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Wer von euch thematisiert Themen wie Treue in der Beziehung? Bei wem war es gefühlt noch nie Gesprächsthema? (Also bevor es zur Untreue kommt)

@Anne29


Zitat von Anne29:
Letztlich wurde dafür plädiert, Treue neu zu definieren … nämlich nicht nur über sexuelle Exklusivität. Wie wäre es, wenn wir Treue als eine Art der Beständigkeit der Beziehung betrachten würden, die Respekt, Loyalität und emotionale Intimität beinhaltet?

Emotionale Intimität, Loyalität und Respekt ... ahmm. Und Sex holt an sich ohne das alles? Also kauft sich die Befridigung?
Denn wenn man sich auf eine Affäre einläst ohne dort den gleichen Resprekt, die gleiche Loyalität und emotionale Intimität investiert ist man Benutzer. Wenn sich zwei Benutzer treffen nehmen sie sich nichts aber Gefühle völlig raus halten kann ich mir überaupt nicht vorstellen.

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Was ist Treue?

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Zitat von Azure:
Wer von euch thematisiert Themen wie Treue in der Beziehung? Bei wem war es gefühlt noch nie Gesprächsthema? (Also bevor es zur Untreue kommt)

Wir haben darüber gesproche und waren uns völlig einig darüber das nicht zweigleisig gefahren wird.
Wir haben beide unsere guten und schlechten Zeiten gehabt aber die Kurven alle genommen ohne uns gegenseitig zu verletzen. Liebe ich ihn ... meistens aber ich kann ihn immer sehr gut leiden und würde nichts tun von dem ich weis das es sein Vertrauen in mich erschüttern würde und er auch nicht.

Kara-velle … ich verstehe auch deine Sichtweise … das ist ja hier auch kein Thema, bei dem wir einen Konsens finden … hier kann nur jeder seine ganz eigene Sicht der Dinge kundtun …

Ganz früher gingen die Menschen ja fremd, weil Liebe und Leidenschaft in der Ehe gar nicht vorgesehen waren … Heute gehen wir i.d.R. fremd, weil eine Ehe die Liebe, Leidenschaft und/oder die ungeteilte Aufmerksamkeit nicht bietet, die wir uns von ihr versprachen … Wir erwarten von einem einzigen Menschen, dass er uns all das gibt … ein Leben lang … und wir leben doppelt so lang wie damals … Das ist eine ganz schöne Herausforderung, wenn man sie zu zweit stemmen will

@Anne29 Ich finde den Grundgedanken sehr gut und richtig, dass man eigentlich nicht von seinem Partner alles verlangen, erwarten sollte. Er oder sie ist nicht dafür zuständig, dass ich glücklich werde, absolut nicht! Doch hinterm Rücken des Anderen letztlich sein Vertrauen zu hintergehen, halte ich für keine Option. Die richtige Richtung ist, über Bedürfnisse und Sehnsüchte zu sprechen, so schwer es uns mitunter fällt. Ich kann gut darüber theoretisieren, die Praxis bekomme ich nicht gut hin. Also angenommen, ich könnte meiner Frau nicht alles geben, was sie sich wünscht. Dann fände ich es okay, wenn sie es sich anderswo sucht, solange die Basis bei uns bestehen bleibt. Doch darüber muss man reden. Sich des Vertrauens würdig erweisen. Ohne Vertrauen funktioniert das nicht. Und ich habe eher Probleme damit, über meine Anliegen offen zu sprechen. Da bin ich ehrlich gesagt viel zu unerwachsen und ängstlich.

Zitat von Azure:
Bei wem war es gefühlt noch nie Gesprächsthema?

Bei mir, aber ich bezog die Treue ja auch immer nur auf die sexuelle Komponente.
Ich selbst hatte keinerlei Ambitionen mal fremd zu gehen und in meinem Mann hatte ich diesbezüglich das Vertrauen. Selbst als ich ihn damals frei gab, bin ich mir ziemlich sicher, dass er es nicht genutzt hat.

Ich war 19 Jahre verheiratet.

Hat die Angst der Untreue denn was mit Eifersucht zu tun? Mit nicht teilen wollen? Mit an erster Stelle stehen wollen?

Zitat von Anne29:
Und: Monogamie ist die Heilige Kuh des romantischen Ideals, denn sie bestätigt uns in unserer Einzigartigkeit. Untreue hingegen sagt: 'So besonders bist Du gar nicht.'

Bei diesem Satz habe ich mit dem Kopf genickt. Das entspricht auch meinem Gefühl, wenn ich Treue einfordern möchte. Es schwindet das Gefühl, dass ich für den anderen etwas Besonderes bin.

@Anne29
Zitat von Anne29:
Das ist eine ganz schöne Herausforderung, wenn man sie zu zweit stemmen will

Ja das ist es wirklich aber das ist eine Entscheidung ... jeden Tag wieder. Und sie kann nur gelingen wenn Beide sich mühe geben den Anderen zu verstehen. Und ehrlich sagen was sie sich wünschen oder vermissen. Keiner kann Gedanken lesen es ist vermessen es vom Partner zu glauben.

Jedem das seine, ich würde mir Wünschen das die jungen Paare nicht so schnell aufgeben. Nur so mein Gedanke ...

Ja stimmt, in der Theorie ist das immer leicht gesagt @PQhope2023 … aber das ist ja auch schwierig, sich zu öffnen und intime Details über sich preiszugeben … das erfordert eine tiefe Verbindung, Vertrauen und Nähe … und dafür muss man sich angenommen und akzeptiert fühlen …

Und wo soll das alles herkommen? Viele Paare reden jahrzehntelang nicht miteinander und haben sich voneinander entfernt … Und dann sollst du dich dem Partner wieder öffnen und ihm dieses Vertrauen entgegenbringen … hmmmm … schwierig …

Meistens ist es ja auch so, dass keiner der Partner sich traut, offen und ehrlich über Wünsche, Phantasien und Vorstellungen zu sprechen … man zögert das raus … wartet auf den richtigen Moment … hat Angst vor Ablehnung …

Kommunikation ist wichtig . Wünsche , Sorgen , Probleme sollten immer geklärt werden . Was kann im schlimmsten Fall passieren ?

@Anne29
ein guter Anfang ist zu sagen : Ich habe Angst wir verlieren uns
.

Genau … Oder: „Weißt du, was ich schon immer mal machen wollte, aber noch nie ausprobiert habe?“

Oder: „Letztens hatte ich einen ero. Traum, in dem du und ich …“ und dann gucken, wie der Partner reagiert … Oder: “Gibt es etwas, das dir gefällt oder was du ganz besonders erregend findest …?“

Hmmm … is klar. bleib dabei, dass es für viele schwierig ist … vor allem, wenn die Beziehung schon was länger geht und der Berg ️ an unausgesprochenen Themen mit der Zeit schon angewachsen ist und zwischen den beiden steht ‍️ … Da muss man dann ja erstmal die Nähe wieder herstellen, Barrieren aktiv abbauen und Vertrauen (wieder)aufbauen ️

@Anne29: von vielen habe ich inzwischen gehört, dass wenn einmal die Luft aus der Beziehung raus war, dass es dann nur noch sehr selten klappt, die ursprüngliche selbstverständliche, natürliche Begierde wieder aufzubauen. Wenn es dann doch wieder persönlicher/romantischer wurde, dann war da auch viel Entgegenkommen und guter Wille von beiden Seiten dabei. Inwiefern eine Frau sich hierzu regelrecht überwinden muss, kann ich nicht einschätzen, ich habe aber aus persönlicher Erfahrung (im Rahmen eines sehr eingeschränkten ganz persönlichen Erfahrungsschatzes, einigen persönlichen Gesprächen und ansonsten eben Internetforen o.ä.) den Eindruck gewonnen, dass es für die Frau eher klick machen muss, als für den Mann...

Hey @Azure … witzig, dass du jetzt hier wieder schreibst … hab nämlich auch wieder an diesen Fred gedacht und ein Lesezeichen gesetzt nachdem ich gestern mit einer Freundin beim Brunch auch über dieses Thema gesprochen hatte …

Ja, ich bin auch der Meinung, dass es nicht mehr klappt, wenn die Luft einmal raus ist … Kenne einige Paare, die 20+ Jahre zusammen sind … und leider ist bei fast allen „irgendwie“ die Luft raus … eigentlich schon nach 10 Jahren … wenn sie ehrlich sind und das rückwirkend betrachten … und dann macht man weiter … aber bei der 20 plötzlich das Gefühl: so kann und will ich nicht mehr … Bisweilen ähneln sich die Geschichten auch ungemein, also ich höre von allen irgendwie dasselbe momentan … Wie gesagt, nur mein kleiner persönlicher Eindruck - keine Frage, dass es nicht die Regel is und es Ausnahmen gibt …

Keine Ahnung, an wem es „mehr“ liegt oder wer „mehr bereit ist, sich zu bemühen“ … wobei das allein ja schon wieder einen Stirnrunzler hervorruft … Es ist einfach schwierig …

Ich meine, die meisten Menschen gehen fremd, weil es sich einfach leicht anfühlt und man sich eben nach dieser Unbeschwertheit sehnt … man lässt alles hinter sich… den ganzen Ballast des Alltags, die Gewohnheit, den Stress mit der Familie, Schuldgefühle, Verantwortung … alles das …
Klar, das ist einfach - und natürlich unfair dem Partner gegenüber - aber leicht und unbeschwert bleibt es ja auf Dauer nirgendwo ️️ …

Mein Mann und ich sind schon seit fast 20 Jahren zusammen und ich war ihm bisher in jeglicher Hinsicht treu. Treue ist für mich Vertrauen und das bedeutet für mich Ehrlichkeit. Ich muss nun nicht jeden Pups wissen, aber Dinge die für uns, unsere Beziehung wichtig sind schon.
Unsere Beziehung ist tatsächlich konstant, was ich für mich und meine Sicherheit perfekt finde. Konstant heisst hier nicht langweilig.
Um sexuelle Treue aufrecht zu halten, ist Kommunikation das A und O. Paarzeit ist wichtig, Dates, gemeinsame Urlaube usw.
Für emotionale Treue ist Kommunikation ebenfalls das A und O, man kann nicht von seinem Partner erwarten, dass er einem in den Kopf schauen kann.

@Anne29
Ja, ich denke auch, dass überanalysieren nichts bringt...
... für mich selbst bin ich inzwischen ziemlich im Reinen.

Auf der anderen Seite finde ich es aber interessant, dass manche Leute sich gemeinsam ein Leben aufgebaut haben

* Kinder
* Haus, Heim, Garten
* gemeinsame Hobbies
* Corona irgendwie konstruktiv hinter sich gebracht

und dann scheitert es an so etwas einfachem und eigentlich schönen wie
* ab und zu mal streicheln
* sex
* gemeinsam Ordnung halten
* Termine einhalten
* misverstandener Humor

...

Zitat von Lange-2024:
Für emotionale Treue ist Kommunikation ebenfalls das A und O, man kann nicht von seinem Partner erwarten, dass er einem in den Kopf schauen kann.

Kritisch wird es dann, wenn diese Kommunikation stattfindet, aber die Gegenseite nicht entsprechend reagieren kann...

* Auch ein ja ich versteh dich, aber ich kann gerade nicht kann frustrierend sein, auch wenn es natürlich legitim ist.
* Unvollständige Kommunikation (z.B.) aus Scham oder Angst vor Zurückweisung kenne ich aus eigener Erfahrung.
* Nonverbale Kommunikation halte ich für legitim, sie birgt aber die Gefahr von Missverständnissen
* Zu detaillierte Kommunikation birgt auch die Gefahr, dass (Mann) Schwäche und Unsicherheit vermittelt, was zu Respektverlust führen kann... (ggf. unterbewusst, aber wir haben es ja gerade von dem Phänomen, dass ggf. auch vermeintlich gute Ehen auseinandergehen)

@Azure Absolut, gehe ich mit. Werfe dann aber in den Raum, dass bei Auftreten von mehreren dieser Punkte, die Beziehung dann wahrscheinlich nicht das Richtige ist.
Mein Mann ist tatsächlich auch mal gestresst von meiner Angststörung und meinem Gedankenchaos, legitim darf er sein. Wichtig ist, dass man aber im Großen und Ganzen Verständnis füreinander hat.
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Zitat von Azure:
Auf der anderen Seite finde ich es aber interessant, dass manche Leute sich gemeinsam ein Leben aufgebaut haben

* Kinder
* Haus, Heim, Garten
* gemeinsame Hobbies
* Corona irgendwie konstruktiv hinter sich gebracht

und dann scheitert es an so etwas einfachem und eigentlich schönen wie
* ab und zu mal streicheln
* sex
* gemeinsam Ordnung halten
* Termine einhalten
* misverstandener Humor

Ja, genauso ist es … auf den Punkt gebracht … Zumindest bei vielen … wenn man eben alles beibehalten resp. auf nichts verzichten möchte …

Kinder, Haus, Heim, Garten … -zig schwere Zeiten, die man gemeinsam gemeistert hat … Durststrecken, die man Hand in Hand gegangen ist … Problem-Berge, die man abgetragen hat … das alles haben ja die allermeisten der Paare gemeinsam gewuppt im Laufe der letzten 20 Jahre …

Ist ja irgendwie auch die Tragik an der Sache … Und ich kenne z.B. ein Paar, das unglaubliches zusammen geschafft hat … u.a. viele Jahre Kinderwunschbehandlung … traurige Misserfolge dabei, Krankheiten … die kaum mehr miteinander reden, sich aus dem Weg gehen … Aber vielleicht gerade deshalb … keine Ahnung …

Ich bin ein guter Zuhörer … und Beobachter … und ich ziehe meine laienhaften Schlüsse … aber wirkliche Erklärungen finde ich dafür leider auch nicht

Zitat von Anne29:
Ich bin ein guter Zuhörer … und Beobachter … und ich ziehe meine laienhaften Schlüsse … aber wirkliche Erklärungen finde ich dafür leider auch nicht

Die laienhafte Schlussfolgerung ist oft trefflicher als manch professionelle Tatsachenvorwegnahme.

Interessantes Thema, über das ich gerade auch nachdenke. Ich kenne zwei Männer in meinem Bekanntenkreis, die fremdgehen und das auch systematisch und mit Affäre über lange Zeit.
Sie sagen aber sie würden ihre Frauen lieben. Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, denn das Ganze geschieht heimlich und ich könnte eine Person, die ich liebe und mit der ich eine monogame Partnerschaft vereinbart habe, nicht hinter gehen. Für einige Männer bedeutet sexuelle Treue weniger als emotional, „es war ja nur Sex“. Für mich spielt das keine Rolle, es geht ja um den Vertrauensbruch ansich und dass der Person die Entscheidung abgenommen wird, zu sagen, ja leb dich aus aber komme immer wieder nach Hause oder aber zu gehen und sich jemanden zu suchen, der in allen Aspekten treu ist.

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