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Hallo,
ich möchte euch ein kleines Update zum Treffen gestern geben:

Das Treffen war also gestern. Und ich war so nervös davor und hatte auch so Angst, weil ich dachte, dass er sich in dem knappen Jahr, wo wir uns jetzt nicht mehr gesehen hatten, total verändert hatte.
Kurz nachdem wir uns begrüßt hatten, sind wir mit meinem Auto in die Stadt gefahren. Ihm fiel auf, wie meine Hände gezittert hatten. Er fragte mich, warum ich so zitterte.

Jedenfalls: das Treffen war wie früher, wie die unzähligen Male davor auch. Entweder hat er sich nicht sonderlich verändert, oder er hat für das Treffen halt seinen ursprünglichen Charakter aufgesetzt.

Wir haben auch sehr viel geredet, über seinen Wegzug. Über seine Beziehung, unsere Freundschaft,
Ich sagte ihm nochmal, dass er für mich der beste Freund sei. Er bestätigte das.

Er erzählte auch, dass es seine Freundin nicht ganz so toll fand, dass er sich 1 Tag, nachdem er nun wieder von ihr weg gefahren ist, nun bereits mit mir trifft und sie müsse traurig arbeiten während er Spaß hätte.

Er sagte mir dann aber, dass er daraufhin ihr deutlich machte, dass er das Treffen mit mir jetzt nicht wieder platzen lassen werde und mich treffen werde, was ich ihm hoch angerechnet habe.

Er gab auch irgendwie zu, dass sie ziemlich klammern würde, was meinen Eindruck, den ich die ganze Zeit hatte, irgendwie bestätigt hat. Ich sagte dann zu ihm, dass in einer gesunden Beziehung auch Freiheiten notwendig seien, zu starke Klammerei sei Gift für jede Beziehung.

Er meinte, dass Klammern in Maßen völlig normal sei in einer Beziehung und meinte, wenn er dann erst mal umgezogen und tagtäglich bei ihr wohnen würde, würde das sich auch wieder ändern, dass er jetzt nur 24/7 jede freie Minute mit ihr verbringe.

Ich fragte, ob wir uns dennoch hin und wieder sehen würden, er meinte, dass es halt schwierig(er) werden würde, weil er jetz im ersten Ausbildungsjahr (das mit der Ausbildung bei der Bank stimmt im Übrigen doch, habe gestern den Vertrag gesehen) kaum Ferien hätte.

Ich sagte ihm auch deutlich, dass ich mich von Herzen für ihn freute, dass ich auch wolle, dass er glücklich sei. Habe ihn aber auch gefragt, ob er auch seine Freunde verstehen könne, dass es für die nich ganz so leicht sei, dass er weggehe.

Er meinte zwar, dass er seine Freunde auch vermisse, aber dass halt natürlich die Freude auf den Zusammenzug mit ihr überwiege.

Wir redeten auch ganz intim über mich und meine Vorstellungen von Beziehung/Partner etc. Ich sagte ihm erstmals (ohne dass es ein richtiges Outing gewesen wäre, denn ich bin mir ja selbst diesbezüglich nicht mal genau sicher, wie's um mich steht), dass ich unsicher geworden sei bezüglich meiner Sexualität. Dass ich mittlerweile einfach auch etwas Angst habe, ich könnte nicht hetero sein.

Er meinte, dass ich ihm das sofort anvertrauen könnte, wenn es so wäre, bzw. wenn ich mir klar geworden wäre. Er würde mich deshalb nicht fallen lassen.

Dann kam der Satz, der mich etwas aus der Bahn warf und ich fast auf den Vordermann vor uns an der Ampel gekracht wäre: Wie sieht's denn aus, das lässt sich doch ganz einfach feststellen, hattest du jemals auch für Jungs/Männer ein Empfinden? Hast du jemals für andere Männer was empfunden außer für mich? Er grinste dabei.

Obwohl das natürlich im Spaß gesagt war (wir haben solche Anspielungen und Späße immer gemacht), war ich nicht sicher, ob es sich tatsächlich so stark nach außen zeigt und er in Wahrheit vielleicht schon längst was vermutet hat.

Ich zögerte etwas, sagte ihm dann aber, dass ich für ihn starke freundschaftliche Gefühle hätte, wie man das unter engen Freunden eben so habe. Und ob er denn glaube, dass ich Gefühle für ihn hätte?

Daraufhin meinte er, bislang habe er das nicht wirklich gedacht, aber wenn ich gleichgeschlechtlich wäre, würde ihm das nix ausmachen und zitierte ein Musical von Avenue Q - If you were g-a-y (auf YouTube)

If you were g-a-y, that would be OK
I mean cuz Hey, I'd like you anyway

Wir haben über alles mögliche geredet und es war wirklich eigentlich wie früher.
Irgendwann beichtete ich ihm auch, dass mein Zittern vom Anfang nicht der Kreislauf war, wie ich ihm am Anfang sagte, sondern dass ich Angst hatte und nervös war, ob er sich verändert hätte und ich ihn nicht mehr wiedererkennen würde und das Treffen dann ziemlich peinlich und unangenehm werden würde.
Hab ihm Danke gesagt, dass er immer noch so ist, wie er immer war.

Er sagte auch, dass er mich nochmal treffen wolle, bevor er Mitte Juli dann umzieht. Ich hoffe echt, dass es klappt. Ich habe gestern bereits einen Uni-Kurs für ihn ausfallen lassen, für das Treffen, aber das war's mir wert.

Als seine Freundin dann die Schicht fertig hatte, musste ich dann halt gehen, weil sie dann wieder miteinander telefonieren wollten.
Auch das hatten wir im Laufe des Tags kurz angesprochen, weil ich ihm sagte, dass es dann so wirkt, als wäre ich eine Art Lückenfüller. Auch mein Empfinden, dass er vorher immer erst fragen müsse, ob er sich treffen dürfe, würde nich so stimmen, er wolle das halt einfach alles nur gerne abklären.

Meine Verfassung hielt sich während des ganzen Tags, auch wenn ich zwischenzeitlich wirklich mit mir Kämpfen musste, als er schon mal seine Sachen etwas zusammengesucht hatte.

Heute Morgen überkam es mich dann aber wieder total. Kaum war ich unter der Dusche, brach der Tränendamm. Irgendwie hat mir das Treffen gestern gezeigt, wie einzigartig er als Freund ist. Ich bin so fest überzeugt, dass es so jemanden wie ihn, mit all den Macken und charakterl. Eigenschaften, die ich so sehr mag an ihm, nicht nochmal geben kann.

Bei ihm konnte ich einfach immer Ich sein, musste mich nie künstlich verstellen, musste keine Rolle spielen. Ich wirke äußerlich und manchmal auch innerlich noch nicht ganz so alt wie ich tatsächlich bin und bei ihm ist das ähnlich, ich konnte einfach auch immer mein inneres Kind wieder rauslassen bei ihm.

Und jetzt merke ich, dass mir das bald weggenommen werden wird und er geht.

Habe ihm auch gesagt, dass er sicherlich verstehe, dass mir das zu schaffen macht (seinen anderen Freunden übrigens auch) und dass es Zeiten gab in letzter Zeit, wo einfach alles, nicht nur das mit ihm, sondern auch noch andere Sachen, über mich gekommen sind und ich in meiner kleinen Studentenbude auf dem Boden saß und geheult hatte wie ein Schlosshund.
Ich sagte ihm, dass Entfernung unsere Freundschaft nicht zerstören wird, oder? Er bestätigte das.

Es ist alles so verwirrend. Einerseits klingt das jetzt alles so positiv und gar nicht so, wie ich es in letzter Zeit empfunden hatte, aber dennoch frage ich mich dann halt auch, warum er sich nun in all der langen Zeit nicht öfters gemeldet hatte. Habe ihn das auch so gefragt. Dass es ja sicher auch mal 5 Min oder so am Tag gegeben hätte, wo er mal fragen hätte können, wie es so geht, was man so macht.

Ich kann mich ehrlich gesagt gerade nicht mehr genau erinnern, was er eigentlich darauf gesagt hat. Aber alles was er sagte, wirkte ja im Grunde eher tröstend, abmildernd und positiv, es wird auch irgendso etwas in die Richtung gewesen sein.

Das Treffen gestern hat mir so stark wieder gezeigt, wie besonders und einzigartig er als Freund ist, ich will das nicht verlieren, kann aber nichts tun. Kann immer bloß gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich kann ihm (noch) nicht sagen, wie stark es mich in Wirklichkeit zerstört.

(Auch wenn ich mir nach der Aussage gestern nicht mehr ganz sicher bin, wie viel er eventuell bereits selbst vermutet oder ahnt).

Liebe Grüße

Na siehst Du... deine Sorgen an sich - über ihn - waren unbegründet. Er ist glücklich, so wie es ist. Mit viel Glück - und wenn Du ihn nicht zu sehr unter Druck setzt - kann die Freundschaft auch im geringeren Rahmen bestehen bleiben. Ich wünsche dir das, weil man schon merkt das da etwas Besonderes am Laufen ist.

Allerdings gehört er dir eben nicht und leider (für Dich zumindest) gibt es eben auch noch eine romantische Komponente, die du ihm ja nicht anlasten kannst. Vielleicht ist es mit seinem Umzug auch vorbei... klar wird es dir damit schei. gehen. Würde es mir nicht anders. Ich habe auch gute Freunde, auch FreundInnen verloren an die Zeit, an Partner, an Umzüge. Was ich jedoch nie damit verloren habe, sind die Erinnerungen an die gute Zeit die man gemeinsam hatte. Manchmal muss man die Leute ziehen lassen...

Ich drück dir trotzdem die Daumen.

A


Wenn Beziehungen Freundschaften zerstören

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Zitat von Rockinger:
Mit viel Glück - und wenn Du ihn nicht zu sehr unter Druck setzt - kann die Freundschaft auch im geringeren Rahmen bestehen bleiben. Ich wünsche dir das, weil man schon merkt das da etwas Besonderes am Laufen ist.


Denkst du, dass das Ganze nur noch mit viel Glück am Leben bleiben kann? Sehen die Zeichen denn so schlecht aus, dass der Wegzug die Freundschaft im Sand verlaufen lassen wird?

Zitat von Rockinger:
Was ich jedoch nie damit verloren habe, sind die Erinnerungen an die gute Zeit die man gemeinsam hatte. Manchmal muss man die Leute ziehen lassen...


Und genau DAS ist es, was mich zusätzlich zu allem am meisten kaputt macht. Die Flashbacks - diese filmrollen-artigen Erinnerungsfetzen an Dinge, die wir gemacht haben, Orte, wo wir waren, einfach alles.

Meist kommen die in den unerwartetsten Momenten. Es reicht sogar schon aus, wie ich ja ganz am Anfang bereits schrieb, ein Auto mit dem selben Kennzeichen seines Wohnortes zu sehen. Das reicht schon und peng, kommt so vieles wieder hoch und ich könnte grade wieder heulen. Natürlich weiß ich, dass ich ihn nicht besitze, völlig logisch, aber eine Beziehung hätte er sicherlich auch hier finden können, ohne wegziehen zu müssen.

Aber das klingt jetzt wieder sehr egoistisch, ich weiß.
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich das nicht schaffe. Ich spüre jetzt schon die innerliche Leere. Habe trotz seiner eher positiven Worte gestern Angst, dass sich eben doch alles (ungewollt, das muss ja nicht mal absichtlich sein) verlieren wird mit der Zeit.

Ich denke halt und das habe ich ihm auch gesagt gestern: wenn man sich nicht mehr so häufig sieht und sich nicht mehr so viel teilhaben lässt am gegenseitigen Leben, dann entwickelt man sich doch zwangsläufig unterschiedlich weiter und die Interessen werden eventuell nicht mehr die selben und man wird sich fremd, oder nicht?

Er hat bereits im letzten Jahr so wenig von sich hören lassen, dass er vieles gar nicht mehr von sich und seinem Leben mitgeteilt hat, was man früher ja automatisch immer von einander erfahren hat.

Heute ist, wie gesagt, wieder besonders schlimm. Mich überkommt es alle paar Minuten wieder. Wahrscheinlich sind das nun die negativen Auswirkungen des lang-ersehnten Treffens gestern.

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, eventuell professionelle Hilfe, etwa eine Psychotherapie oder derartiges in Anspruch zu nehmen, falls ich überhaupt nicht klarkommen sollte. Aber auch das ist alles sehr kompliziert bei mir. Es müsste völlig anonym bleiben, denn meiner angestrebte Karriere würden solche aktenkundigen Vorfälle nicht sonderlich gut tun.

Keine Ahnung, ob man eine Psychotherapie unter völliger Anonymität (Bar-Zahlung bei jeder Sitzung und evtl falscher Name) machen kann.

Zitat:
Denkst du, dass das Ganze nur noch mit viel Glück am Leben bleiben kann?
... Sorry, vielleicht etwas hart ausgedrückt. Ich hab mich da eher auf die Entfernung bezogen. So etwas würde sehr starkes Engagement von beiden Seiten erfordern... sind leider Erfahrungswerte, man kann eben nicht mal schnell für ne Stunde vorbei kommen :/

Zitat:
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich das nicht schaffe.
Gut, das ist wohl eher der Liebeskummer-Aspekt. Kann ich dir mit meiner Ex gerade vollkommen nachvollziehen. Aber das macht es bei dir eben auch so kompliziert. Denn für reine Freundschaft, so eng sie auch gewesen sein mag, reagierst du da zu stark. Und da habe ich auch keine Lösung, das braucht einfach Zeit. Hoffe ich :/

Professionelle Hilfe, wenn man das Gefühl hat sie zu brauchen, ist immer eine Option. Auch Psychologen fallen unter die ärztliche Schweigepflicht. So etwas ist zum Glück auch nicht meldepflichtig, also wer oder warum sollte es herausbekommen? Solange dich niemand in eine Praxis gehen sieht, der das nicht darf... Im Zweifelsfall gibt es noch Psychologische Heilpraktiker, die rechnen bar ab - ist aber schon etwas Paranoia denk ich

Da ich auf eine Verbeamtung hinarbeite und im Zuge dessen sämtliche je besuchten Ärzte von ihrer Schweigepflicht entbinden muss, wäre so etwas, was dann in den Akten auftaucht, nicht gerade förderlich.

Wie gehst du denn mit deinem Liebeskummer um? Geht es dir ähnlich schlecht wie mir? Was tust du dagegen?

Okay, Verbeamtung ist da doof. Auch wenn dir das sicherlich keine Probleme machen würde, würde ich es wohl auch nicht riskieren.

Ich geh damit schlecht um. Intellektuell wie ich es schon sagte... Sie ist ein freier Mensch, wir verstehen uns trotzdem gut, wir werden sehen wo es uns hinführt. Gefühlsmäßig geh ich vor die Hunde, sie war mein Halt, mein Zielpunkt im Leben. Ist aber mein Problem und nicht ihres...

Kann ich verstehen, genauso wie es auch mein Problem ist und nicht das meines Kumpels. Aber es ist natürlich auch immer alles leichter gesagt als getan. Meine rationale Seite gibt hier immer allen Recht und es ist logisch, die emotionale Seite läuft dann aber an manchen Tagen (so wie heute) wieder Amok.

Es war vor ein paar Monaten sogar so schlimm, dass ich wochenlang richtige psychosomatische Beschwerden hatte. Da war mir jeden Tag schwindelig, oder ich hatte einen tauben Arm, oder jedes Mal so ein irreales Gefühl im Kopf, wie als ob ich mich selbst von außen beobachten würde und gar nicht mehr ich selbst bin.

Ich habe viel recherchiert (das ist leider so eine Macke von mir, ich muss immer alles hinterfragen und wissen), fast schon eine Art Selbststudium. Habe sehr vieles an theoretischen Konstrukten und Beschreibungen an mir selber wieder erkannt. Bin auch schon fast sicher, dass ich eine sog. leichte dependente Persönlichkeitsstörung habe, sprich, eine gefühlsmäßige Abhängigkeit von einer anderen Person. Und genau so ist es ja auch. Mir gehts gut, wenn er mir Aufmerksamkeit schenkt, mich kontaktiert, etc.

Wenn nicht, dann leide ich.

Ich weiß nur nicht, wie lange das Ganze noch so gehen kann. Endlos belastbar bin ich auch nicht und im Prinzip geht das eigentlich schon, seit wir uns kennen. Also fast 6 Jahre. Manchmal wünsche ich mir, so traurig es auch klingt, ich hätte ihn nie kennengelernt, dann wär ich jetzt vielleicht gar nicht in diesem psychologischen Abgrund und halb depressiv.

Also an eine dependente PS glaub ich nicht, da passt zu vieles nicht. Es ist allerdings schwierig, da hier weiter zu kommen. Ich finde den Aspekt ja bemerkenswert, das es diese Liebeskummer-Komponente überhaupt gibt, denn es scheint ja ungewöhnlich für dich zu sein, dich zu einem Mann hingezogen zu fühlen. Ist es nur eine ero. Komponente einer sehr vertrauten Freundschaft (gibt es durchaus auch), ist es dir nicht klar wie deine Orientierung ist und du hast Angst es dir selbst einzugestehen (und vermutest ähnliches bei deinem Freund)... das ist schwierig als Aussenstehender.

Ich persönlich glaube, das alles im Leben einen Sinn hat... man muss ihn nur finden.

Zitat von Rockinger:
Also an eine dependente PS glaub ich nicht, da passt zu vieles nicht.


Naja, ich konnte hier im Thread ja auch nur einen sehr groben Ausschnitt wiedergeben, sonst wäre das hier ein seitenlanger Roman geworden, wenn ich jeden noch so kleinen Aspekt mit eingebaut hätte.
Ich schließe das nicht aus, auch wenn ich selbst kein Psychiater bin - aber ich bin bei meinen Recherchen auf vieles gestoßen, wo ich dachte, wow, das ist bei mir genauso.

Zitat von Rockinger:
Ich finde den Aspekt ja bemerkenswert, das es diese Liebeskummer-Komponente überhaupt gibt, denn es scheint ja ungewöhnlich für dich zu sein, dich zu einem Mann hingezogen zu fühlen.


Sagen wir so, bevor ich diesen Freund kennengelernt hatte, gab es solche Aspekte auch nicht. Auch zu meinen (wenigen) anderen männlichen Freunden ist das einfach ein ganz normales freundschaftl. Empfinden.

Bei diesem Freund hier war das von Anfang an anders, das war aber (oftmals und ist es immer noch) auch teilweise seine Schuld, weil er schon immer hin und wieder (ob Spaß oder Ernst konnte und kann ich bei ihm dann nie richtig ergründen) gewisse Verhaltensweisen offenbart(e), wenn wir beisammen sind. Verhaltensweisen, die viel physischen, körperlichen Kontakt mit einschließen (ohne sexuell zu sein, soweit würde er sicherlich nicht gehen (wollen)).

Ich finde das bei ihm allerdings nicht wirklich befremdlich oder unangenehm. Das ist, wie gesagt, auch so seine Komponente an ihm, bei der ich denke, dass sie einzigartig bei ihm ist und die man so nicht oder nur schwer nochmal bei jemandem findet.
Obwohl ich sicher bin, dass er hetero ist, offenbart er zumindest gegenüber mir, immer mal wieder diese starken physisch-körperlichen Kontakte. Ich bin da immer drauf eingegangen und es wurde dann sozusagen zu unserem Ding - aus Spaß eben, das keine tiefere Bedeutung haben sollte.

Für mich aber hatte es das scheinbar schon, denn sonst hätten sich ja bei mir nun nicht solche starken Affektionen entwickelt.

Aber ja, wie gesagt, er hat so manche Verhaltensweisen, die ich (und neutrale Außenstehende vielleicht erst recht) nicht unbedingt zu der typischen normalen 100% hetero-Freundschaft zählen würde. Diese Dinge würde ich z.B. bei meinen anderen männlichen Hetero-Freunden NIEMALS bringen oder machen, weil ich sicher bin, das wäre für sie und auch für mich ein sehr merkwürdiger oder auch peinlicher Moment.

Bei ihm und mir ist das aber nicht peinlich oder so, ich sagte ja schon oft, bei ihm konnte und kann ich einfach immer so sein, wie ich sein will, ohne es peinlich zu finden.
Er ist zwar hetero, sucht(e) aber trotzdem wenn wir zusammen waren immer mal wieder diese körperlichen Kontakte. Am Anfang hat sich das durch gemeinsames Fun-Raufen/Wrestling gezeigt, was ja schon per se sehr engen körperlichen Kontakt mit einschließt. Dann gab es auch öfters von seiner Seite (ich hab das irgendwann dann auch genauso gemacht) mal im Vorbeigehen Klappse auf den Hintern oder so...

Das wären alles Dinge, die ich bei anderen Hetero-Freunden nie machen würde oder könnte, was aber die Freundschaft zu ihm so einzigartig macht.

Hallo,

ich denke dennoch, dass ich möglichst bald versuche, professionelle Hilfe mit ins Boot zu holen (diese muss halt anonym und mit bar-Zahlung nach jeder Sitzung stattfinden). Aber ich merke, dass ich wahrscheinlich alleine damit nicht klar kommen werde. Kennt ihr das, dass es morgens am schlimmsten ist? Bei mir ist es meistens so in der Phase wo man allmählich am Aufwachen ist. Zwar schläft man noch mehr oder weniger, aber der Kopf beginnt bereits mit dem Gedankenkarussell und die unausweichliche Tatsache, dass sich bald alles ändern wird, gräbt sich wieder ins Bewusstsein. Gleichzeitig wird der Magen flau und einem wird schlecht.

Jedenfalls so geht's mir gerade wieder. Ich kann das gar nicht mehr steuern. Am liebsten wär mir, dass ich aufwache und das alles nur ein schei. Alptraum war und dass alles einfach so ist, wie gewohnt.

Nachtrag: was auch dazu kommt, ist die Appetitlosigkeit, die ich jetzt schon wieder seit dem Treffen am Montag habe, ständig ein komisches Gefühl im Kopf, so eine Art Neben mir stehen.

Sind das alles normale Symptome? Manchmal mache ich mir da echt etwas sorgen. Meinen Blutdruck habe ich absichtlich ewig nicht mehr gemessen, weil ich Angst vor dem Ergebnis habe. Wenn der aber dauerhaft wegen dem ganzen schei.... erhöht ist, ist das doch sicherlich auch nicht sehr optimal für den Körper.

In so Momenten wie jetzt wünsche ich mir einfach nur, ich könnte die Zeit (so schön sie manchmal auch war) zurückdrehen und ich hätte ihn einfach nie kennengelernt. Wer hätte gedacht, dass es mich bei dieser Person so stark und übel mitnehmen würde.

Shadow, du machst gerade eine Trennung durch und im Prinzip, da es ja keine Liebesbeziehung war, evtl. Bei dir? , hängst du in der Luft.Auf der emotionalen Ebene besteht die Hoffnung, dass sich der Kontakt noch hält, aber der rationalen Ebene eher das Gegenteil.

Sowas macht kaputt. Wenn du dir das leisten kannst, nimm ein paar Stunden bei einem Therapeuten,Privatzahler kriegen schnelle Termine. Das wird dir gut tun.

Evtl. Versuch die gröbsten emotionalen Spitzen mit pflanzlichen Mitteln zu deckeln
Es ist normal, dieses Empfinden zu haben, so fühlen sich seelische Schmerzen an. Es zerreisst einen.

Was wichtig ist, geh raus, nutz die warmen Tage, die Sonne, um den Körper bestmöglichst zu unterstützen..Esse und trinke ausreichend, moderate Bewegung evtl..auch Sport nützt dir..

Versuche dir einzugestehen, dass du einen geliebten Menschen verloren hast, und akzeptiere das. Er geht jetzt seine Wege, die nicht deine sind . Versuche die Realität anzunehmen.

Edit. Ja das ist normal, und der Körper kann mit Stress umgehen. Allerdings versuche, wie ich oben beschrieben habe, eine Minderung zu erreichen.

Das mit dem Wunsch, ihn nicht kennengelernt zu haben, nützt nichts. Du hast das getan, es war auch schön, nun ist es vorbei. Wahrheiten müssen angenommen werden.

Zitat von Icefalki:

Sowas macht kaputt. Wenn du dir das leisten kannst, nimm ein paar Stunden bei einem Therapeuten,Privatzahler kriegen schnelle Termine. Das wird dir gut tun.


Ja, das wird sich noch zeigen, ob ich es mir leisten kann. Aber der Weg über die Krankenkasse geht ja leider nicht. Es muss ja anonym bleiben. Man will sich ja nicht noch zusätzlich Steine in den Weg legen.

Das verstehe ich..ich kann dir nur aus meiner Erfahrung schreiben, dass das Wichtigste ist, die Realität anzunehmen.Bei dir heisst das, du musst abschliessen. Deinen Frieden machen. Dein Wunschdenken ablegen. Es hat nicht sollen sein.

Ich mach das auch so. Einen geliebten Menschen zu verlieren, bedeutet natürlich Kummer. Nur ändert das nichts. Er ist weg. Kannst dich dabei zerstören, nur bringt ihn das nicht wieder zurück. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber wenn's dich überkommt, sag dir, ich kann es nicht ändern..es geht nicht.Meine Wünsche werden nicht mehr wahr. Ich muss das begreifen. Ich bekomme es einfach nicht.

Du hast Recht, ihr habt ja alle Recht, die ihr hier schreibt.
Was momentan aber meine Hauptpriorität ist, ist eher die ganze Situation auf eine normale freundschaftl. Ebene für mich zurück zu bringen, denn auch nach dem Gespräch mit ihm am Montag wurde ja (zumindest auch von seiner Seite aus) klar, dass der Wegzug nicht bedeuten würde, dass auch die Freundschaft oder der Kontakt zerbricht.

Für mich muss einfach diese emotionale Ebene weg, vielleicht kann es dann auf einem normalen freundschaftl. Pfad für mich weitergehen, ohne Leiden.
Deswegen will ich jetzt nicht unbedingt Sachen denken wie er ist weg. Das hat sowas entgültiges á la Kontakt oder Freundschaft ist hinüber. Dafür sehe (ich zumindest) ja keinen Grund.

@Icefalki
Du sagtest pflanzliche Mittel? Was kannst du denn so empfehlen?
Ich reibe mich abends vorm Schlafen gehen manchmal schon etwas mit Lavendelöl ein, das beruhigt mich meistens etwas.

Was erschwerend hinzu kommt (aber das kann ich dann wohl auf die lange Liste setzen, die ich hoffentlich in der Therapie abgearbeitet kriege) ist, dass ich seit ich letztens etwas gegoogelt hatte über Liebeskummer nun auch Angst vor diesem sogenannten Broken Heart Syndrom habe, was ja scheinbar durch sehr starken Kummer oder emotionalen Stress verursacht wird und sich wie ein Herzinfarkt äußert. Nur, dass Adrenalin die Verengung der Artieren verursacht, nicht wie beim echten Herzinfarkt Verkalkungen oder Ablagerungen.

Mir tut manchmal auch die Brust/Herzgegend weh, gerade in so traurigen Momenten, wo ich dann auch weinen muss.

Wahrscheinlich kommt jetzt alles auf einmal, samt Neurose.
Sponsor-Mitgliedschaft

Wenn du auf Lavendel stehst, dann kauf dir die Laseakapseln. Ist nur Gewöhnungssache, wenn du dann Lavendel aufstößt. Ich fands nicht schlimm.

Und hör auf zu googeln. Unser Körper hält auch was aus. Hab wenigstens da Vertrauen.

Lasea hatte ich schonmal ausprobiert, hatte damals nicht so sonderlich großes Erfolgsgefühl dabei. Falls ich mir das mit den anonymen Therapiesitzungen leisten werde können, werde ich auch darauf bestehen bzw. versuchen, keine chemischen Keulen verabreicht zu bekommen, á la Antidepressiva oder abhängig-machenden Benzodiazepine. Ich denke, soweit ist es trotz allem bei mir noch nicht, dass ich sowas benötige.

Ich frage mich aber trotzdem, wie mir so eine Therapie helfen kann, aus diesem momentan aussichts- und trostlosen Sichtfeld wieder auszubrechen. Im Grunde sind das ja auch nur Gespräche, oder? Man kaut ja eigentlich auch nur alles nochmal im Gespräch durch.

Zitat von ShadowWalker:
Man kaut ja eigentlich auch nur alles nochmal im Gespräch durch.


Ja und Nein. Aber da sitzt dir ein Therapeut visavis, lässt dich erzählen und hakt bei bestimmten Aussagen ein..

So, Herr Shadow, sie kommen über Herrn XY nicht hinweg. Das, was sie mir erzählen, klingt wie eine Liebesgeschichte.
Stimmen Sie mir da zu?

Jetzt kommst du.....

Evtl. Dreht sich dann alles über gleichgeschlechtlich oder über Verlustangst. Sprich, der Hintergrund wird mit dir erarbeitet.

Bei ersteren gehts evtl.Richtung sexueller Orientierung, bei zeiteren evtl. Um soziale Ängste, Verlustangst, oder was auch sonst noch möglich ist.

Wie du siehst, sollte erstmals erkannt werden, warum dir dein Freund solchen seelischen Schmerzen zufügen kann.

Und zwischen nicht eingestandener sex. Orientierung und anderen Ängste sind grosse Unterschiede.

Und glaub mir, da kaust du nicht nur ein bissel rum, da kriegst du ordentlich was zu beissen.

A


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