Annamariasounds.
ich lese hier seit einiger Zeit still mit, unangemeldet. Ich habe lange überlegt, ob ich mein Problem hier beschreiben möchte, konnte mich aber lange Zeit nicht dazu durchringen konnte.
Subjektiv geht es darum, dass ich in meiner Beziehung nicht mehr glücklich bin. Gleichzeitig habe ich aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es in Zukunft wieder klappen könnte.
Ich versuche das ganze jetzt Mal so objektiv wie möglich zu schildern:
Mein Freund und ich, beide Mitte 20, sind seit zwei Jahren zusammen. Seit einem Jahr leben wir zusammen, davor war es eine Fernbeziehung.
Seitdem wir zusammenleben gibt es ein großes Problem: Ich kann mich nicht auf ihn verlassen. Er verspricht vieles, hält das Meiste davon aber nicht ein. Dabei handelt es sich um Banalitäten wie Wäsche waschen, einkaufen oder aufräumen, zieht sich allerdings auch weiter in wichtige Bereiche wie geplante Urlaube vergessen (und damit verbundene Stornos), ewiges zuspätkommen und somit Verpassen von Terminen und das Vergessen von wichtigen Rechnungen - und damit dann entsprechenden Ärger bzw. Gebühren.
Für alle Aufgaben die er übernimmt, muss ich mir einen Plan B zurechtlegen, da ich nie weiss, ob er sie auch erledigt. Und im Zweifelsfall, vor allem bei wichtigen Dingen, muss ich diese Aufgaben dann schnell erledigen - neben meinen Eigenen.
Wir streiten deswegen sehr viel, denn diese Unzuverlässlichkeit tritt nur in unserem Privatleben und im Zusammenleben mit seinen Eltern auf. Sobald es um Tätigkeiten für seinen Job oder sein Hobby geht, ist er nicht so unzuverlässlich. Darauf angesprochen sagt er, dass es ihm selbst auch auffällt, er es sich aber nicht erklären kann. Er verspricht es dann zu ändern, was auch zwei bis drei Wochen klappt. Danach ist alles wieder beim Alten.
Im Gegensatz dazu ist er sehr genervt von meinem ständigen Gemecker. Er sagt er habe das Gefühl, dass er mir nie gerecht werden kann. Egal was er tut - ich würde immer einen Grund zum meckern finden. Ich gebe ihm da auch vollkommen recht.
Wie ihr vielleicht lesen könnt: Wir können uns über dieses Thema unterhalten und können den Standpunkt des Anderen auch nachvollziehen. Leider bleibt es dabei, denn auf beiden Seiten hat sich noch nicht wirklich etwas verändert. In den letzten zwei Wochen ist es besonders schlimm geworden. Ich habe das Gefühl wir befinden uns in einer Schleife gefangen und kommen da nicht raus. Einerseits habe ich gar keine Lust die ganze Zeit zu motzen, denn ich bin eigentlich ein sehr lustiger, positiver Mensch. Andereseits möchte ich meinem Partner aber auch vertrauen können. Immer auch noch seine Aufgaben im Blick zu haben und mir einen Plan B zu überlegen stresst mich sehr. Ein leerer Kleiderschrank, weil die Wäsche nicht gewaschen wurde, ist einfach nur ärgerlich; aber ein nicht gekündigter DSL Vertrag, der im Folgejahr auf einmal monatlich das Doppelte kostet finde ich nicht mehr lustig. Wenn Beides und noch 20 andere Dinge pro Woche zusammenkommen bin ich irgendwann einfach nur noch frustriert, weil er es nicht auf die Reihe bekommt. Und er ist genervt, weil ich andauernd meckere.
Liebe ist auf beiden Seiten noch vorhanden, aber ich denke es wäre nur eine Frage der Zeit bis die oben genannte Problematik die Beziehung beenden würde. Wie ließt sich das für einen Aussenstehenden? Sind das normale Beziehungsprobleme; reagiere ich über? Gibt es dafür eine Lösung?
Liebe Grüße
22.10.2015 13:23 • • 24.10.2015 #1