Interessantes Thema. Ich bin monogam, treu und habe mich immer dran gehalten, weil es meine Ideale sind. Nach 25 Jahren Beziehung habe ich mich in eine andere verliebt und war ziemlich geschockt. Ich habe sie bei der Arbeit kennen gelernt, ihr Partner arbeitete auch da, ich habe alle Varianten durchgespielt, keine war gut.
Aber was macht man mit den Gefühlen? Ich dachte, dass es das Beste sei, das Gefühl einfach zu genießen, die Klappe zu halten und zu hoffen, dass es irgendwann vorbei geht. Die Liebe zu meiner inzwischen Ex-Freundin habe ich noch empfunden. Das war es, was mich am meisten verstörte, denn für mich war immer klar, dass, wenn man 'richtig' liebt, nur einen Menschen lieben kann, das war infrage gestellt.
Da meine Ex mich gut lesen kann und ich überdies auch noch ein schlechter Schauspieler bin, hat sie es gemerkt und die Beziehung beendet. Wir haben es immer wieder noch mal versucht, aber es ist erst wenige Wochen her, dass ich nun wirklich auch keine Lust mehr habe und ich bin eher der, der klammert.
Ich verstehe vollkommen, dass sie die Beziehung beendet hat, ich hätte es an ihrer Stelle vermutlich auch getan. Wir haben eine Zeit lang bester Freund, beste Freundin zu spielen versucht, aber das ist mit dem Hintergrund einer sehr langen Beziehung nicht leicht, alte Muster.
Mit der Verliebten hat sie nie was ergeben, sie ist nach einige Monaten mit ihrem Partner in ein anderes Bundesland gezogen. Es war ein langer Leidensprozess, sie zu 'vergessen'. Am meisten, weil ich es als nicht zu Ende erzählte Geschichte empfunden habe und ich in der Zeit eine emotionale Achterbahnfahrt erebte, Wolke 7 und dann die Katastrophe, so nahe bei einander.
Ich hätte nie gedacht, dass mir so was noch passiert, da ich ja nun schon älter bin. Viel schlauer bin ich nicht geworden, verstanden habe ich es bis heute nicht so richtig. Aber es ist halt passiert.
06.06.2024 07:35 •
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