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Hallo,

ich bin seit drei Jahren in meinen Arbeitskollegen verknallt.
Anfangs habe ich mir dabei nicht viel Gedacht und hatte die Hoffnung dass meine Gefühle so schnell wieder verfliegen wie sie gekommen sind.

Nachdem ich nach einigen Monaten merkte, dass es einfach nicht aufhört fing es an mich immer mehr zu belasten.
Ich kann nicht nachvollziehen woher meine Gefühle für ihn kommen. Er ist meist nett und sympathisch. Jedoch hat er auch viele Seiten, die mich sehr stören. Auch optisch ist er eigentlich überhaupt nicht mein Typ.
Aus diesen Gründen kann ich mir nicht erklären, was das alles soll. Warum bekomme ich ihn einfach nicht aus meinem Kopf.

Am Anfang freute ich mich noch immer wenn ich ihn gesehen habe. Mitlerweile bin ich nur noch froh, wenn wir uns nicht sehen. Ich versuche jedes aufeinandertreffen zu vermeiden. Sobald er mir etwas näher kommt werde ich super nervös.
In seiner Nähe habe ich keinerlei Selbstbewusstsein und kann nicht ich selbst sein. Habe Angst nicht gut genug auszusehen oder mich komisch zu Verhalten oder Unsinn zu reden.

Ich würde gerne so lockerer mit ihm umgehen können wie mit allen anderen Kollegen. Aber wie?
Wie kann ich meinen Kopf klar machen, dass diese sinnlose Schwärmerei reine Zeitverschewndung ist. Was stimmt nicht mit mir, dass ich ihn einfach nicht abhaken kann?

Gestern 21:40 • 16.04.2025 #1


7 Antworten ↓


@Lisa1986

Es stimmt ne ganze Menge mit dir – genau weil du dir diese Fragen stellst. Was dich gerade fertig macht, ist nicht die Schwärmerei an sich, sondern der krasse Widerspruch darin: „Ich steh auf jemanden, der eigentlich gar nicht zu mir passt, den ich teilweise nicht mal richtig mag – und trotzdem ist er dauernd in meinem Kopf.“ Und ja, das macht irre, weil der Kopf sagt „vergiss es“ – aber dein Nervensystem sagt „aber da war doch was.“

Diese Art von Verknalltheit hat oft weniger mit dem Menschen zu tun – und mehr mit dem, was er in dir auslöst. Vielleicht ein bestimmtes Gefühl von Nähe, Bestätigung, Aufregung – vielleicht erinnert er dich (unbewusst!) auch an alte Beziehungsmuster, oder an jemanden aus der Vergangenheit, den du emotional nie ganz losgeworden bist. Und dein System springt dann halt jedes Mal an, obwohl dein Verstand längst weiß, dass das Ganze null Zukunft hat.

Das Fatale ist: Je mehr du versuchst, es wegzudrücken oder krampfhaft „normal“ zu wirken, desto mehr Energie ziehst du genau da rein. Und dann wird’s nicht besser, sondern nur noch anstrengender. Und diese Unsicherheit, dieses „Ich kann nicht ich selbst sein“, das ist nicht Schwäche – das ist Überforderung durch inneren Druck. Du willst dich „normal“ verhalten, obwohl dein System in Daueralarm läuft, sobald er nur den Raum betritt.

Was helfen kann: hör auf, dich dafür zu verurteilen. Es ist keine Zeitverschwendung – es ist einfach nur ein verknoteter innerer Prozess, der sich irgendwann entlädt. Und das wird er – spätestens, wenn du aufhörst, gegen dich selbst zu kämpfen. Erlaub dir zu denken: „Okay, da ist was in mir, das gerade nicht logisch ist – aber ich muss es nicht verstehen, um es loszulassen.“

Und ja, du kannst da raus. Aber nicht, indem du dich zwingst, es endlich zu „checken“ oder „abhaken“ zu können – sondern indem du wieder bei dir ankommst. Warum triggert dich das so sehr? Was fehlt dir gerade, was du vielleicht über diese Schwärmerei versuchst zu füllen?
Gibt er dir was, was du gerade irgendwie vermisst? Aufmerksamkeit? Bestätigung?

A


Was stimmt bloß nicht mit mir

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@WayOut

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Nachdem ich gemerkt habe, dass ich mich weiterhin sehr zu ihm hingezogen fühle, habe ich mich aus meiner langzeit Beziehung gelöst. Die Beziehung war schon länger nicht mehr zu retten und meine Gefühle zu ihm haben mir das deutlich aufgezeigt.
Indirekt bin ich ihm dankbar, dass er mir unwissend dazu verholfen hat mich aus der Beziehung zu lösen.

Ich habe seither keinen anderen Mann mehr kennengelernt. Natürlich sehne ich mich nach Nähe und Aufmerksamkeit. Habe jedoch das Gefühl, Nähe und Beziehung komplett verlernt zu haben.

Ich habe große Probleme mich Menschen ernsthaft zu öffnen.
Sobald ich ernsthaftes Interesse habe werde ich zurückhaltend und verschlossenen.
Flirten und lockere Gespräche funktionieren nur mit Männern an denen ich kein wirkliches Interesse habe.

Mir kam schon öfters in den Sinn, dass meine Schwärmerei für ihn eine Art Selbstschutz darstellt. Da er sozusagen unerreichbar für mich ist, schütze ich mich Indirekt davor mich mit dem Thema Beziehung auseinandersetzen.

@Lisa1986
Schau da gern mal genauer hin. Ist es vielleicht genau dieses unerreichbarer, was dich reizt? Jetzt nicht nur im Sinne von Selbstschutz, sondern auch im Sinne von es ist eine Challenge?

Weil bis jetzt warst du häufig die unerreichbare weil du meist über flirten etc nicht hinaus gehst...vllt spiegelt er dich in einer gewissen Art und Weise?

@WayOut
Und wie finde ich das raus?

Hätte ich in dieser Hinsicht mehr Selbstbewusstsein, würde ich es einfach darauf anlegen ihm näher zu kommen, um den Reiz am Unbekannten zu verlieren.
Ich denke damit hätte sich das Gefühl des hingezogen fühlen schnell erledigt.
Aber das ist natürlich keine Option, da im Moment zuviel davon abhängt.

Mich nervt es, wieviel Macht er unwissend über mich hat. Keiner kann mich durch Aussagen und Gesten so verletzen wie er. Und das obwohl ich normalerweise auf die Meinung anderer Menschen nur wenig Wert lege.

Zitat von Lisa1986:
Flirten und lockere Gespräche funktionieren nur mit Männern an denen ich kein wirkliches Interesse habe.

Das ist aber normal und das ergeht wohl jedem so. Wenn mich ein Mann Früher kalt gelassen hat, mit dem
konnte ich reden und Witze reißen, sobald ich merkte das ich verliebt war, ging das nicht mehr. Ich war
voll gehemmt.

Was ich aber an Deiner Geschichte nicht so schön finde, es ist von Deiner Seite aus, ja kein echtes Interesse, weil
Du ihn ja nicht so magst. Wenn er sich jetzt aber in Dich verlieben würde, was ist dann? Dann läßt Du ihn eiskalt
abblitzen? Das was Du machst, ist ein ausprobieren, was aber nur für Dich gut ist. Da würde ich sagen, such
Dir ein anderes Objekt. Zum Spielen ist jeder Mann zu schade.,

@Abendschein

Ich glaube in diesem Absatz habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Es geht nicht darum, dass ich ihn nicht mag. Im Gegenteil. Ich mag ihn wirklich sehr gerne.
Was mich an ihm stört sind einzelne Charakterzüg. Bzw. verunsichern diese mich sehr.
Optisch ist er definitiv nicht mein Typ. Jedoch hat es in den letzten Jahren kein anderer, hübscher Mann geschafft, ihn aus meinem Kopf zu drängen oder mich annähernd so nervös zu machen wie er.

Das ist definitiv von meiner Seite kein Spiel sondern Tatsachen die mich sehr verwirren.

@Lisa1986
Das findest du tatsächlich am besten allein durch dein eigenes Gefühl raus.
Wenn du merkst, das was ich geschrieben habe packt dich in irgendeiner Form, wenn du drüber nachdenkst, ist die Spur halt schon nicht falsch.




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