@soleil
Erst mal: So gelassen wie es vielleicht rüberkam, bin ich bei weitem noch nicht - zumindest was Emotionen angeht, die durch Triggerthemen wie Ungerechtigkeit, Egoismus, Gehässigkeit uva. angestoßen werden.
Es stimmt schon, dass Meditation intellektuelle Einsichten vertieft und damit festigt - aber die regelmäßige stille Kontemplation sowie z. B. reflektierender Austausch wie hier im Forum sind nicht zu unterschätzen.
Was man oft in Gedanken erwägt, dahin neigt sich der Geist. D. h., wenn man sich o. g. Einsicht immer wieder erinnert, sobald man konditioniertes Denken und damit (! das geschieht ja gleichzeitig!) erwachende leidbringende Gefühle erkennt, schwächt sich dadurch nach und nach (!) dieser Reflex.
Dass man den Reflex überhaupt erkennt, ist natürlich entscheidend. Und genau diesbezüglich hatte ich im besagten Thread das Gefühl, dass Du hinsichtlich der Angst-Emotion eine bemerkenswerte Achtsamkeit entwickelt hast! Das ging sicher nicht von heute auf morgen?
Vermeintliche Rückschläge, schlechte Tage und nicht zuletzt körperliche Schwierigkeiten wie Schwäche, Schwindel oder Übelkeit gehören genauso zum Weg wie die stille Gewissheit, dass man schon einiges richtiggestellt hat. Die daraus erwachsende Freude ist mehr als berechtigt!
Wenn man beruflich und familiär stark eingespannt ist, muss man diese Geistesarbeit tatsächlich im Rahmen einer für sich reservierten Meditationseinheit durchführen.
Andernfalls, und das ist bei einigen von uns hier der Fall, kann der ganze Tag als Übung genutzt werden. Ohne Druck, ohne zeitlichen Rahmen und vor allem: Bei jeglichen Emotionen, nicht nur bei den harten Knochen. Auch leichtere Emotionen folgen derselben Schematik, sind aber deutlich einfacher zu ergründen. Sie dienen dann als erlebte Blaupause für andere Bereiche.
Es gibt m. E. wenig sinnvolleres, was man mit sich selber anfangen kann.
16.08.2019 08:53 •
x 2 #19