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Hallo zusammen!

ich lese hier seit einiger Zeit still mit, unangemeldet. Ich habe lange überlegt, ob ich mein Problem hier beschreiben möchte, konnte mich aber lange Zeit nicht dazu durchringen konnte.

Subjektiv geht es darum, dass ich in meiner Beziehung nicht mehr glücklich bin. Gleichzeitig habe ich aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es in Zukunft wieder klappen könnte.

Ich versuche das ganze jetzt Mal so objektiv wie möglich zu schildern:
Mein Freund und ich, beide Mitte 20, sind seit zwei Jahren zusammen. Seit einem Jahr leben wir zusammen, davor war es eine Fernbeziehung.
Seitdem wir zusammenleben gibt es ein großes Problem: Ich kann mich nicht auf ihn verlassen. Er verspricht vieles, hält das Meiste davon aber nicht ein. Dabei handelt es sich um Banalitäten wie Wäsche waschen, einkaufen oder aufräumen, zieht sich allerdings auch weiter in wichtige Bereiche wie geplante Urlaube vergessen (und damit verbundene Stornos), ewiges zuspätkommen und somit Verpassen von Terminen und das Vergessen von wichtigen Rechnungen - und damit dann entsprechenden Ärger bzw. Gebühren.
Für alle Aufgaben die er übernimmt, muss ich mir einen Plan B zurechtlegen, da ich nie weiss, ob er sie auch erledigt. Und im Zweifelsfall, vor allem bei wichtigen Dingen, muss ich diese Aufgaben dann schnell erledigen - neben meinen Eigenen.

Wir streiten deswegen sehr viel, denn diese Unzuverlässlichkeit tritt nur in unserem Privatleben und im Zusammenleben mit seinen Eltern auf. Sobald es um Tätigkeiten für seinen Job oder sein Hobby geht, ist er nicht so unzuverlässlich. Darauf angesprochen sagt er, dass es ihm selbst auch auffällt, er es sich aber nicht erklären kann. Er verspricht es dann zu ändern, was auch zwei bis drei Wochen klappt. Danach ist alles wieder beim Alten.

Im Gegensatz dazu ist er sehr genervt von meinem ständigen Gemecker. Er sagt er habe das Gefühl, dass er mir nie gerecht werden kann. Egal was er tut - ich würde immer einen Grund zum meckern finden. Ich gebe ihm da auch vollkommen recht.

Wie ihr vielleicht lesen könnt: Wir können uns über dieses Thema unterhalten und können den Standpunkt des Anderen auch nachvollziehen. Leider bleibt es dabei, denn auf beiden Seiten hat sich noch nicht wirklich etwas verändert. In den letzten zwei Wochen ist es besonders schlimm geworden. Ich habe das Gefühl wir befinden uns in einer Schleife gefangen und kommen da nicht raus. Einerseits habe ich gar keine Lust die ganze Zeit zu motzen, denn ich bin eigentlich ein sehr lustiger, positiver Mensch. Andereseits möchte ich meinem Partner aber auch vertrauen können. Immer auch noch seine Aufgaben im Blick zu haben und mir einen Plan B zu überlegen stresst mich sehr. Ein leerer Kleiderschrank, weil die Wäsche nicht gewaschen wurde, ist einfach nur ärgerlich; aber ein nicht gekündigter DSL Vertrag, der im Folgejahr auf einmal monatlich das Doppelte kostet finde ich nicht mehr lustig. Wenn Beides und noch 20 andere Dinge pro Woche zusammenkommen bin ich irgendwann einfach nur noch frustriert, weil er es nicht auf die Reihe bekommt. Und er ist genervt, weil ich andauernd meckere.

Liebe ist auf beiden Seiten noch vorhanden, aber ich denke es wäre nur eine Frage der Zeit bis die oben genannte Problematik die Beziehung beenden würde. Wie ließt sich das für einen Aussenstehenden? Sind das normale Beziehungsprobleme; reagiere ich über? Gibt es dafür eine Lösung?

Liebe Grüße

22.10.2015 13:23 • 24.10.2015 #1


17 Antworten ↓


Subjektiv geht es darum, dass ich in meiner Beziehung nicht mehr glücklich bin.

Eigentlich kannst du nach diesem Satz schon aufhören. Aber wenn dann noch folgt:

Wir können uns über dieses Thema unterhalten und können den Standpunkt des Anderen auch nachvollziehen. Leider bleibt es dabei, denn auf beiden Seiten hat sich noch nicht wirklich etwas verändert.

Dann kann ich nur sagen: Schüttelt euch die Hände und geht eurer Wege. Alles, was du rundherum schreibst, ist nur Rumgedruckse vor dem Ende. Manchmal gibt es einfach nicht so viel Kit auf der Welt, als dass man die Risse und Gräben noch zuschütten könnte.

Sorry wenn das nach Abrissbirne klingt, aber so sehe ich das halt.

A


Unzuverlässiger Freund macht mich unglücklich

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Danke RicoBee, für deine ehrliche Antwort.
Momentan lebe ich noch zu gerne in diesem Haus, um es endgültig abzureißen Überlegungen habe ich natürlich auch dazu schon angestellt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich abschließend wirklich voll hinter einer Trennung stehen würde.

Wie begründet er das dann, wenn er etwas nicht erledigt hat, was er eigentlich versprochen hat? Oder anders gefragt, hast du den Eindruck dass er einfach zu faul ist und ihm andere Sachen wichtiger sind? Wenn er wirklich nur in eurem privaten Bereich so schlampig ist und sonst in Beruf oder Hobby alles gut auf die Reihe bekommt, sieht das wirklich eher danach aus, als würde er euer gemeinsames Leben nicht so richtig ernst nehmen. Du schreibst, im Job ist er nicht so unzuverlässig, was heißt das denn genau. Fällt ihm das schwer, strengt ihn das an, dort zuverlässig zu sein?

Zitat von Luna70:
Wie begründet er das dann, wenn er etwas nicht erledigt hat, was er eigentlich versprochen hat? Oder anders gefragt, hast du den Eindruck dass er einfach zu faul ist und ihm andere Sachen wichtiger sind? Wenn er wirklich nur in eurem privaten Bereich so schlampig ist und sonst in Beruf oder Hobby alles gut auf die Reihe bekommt, sieht das wirklich eher danach aus, als würde er euer gemeinsames Leben nicht so richtig ernst nehmen. Du schreibst, im Job ist er nicht so unzuverlässig, was heißt das denn genau. Fällt ihm das schwer, strengt ihn das an, dort zuverlässig zu sein?

Faul ist er überhaupt nicht, eher das genaue Gegenteil. Der Job kommt zuerst, dann das Hobby und dann irgendwann er selbst. Ich habe das Gefühl, dass er mich und unsere Beziehung zu sich selbst dazuzählt und WIR somit also automatisch auch zurückstecken müssen. Er tut allgemein sehr wenig für sich selbst (das Hobby ist ein Ehrenamt und somit eher stressiger Natur) und sagt auch immer, dass er Zeit alleine z.B. gar nicht braucht.

Trotzdem fühle ich mich von ihm nicht degradiert. Wenn ich ihn darauf anspreche bekomme ich eher das Gefühl, dass er in dem Thema sehr gedankenlos ist und fast überrascht wirkt, dass ich Privatleben einen höheren Stellenwert beimesse als er es tut.

Mal ganz pragmatisch. Jeder kümmert sich um seinen Kram. Geht das?

Und Urlaube vergessen? Wie kriegt er denn sowas hin? Dann trägt er die Stornogebühren.

Ich würde das mit Konsequenzen regeln. Also finanziell. Und Wäsche, wenn er keine mehr hat, dann geht er eben nackig.

Wichtige Termine, dann kriegt er Ärger.

Handyvertrag, ist doch auch zu regeln .

Oder du kümmerst dich ab sofort um sein Chaos und regst dich nur noch ab und zu auf.

Liegt an dir.

Ja, das mit dem Urlaub......es ist mir immer noch schleierhaft, wie man sowas hinbekommt.....
Zitat von Icefalki:
Mal ganz pragmatisch. Jeder kümmert sich um seinen Kram. Geht das?

Das ist auch die einzige Lösung, die mir bis jetzt eingefallen ist: So leben, zumindest was die Aufgaben angeht, als wenn ich alleine Leben würde. Ich bin mir nicht sicher, ob sowas auf Dauer gut geht. Eine Partnerschaft hat ja nicht den Sinn einer Zweckgemeinschaft.

Ich sage es mal so. Eine Partnerschaft funktioniert, wen sich beide Seiten arrangieren.

Sollte er wirklich so ein Chaot sein, was bleibt übrig? Oder du übernimmst alles, was ja nicht fair ist.

Und betrachte es doch mal ganz objektiv, er kann oder will sich nicht kümmern. Also, muss er sich kümmern oder eben die Konsequenz tragen.

Was mich noch interessiert, wie hat er das früher, also ohne dich gepackt?

Das war sehr einfach: Er hat bei seinen Eltern gelebt.
Ich mag meine Schwiegermutter, aber sie hat ihm einfach ALLES abgenommen. Er hat sich morgens noch nichteinmal die Brote selbst geschmiert. Er musste sich halt einfach um nichts kümmern. Den Papierkram hat sein Vater für ihn erledigt. Aber auch hier war es im Ausbildungsverhältnis komplett anders: Da hat er Verantwortung übernommen und sogar als Jahrgangsbester abgeschlossen.

Wir haben uns mehrmals darüber unterhalten, dass wir uns in einer Partnerschaft und nicht in einem Mutter/Sohn Verhältnis befinden.

Also ist doch alles klar. Er will seinen Bequemstatus nicht aufgeben.

Musste meinem Mann auch viel beibringen.

Mit der Zeit hat dann jeder so seinen Verantwortungsbereich bekommen. Aber zu Beginn war das ab und an mal ziemlich heftig bei uns.

Wirst noch ein bisschen Kraft da investieren müssen und auch Konsequenz.

Sieht für mich nicht nach einem Beziehungsproblem aus, sondern eher wie ein Erziehungsproblem.

Ich finde Icefalki's Ansatz genau richtig : wenn er Mist baut, darfst du nicht als Ersatz-Mami einspringen und ihn wieder aus dem Schlamassel rausziehen. Er hat die Konsequenzen davon zu tragen - und zwar er ganz alleine ! Nur weil ihr jetzt zusammen lebt heisst das ja noch lange nicht, daß ihr auch zusammen wirtschaften müsst. Und das lernt er nur, wenn er ab und an auch mal auf die Fresse fliegt.

Das ist natürlich KEINE Dauerlösung und ihr solltet nicht unbedingt noch bei der goldenen Hochzeit getrennte Konten haben - aber nur so kann er es lernen, auch wenn es ein paar Monate dauern könnte.

Liebe Annamariasoundso,

eine Beziehung führen heißt doch ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Und wer nur nimmt und nichts gibt, so wie dein Freund - das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Wenn du die Beziehung nicht aufgeben willst, müsst ihr beide an den Missständen arbeiten.

Du nennst banale Beispiele wie:

Zitat von Annamariasoundso:
Dabei handelt es sich um Banalitäten wie Wäsche waschen, einkaufen oder aufräumen, zieht sich allerdings auch weiter in wichtige Bereiche wie geplante Urlaube vergessen (und damit verbundene Stornos), ewiges zuspätkommen und somit Verpassen von Terminen und das Vergessen von wichtigen Rechnungen - und damit dann entsprechenden Ärger bzw. Gebühren.
Für alle Aufgaben die er übernimmt, muss ich mir einen Plan B zurechtlegen, da ich nie weiss, ob er sie auch erledigt. Und im Zweifelsfall, vor allem bei wichtigen Dingen, muss ich diese Aufgaben dann schnell erledigen - neben meinen Eigenen.


In einer Beziehung sind das aber keine Banalitäten, sondern einfach Aufgaben, die erledigt werden müssen. Solche Probleme hattet ihr nicht, als ich noch eine Fernbeziehung geführt habt und jetzt wo ich zusammen leben wollt, müsst ihr euch den Aufgaben stellen.

Wenn er solche Dinge nicht gelernt hat von zu Hause aus, dann muss er sie jetzt lernen. Er muss lernen Verantwortung für sein Handeln oder eben auch Nicht Handeln zu übernehmen. Hast du die Kraft und den Willen ihm das beizubringen?

Ihr solltet euch gemeinsam zusammen setzen und einen Masterplan erarbeiten. Dabei berücksichtigen wer kann was besser oder wer macht was lieber.
Egal ob es um das Thema Haushalt und Einkaufen geht - das ist doch ganz einfach, entweder ihr teilt die Aufgaben ein oder erledigt sie alle zusammen, oder ob es um wichtigen Papierkram geht - es gibt doch heut zu Tage so viele Möglichkeiten so etwas nicht zu vergessen. Daueraufträge, Erinnerungen im Handy oder die gute alte Pinnwand wo ihr die Rechnungen aufhängt, die bezahlt werden müssen. Im Zweifelsfall direkt überweisen, dann könnt ihr es auch nicht vergessen.
So und was gemeinsame Termine und Urlaube (!?) angeht, da hilft nur vorher drüber zu reden. Wie kann man denn bitte einen Urlaub vergessen? Das will mir nicht in den Kopf.

Wenn er seine Aufgaben nicht erledigt, übernimm sie nicht immer für ihn. Dann wird er sich nie ändern. Lass ihn ruhig mal vor die Wand laufen. Kaufe dann nur für dich ein und wasche nur für dich die Wäsche. Dann wird er merken, dass da etwas gewaltig schief läuft.

Für dich scheint das alles logisch, selbstverständlich zu sein, aber für ihn nicht. Er hat es nie gelernt und hat zu Hause nur den A.. nachgetragen bekommen.

Sollte das alles nicht funktionieren musst du dir ernsthaft die Frage stellen, ob du eine solche Beziehung auf Dauer möchtest.

Ich wünsche dir alles Gute
LG Bonnalone

Vielen Dank für eure vielen Ideen. Teilweise sind das Sachen die ich selbst schon ausprobiert habe.
Leider sind es hier auch oftmals seine Eltern die meine erzieherischen Maßnahmen unabsichtlich untergraben. Aber vielleicht sollte es mir in Zukunft einfach egal sein, wie er seine Aufgaben löst - Hauptsache er erledigt sie. Und bei allen wichtigen Sachen die mich betreffen, lasse ich ihn in der Plannung erstmal aussenvor.
Dann habe ich ja die Hoffnung, dass ihm irgendwann selbst auffällt wie blöd das ist.

Es ist wirklich zum Mäusemelken. In allen anderen Lebensbereichen ist er ein toller Partner

Ich denke, dass ihr mit Verstand die Sachen klären könnt. Soooooo schwierig ist es nun auch nicht.

Aber diesen Urlaub vergessen, das kriegen wir hier alle nicht auf die Reihe. Das ist megakrass.

Zitat von Icefalki:
Aber diesen Urlaub vergessen, das kriegen wir hier alle nicht auf die Reihe. Das ist megakrass.

Fragt mich Mal Da fällste echt vom Glauben ab.....

Sei mir nicht böse, aber ich lache mich gerade schlapp. Das ist so der Hammer, dass es schon wieder lustig ist.

Zitat von Icefalki:
Aber diesen Urlaub vergessen, das kriegen wir hier alle nicht auf die Reihe. Das ist megakrass.


Zitat von Annamariasoundso:
Fragt mich Mal Da fällste echt vom Glauben ab.....


Mich würde ja mal interessieren wie das genau abgelaufen ist?
Du hast am Flughafen auf ihn gewartet und er ist nicht gekommen?
Oder hat er vergessen, dass ihr zu der Zeit Urlaub habt und hat was anderes geplant?

Bitte klär uns auf!
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Ich hatte ihm zum Geburtstag eine Urlaubsreise geschenkt. Da es ein Geschenk war habe ich die ganze Plannung und Buchung übernommen. Das Datum haben wir natürlich abgesprochen und dementsprechend beide Urlaub eingereicht. Das war drei Monate vor dem eigentlichen Urlaub.
Knapp zwei Monate später wuchs dann die Vorfreude, blablabla.....eines Abends kam er dann geknickt nach Hause und beichtete mir, dass er vergessen habe Urlaub einzureichen. Er könne sich das auch nicht erklären, er hätte es einfach vergessen. Leider würde genau in die Zeit unseres Urlaubs jetzt auch ein Großauftrag fallen und er würde dort keinen Urlaub mehr bekommen. Desweiteren würde der Wagen gebraucht (mein Freund fährt privat einen Firmenwagen) und stünde auch nicht zur Verfügung.
Daraufhin musste ich also zwei Wochen vor Urlaubsantritt alles stornieren.

Auf die Frage, ob er denn niemals auf den Urlaubsplan in der Firma geschaut hätte oder ob die Kollegen nicht irgendwie komisch reagiert hätten, wenn er von Urlaub gesprochen hätte, kam immer nur ein sehr kleinlautes Tut mir Leid.

A


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