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Hallo liebe Alle,

puh.
Ich bin Mitte 40, habe zwei Langzeitbeziehungen hinter mir, in denen ich mich aus der Rückschau recht bindungssicher einordne.

Ich bin schon lange Single und komme damit gut klar.
Im normalen Leben, Alltag, Job bin ich fest im Sattel und autonom und unabhängig unterwegs.

Jetzt das Aber - und ich erahne schon einige Kommentare, die ich rein kognitiv nachvollziehen kann.

Also Kurzzusammenfassung.
Über einen Zeitraum von ein paar Jahren (jaaaa. ) gibt es da einen Kontskt.
Ein on-off, welches immer in der Anbahnung endet.
Ich weiss, ich sollte daraus (Stolz, Selbstbewusstsein, etc).
Stolz und Selbstbewusstsein habe ich in vielen Dingen. Nicht in dieser Geschichte.

Nun bahnt sich nach längerer Zeit und gaaanz langsam und kontinuierlich eine Annäherung an.
Ich habe Gefühle für ihn, das weiss er. Er weiss auch von meinem Beziehungswunsch.

Er hat schon bei vergangenen Anbahnung von wir und Beziehung gesprochen.
Und irgendwie kam es immer zum Rückzug seinerseits.
Mal wenn es emotional näher wurde, mal wenn es körperlich näher wurde. Mal ohne erkennbaren Bezug.

Mal ging dann ich wieder auf ihn zu, mal Er auf mich.

Gerade wird es also näher. Er spricht zum 1. Mal von vermissen. Wir treffen uns diese Woche.
Wir hatten am WE einen intensiven Austausch per Chat, wo er dann das ich vermisse Dich platzierte.
Seit dem bin ich emotional wieder voll drin.
Starke Gefühle sind schon lange für ihn da.
Der aktuelle Austausch verstärkt nun die erneuten Verliebtheitssymptome.

Und auf Schlag neige ich innerlich dazu, zu klammern.
Mache ich natürlich nicht.
Aber dieses Gefühl, diese Sehnsucht ist so übermächtig und lässt mich unentspannt sein.
Diese Gefühle sind fast übermächtig (okay, ich gebe ihnen auch bewusst Raum, um sie nicht zu verdrängen).

Wie gesagt, aus autonom und unabhängig wird Klammeräffchen.

Ich finde es schwer, diese Dynamik zu durchbrechen und dabei authentisch zu bleiben.
Ihn damit zu belagern wird ihn sicher in den Rückzug treiben.

Tja, wohl nicht die optimale Dynamik.

Doch (derzeit) will mein Herz nur ihn.
Wider besseren Wissens.

Freue mich über empathische Impulse und Erfahrungen.

Lieben Dank

20.10.2022 13:25 • 21.10.2022 #1


15 Antworten ↓


Ich kenne das, wenn ich Gefühle habe und der Mensch mir nicht oder nur schwer erreichbar erscheint, entweder physisch oder mental fang ich auch an mit der Zeit im Schreibkontakt zu klammern. Und ja das ist genau das was ich dann erfahren hab, die Person geht in den vollständigen Rückzug, beziehungsweise im schlimmsten Fall ghosting.
Aber mach dir eins klar: Das Problem liegt nicht an dir!
Es sei denn du fühlst dich nur hingezogen zu Menschen die man nicht haben kann.
Aber ich vermute das jetzt eher nicht wenn du schon Beziehungserfahrung hast.
Frage ihn mal ob er eine Sozialphobie oder Bindungsangst hat, das sind zwei von vielen Gründen die das erklären könnten. Aber diese halte ich für am wahrscheinlichsten.

A


Verlustangst in Kennenlernphase / Dating

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Nun ja, ich habe Beziehungserfahrung. Diese Männer habe ich aber z.T erobert.
Nun ja, den 2. nur, weil er plötzlich in den Rückzug ging. Vorher hat er um mich geworben.
Soll heißen, ich habe wohl schon einen Hang zu den schwerer erreichbaren.
In der jeweiligen Beziehung habe ich mich jedoch auch wohl gefühlt, wenn ich die Männer dann hatte.
Nunja, auch er hat schon Langzeitbeziehungen hinter sich.

Über Bindungsangst habe ich viel nachgedacht. Aber: er kann ja Beziehung leben.
Sozialphobie schliesse ich aus, da er in einem sozialen Beruf tätig ist.

Ihn solche Fragen zu stellen würde bedeuten, er geht in den Rückzug...

Ich hab da kürzlich mal son schlauen Spruch gelesen.

„Glück bedeutet nicht, das zu kriegen, was wir wollen, sondern das zu wollen, was wir kriegen.“

Komm her, geh weg....
Nennt sich auch warm halten...

Tut mir leid das so zu schreiben, ich glaube er hält warm.
Chats, zack ein vermisse dich und du springst an.

Interesse erkennt man an Taten und nicht an Worten.

Wenn du ihn noch nicht mal auf Sozialphobie, Bindungsfähigkeit ansprechen kannst... Was soll das dann bitte für eine Beziehung werden?

Sorry, aber meine Meinung.

Tja und warum hält er warm? Vll. hat er noch was am laufen mit ner Anderen aber weiß nicht obs klappt. Wer weiß, vll. ises das und du bist nur die zweite Wahl.

Kann man nicht nur etwas verlieren, was man besitzt? Dürfte seit der Abschaffung des Leibeigentums und der Skla verei eigentlich hinfällig sein...

Ich denke, Beziehungen können auch Mischformen sein, also

Freundschaft und Intimes,
dauerhaft Unbeständiges,
Verwandtschaft,
Interessensgemeinschaft,
Verbrüderung,
Waffenbruderschaft,
Seilschaft
usw.

Nur muss man mit der etwaigen Schräglage zwischen Gemenge und akuter subjektiver Wahrnehmung klarkommen. Ich persönlich bevorzuge klare Verhältnisse und im Zweifel beende ich eine vage Beziehung, bei der ich nicht weiß, woran ich bin. Das gilt für alle Lebensbereiche, sofern machbar (im Beruf sind oft Abstriche nötig).

Hi Lichtblick,

aus Deinem Anfangstext geht leider nicht hervor, wie lange und intensiv euer Kontakt sich darstellt, also wie oft ihr euch tatsächlich trefft oder nur virtuell kommuniziert. Deshalb will ich auch nicht spekulieren ob da noch jemand anderes im Leben deines Freundes eine Rolle spielen könnte.

Von mir selbst kenne ich im Bezug auf Nähe halt Überlegungen, die andere vielleicht nicht nachvollziehen können. Besonders bei Menschen deren Nähe ich schätze und mit denen ich zusammen sein möchte, mache ich mir Gedanken über eigene Unzulänglichkeiten, die dazu führen könnten, dass diese andere veranlasst, sich zu distanzieren und ja somit ein Verlust einhergehen könnte. Diese Gedanken zerstreuen sich bei mir erst, wenn eine gewisse Klarheit über die Art und Intensität der Verbundenheit zu Tage kommt. Das braucht mal mehr, mal weniger Zeit, bei mir. Für mein Gegenüber kann das schwierig sein, vor allem dann, wenn es gerne mehr Zeit mit mir verbringen möchte. Ich denke, je nach dem wie die eigene Gefühlslage bei dem Gegenüber gerade ist, erzeugt das eine gewisse Unsicherheit, die ich aber eben nicht so ohne weiteres zerstreuen kann und so natürlich Raum für Spekulationen bietet. Was mich persönlich immer offener werden lässt, ist meistens ein Satz wie „ich mag dich wie du bist, oder egal, du bist okay wie du bist“ Da vertraue ich dann darauf, dass auch die von mir gedachten eigenen Unzulänglichkeiten inbegriffen sind und es fällt mir leichter, diese auch mal anzusprechen, oder nicht ständig zu versuchen, sie nicht offenkundig zu machen.

Ob dein Freund ähnlich denkt, kann ich natürlich nicht wissen. Ebensowenig ob er eine warmhalte Taktik verfolgt. Ich denke, da wird Dir ein Forum auch keine befriedigende Gewissheit geben können. Bestenfalls ziehst Du deine Schlüsse eigenständig aus dem wie sich eure Beziehung gestaltet und sagst ihm wie du fühlst oder was du denkst, beziehungsweise, wie etwas bei dir ankommt, wenn er was sagt.

@Disturbed
Hi,
Ich finde deine Worte sehr interessant und sie stoßen bei mit auf Resonanz.
Nun könnte man sagen, dass sie auf Resonanz stoßen, damit ich an einer Illusion festhalten kann.
Damit ich mich nicht lösen muss.
Oder damit ich meine eigenen Themen nicht angehen muss. Oder....

Wie auch immer, sie stoßen auf Resonanz.
Ein Gefühl sagt mir, hinter seinem Verhalten steckt irgendeine Art von Unsicherheit.
Damit befinde ich mich quasi im Retter oder Therapeuten-Modus.
Naja, eigentlich nicht.

Ich mag diesen Menschen genau so, wie er ist. Ich bilde mir ein, immer mehr einen zarten Blick hinter seine zarte Fassade zu erhaschen.
Sein Verhalten mirgegenüber ist manchmal schmerzlich, manchmal heilsam.
Ich bin sehr gespannt, wohin mich die Reise bringt.

Verstehe ich das richtig, dass du bei einigen Menschen ganz entspannt sein kannst und wenig über eigene Unzulänglichkeiten nachdenkt. Und bei (für Dich) besonderen Menschen wirst Du vorsichtig?

Zitat von Lichtblick27:
Verstehe ich das richtig, dass du bei einigen Menschen ganz entspannt sein kannst und wenig über eigene Unzulänglichkeiten nachdenkt. Und bei (für Dich) besonderen Menschen wirst Du vorsichtig?

Im Grunde ja, wobei es schon komplizierter ist. Ich versuche es mal zu erklären, aber das ist rein auf mich bezogen und kann daher auch nur mein Verhalten darlegen.
Ein Grundgedanke von mir ist, ich möchte andere nicht in irgendeiner Weise belasten. Ein weiterer ist, ich selbst möchte nicht unangenehm auffallen. Diese beiden Grundgedanken sind bei mir in einem wechselnden Maß an Intensität während einer Beziehung zu jemand anderem eigentlich immer vorhanden.

In einer Kennenlernphase ist zunächst das nicht als unangenehm empfunden werden, wollen gedanklich wohl stärker in mir präsent. Unabhängig davon, ob sich überhaupt etwas wie eine Beziehung entwickeln könnte oder weshalb ich jetzt mit jemand anderem in Kontakt trete.
Kommt ein Vertrauen ins Spiel, verstärkt sich der Wunsch, nicht als belastend wahrgenommen zu werden und wenn ich jemandem ansatzweise vertraue ist das schon ein „besonderer Mensch“ für mich. Und ja, dann werde ich zunächst wohl vorsichtiger im Umgang. Das wiederum könnte natürlich bei meinem gegenüber den Eindruck erzeugen, dass ich auf Distanz gehen möchte, ist aber tatsächlich nicht der Fall bei diesem Menschen. Erst wenn ich mir relativ sicher bin, dass mein Gegenüber mich nicht als belastend empfindet oder zumindest für mich der Eindruck entsteht, derjenige kann akzeptieren wie ich bin, ohne sich selbst in Frage zu stellen, kann ich mich weiter öffnen und wieder mehr Nähe zulassen.

Weiterhin möchte ich aber trotzdem nicht, dass sich irgendwas an mir unangenehm zeigt. Je länger aber die Beziehung andauert, werde ich in dieser Ansicht gelassener, wenn auch nicht unbedingt unaufmerksamer.

Ich befürchte, meine Erklärung bringt Dich aber bezüglich Deiner Thematik nicht wirklich weiter. Könnte aber für Menschen die so ähnlich ticken wie ich, zumindest in Betracht gezogen werden. Also falls es überhaupt noch weitere gibt, die so ähnlich ticken, wie ich.

Ob mich deine Beschreibung bzgl meiner Thematik weiterbringt, weiß ich auch nicht.
Auf jeden Fall finde ich Deine Beschreibung sehr spannend, ganz einfach aus der Warte, dass ich gerne von Menschen erfahre, wie sie ticken , dadurch bekomme ich eine direkte ( und nicht aus dem Lehrbuch oder aus 2. Hand) Info über verschiedene Charaktere und Strategien. Das Ganze komplett ohne Wertung.
Wir Menschen sind so vielfältig und individuell.
Und unserem jeweiligen Verhalten liegt immer ein oder mehrere (unbewusste/r) Grund / Gründe zugrunde.

Magst du noch schreiben, wie sich dein vorsichtiger im Umgang werden darlegt? Oder geht die Frage an dieser Stelle für Dich zu weit?

Zitat von Lichtblick27:
Magst du noch schreiben, wie sich dein vorsichtiger im Umgang werden darlegt? Oder geht die Frage an dieser Stelle für Dich zu weit?

Naja, in erster Linie nehme ich mich einfach in meiner Gesamtheit etwas zurück.
Was aber nicht gleich bedeutet, das ich komplett den Rückzug antrete. Ist vielleicht eher vergleichbar mit, zurücktreten um etwas mehr überblick zu bekommen, statt in Details aufzugehen. So in etwa, war da was, dass ich bislang nicht sehen oder wahrnehmen konnte, in der Gesamtheit aber etwas ausmacht oder ändert. Das lässt aber dem Gegenüber die gleiche Möglichkeit im Bezug auf mich und ich finde das nicht unbedingt verkehrt.

@Disturbed

Und dann kommt irgendwann von deiner Seite oder der anderen Seite wieder eine Annäherung oder int3nsiverer Kontakt, der dann später wieder weniger wird, um alles besser einordnen zu können?

Bekommst du in den Momenten, in denen du in der Gesamtheiz zurücktrittst, Fragen oder unsichere Signale von Deinem Gegenüber?

@Lichtblick27
Nun, das ist schon unterschiedlich. Aber ja, manchmal kommen auch Fragen. Die die mich aber besser kennen, nehmen es wohl einfach als das was es ist, dass ich mich etwas sortieren möchte. Nicht neu denken oder sowas, nur sortieren. Allerdings ist das ja auch nicht so, dass ich zu jedem die gleiche innige Beziehung habe. In einer partnerschaftlichen Beziehung könnte das natürlich schwierig sein, gerade zu Beginn. Meine Frau kommt anscheinend aber klar damit und mit meinen Phasen des sortierens. Meine Freunde haben auch keine Probleme damit, soweit ich weiß.

Das klingt unterm Strich so, als das du mit deiner Art / mit Deinem Sein so angenommen wirst, wie Du bist. Und das erachte ich als sehr wertvoll.

Zitat von Lichtblick27:
Das klingt unterm Strich so, als das du mit deiner Art / mit Deinem Sein so angenommen wirst, wie Du bist. Und das erachte ich als sehr wertvoll.

Diesbezüglich habe ich wohl Glück bei den Menschen die mir was bedeuten.
Bei denjenigen Menschen die mir nichts bedeuten, ist mir mein wirken Ihnen gegenüber aber auch völlig egal und ich mache mir solche Gedanken auch nicht wirklich. Einzige Ausnahme ist da vielleicht noch der Umgang mit Menschen am Arbeitsplatz, aber in einer wirklich abgeschwächten Form.

A


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