Hallo Carbon, ich bin noch ziemlich am Anfang deines Beitrags, deswegen entschuldige, wenn ich ggf.
etwas aus den Folgeseiten erwähnte wiederhole.
Zitat von Carbon: Gespräche gabe es zu genüge. Laut meiner Frau will sie bis an ihr Lebensende bei mir bleiben, was aber oft nicht zu ihrem Verhalten passt. Ich kann natürlich nochmal einen Anlauf starten, ich habe halt meine Zweifel ob dabei was rauskommt. Die letzten zig dutzenden Gespräche haben langfristig ins Leere geführt.
Das liest sich so, als gäbe es wenig (auch emotionale) Intimität, dass es da kaum ein Zuhören oder
Verstehen gibt. Dass die Bedürfnisse vielleicht noch gar nicht ganz verstanden sind oder wie stark
der Frust ist.
Kennst du dich etwas aus mit der Gewaltfreien Kommunikation und hast du es in dieser Richtung schonmal versucht?
Da dachte ich beim Lesen deiner Zeilen daran, da es da ja zunächst um Darstellen der Gefühle geht, der Bedürfnisse
und man Wünsche bzw Bitten äußern kann.
Wenn deine Frau da eher ausweicht und auf Selbstläufer setzt (geht ja eh alles nach Schema oder Plan) finde
ich das eher unglücklich.
Vielleicht müsstest du ihr wirklich deutlich machen, wie brenzlig das für dich ist, wie traurig du da bist,
und wie wenig Basis da z Zt für das Gefühl, gemeinsame ist.
Zitat von Carbon: Anfangs der Beziehung und Ehe gab es wenig Kritikpunkte, weswegen ihre Eigenart nicht so ins Gewicht gefallen ist. Die ernsten Diskussionen und Streitereien kamen erst im Laufe auf. So typische Ehe Sachen wie Kind, Geld, Zukunftspläne ect.
Finde ich besonders in jungen Jahren und im Eifer des Gefechts und der Gefühle ganz normal, dass einen erst sehr
viel verbindet und man erst später merkt, ob man wirklich die gleichen Werte teilt oder auch ein gutes Team ist und
gut reden und verhandeln kann. Und auch emotional miteinander gut umgehen kann.
Ich würde es mir für mich selber gerne anders wünschen, aber einfach ist das nicht, den Kopf als erstes und die
meiste Zeit anzuschalten und bei dem anderen erstmal abzuwarten.....
Zitat von Carbon: Sie bezieht sich nicht auf die körperliche Nähe, sondern darauf das ich ihr laut ihrer Aussage wohl öfter nicht zuhöre bzw. wenn sie mir etwas erzählt abweisend wirke. Ich bin oft nicht der beste Zuhörer das gebe ich zu.
....
Bei komplexeren Themen die mich interessieren kann ich mich stundenlang in ein Gespräch vertiefen. Sorry wenn ich es so sage aber mir ist es im grossen und ganzen ziemlich egal was ihre Arbeitskollegen in der Arbeit machen.
Sowas würde andersrum auch funktionieren mit der Gewaltfreien Kommunikation, was fühlt deine Frau dabei, welche
Bedürfnisse hat sie, wünscht sie sich was anders....d h: Man kann ja auch ein komplexes Thema draus machen
und dann kann es auch spannender werden.
Kann nur sein, dass das für viele eher befremdlich ist und die eher keine Lust drauf haben und wirklich nur mal bisschen
klatschen und tratschen müssen.
Aber eigentlich fände ich so Zeiten wie Quality Time in Gesprächen, nehmen organisatorischem, neben Alltag und bisschen rumfrusten und blödeln und romantische Zeit nicht übel. Ich fürchte nur, die 08 15 Leute zeigen einem da eher einen Vogel, dass man das so durchmanagen wollen würde.....
Ich meine, wenn es läuft muss ja auch nix gemanaged werden, aber wenns nicht läuft, wäre es vielleicht doch
eine Art Anstoß? So wie wenn man z B zu dick ist und dann erstmal Ernährung und Bewegung managed?
Ich nehme hier auch einfach schon etwas die Skepsis deiner Frau vorweg, die ich annehme, dass sie denken könnte, was soll sowas?
Zitat von Carbon:Noch bevor sie den Kinderwunsch äusserte hat sie schon damit angefangen sich von mir zu distanzieren, weswegen ich den Wunsch ein wenig überraschend finde. Vielleicht würde es sich ändern wenn ich ihrem Kinderwunsch nachgebe? Wenn das aber von ihr die Grundvoraussetzung ist, dann würde die Ehe für mich nicht funktionieren. Erst muss für mich der Rest wieder passen, dann kann man nochmal über ein weiteres Kind reden.
Klingt für mich nicht nach einer guten Basis für ein weiteres Kind, weil ja zur Zeit eher weniger Verbundenheit da ist,
außer natürlich das ganze Leben, Alltag, Kind, das verbindet, aber wenig emotionale Verbundenheit, wie es sich rausliest,und wenig Teamgefühl, wo ihr beide euch auch trefft und austauscht.
Zitat von Carbon:Wenn sie sagt sie will wirklich aus keine Ahnung hormonellen Geschichten oder sonstigen Gründen keine Nähe mehr will und auch keine Hilfe in Anspruch nehmen will, dann fände ich es gut wenn ich das weiß, weil wir dann konkrete Konsequenzen daraus ziehen müssten.
Das im dunkeln tappen und keine befriedigende Antwort bekommen oder eine Perspektive wann denn wieder stelle ich mir nicht leicht vor. Kenne das von einem Partner, der anscheinend? ase-xuell war, das aber selbst nicht wusste,
und der wollte mich nicht verlieren, aber reden wollte er auch nicht, dann wurde er defensiv.
Die Jahre zogen ins Haus....Und alles ging, wenn ich meinen Frust unter den Teppich kehrte.
Zitat von Carbon: Heute ist das anders. Ich könnte ohne Probleme einen Haushalt alleine schmeißen. Dagegen könnte meine Frau finanziell unabhängig von mir leben. Gleichzeitig hätten wir dadurch wenig bis gar keine gesellschaftlichen Einbussen. Klar gibt es vereinzelte Menschen die über die Scheidung lästern würde. Aber im Endeffekt wären wir einer von vielen. Daher finde ich kann man die Ehen von früher nicht mit den heutigen Vergleichen.
Ja, der Druck ist nicht mehr da heute.
Dennoch liest es sich ja so, dass es für dich wünschenswert wäre, wenn ihr eine gemeinsame Basis hinbekommt,
und euch ja auch viel verbindet.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr da einen Weg findet und euch annähern könnt, mitteilen könnt und auch
mehr erleben könnt - miteinander.
Wäre eigentlich Eheberatung denkbar für deine Frau?
Wenn sie da nur das vom Tisch fegt wieso denn überhaupt müsstest du vielleicht immer wieder richtig
deutlich machen, dass für dich was nicht stimmt und dass du eine Änderung brauchst.
Wenn es ihr mit ihrem Plan soweit ganz gut geht, wird sie vielleicht kaum Motivation verspüren, aber wenn
du dich richtig unwohl fühlst und schon mit Gedanken an Sinn und Trennung spielst, sollte es sie ja eigentlich
doch interessieren.
So selbstverständlich und nach Plan ist das ganze eben nicht immer, auch nicht der Partner.
Zitat von Carbon: Wenn ich wie im aktuellen Fall aber beim kuscheln, küssen sonstigen Sachen stumpf abgewiesen werde und das seit nun gut 3 Jahren, dann ist das absolut frustrierend für mich. Würde ich es schaffen, dass bei meiner Frau morgen wieder die Flamme lodert, dann wäre ich schon zufrieden.
Das wäre ja schon ein gutes Ziel, finde ich.
Zitat von Carbon:Es geht ja darum welche Möglichkeiten gibt es und welche ist am Ende die beste? Meine Frau zu ändern? Meine Ansichten und Bedürfnisse zu ändern? Oder gar doch die Scheidung? Ich weiss nicht welcher der im nachhinein betrachtet beste Weg ist. Ich weiß nur, dass ich nicht will das es so bleibt wie es aktuell ist.
Deine Frau einfach ändern wirst du nicht können.
Aber dich deutlicher machen und dass es für dich so nicht weiter geht.
Deine Bedürfnisse ändern- finde ich auch keinen guten Ansatz. Dann würdest du dich unterordnen und die Unzufriedenheit bleibt.
Ihr müsstet beide einen neuen Weg finden, ein Miteinander. Euch (wieder) mehr verstehen lernen, denke ich.
Zitat von Azure: Jetzt mal als Vorschlag für einen grundsätzlichen Fahrplan, mit dem ich persönlich gut fahre:
Ziehe dein Ding durch. Mache, was du für richtig empfindest. Dein Ziel muss sein, dass du für dich und dein Kind das Leben lebenswert gestaltest.
Kommuniziere mit ihr, dass du die Dinge machst. Wenn sie konstruktiv Verbesserungen liefert überdenkst du deine Pläne.
Wenn sie an deinem Leben teilhaben will, dann darf sie es, solange sie sich anständig verhält und sich konstruktiv einbringt.
...
Ganz wichtig: Auch Vorschläge von ihr gehören zu den Dingen die du machst, aber erst dann, wenn du sie in deinen Plan integriert hast.
Hallo Azure, das klingt nach einem interessanten Ansatz.
Für sich selber leben und schauen wie der andere auf positive Art mitgeht.
Das könnte vielleicht einige ungute Muster unterbrechen.
Erinnert mich etwas an Mann gehe deinen Weg. Wobei ich jetzt selber nicht an die systemische Unterdrückung
durch Frauen glaube, in dieser Szene ist das wohl zuhause, aber grundsätzlich halte ich es schon für besser, wenn man (Mensch) selbstbestimmt sein Leben lebt und auch Respekt, Mitgefühl, konstruktives erhalten kann von den nahen Menschen um sich rum.
Zitat von Azure: Es setzt aber voraus, dass du einen Plan von dem hast, was im Alltag abgeht.
Entkopple das alles zu 100% von deinen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen.
Darf ich fragen, wie das gemeint ist mit dem Entkoppeln, in welchem Kontext?
Mit Entkoppeln ist eher nicht gemeint, grundsätzlich verzichten und wegschieben?
Ist es so gemeint, dass man sich an seinen Werten festhält, am guten Verhalten und nicht durch
Gefühle und Verstrickungen ggf. sich wieder schlecht fühlt, z B auch dann klein beigibt und für sich
den guten Weg eher verlässt? Also ist das präventiv gemeint für den Moment, wenn ungute Muster
greifen?