

Es kam wie's kommen musste (und das kann ich natürlich erst heute nach sehr sehr langer Zeit der (kritischen) Selbstreflexion und des Analysierens, gepaart mit ein paar psychologisch-literarischen Basis-Abstechern sagen): ich habe eine sehr starke emotionale Abhängigkeit ihm gegenüber entwickelt und eventuell auch eine Art Verliebt-Sein. Ich bin mir hierbei noch nicht genau sicher, ob das nur die sehr starke emotionale Abhängigkeit ist, oder tatsächlich wirkliche Gefühle. Mit emotionaler Abhängigkeit meine ich: ich fing an, mich schlecht zu fühlen, wenn er sich mal einen Tag nicht bei mir meldete, da das Ganze am Anfang wirklich so stark war, mehrmals täglich, dass ich mich mit der Zeit einfach daran gewöhnt hatte und das als normal empfand.

Die Häufigkeit ließ mit der Zeit natürlich nach, aber wir blieben trotzdem (im Vergleich zu anderen normalen Freundschafts-Verhältnissen) übermäßig häufig in Kontakt in irgendeiner Art und Weise, irgendwann dann meistens nur noch via WhatsApp oder Anrufen, Skype, Facebook).

Das Ganze entwickelte sich für mich noch derart tiefgründig weiter, dass natürlich zur emotionalen Abhängigkeit auch eine große Eifersucht und vielleicht auch eine Art klammerndes oder Besitzergreifendes Verhalten dazu kam gegenüber (meistens) männlichen NEUEN Bekanntschaften, die er schloss und bei denen ich immer fürchtete, dass diese mich eventuell als seinen guten Freund ersetzen würden, oder diese ihm vielleicht besser gefallen würden oder die Interessen einfach stärker homogen sind als zwischen ihm und mir.

6 Jahre lang zog sich das jetzt also hin, 6 Jahre, in denen ich immer wieder gefühlsmäßige Hochs und Tiefs hatte, ganz abhängig davon, ob er regelmäßig, wie ich es gewohnt war, den Kontakt zu mir suchte, oder ob wir einfach zusammen Zeit verbrachten (er wohnt ca. 1 1/2 Fahrtzeit / 80-100 km von mir entfernt).

Nun, vor einem 3/4 Jahr ungefähr, wurde dann wort-wörtlich von heute auf morgen alles anders und hat mich seitdem in ein sehr emotionales/psychisches Chaos gestürzt: er hatte (mal wieder !) eine neue Online-Beziehung (er ist hetero-sexuell, wobei es da manchmal zwischen uns beiden von seiner Seite ausgehend auch manchmal ein paar Phasen gab, die mich manchmal etwas verwirrt bzw. verwundert hatten und die ich nicht immer ganz so 100% der hetero-sexuellen Schiene zugeordnet hätte). Beziehungen mit Mädchen/Frauen hatte er in den 6 Jahren zuvor auch immer mal wieder, also war das nichts neues, aber dieses Mal war es einfach auf einmal komplett anders.

Waren seine vorherigen Beziehungen (so nannte er es meistens gleich nach dem 2ten Mal Treffen) in meinen Augen eher reine F***-Dates zur Triebbefriedigung, so hatte er während all diesen Beziehungsphasen trotzdem immer nach wie vor Zeit für seine Freunde und Bekannte, sprich, wir haben uns trotzdem fast jedes Wochenende getroffen bei ihm in seiner kleinen Single-Wohnung, und standen unter der Woche meistens täglich in irgendeiner Form in Kontakt.

Seit Ende letzten Jahres ist das mit dieser neuen Online-Bekanntschaft aber plötzlich so, dass er sich in meinen Augen total verändert hat. Obwohl diese Beziehung eine Fernbeziehung für ihn ist (das sind einmal 700 / 800 km quer durch die ganze Republik nord-süd), er diese also eigentlich real nur sehr selten wirklich sehen kann (nicht so wie bei den zahlreichen früheren Beziehungen, die meist in seiner Umgebung waren), schottet er sich jetzt ungelogen TOTAL ab. Hängt nur noch den ganzen Tag vorm PC, um mit ihr zu skypen, oder ist sonst nur noch 24/7 mit ihr beschäftigt.

Das erschreckende ist, dass es scheinbar nicht nur bei mir so ist, sondern auch bei seinen anderen Freunden, bei denen ich kürzlich mal nachgefragt hatte, ob sie mal wieder was von ihm gehört hätten, aber nein.

Am Anfang machte ich mir da erstmal noch nicht ganz so viel draus, obwohl es ja neu war für mich, und dachte, das pendelt sich sehr schnell wieder ein, oder erübrigt sich ohnehin sehr schnell wieder aufgrund der sehr großen Distanz zwischen beiden.

Aber mittlerweile geht das jetzt schon ein 3/4 Jahr so und die Kontaktlücke zwischen ihm und mir wird immer größer. Reell/physisch gesehen haben wir uns das letzte Mal Ende August letzten Jahres. Davor war es meistens fast jedes Wochenende die letzten 6 Jahre hindurch.

Anfragen meinerseits an ihn, wann wir denn mal wieder was unternehmen, stießen immer wieder auf Aussagen wie In nächster Zeit ist eher schlecht, aber wir finden sicherlich bald wieder einen Termin.
Dann, bei einem fest ausgemachten Termin Ende November, auf den ich mich dann richtig freute, ihn endlich nach über 2 Monaten wieder sehen zu können und mit ihm Zeit zu verbringen, kam am Abend vor dem ausgemachten Termin dann ganz plötzlich die fadenscheinige Ausrede seinerseits, er fühle sich nicht so gut zurzeit, ich solle doch Verständnis haben und wir würden uns wann anders treffen.
Am Tag des abgemachten Treffens sah ich ihn dann nur wieder zufällig den ganzen Tag online in Skype und konnte mir natürlich zusammenreimen, mit wem er da den ganzen Tag online verbrachte.

Ich war innerlich ziemlich enttäuscht von ihm und traurig, beschloss, mich etwas zurückzuziehen (um so ihm vielleicht ein Zeichen zu geben, dass ich mich so langsam etwas distanziere), aber entweder ist es ihm gar nicht aufgefallen, oder aber er hat es durchaus bemerkt, aber es hat ihn nicht gekümmert oder er hat es einfach ignoriert.

Dieses Zurückziehen war für mich selber natürlich eine totale emotionale Qual, da ich ja bereits in den ganzen Jahren davor schon emotionale Tiefs hatte, wenn von seiner Seite aus mal bloß bei einem oder 2 Tagen nix mehr kam. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und kontaktierte ihn wieder.

Für ihn war natürlich alles wie immer, alles gut, er hat natürlich bis heute keine Ahnung, wie sehr ich emotional auf ihn fixiert bin. Als er mich dann ganz banal fragte, wie es mir so ginge, schrieb ich ihm, in sehr abgeschwächter Form, um mich nicht zu outen, dass es mir ehrlich gesagt etwas zu schaffen mache, dass unser Kontakt so den Fluss hinunter geht und wir uns gar nicht mehr sehen. Ich sagte ihm auch, wie unzählige male in den Jahren davor auch schon, dass er mir als Freund sehr viel bedeute und es einfach irgendwie schwerer ist als gedacht, dass er sich so distanziere, dass ich mich aber auch sehr freue für ihn, dass er momentan so glücklich ist mit seiner neuen Beziehung/Bekanntschaft (was auch immer), aber dass ich hoffe, dass er seine Freunde nicht aufgibt.

Er versicherte mir, das würde nicht geschehen und er hätte trotz allem immer noch Zeit für seine Leute. An Weihnachten kam nach monatelanger Sendepause (eher bloß sehr sporadischem Kontakt) dann ganz plötzlich ein Anruf seinerseits, er wünschte mir frohe Weihnachten und wollte mir mit dem Anruf auch zeigen, dass er mich nicht vergessen hätte.
Das machte mich für den Moment natürlich sehr glücklich.

[Teil 2]

Anfang diesen Jahres, nachdem dann wieder über 4 Wochen gar nichts mehr kam (nicht mal ein wie sonst früher so übliches Hey, wie gehts so zurzeit - einfach eine Art Interesse Zeigen für mich und mein Leben), habe ich ihn mal wieder kontaktiert. Es war sehr banaler Talk und als ich dann eher sarkastisch schrieb: Ich glaub, ich brauch eher nicht mehr fragen, ob wir mal wieder was zusammen unternehmen wollen, ne? kam dann erst mal überhaupt keine Antwort mehr.

Am nächsten Morgen schrieb ich ihm dann nochmal: Danke für die Antwort :l und er schrieb dann im Original-Wortlaut zurück:

Sry, ähm, hab jetzt dann 2 Wochen Praktikum, danach müssen wir mal schauen.

Das war am 12. März.

Ich antwortete darauf gar nicht mehr, weil ich mit der Antwort ohnehin schon gerechnet hatte und ganz ehrlich: was soll ich darauf antworten?! Das müssen wir mal schauen kam in leicht abgewandelter Form immer mal wieder im letzten 3/4 Jahr seit er nun diese Online-Bekanntschaft kennt vor.

Seitdem kam auch von seiner Seite aus nichts mehr. Das ist jetzt fast schon 2 Monate her. Das wäre nun sozusagen die längste kommunikative Pause überhaupt.

Ich kann nicht sagen, wie sehr ich darunter leide, dass er so ganz plötzlich verschwunden ist aus meinem Leben und auch überhaupt gar kein Interesse mehr zu zeigen scheint, weder an mir, noch an seinen anderen Freunden. Beziehung und Liebestrunkenheit seinerseits hin oder her, aber ich bin mir SEHR SICHER, dass es garantiert die ein oder andere Zeit gegeben hätte, oder regelmäßig gibt, wo man sich mal wieder hätte treffen können, oder wo er zumindest mal per WhatsApp oder Anruf nachfragen hätte können, wie es so geht, was ich so mache, was er so macht, wie es ihm so geht.
Einfach Interesse zeigen, sein Leben weiterhin mitteilen, mein Leben ihm mitteilen, so wie es immer war.

Ich habe seit diesem 12. März nicht mehr gefragt, ob oder wann wir uns mal wieder sehen oder treffen wollen. Ich habe mir auch fest vorgenommen, das nicht mehr zu fragen. Ich finde, ich habe in der letzten Zeit genügend Anläufe gemacht, die jedes Mal auf unfruchtbaren Boden fielen (einmal ja wie gesagt sogar noch am Abend vor einem lange abgemachten Termin, auf den ich mich so sehr gefreut hatte).

Ich kann ihn nicht festhalten, kann ihn auch zu nichts zwingen, aber ich komme (momentan zumindest) einfach noch überhaupt nicht klar mit dem Ganzen. Ich habe psychosomatische Beschwerden, bin total niedergeschlagen, es ist fast schon wie eine Art Liebeskummer oder Sehnsucht. Ich kann nicht sagen, ob es einfach diese starke emotionale Abhängigkeit ist, oder ob ich mich nicht doch schon sehr lange in ihn irgendwie verliebt habe bzw. eben sehr starke Gefühle habe.

Meine Frage nun an euch:
wie bewertet ihr das alles? Ist so ein Verhalten seinerseits normal? Lässt man Freundschaften einfach so fallen wie heiße Kartoffeln für eine Online-Fernbeziehung? Reagiere ich über, sehe ich vielleicht alles etwas sehr verzerrt, weil ich so stark auf ihn fixiert bin?

Es verging und vergeht bislang kein Tag in den ganzen 6 Jahren seit wir uns kennen, wo ich nicht in irgendeiner Form an ihn gedacht hätte, ich habe auch eine Art Kontrollzwang entwickelt und checke mehrmals täglich sein WhatsApp-Profil, wann er zuletzt online war, was er für einen Status geschrieben hat, ähnlich auch auf Facebook.
Rational weiß ich, dass mir das 0,0 bringt, aber ich kann es dennoch nicht abstellen. Ich weiß nicht, woher es kommt.

Ich will ihn einerseits nicht verlieren als Freund, will, dass er mir wieder die Beachtung schenkt, wie früher, aber andererseits sagt mir auch was, dass es so nicht mehr weiter gehen kann, weil ich sonst daran zugrunde gehe. Es gibt so vieles jeden Tag, was mich in irgendeiner Weise an unsere gemeinsame Zeit erinnert, sei es irgendein Lied, ein Spruch im Internet, selbst Autos, die das Kennzeichen seines Landkreises, wo er wohnt, haben, schmeißen mich dann wieder in eine Erinnerungsspirale.

Das ist doch nicht mehr normal?!

Das schlimme ist, er hat überhaupt keine Ahnung von dem Ganzen, macht das vielleicht nicht einmal absichtlich oder aus böser Absicht. Er ist scheinbar einfach nur irgendwie gerade auf Wolke 7, aber das jetzt schon seit nem 3/4 Jahr und so derart, dass er sich so dermaßen abkapselt von allem und jedem?

Ich habe noch ein paar sehr wenige andere Freunde neben ihm (die ich aber auch schon länger kenne als ihn) und die haben auch eine Beziehung, teilweise sogar bereits schon eine Ehe, aber selbst die bringen es fertig, dass man sich regelmäßig trifft, sich austauscht, und auch einfach mal hin und wieder was von sich hören lässt und Interesse für den anderen und dessen Leben zeigt.

Das alles vermisse ich bei ihm.

Ich weiß nicht mehr weiter. Was würdet ihr zu dem allem sagen?

28.04.2017 14:22 • 29.05.2017 #1


64 Antworten ↓


Hallo, ich begrüsse dich herzlich bei uns.

Ganz spontan würde ich sagen, dass ich nicht deinen Freund bewerten möchte, sondern dich. Das ganze Leben dreht sich nur um die eigene Haut. Sprich, alles was wir empfinden, geht nur mit uns selber heim.

Wenn wir einen Menschen so dringend brauchen, dass er der Dreh- und Angelpunkt unserer eigenen Welt ist, birgt das natürlich die Gefahr, wenn sich dieser Mensch, warum auch immer, von uns abwendet, diese dann zusammenbricht.
Sowie du das beschreibst, klingt das mehr nach einer Liebesbeziehung von deiner Seite aus, als nach einer reinen Freundschaft.

Vielleicht denkst du darüber nach, ob du ihn geliebt hast, und nun mit den Seelenqualen des Liebeskummer umgehen musst.

A


Wenn Beziehungen Freundschaften zerstören

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Hallo Icefalki,

zunächst einmal ganz lieben Dank für deine Antwort!

Soweit bin ich, glaube ich, bereits mit meinen selbstkritischen Reflexionen und langen Analysen gekommen, dass ich deine Vermutung höchstwahrscheinlich bestätigen würde. Aber wenn wir die Liebesthematik einmal außer Acht lassen: ist dieses so plötzliche Abkapseln seinerseits wegen einer Online-Bekanntschaft (zudem noch Fernbeziehung) denn wirklich gerechtfertigt?

Das entspricht nicht meiner Auffassung von Freundschaft. Wie bereits geschrieben, ich habe auch noch andere Freunde, die teilweise sogar bereits in einer Ehe sind, andere langjährig in einer Beziehung, und dennoch bleiben diese in Kontakt, man trifft sich regelmäßig irgendwo, mit 2 weiteren gehen wir sogar jährlich auf spontan festgelegte Kurztrips oder Reisen, trotz des Partners, der dann zuhause sitzt.

Vermutlich sehe ich die ganze Sache zu ihm durch mein Gefühlschaos etwas verfälscht und verschärft, aber dennoch empfinde ich diesen radikalen Kontaktabbruch und einfach dieses Nicht-mehr-interessieren-für-den-anderen nicht wirklich gerechtfertigt.

Es gibt sogar bereits durchgeführte Studien zur Thematik:
https://www.welt.de/gesundheit/psycholo ... astet.html (Wenn die Beziehung die Freundschaft belastet)
http://www.bbc.com/news/science-environment-11321282 (Falling in Love costs you friends)

Ich würde einfach gerne wissen, ob dieses, sein Verhalten angebracht ist, oder aber ich einfach überreagiere und das alles zu verschärft sehe. Ich bin mir nicht sicher, ob, wenn diese Beziehung mal wieder auseinander gehen sollte (was bei ihm in der Vergangenheit immer sehr häufig der Fall war), ob ich dann noch da bzw. bereit stehen werde, wenn er sich dann ganz plötzlich wieder daran erinnert, dass er ja auch mal noch Freunde hatte.

Denn Freundschaften gehören in meinen Augen auch gepflegt. Ich bin nicht das 5te Rad am Wagen...

Natürlich gehören Freundschaften gepflegt. Andererseits können wirkliche Freundschaften auch mal eine Durststrecke vertragen. Und, was noch viel wichtiger ist, ehrliche Ansagen sind sehr wichtig.

Wenn du leidest, dann sprech das doch an. Er wird dann bestimmt eine Begründung liefern. Und wenn die Begründung, was anderes ist mir wichtiger, wäre, dann liegt es an dir, wie du das verarbeiten kannst.

Damit sind wir wieder bei deinem Empfinden, das alleine ausschlaggebend ist. Kämpfen, oder loslassen, liegt alles bei dir. Man kann keine Freundschaften durch Druck oder Klammern erhalten. Geht nicht.

Funktioniert nur mit Offenheit,Verständnis etc.

Hey!
Herzlich willkommen erstmal im Forum

Ich denke auch und das gibst du ja mitlerweile auch selbst zu das du in deinen Freund verliebt bist!

Das was du beschreibst hört sich echt nach dem typischen liebeskummer an und da kannst du auch wirklich nur allein raus kommen! Am besten hilft immer wenn man sich viel ablenkt und zb Dinge unternimmt ( ich war in den Phasen immer viel unter Leuten oder hab sie zu mir geholt meine Freundinnen usw).
Freundschaft verändert sich manchmal wenn einer eine Beziehung auf einmal hat ( muss zugeben ich bin leider oft auch dann so das ich mich gerade zu Anfang weniger melde bei meinen freunden) das legt sich dann aber meistens wieder nach einer Zeit!

Nichts desto trotz würde ich mit ihm nochmal sprechen ihm all das auch sagen was dich bedrückt auch von deinen Gefühlen zu ihm und dann wirst du merken wir es weitergeht

Ich wünsche dir viel Glück dabei!

LG

Zitat von Icefalki:
Natürlich gehören Freundschaften gepflegt. Andererseits können wirkliche Freundschaften auch mal eine Durststrecke vertragen.


Wie lange können solche Durststrecken dann gehen?

Wie ich ja bereits geschrieben hatte: real gesehen haben wir uns das letzte Mal letzten August. Davor mindestens fast jede Woche oder jede zweite.
Virtuelle Kommunikation bestand zuvor auch fast mehrmals täglich, jetzt war das letzte Mal, was ich von ihm hörte, das müssen wir mal schauen, auf meine Frage, ob man sich nicht mal wieder treffen wolle. Das war Anfang März. Sind jetzt auch schon fast 2 Monate her.

Seitdem habe ich mich auch geweigert, wieder Kontakt aufzunehmen, weil ich mittlerweile den Eindruck habe, dass das dauernde Fragen, ob er denn mal wieder Zeit hätte, oder ob man mal wieder was zusammen unternehmen wolle, sowieso auf fruchtbaren Boden fällt. Seit er diese Online-Bekanntschaft kennengelernt hat, hat er sich so radikal (nicht schleichend, wirklich abrupt) geändert und hält mich seither einfach nur noch hin bezüglich Treffen.

Hatte mir daher bei der letzten Absage Anfang März fest vorgenommen, nicht mehr zu fragen wegen Treffen und zu warten bzw. zu HOFFEN, dass das Interesse von seiner Seite aus kommt und nicht nur von meiner.
Aber wie man sieht, scheint da von seiner Seite aus kein großes Interesse (mehr) zu sein.

Ist ja jetzt fast 2 Monate schon Funkstille.

Das macht mich eben so furchtbar traurig. Ich bin ohnehin jemand, der nur schwer mit Veränderungen umgehen kann. Es geht ja auch gar nicht darum, dass ich ihm sein Glück und seine Bekanntschaft nicht gönnen würde, denn das tue ich. Andererseits ist das nicht seine erste Bekanntschaft und bei den unzähligen davor war das doch auch alles nie ein Problem - da hat er sich auch nicht so abgesondert und hatte Zeit für seine Freunde, wie gewohnt.

Nur jetzt bei der soll das nun alles anders sein?

Zitat von Icefalki:
Wenn du leidest, dann sprech das doch an. Er wird dann bestimmt eine Begründung liefern.


Nun, ich hab das schon öfters so gut es geht thematisiert. Mit so gut es geht meine ich, dass ich ihm natürlich NICHT gesagt habe, dass ich so starke Gefühle habe, denn er weiß das nicht und auch sonst niemand und ich bin mir nicht sicher, ob so ein Geständnis nicht noch mehr kaputt macht, als es eh schon ist. Vielleicht würde ihn das verunsichern und er wüsste dann nicht, wie er damit umgehen soll, und würde sich dann noch vollends verabschieden. (Andererseits kann es eigentlich auch nicht mehr arg viel schlechter werden, als es subjektiv für mich empfunden eh schon ist).

Zitat von Icefalki:
Damit sind wir wieder bei deinem Empfinden, das alleine ausschlaggebend ist. Kämpfen, oder loslassen, liegt alles bei dir.


Und genau da liegt meine Unsicherheit. Ich war in all den langen Jahren, in denen wir uns jetzt schon kennen, immer eigentlich eher derjenige, der gekämpft hat. Zwar kamen früher auch öfters von seiner Seite aus Anfragen, was zusammen zu unternehmen und auch Kontaktaufnahmen wie Hey, wie geht's etc, aber die Waage hielt sich das eher nicht. Meistens war immer ich derjenige, der ihn angeschrieben hat, wenn er sich mal ne Weile nicht gemeldet hat (und ich deswegen fast verrückt wurde). Auch jetzt, seit er seit August diese Bekanntschaft hat, hatte ich anfangs immer regelmäßig gefragt und gefragt, wann er denn mal wieder Zeit habe.

Hab ihm auch mal in abgeschwächter Form am Telefon gesagt, dass es mich schon etwas belastet, dass wir kaum noch was machen, weil ich ihn als Freund halt sehr gerne habe usw.

Es kam dann, wie immer, immer nur das es läge nicht an mir als Person, er hätte auch für seine anderen Freunde kaum noch Zeit zurzeit, aber wir würden bestimmt bald wieder Zeit finden und nur weil man sich ne Weile nich sieht oder meldet, würde das für ihn nicht bedeuten, dass die Freundschaft kaputt ginge.

Für mich bedeutet Freundschaft aber trotzdem, dass man in irgendeiner Weise im Kontakt bleibt. Wenn man sich nun wie bei uns seit Ende August nicht mehr gesehen hat, fast ein 3/4 Jahr nun, dann entwickelt man sich irgendwann doch auch aneinander vorbei, habe ich die Befürchtung, oder nicht?

Wenn man kaum noch in Kontakt steht, dann kriegt man doch auch gar nichts mehr von einander mit, wie soll da denn eine Freundschaft erhalten bleiben?

Ich komm einfach nicht damit klar. An manchen Tagen geht's, an anderen Tagen überkommen mich wieder so viele Erinnerungen an ihn und an Dinge, die wir zusammen gemacht haben.

Dann bin ich jedes Mal wieder kurz davor, ihn halt DOCH wieder zu kontaktieren, aber bislang bin ich hart geblieben. Ich weiß andererseits auch nicht, ob er mein fehlenden Kontaktversuch nicht auch als mangelndes Interesse deutet, aber eigentlich ist ER überfällig mit der Kontaktaufnahme. Nicht ich.

@bella:
Danke auch dir für deinen Beitrag. Das mit dem Ansprechen habe ich weiter oben ja schon angesprochen. Ich kann das nur bis zu einem gewissen (neutralen) Grad ansprechen, da er keine Ahnung hat und auch sonst niemand, wie sehr mir das alles in Wirklichkeit zu schaffen macht und dass er für mich eigentlich auch mehr als nur ein platonischer Freund bedeutet.

Hey!
Ich hab mir gerade wieder alles durchgelesen und es tut mir schon auch sehr leid für dich. Das du generell mit Veränderungen zu kämpfen hast ist schon nicht einfach und dann auch noch so abgespeist zu werden ist schon eine a... Schiene.

Ich mein es wäre natürlich von Vorteil wenn du ihm deine Gefühle klar machst aber du hast natürlich auch recht! Wer weiß wie es dann sein wird? Vielleicht ist dann wirklich komplette Kontaktstille!

Eine meiner besten Freundinnen seid Jahren schon wir haben uns während der Lehre kennen gelernt und wirklich auch echt viel zusammen immer erlebt obwohl wir auch mind. 40 km auseinander wohnen hat sich seid Januar auch total verändert. Sie hat im Januar meinen sohn noch gesehen der im Dezember geboren wurde ( kam wohl erst im Januar vorbei) hat sich auch tierisch gefreut mich zu sehen und war wie immer, sogar traurig als sie wieder fahren musste. Sie ist mit einem Typen zusammen seid 2015 und hat sich auch Schritt für Schritt verändert! Ganz schlimm! Ich hab ihr das auch immer geschrieben am Anfang sagte auch zu ihr das ich das gerade von ihr niemals gedacht habe aber so ist das Leben! Von ihr kommt seid Januar bzw Februar auch nichts mehr! Hab sie auch überall blockiert mitlerweile und auch wenn es nur um Freundschaft geht kann ich dir sagen ja es tut weh und ich denke auch sehr oft an sie!

Du bist nicht allein mit dem Problem Kopf hoch wir schaffen das! Irgendwann kommen die bestimmt eh wieder an aber ganz ehrlich dann ist auch bei mir der Zug abgefahren weil so ein verhalten kann ich auch gar nicht ab!
Es ist nichts vorgefallen nur durch einen neuen Partner alles zu vergessen und sich so massiv zu verändern als ob man einem das getan hätte!
Und wenn es in die Hose geht braucht die dann nicht plötzlich wieder mich im Kopf zu haben
Wenn ich mich bei Leuten schonmal nicht mehr so oft meldete wurde mir das gesagt und dann hab ich es auch eingesehen und hab es dann geändert aber ich steh wenigstens dazu wenn ich jemandem vernachlässige! Andere eben leider nicht! Freundschaft übersteht längere Durststrecken aber in unserem Fall ist es ja von jetzt auch gleich immer schlechter geworden ohne das was vorgefallen ist und ohne das wir eine Erklärung bekamen außer so Dinge wie: ja ich komm demnächst nochmal vorbei - konnte ich mir auch anhören! Vorbei kam sie jedoch nicht! Hat mir noch nichtmal zum Geburtstag gratuliert! Tolle Freunde

LG und sorry wegen dem langen Text

Sodele,hier schreibt ein an Liebeskummer erkrankter Mensch, der hofft, und hofft, und zutiefst enttäuscht ist. Denk doch mal, dass das die Fakten sind.,

Ich bin ja nun mal älter. D.h. meine Erfahrungen sind diese. Wenn Situationen unsicher, nicht geklärt sind, man zwischen Hoffnung und Bangen lebt, macht das unsicher, schlimmstenfalls krank. Sprich, es sollte eine Entscheidung getroffen werden.
Zumindest gehe ich so damit um. In jeder Situation.

Ich schreib dir jetzt nur mal, wie ich damit umgehen würde.

So, meine Gefühle werden nicht verstanden. Das tut weh. Meine Gedanken wären, was will ich tatsächlich. Hier wird es schon schwierig, weil ich das ja noch mal richtig weiss. So, dann gestehe ich mir ein, dass das mehr sein sollte, als Freundschaft.

Wahrscheinlich unrealistisch, weil derjenige andere Beziehungen lebt. Und jetzt zur Freundschaft. Hmmm, dann müsste ich ich mich wie ein Freund verhalten und Anteil an seinem Leben nehmen. Nicht auf mich bezogen, sondern auf ihn bezogen.

Was, erzähl doch mal, wen hast du kennengelernt, was habt ihr gemacht, was empfindest du, komm, will alles wissen. Oder so ähnlich.
D.h. mein Freund merkt, dass mein Interesse über uns beide hinausgeht.

Ich denke, dass er sich in eurer Freundschaft nicht mehr wohl gefühlt hat und sich deshalb anderen zugewandt hat. Hast ja selbst geschrieben, dass du die treibende Kraft warst.

Um Klarheit zu bekommen, hilft nur Ehrlichkeit. So oder so, weisst du dann Bescheid. Dann kannst du abschliessen, oder die Freundschaft auf andere Beine stellen. Wahrheiten akzeptieren zu können, ist hier ein großes Thema für uns alle.
Sei es, sich den eigenen Krankheiten zu stellen, oder der Vergangenheit, oder sich selbst. Tut man das nicht, gibt es keine Veränderung, keine Besserung, kann man nicht wachsen.

Ja da hast du recht das sollte wirklich immer geklärt werden und man solle auch zu dem was man fühlt stehen!

Bei meiner Situation hab ich es auch versucht aber meine Freundin gibt es auch zu das sie sich durch ihren Freund verändert hat und hat auch ein schlechtes Gewissen gehabt aber wenn dann auf Dauer einfach über Wochen nichts mehr kommt dann kann ich auch das Thema vergessen!
Das hab ich zumindest für mich jetzt so beschlossen
Ich hab ihr noch alles Glück der Welt gewünscht und hab auch geschrieben das es sich mit unserer Freundschaft scheinbar erledigt hat!
Kam wieder nichts zurück okay dann möchte sie es eben so!
Weil dieses hin und her springen zwischen ja ich weiß du hast recht und sich dann trotzdem einfach nicht melden oder besser gesagt antworten da hab ich keine lust zu.

Auch wenn es bei mir nur rein platonisch ist tut es schon auch Weh!
Aber die Zeit heilt alle wunden
Und bei mir kam von uns beiden immer das Interesse sich zu treffen usw

Ich gehe zwischenzeitlich mit solchen Situationen sehr bewusst um. Wenn ich etwas nicht ändern kann, muss ich es akzeptieren. Je schneller ich das tue, desto weniger lange muss ich leiden. Und, dass das weh tut, auch das darf man akzeptieren. Das gehört dazu.

Das stimmt wohl

Ich weiß auch nicht warum sich manche so verhalten es bleibt mir ein Rätsel!
Wenn man mal so dicke war und auf einmal ist da nichts mehr dann kann es auch keine richtige Freundschaft gewesen sein denke ich mir dann!
Das man in einer Freundschaft nicht 24/7 aufeinander hocken muss oder sich immer melden muss ist natürlich klar!
Auch die Tatsache das man sich eben im laufe eines Lebens verändert indem man heiratet, Kinder bekommt, weg zieht oä aber so ein verhalten ist echt unfair dem anderen gegenüber!
Vielleicht liegt es auch daran das ich jetzt wieder ein baby hab und sie sich denkt ich wäre jetzt anders aber dann kann man das doch sagen oder?

Aber wie du schon sagst dann muss man sich schnell abgrenzen und gut ist!

Bella, zur Wahrheit gehört viel Mut. Für die eigene Wahrheit. Sie dann noch so aussprechen zu können, dass man keine verbrannte Erde hinterlässt, ist echt schwierig.

Da gib ich dir recht!
Naja was soll's das Leben geht weiter

Zitat von BellaM85:
Es ist nichts vorgefallen nur durch einen neuen Partner alles zu vergessen und sich so massiv zu verändern als ob man einem das getan hätte!


Eben genau. Das macht mir so oft zu schaffen: wenn es wenigstens ein heftiger Streit oder Knall gegeben hätte, dann wüsste ich auch, warum und weshalb und könnte vielleicht damit abschließen. Aber es war ja überhaupt nichts, er entfernt sich einfach so schleichend. Wenn er mal schreibt, dann ist für ihn natürlich alles wie immer, da ist er freundlich (wenn auch seit seiner Bekanntschaft eher wortkarg und knapper), aber für ihn ist ja einfach alles in Ordnung, aber für mich nicht.

Er hat keinen blassen Schimmer, wie es mir dabei geht, dass er sich so entfernt und jetzt nur noch einen Kopf für seine Online-Fernbeziehung von über 800km quer durch die Republik hat.

Nochmals: ich weiß ja, dass er Hetero ist und dass er ein Recht hat, glücklich zu sein, das will ich ihm ja auch gar nicht absprechen. Ich freue mich auch für ihn, wenn er glücklich ist, das habe ich ihm auch so gesagt. Aber Beziehung ist doch nicht alles im Leben, sodass man nur noch Beziehung und sonst nichts mehr im Kopf hat, oder etwa doch?

Zitat von Icefalki:
Sodele,hier schreibt ein an Liebeskummer erkrankter Mensch, der hofft, und hofft, und zutiefst enttäuscht ist. Denk doch mal, dass das die Fakten sind.,


Ich glaube, das hast du ziemlich treffend fern-analysiert, auch wenn ich mir das selber so vermutlich sehr lange Zeit gar nicht eingestehen wollte und konnte. Das alles ist für mich auch ziemlich neu, denn mein Umfeld kennt mich eigentlich nicht als gleichgeschlechtlich, auch wirke ich äußerlich überhaupt nicht so und verhalte mich auch nicht so. Zu dieser ganzen Miserie kommt also nun auch noch die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit meiner Sexualität, wenn es denn wirklich Liebe ist, wovon man hier bei dieser Beziehung sprechen kann.

Ich dachte bislang immer, es sei einfach eine sehr emotionale Abhängigkeit, aber im Grunde kann ich es mir auch nicht anders erklären als mit Liebesgefühlen.

Zitat von Icefalki:
Ich denke, dass er sich in eurer Freundschaft nicht mehr wohl gefühlt hat und sich deshalb anderen zugewandt hat. Hast ja selbst geschrieben, dass du die treibende Kraft warst.


Hier würde ich vielleicht nocheinmal kurz berichtigend einhaken, das soll natürlich jetzt kein Vorwurf sein. Aber ich kenne ihn natürlich logischerweise viel besser und kann daher auch sagen, dass ich nicht glaube, dass er sich in irgendeiner Weise eingeschränkt gefühlt oder nicht mehr wohl gefühlt hat, denn erstens sondert er sich ja auch von seinen anderen Freunden ab (darunter auch von seinem, wie er es immer nannte, besten Freund, den er seit der Kindheit kennt) und zweitens ist das ja alles erst mit dieser neuen Online-Beziehung ins Rollen gekommen. Vorher, in seine zahlreichen anderen On-Off-Dates war das alles nie ein Problem für ihn, Freundschaft und Beziehung unter einen Hut zu bringen.

Das ist ja genau das, was mich jetzt so verunsichert. Was zum Teufel ist jetzt anders als vorher? Ist er so dermaßen liebestrunken und blind vor Liebe, dass er alles andere um ihn herum (vielleicht sogar unabsichtlich) vergisst?
Ich weiß es nicht.

Zitat von BellaM85:
Wenn man mal so dicke war und auf einmal ist da nichts mehr dann kann es auch keine richtige Freundschaft gewesen sein denke ich mir dann!
Das man in einer Freundschaft nicht 24/7 aufeinander hocken muss oder sich immer melden muss ist natürlich klar!


Ja, das ist mir auch klar. Ich habe ja auch nicht nur IHN als einzigen Freund, sondern noch ein paar wenige (aber dafür ehrliche) andere, die ich allerdings schon länger als ihn kenne. Und da hört man auch nicht jeden Tag oder jede Woche was, aber da macht es mir irgendwie überhaupt nichts aus, auch nach einer längeren Kontaktpause. Da macht man eben da weiter, wo man aufgehört hat. Aber bei ihm kann ich das nicht.

Vielleicht, weil er durch sein Verhalten ganz am Anfang ja selbst so war, dass er mich mehrmals täglich sogar für Stunden angerufen hat und immer kontaktiert hat, tag-ein, tag-aus. Und mir halt irgendwie das Gefühl gab, dass ich wohl was ganz besonderes für ihn sein musste, denn wieso sonst sollte er so dermaßen fixiert sein auf mich? Das, gepaart mit meinem schlechten Selbstwertgefühl, hat dann wahrscheinlich alles ausgelöst und die emotionale Fixierung auf ihn bewirkt. Nur so kann ich es mir momentan erklären.

Ihr seht, ich habe schon sehr viel Zeit damit verbracht, das alles kritisch aufzuarbeiten und zu analysieren, weil ich selbst da raus kommen will, aber immer noch nicht kann.

Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich es vielleicht nicht noch schneller vorantreibe, dass die ganze Freundschaft vollends kaputt geht, indem ich mich jetzt so beharrlich weigere, ihn zu kontaktieren. Vielleicht denkt er dadurch, dass ich ja kein Interesse mehr hätte an der Freundschaft, ansonsten würde ich ihn kontaktieren.

Aber genau DAS denke ich von ihm. Wie schon gesagt: eigentlich ist ER dran mit Kontaktaufnahme. So oft wie ich ihn nun immer wieder gefragt hatte, ob wir uns mal wieder sehen, und immer wieder hingehalten wurde mit wir finden sicher bald wieder einen Termin, aber dann kam nie mehr was von ihm, da kann ich doch jetzt zurecht einfach mal Sendepause haben und warten, bis bzw OB wieder was von ihm kommt?

Aber wie lange noch? Sind jetzt schon fast 2 Monate, seit nix mehr kam. Und auch davor kam kaum was von ihm, meistens sind es nur kurze Antworten auf MEINE Kontaktaufbauten gewesen.

Mich macht das alles immer noch so fertig, wirklich auch psychisch-emotional. Ich denke dauernd, dass ich so einen Freund nicht nochmal finden würde. Er war wirklich sehr außergewöhnlich und einzigartig in vielerlei Hinsicht.

Leider habe ich auch den Fehler gemacht in den ganzen 6 Jahren, dass ich mich regelrecht gegenüber neuen Bekanntschaften verschlossen habe, z.B. auch an der Uni, weil ich da schlichtweg gar kein Interesse hatte. Ich wollte nur ihn als Freund, bin sogar oftmals nach der Uni fast 200km zu ihm gefahren, um mit ihm abzuhängen und jede neue Bekanntschaft kam mir fast schon wie eine Art Fremdgehen an seiner Person vor.

Das ist doch verrückt, oder? Wie würdet ihr das deuten?

Schau, du hast geschrieben, dass er dich auch vereinnahmt hat..das tut er jetzt mit jemand anderem. Ist evtl. seine Art, sich voll und ganz auf einen Menschen einzulassen.

Nun, ich würde allen Mut zusammen nehmen und mal Klartext reden. Dann weisst du wenigstens, woran du bist. Kannst evtl..abschliessen und nach vorne schauen. Lieber Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Bei mir ist auch im Laufe der letzten Monate eine Freundschafte kaputt gegangen weil mein Freund sich in einer Beziehung befindet. Aber nicht nur mit mir, er hat es sich mit all seinen Freunden und Kumpels soweit verscherzt. Seine Freundin mag das nicht dass er Zeit mit anderen Menschen verbringt. Die sind beide arbeitslos, hocken 24/7 zusammen und das seit mittlerweile drei Jahren. Ich kenn ihn seit über 20 Jahren, wir haben viel zusammen durch. Aber da seine Freundin ihm verboten hat mal mit den Kumpels einen Abend zu verbringen hat sich das im Sand verlaufen. Es kam immer mal vor dass einer nicht konnte und das ist auch vollkommen verständlich. Aber sich so unterzuordnen grenzt schon an Gehorsamkeit. Ich find das furchtbar schade. Vor Allem frag ich mich was er macht wenn das mit den Beiden mal auseinander gehen sollte. Dann steht er ziemlich alleine da.

@fernbedienung:
Genau so kommt mir das bei meinem Kumpel auch vor: er kannte seine Online-Bekanntschaft keine 2 Monate und kaum kam sie mal die 700km zu ihm gefahren, hatten beide schon ein Tattoo am Arm, was beide scheinbar vereinen soll. Da ich weiß, dass er vorher immer eher skeptisch gegenüber Tattoos eingestellt war, vermute ich stark, dass sie da reingeredet hat und er hat getanzt.

Ebenso mit seinem Outfit, kaum war sie 2 Tage bei ihm zu Besuch, hat sie ihn schon neu eingekleidet mit Keldungsstils, die er vorher nie angezogen hätte.

Finde das alles sehr sehr fragwürdig. Kommt mir auch fast schon als eine Art hörig sein vor.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja ich kann dich auf jeden Fall verstehen auch das Gefühl das du eigendlich mit nem Fragezeichen übern Kopf stehen gelassen wurdest! Nichts desto trotz muss das Leben weiter gehen! Und es bringt nichts sich immer mehr darüber aufzuregen!

Ich würde noch einmal versuchen Kontakt aufzubauen um mit ihm nochmal zu sprechen und wenn es nicht dazu kommen sollte warum auch immer dann musst du das Thema einfach vergessen und begraben so wie ich das auch mit meiner besten Freundin mache. Ich hab auch alles versucht hat nichts gebracht okay dann eben nicht!

Beziehungen können bei gewissen Menschen eben Freundschaften Verändern das hast du ja allein schon gesehen in den Beiträgen die hier gepostet wurden zb von Fernbedienung- nach über 20 Jahren! Ist auch verdammt hart aber was soll man ändern?
Diese Menschen sind teilweise so blind und verliebt das sie alles herrum verlieren ohne es zu merken!
Es wird bestimmt eine Zeit kommen da werden die noch ein schlechtes Gewissen bekommen wegen ihrem verhalten weil jede rosa Brille wird irgendwann wieder neutral

Zitat von BellaM85:
Es wird bestimmt eine Zeit kommen da werden die noch ein schlechtes Gewissen bekommen wegen ihrem verhalten weil jede rosa Brille wird irgendwann wieder neutral


Ja, das denke ich auch und wie schon geschrieben, ich bin mir dann überhaupt nicht mehr sicher, ob ich dann noch parat stehen werde, wenn er sich dann plötzlich wieder an mich erinnert.

Es ist zudem noch viel verletzender für mich, weil ich immer so viel (ohne die geringste Frage) für ihn getan habe. Sicherlich mehr, als je seiner anderen Freunde für ihn getan hat. Habe ihm geholfen bei seinen Jobbewerbungen, bis er dann endlich was passendes gefunden hat, zuvor habe ich ihn (da ich einen Führerschein habe, er aber nicht) oftmals auch immer überall hingefahren (nachdem ich ja auch erst extra zu ihm fahren musste, denn wir wohnen ja ca 80-100km entfernt), wie oft habe ich ihm finanziell mal ausgeholfen, wenn er sich etwas holen wollte, aber gerade nicht genug hatte, was er mir dann später, meist in Raten, dann wieder zurückbezahlt hat.
Er benutzt immer noch meinen Spotify-Premium-Account gratis mit mir mit, da ich ihm meine Login-Daten gegeben habe, weil ich den Premium-Account als Student vergünstigt bekomme für 5€ monatlich.

All diese Sachen, wo ich mir immer denke, hat er das alles nie erkannt oder wertgeschätzt, oder hat ihn das zumindest nie sehen lassen, was für ein treuer Freund ich für ihn war? Ich bin totsicher (und das hat er selbst sogar hin und wieder geäußert) dass seine anderen Freunde sich längst nicht so verbogen haben für ihn, wie ich das getan habe.

Bin einfach nur so mega enttäuscht und das drückt sich nun halt auch emotional und körperlich aus. Die ganze Sache beschäftigt mich so sehr, dass ich heute Nacht (mal wieder) von ihm geträumt habe, wie wir wieder gemeinsam Zeit verbringen, zusammen rumhängen, Spaß haben. Nach dem Aufwachen vorhin bin ich nun total am Boden, allein nur wegen des Traums und der Erkenntnis, dass es so wahrscheinlich nie mehr sein wird.

Ich war seit dem letzten echten non-virtuellen Treffen mit ihm Ende August letzten Jahres nicht mehr in seiner Heimatstadt bzw. auch nur in der Nähe davon. Ich kann da einfach nicht mehr hinfahren. Wenn ich dann Autos sehe, die das selbe Kennzeichen haben wie sein Ort, dann reicht selbst das aus, damit alles wieder hochkommt. Ich hasse es, aber ich kann es nicht beeinflussen!

Ich hänge da einfach noch viel zu stark drin, habe aber gleichzeitig keine Ahnung, wie ich da (alleine) rauskommen kann. Das mit dem noch ein letztes Mal kontaktieren habe ich ja schon lange überlegt. Aber ich will noch ca 2 Wochen warten. Dann ist mein Geburtstag - ich bin gespannt, ob er sich an den erinnert, ob da etwas kommt.

Wenn ja, dann nutze ich diese Gelegenheit, um vielleicht nochmal nachzufragen, wie es aus seiner Sicht nun weitergehen soll, oder ob für ihn so wie jetzt alles gut ist.


Nun, dann darfst du ja noch 2 Wochen hoffen.

Weisst du, dass ich 45 Jahre darauf auf gewartet habe, dass ich die Liebe, die ich mir gewünscht habe, von meinen Eltern bekomme? Und dieser ganze unterschwellige Gefühlskuddelmuddel meine Probleme ausgelöst haben?

Natürlich hab ich auch meinen Anteil dazu beigetragen, aber, für mich persönlich ging es aufwärts,als ich verstanden habe, dass Wünsche nicht immer erfüllt werden. Und anstelle ewig zu leiden,für etwas, dass ich nicht bekommen kann, war es die Lösung, das zu akzeptieren und meiner Wege zu gehen.
Man kann es nicht erzwingen, oder einfordern, wenn ein Gegenüber das nicht möchte, nicht kann, oder das Interesse verloren hat.

Diese Erkenntnis tut weh. Aber weh tut auch die Nichtbeachtung, das Hoffen und Bangen.

A


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