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Jetzt mal als Vorschlag für einen grundsätzlichen Fahrplan, mit dem ich persönlich gut fahre:

Ziehe dein Ding durch. Mache, was du für richtig empfindest. Dein Ziel muss sein, dass du für dich und dein Kind das Leben lebenswert gestaltest. (Ihr seid 20 Jahre zusammen, da machst du automatisch auch Dinge, die auch gut für deine Frau sind. Kaufe ihr aber keine Leckerli, die du nicht für sinnvoll empfindest.) Kommuniziere mit ihr, dass du die Dinge machst. Wenn sie konstruktiv Verbesserungen liefert überdenkst du deine Pläne.
Wenn sie an deinem Leben teilhaben will, dann darf sie es, solange sie sich anständig verhält und sich konstruktiv einbringt. Aber mache die Dinge dann, wenn du sie für sinnvoll empfindest und mache sie richtig!
Ganz wichtig: Auch Vorschläge von ihr gehören zu den Dingen die du machst, aber erst dann, wenn du sie in deinen Plan integriert hast.

Mache ihr durch dein Verhalten klar, dass Genörgel und Aggressivität von heute an nicht mehr ist. Wenn sie dich höflich um etwas bittet, dann berücksichtigst du es, sagst ihr ruhig weshalb du es erst machen kannst, wenn du Zeit dafür hast, oder machst es gleich wenn es wichtig ist.

Wenn sie nicht so kommuniziert, wie du es empfangen willst, verlässt du die Unterhaltung und stehst dazu, dass sie in Anwesenheit von den Nachbarn oder ihrer Familie oder wer auch immer, sich selbst disqualifiziert. (Mir war es früher oft peinlich, wenn sie mich im Garten vor allen Nachbarn zur Schnecke gemacht hat. Inzwischen ist mir das nicht mehr peinlich, weil ich das richtige mache und jeder siehr, dass sie in der Hinsicht einen zu impulsiven Charakterzug hat.)

Wenn sie es nicht verstehen will, dir z.B. hinterherwirft, dass du beleidigt bist, körperlich oder psychisch aggressiv wird, dann sage ruhig und bestimmt in zwei Sätzen, dass du auf ihr Geschrei nicht reagierst. Das sagst du aber auch nicht zu oft, sondern handelst einfach entsprechend. Nimm gegebenfalls ruhig auch das Kind aus der Szene, falls sie zu aggressiv wird. Ich mache jetzt eine halbe Stunde Spaziergang mit dem kleinen. Lass uns danach in Ruhe sprechen.

Es setzt aber voraus, dass du einen Plan von dem hast, was im Alltag abgeht.

Entkopple das alles zu 100% von deinen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen.
----
Alleine durch diese Verhaltensänderung meinerseits wurde manches im Alltag besser.
Details können wir gerne auch per PN noch vertiefen.

Hallo Carbon, ich bin noch ziemlich am Anfang deines Beitrags, deswegen entschuldige, wenn ich ggf.
etwas aus den Folgeseiten erwähnte wiederhole.

Zitat von Carbon:
Gespräche gabe es zu genüge. Laut meiner Frau will sie bis an ihr Lebensende bei mir bleiben, was aber oft nicht zu ihrem Verhalten passt. Ich kann natürlich nochmal einen Anlauf starten, ich habe halt meine Zweifel ob dabei was rauskommt. Die letzten zig dutzenden Gespräche haben langfristig ins Leere geführt.

Das liest sich so, als gäbe es wenig (auch emotionale) Intimität, dass es da kaum ein Zuhören oder
Verstehen gibt. Dass die Bedürfnisse vielleicht noch gar nicht ganz verstanden sind oder wie stark
der Frust ist.

Kennst du dich etwas aus mit der Gewaltfreien Kommunikation und hast du es in dieser Richtung schonmal versucht?
Da dachte ich beim Lesen deiner Zeilen daran, da es da ja zunächst um Darstellen der Gefühle geht, der Bedürfnisse
und man Wünsche bzw Bitten äußern kann.

Wenn deine Frau da eher ausweicht und auf Selbstläufer setzt (geht ja eh alles nach Schema oder Plan) finde
ich das eher unglücklich.
Vielleicht müsstest du ihr wirklich deutlich machen, wie brenzlig das für dich ist, wie traurig du da bist,
und wie wenig Basis da z Zt für das Gefühl, gemeinsame ist.
Zitat von Carbon:
Anfangs der Beziehung und Ehe gab es wenig Kritikpunkte, weswegen ihre Eigenart nicht so ins Gewicht gefallen ist. Die ernsten Diskussionen und Streitereien kamen erst im Laufe auf. So typische Ehe Sachen wie Kind, Geld, Zukunftspläne ect.

Finde ich besonders in jungen Jahren und im Eifer des Gefechts und der Gefühle ganz normal, dass einen erst sehr
viel verbindet und man erst später merkt, ob man wirklich die gleichen Werte teilt oder auch ein gutes Team ist und
gut reden und verhandeln kann. Und auch emotional miteinander gut umgehen kann.

Ich würde es mir für mich selber gerne anders wünschen, aber einfach ist das nicht, den Kopf als erstes und die
meiste Zeit anzuschalten und bei dem anderen erstmal abzuwarten.....
Zitat von Carbon:
Sie bezieht sich nicht auf die körperliche Nähe, sondern darauf das ich ihr laut ihrer Aussage wohl öfter nicht zuhöre bzw. wenn sie mir etwas erzählt abweisend wirke. Ich bin oft nicht der beste Zuhörer das gebe ich zu.
....
Bei komplexeren Themen die mich interessieren kann ich mich stundenlang in ein Gespräch vertiefen. Sorry wenn ich es so sage aber mir ist es im grossen und ganzen ziemlich egal was ihre Arbeitskollegen in der Arbeit machen.

Sowas würde andersrum auch funktionieren mit der Gewaltfreien Kommunikation, was fühlt deine Frau dabei, welche
Bedürfnisse hat sie, wünscht sie sich was anders....d h: Man kann ja auch ein komplexes Thema draus machen
und dann kann es auch spannender werden.

Kann nur sein, dass das für viele eher befremdlich ist und die eher keine Lust drauf haben und wirklich nur mal bisschen
klatschen und tratschen müssen.

Aber eigentlich fände ich so Zeiten wie Quality Time in Gesprächen, nehmen organisatorischem, neben Alltag und bisschen rumfrusten und blödeln und romantische Zeit nicht übel. Ich fürchte nur, die 08 15 Leute zeigen einem da eher einen Vogel, dass man das so durchmanagen wollen würde.....

Ich meine, wenn es läuft muss ja auch nix gemanaged werden, aber wenns nicht läuft, wäre es vielleicht doch
eine Art Anstoß? So wie wenn man z B zu dick ist und dann erstmal Ernährung und Bewegung managed?

Ich nehme hier auch einfach schon etwas die Skepsis deiner Frau vorweg, die ich annehme, dass sie denken könnte, was soll sowas?

Zitat von Carbon:
Noch bevor sie den Kinderwunsch äusserte hat sie schon damit angefangen sich von mir zu distanzieren, weswegen ich den Wunsch ein wenig überraschend finde. Vielleicht würde es sich ändern wenn ich ihrem Kinderwunsch nachgebe? Wenn das aber von ihr die Grundvoraussetzung ist, dann würde die Ehe für mich nicht funktionieren. Erst muss für mich der Rest wieder passen, dann kann man nochmal über ein weiteres Kind reden.

Klingt für mich nicht nach einer guten Basis für ein weiteres Kind, weil ja zur Zeit eher weniger Verbundenheit da ist,
außer natürlich das ganze Leben, Alltag, Kind, das verbindet, aber wenig emotionale Verbundenheit, wie es sich rausliest,und wenig Teamgefühl, wo ihr beide euch auch trefft und austauscht.
Zitat von Carbon:
Wenn sie sagt sie will wirklich aus keine Ahnung hormonellen Geschichten oder sonstigen Gründen keine Nähe mehr will und auch keine Hilfe in Anspruch nehmen will, dann fände ich es gut wenn ich das weiß, weil wir dann konkrete Konsequenzen daraus ziehen müssten.

Das im dunkeln tappen und keine befriedigende Antwort bekommen oder eine Perspektive wann denn wieder stelle ich mir nicht leicht vor. Kenne das von einem Partner, der anscheinend? ase-xuell war, das aber selbst nicht wusste,
und der wollte mich nicht verlieren, aber reden wollte er auch nicht, dann wurde er defensiv.
Die Jahre zogen ins Haus....Und alles ging, wenn ich meinen Frust unter den Teppich kehrte.
Zitat von Carbon:
Heute ist das anders. Ich könnte ohne Probleme einen Haushalt alleine schmeißen. Dagegen könnte meine Frau finanziell unabhängig von mir leben. Gleichzeitig hätten wir dadurch wenig bis gar keine gesellschaftlichen Einbussen. Klar gibt es vereinzelte Menschen die über die Scheidung lästern würde. Aber im Endeffekt wären wir einer von vielen. Daher finde ich kann man die Ehen von früher nicht mit den heutigen Vergleichen.

Ja, der Druck ist nicht mehr da heute.

Dennoch liest es sich ja so, dass es für dich wünschenswert wäre, wenn ihr eine gemeinsame Basis hinbekommt,
und euch ja auch viel verbindet.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr da einen Weg findet und euch annähern könnt, mitteilen könnt und auch
mehr erleben könnt - miteinander.

Wäre eigentlich Eheberatung denkbar für deine Frau?
Wenn sie da nur das vom Tisch fegt wieso denn überhaupt müsstest du vielleicht immer wieder richtig
deutlich machen, dass für dich was nicht stimmt und dass du eine Änderung brauchst.

Wenn es ihr mit ihrem Plan soweit ganz gut geht, wird sie vielleicht kaum Motivation verspüren, aber wenn
du dich richtig unwohl fühlst und schon mit Gedanken an Sinn und Trennung spielst, sollte es sie ja eigentlich
doch interessieren.

So selbstverständlich und nach Plan ist das ganze eben nicht immer, auch nicht der Partner.
Zitat von Carbon:
Wenn ich wie im aktuellen Fall aber beim kuscheln, küssen sonstigen Sachen stumpf abgewiesen werde und das seit nun gut 3 Jahren, dann ist das absolut frustrierend für mich. Würde ich es schaffen, dass bei meiner Frau morgen wieder die Flamme lodert, dann wäre ich schon zufrieden.

Das wäre ja schon ein gutes Ziel, finde ich.
Zitat von Carbon:
Es geht ja darum welche Möglichkeiten gibt es und welche ist am Ende die beste? Meine Frau zu ändern? Meine Ansichten und Bedürfnisse zu ändern? Oder gar doch die Scheidung? Ich weiss nicht welcher der im nachhinein betrachtet beste Weg ist. Ich weiß nur, dass ich nicht will das es so bleibt wie es aktuell ist.

Deine Frau einfach ändern wirst du nicht können.
Aber dich deutlicher machen und dass es für dich so nicht weiter geht.

Deine Bedürfnisse ändern- finde ich auch keinen guten Ansatz. Dann würdest du dich unterordnen und die Unzufriedenheit bleibt.

Ihr müsstet beide einen neuen Weg finden, ein Miteinander. Euch (wieder) mehr verstehen lernen, denke ich.
Zitat von Azure:
Jetzt mal als Vorschlag für einen grundsätzlichen Fahrplan, mit dem ich persönlich gut fahre:

Ziehe dein Ding durch. Mache, was du für richtig empfindest. Dein Ziel muss sein, dass du für dich und dein Kind das Leben lebenswert gestaltest.

Kommuniziere mit ihr, dass du die Dinge machst. Wenn sie konstruktiv Verbesserungen liefert überdenkst du deine Pläne.
Wenn sie an deinem Leben teilhaben will, dann darf sie es, solange sie sich anständig verhält und sich konstruktiv einbringt.
...
Ganz wichtig: Auch Vorschläge von ihr gehören zu den Dingen die du machst, aber erst dann, wenn du sie in deinen Plan integriert hast.

Hallo Azure, das klingt nach einem interessanten Ansatz.
Für sich selber leben und schauen wie der andere auf positive Art mitgeht.
Das könnte vielleicht einige ungute Muster unterbrechen.

Erinnert mich etwas an Mann gehe deinen Weg. Wobei ich jetzt selber nicht an die systemische Unterdrückung
durch Frauen glaube, in dieser Szene ist das wohl zuhause, aber grundsätzlich halte ich es schon für besser, wenn man (Mensch) selbstbestimmt sein Leben lebt und auch Respekt, Mitgefühl, konstruktives erhalten kann von den nahen Menschen um sich rum.
Zitat von Azure:
Es setzt aber voraus, dass du einen Plan von dem hast, was im Alltag abgeht.

Entkopple das alles zu 100% von deinen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen.

Darf ich fragen, wie das gemeint ist mit dem Entkoppeln, in welchem Kontext?
Mit Entkoppeln ist eher nicht gemeint, grundsätzlich verzichten und wegschieben?

Ist es so gemeint, dass man sich an seinen Werten festhält, am guten Verhalten und nicht durch
Gefühle und Verstrickungen ggf. sich wieder schlecht fühlt, z B auch dann klein beigibt und für sich
den guten Weg eher verlässt? Also ist das präventiv gemeint für den Moment, wenn ungute Muster
greifen?

A


Unglücklich in der Ehe

x 3


Zitat von Azure:
Entkopple das alles zu 100% von deinen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen.

Danke für deine Rückfrage @Feuerschale.

Ich hatte das im letzten Moment noch reineditiert, weil ich dich, @Carbon darauf hinweisen möchte, dass egal wie du dich entwickelst, (ggf. selbstbewusster, selbstbestimmter, offener,.. wirst)
das alles kein Garant dafür ist, dass deine Frau dich (wieder) attraktiv findet. Es sind zwei getrennte Baustellen:
1. stabile Familie mit stabilem Alltag (für dich und dein Kind) - mit oder ohne deine Frau

2. Deine Emotionen und dein Liebesleben - Mit oder ohne deine Frau

Es kann sich dahingehend entwickeln dass du die beiden wieder kombinieren kannst, es ist aber nicht sicher...

Zitat von Azure:
Danke für deine Rückfrage @Feuerschale. Ich hatte das im letzten Moment noch reineditiert, weil ich dich, @Carbon darauf hinweisen möchte, dass egal wie du dich entwickelst, (ggf. selbstbewusster, selbstbestimmter, offener,.. wirst) das alles kein Garant dafür ist, dass deine Frau dich (wieder) attraktiv findet. ...

Achso, danke für die Erläuterung.
Mir war nicht klar, ob es so als philosophisches oder buddhistisches Ding gedacht war, also sich permanent
davon zu entkoppeln, weil gibt ja nix, was es nicht gibt.

Dann ist eher gemeint, die Wirkung auf die spezielle Frau bei einer Änderung ist möglich, aber nicht garantiert.
Dann zurück zu @Carbon

Hi Carbon, ich möchte meinen Beitrag von gestern wie versprochen, noch vervollständigen:
Zitat von Carbon:
Also habe ich gesagt, OK ich muss was an mir verändern. Die Veränderung habe ich dann radikal durchgezogen. Ich habe den Wohlstandsbauch bekämpft, gleichzeitig durch Training und Arbeit an Schulter und Armumfang zugenommen. Ich habe angefangen regelmäßig zum Frisör zu gehen und auch die Haare entsprechend zu stylen. Ich habe meinen Kleidungsstil radikal verändert und angefangen mich besser zu pflegen und somit z.b. fettige Haare, unreine Haut ect. in den Griff bekommen. Dann plötzlich hat es mit den Damen funktioniert. Das war damals ein Selbstbewusstseins-Schub, der mich in allen Bereichen des Lebens verbessert hat.

(Fettdruck von mir). Ich möchte also festhalten, dass hier bereits ein Schema konstituiert wurde:

Um dem weiblichen Geschlecht zu gefallen, fandest Du es für notwendig, Dein Äußeres zu verändern (modifizieren).

Die unmittelbare Folge darauf war a) eine entsprechend als positiv bewertete Reaktion der Mädels und darauf aufbauend b) eine - ebenfalls positiv bewertete - Stärkung Deines Selbstwertgefühls (Selbstbewusstsein). Dies führte seinerseits wieder dazu, dass Du im Beruf erfolgreicher warst (was auch immer damit konkret gemeint ist). Der Glaubenssatz, der - bewusst oder unbewusst - Dein Selbstverständnis ab dieser Entwicklung durchtränkte lautete also:

Ich bin etwas wert, wenn die Frauen mir das signalisieren.

Das ist nachvollziehbar und ein ganz normaler Ablauf in der Bewusstseinsbildung. Es gibt allerdings zwei Aspekte, die wir eventuell dabei ausblenden:

1. Wir initiieren, wenn wir nicht aufpassen, mit jedem Glaubenssatz auch einen (mehr oder weniger) darauf aufbauenden Zwillings-Glaubenssatz, der im hier genannten Fall in etwa lautet:

Ich bin wertlos, wenn die Frauen mir das signalisieren.

Dieses Glaubenssatz-Paar bedingt, erhält und verstärkt sich gegenseitig.

2. Wir erkennen in diesem idR längerwierigen Prozess nicht die Struktur, die hier am Wirken ist: Je objektiver sich der Mensch orientiert, umso von Objekten abhängiger sein Selbstbild. Einfacher formuliert:

Die Welt bestimmt mich.

Je enger der Ausschnitt aus der Welt da draußen (= Sinneseindrücke) ist, umso konzentrierter muss notwendigerweise die Ich-Abhängigkeit von diesem jeweiligen Objekt sein.

Im vorliegenden Fall sind das z. B. Frauen. Hinzu kommt, dass wir viele Jahre lang niemals dieses Prinzip bewusst im Hinterkopf hatten. Solange nämlich der etablierte Bewertungsablauf funktioniert, gibt es (gefühlt) keinen Grund, darüber nachzudenken oder ihn gar in Frage zu stellen. Was sich gut anfühlt, ist gut. Und so leben idR die meisten Menschen, von der Wiege bis ins Grab.

Irgendwann im Leben hat man das Pech (bzw. Glück!?!), dass aus irgendwelchen Gründen die o. g. Struktur aus den Fugen gerät. Meistens geschieht das durch eine nicht selbst beeinflussbare Veränderung des seinerzeit etablierten Ausschnitts aus der Welt: die Gegebenheiten ändern sich oder entfallen sogar gänzlich.

Dazu gehören nicht nur z. B. Frauen, sondern auch der Job, die Gesundheit, die Eltern, das Geld, die Kinder usw. Je eingehender man jedes dieser genannten Objekte und ihre Rolle in unserem Ich-Erleben (Selbst-Bewusst-Sein) anhand der o. g. Bewertungsstruktur betrachtet, umso mehr gelangt man zu der Erkenntnis, wie letztendlich doch unverhältnismäßig manche Beziehungen sich im Laufe des Lebens entwickelt (eigentlich verwickelt!) haben.

Und nun noch die Parallele zur Sucht. Wenn man das o. g. Prinzip mal wirklich in seiner ganzen Auswirkung verstanden hat, erkennen wir irgendwann auch die daraus resultierende Hilflosigkeit in manchen Dingen des Alltagserlebens.

Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: die bis vor wenigen Jahren vorhandene und stets verfügbare intime Zuneigung Deiner Frau zu Dir war Dein nahezu einziges Werkzeug, um im Leben zurecht zu kommen. Früher hattest Du dafür (vermeintlich) mehrere Werkzeuge zur Hand, aber sie entsprachen alle derselben Werkzeuggattung Frau. Erst durch die Heirat und die Geburt Eures Kindes verengte (konzentrierte) sich der Ausschnitt auf ein nun nur noch einziges (voll verfügbares) Objekt: Deine Frau.

Der Süchtler (Alk., Raucher, Glücksspieler, Gamer etc.) arbeitet genauso, mit dem Unterschied, dass dessen Bezugsobjekte gesellschaftlich weitgehend geächtet und die Langzeitfolgen anerkanntermaßen beträchtlich schädigend sein können.

Eine offen zutage tretende Suchterkrankung ist lediglich die weithin sichtbare Variante des in aller Konsequenz weitergeführten Abhängigkeitsverhältnisses von positiven Bewertungen seitens des unachtsamen menschlichen Geistes.

Das Gleiche gilt für negative Bewertungen, die irgendwann in unübersehbaren Hass münden.

Sich das zu vergegenwärtigen braucht seine Weile. Derlei Gedanken gehen dem Ego in vielerlei Hinsicht gegen den Strich.
Zitat von Carbon:
Jetzt wenn ich abgewiesen werde, wie aktuell von meiner Frau, dann sehe ich wieder dieses ungepflegte, schüchterne Ich vor meinem geistigen Auge. Und ich erinnere mich an das scheussliche Gefühl das ich damals über mich hatte.

Dies ist nun ein Beispiel für eine negative Bewertung. Wie ersichtlich, hat sie sich bis heute etabliert gehalten. Man kann durchaus davon sprechen, dass sie eine Bedingung für einen latenten Selbst-Hass darstellt. Dieser kann sich Bahn brechen, wenn das Gegengift, nämlich die intime Zuneigung Deiner Frau, wegfällt.
Zitat von Carbon:
Und deswegen will ich die Anerkennung, um mich selbst daran zu erinnern, dass ich das nicht mehr bin.

Um zu einem Ende zu kommen (welches Du nach gründlicher Lektüre des eben Gesagten vielleicht bereits ahnst):

Weder bist Du, was Du jetzt meinst, zu sein, noch warst Du, was Du jetzt meinst, nicht mehr zu sein.

Ich hoffe, dass die Beiträge hier in diesem Thread einen Einstieg in den Ausstieg aus den Abhängigkeiten in Deinem Leben markieren können. Wie weit Du aussteigen möchtest, liegt ganz bei Dir. Sollten keine konkreten Fragen Deinerseits mehr folgen, mache ich hier mal Schluss und wünsche von Herzen

Ois Guade, wie mir Bayern sagen!

Hallo Freunde,

sorry das ich mich hier nicht gemeldet habe. Viel um die Ohren gehabt und daher nicht die Zeit gehabt hier zu antworten. Wenn ich hier was schreibe versuche ich mich in Ruhe hinzusetzen und ganz bewusst zu schreiben.
Ist halt oft leider nicht möglich. Ich werde aber auf alle Beiträge antworten.
Nur damit ihr bescheid wisst

Ich habe eure Beiträge gelesen und werde voraussichtlich morgen antworten, da mir grad im Moment die Zeit fehlt.

Aber eine kleine Sache will ich mit euch teilen.
Ich war gestern auf einer Feier. Da wurde ich mehr oder weniger von einer Frau angeflirtet. Am Anfang hat sie mehrmals Blickkontakt mit mir aufgebaut und später auf der Tanzfläche versucht mit mir zu tanzen.
Ich habe sie aber bewusst abgewiesen.
Es war in meinen Augen eine sehr attraktive Frau, also das war nicht der Grund.
Der Grund war weil ich mir bewusst gemacht habe, würde ich darauf eingehen, würde ich mich am nächsten Tag wieder schlecht gehen.
Wie ich hier ja schon geschrieben habe, diese Flirts bringen mich keinen Meter weiter und hinterlassen einen schlechten Nachgeschmack.
Jetzt am nächsten Tag wenn ich nüchtern darüber nachdenke finde ich das es die richtige Entscheidung war.
Ich sehe es schonmal als positive Entwicklung. Unabhängig davon wie ich mit meiner Frau weitermache, will ich diese unbedeuteten Flirts nicht mehr.

Zudem bin ich am überlegen, sollten weitere Gespräche mit meiner Frau keinen Erfolg bringen, dann werde ich wohl mal eine Beziehungspause ins Spiel bringen.
Das meine Frau einfach mal 1-2 Wochen zu ihren Eltern fährt. vielleicht bringt es was, das meine Frau mich ernster nimmt. Weil ich nicht nur rede sondern auch Konsequenzen ziehe. So eine Pause wäre ein risikoarme Möglichkeit um zu schauen wie meine Frau evtl. reagieren könnte. Ihr könnt mir ja mal eure Meinung dazu schreiben.

Zitat von Carbon:
Der Grund war weil ich mir bewusst gemacht habe, würde ich darauf eingehen, würde ich mich am nächsten Tag wieder schlecht gehen.
Wie ich hier ja schon geschrieben habe, diese Flirts bringen mich keinen Meter weiter und hinterlassen einen schlechten Nachgeschmack.
Jetzt am nächsten Tag wenn ich nüchtern darüber nachdenke finde ich das es die richtige Entscheidung war.

Ich finde gut, das du trotz deiner erzwungenen Enthaltsamkeit noch so sehr den Kopf mit entscheiden lassen kannst.
Nur dem Bedürfnis nachzukommen ist auch keine Lösung.
Zitat von Carbon:
Weil ich nicht nur rede sondern auch Konsequenzen ziehe. So eine Pause wäre ein risikoarme Möglichkeit um zu schauen wie meine Frau evtl. reagieren könnte.

Ansich eine gute Idee.
Könnte sie erwidern warum gehst du nicht 2 Wochen ins Hotel?

Was würdest du in einer Beziehungspause machen?
Wie alt ist dein Kind?

@Carbon
Ich denke miteinander sprechen ist das A und O. Notfalls eine Paartherapie versuchen. Vielleicht gäbe es auch Konzepte wie eine offene Ehe, die euch Chancen ermöglichen könnten. Zur Not müsstet ihr euch vielleicht wirklich trennen, wenn ihr so unglücklich seid. Aber ich denke, wenn man sich irgendwie liebt, müsste man zu einer Lösung kommen können! Notfalls mit professioneller Paartherapie-Hilfe!

Zitat von Carbon:
Zudem bin ich am überlegen, sollten weitere Gespräche mit meiner Frau keinen Erfolg bringen, dann werde ich wohl mal eine Beziehungspause ins Spiel bringen.
Das meine Frau einfach mal 1-2 Wochen zu ihren Eltern fährt. vielleicht bringt es was, das meine Frau mich ernster nimmt.

Möchtest du sie aus dem gemeinsamen Haus werfen? Warum sollte sie zwei Wochen zu den Eltern gehen?
Ich würde als Ehefrau vorschlagen, dass DU gehst, da DU eine Pause willst.
Ihr könntest ein moderiertes Gespräch versuchen. Caritas und Diakonie bieten so etwas an.

Ich finde es generell zielführend, immerhin die Beiträge des Themenerstellers zu überfliegen bevor man sich in einem bereits weit fortgeschrittenen Thread zu Wort meldet.

Zitat von Carbon:
Wie ich hier ja schon geschrieben habe, diese Flirts bringen mich keinen Meter weiter und hinterlassen einen schlechten Nachgeschmack.

Sehr gut erkannt und somit finde ich es auch klasse, wenn du dich darauf nicht mehr einlassen möchtest, solange du noch nicht weißt, wie es mit deiner Frau weiter geht.


Zitat von Carbon:
So eine Pause wäre ein risikoarme Möglichkeit um zu schauen wie meine Frau evtl. reagieren könnte. Ihr könnt mir ja mal eure Meinung dazu schreiben.

So eine Pause könnte auch dir zeigen, wie abhängig du von deiner Frau bist und ob du sie überhaupt noch möchtest. Ich würde eine Pause anstreben um herauszufinden, was es mit mir macht. Und das würde ich vermutlich auch klar so zum Ausdruck bringen.
Die Pause soll nicht dazu dienen, dass du darauf wartest, dass sie vielleicht etwas ändert, sondern dass du dir Gedanken darüber machst, wie dein Leben weiter gehen könnte, wenn sie nichts ändern möchte.
Vielleicht wäre es deshalb sogar gut, wenn du eine andere Unterkunft suchst, damit sie nicht den Eindruck hat, dass du sie rauswirfst, sondern dass du dich abwendest.

Deine Aussage zeigt deutlich, dass du sehr am kämpfen für deine Ehe bist. Du hoffst auf Veränderung. Vermutlich spürt sie das und ist sich deswegen deiner so sicher, dass sie keinerlei Angst vor der Trennung hat. Sie muss sich keine Gedanken machen, wie es dir geht.....
Eine Beziehung hat nur eine Chance, wenn beide bereit sind daran zu arbeiten. Das ist sie scheinbar (noch?) nicht.
Und da du nur an dir selbst arbeiten kannst, kannst du auch nur Entscheidungen treffen, die wichtig für dich sind.

Zu schauen, ob sich bei der Frau was ändert, ist der Versuch die Frau zu verändern. Könnte man da auch ein Versuch der Manipulation dahinter sehen? Man will das Leben so für sich beeinflussen, dass man sich wieder wohler fühlt, anstatt die Gegebenheiten anzunehmen wie sie sind und das Beste daraus zu machen?

Zu schauen, was ich bei mir verändern kann, damit ich mit der Situation besser zurecht komme, ist die Möglichkeit, die dann tatsächlich auch Veränderungen mit sich bringt. In welche Richtung auch immer.

Zitat von Carbon:
Ich sehe es schonmal als positive Entwicklung. Unabhängig davon wie ich mit meiner Frau weitermache, will ich diese unbedeuteten Flirts nicht mehr.

Diese Einstellung und diesen (ersten?) Schritt finde ich höchst respektabel.

In der Suchtanalogie wären diese ständigen Flirts mit dem Nippen am Glas eines Alk. auf kaltem Entzug vergleichbar. Und die Teilnahme an Partys/Feiern, wo sich solche Kontakte anbieten mit dem Aufenthalt in der Spirituosenabteilung eines Getränkemarkts. Weder Partys noch Flirts sind per se unmoralisch aber während der Entwöhnungsphase im Zuge einer Suchttherapie wird dringend davon abgeraten. Nur die allerstabilsten Charaktere schaffen es, in solchen Situationen abstinent zu bleiben.

Umso einsichtsfördernder hinsichtlich eines Paradigmenwechsels kann es hingegen sein, wenn man es - wie Du eben kürzlich - schafft, in einer derartigen Situation standhaft zu bleiben. Der Lerneffekt ist nicht zu unterschätzen und zwar auf mehreren Ebenen:

1. Das Erleben von potenziell vorhandener Autonomie (vom Suchtobjekt).
2. Das Erleben von gutem Gewissen.
3. Ein breitere Rundumsicht auf das gesamte Geschehen, weil man nicht mehr drin sondern gewissermaßen drüber steht.
4. Im Idealfall eine Übertragung dieser Einsicht auch auf andere Aspekte des Lebens (= mehr bewusst wahrgenommene Selbstbestimmung).
u.v.m.

Zitat von Carbon:
... eine Beziehungspause ins Spiel bringen

Als es mit meiner letzten Partnerin in vielerlei Hinsicht schon mehrere Monate nicht mehr lief, brachte ich auch diesen Vorschlag. Sie war erstmal erschüttert, willigte aber ein. Wir vereinbarten 3 Monate. Bereits nach 2-3 Wochen (!) stellten wir beide fest, dass es uns beiden so besser geht und die Sache wurde im gegenseitigen Respekt und guten Wünschen für die Zukunft ad acta gelegt.

Daraus habe ich viel gelernt. Für mich insbesondere, dass es wirklich sinnvoll ist, unbequeme aber nach einigem Hin und Her als sinnvoll erachtete Entscheidungen auch zu treffen und durchzuziehen. Wir können erst hinterher sagen, welche Effekte diese zeitigen.

Deine Idee finde ich deshalb grundsätzlich gut. Vor allem deshalb, weil dieser Vorschlag für sie wohl kaum aus heiterem Himmel kommt und Du hast ja auch erwähnt, dass Du vorher noch weitere Gespräche anstrengen willst. Wie das für Euch logistisch am passendsten und für beide Seiten verträglichsten ist, wird sich weisen. Ungeachtet der offenbar vorhandenen Möglichkeit, dass Deine Frau (mit Tochter?) bei ihren Eltern unterkäme (was für die Versorgung des Kindes sicherlich vorteilhaft wäre), würde ich trotzdem als Alternative einen Auszug Deinerseits zumindest anbieten.

Gerade für Deine Frau wäre diese Trennungsphase - v. a. wenn die Tochter bei ihr verbleibt - in mehrfacher Hinsicht eine ziemliche Herausforderung. Auch sie sollte zumindest testhalber einen Vorgeschmack erfahren, wie es ist, für längere Zeit ohne den Vater ihrer Tochter auszukommen. Ich gehe davon aus, dass ihre Eltern sie hier unterstützen würden aber vielleicht wäre dies auch möglich, wenn diese dann zu ihr kämen. Die Heimkehr mit Kind ins Elternhaus stellt, auch wenn es nur für wenige Wochen ist, eine durchaus emotionale Angelegenheit dar, die m. E. die Fokussierung auf das Wesentliche, nämlich das bewusste Erleben des Getrenntseins von Dir, stark beeinflusst.

Bedenke, dass eine eventuell darauf folgende längere oder gar endgültige Trennung nur dann befreiend wirkt, wenn auch Deine Frau (nebst Tochter) weitgehend mit ihrer daraus resultierenden Situation klarkommt. Jeder von Euch beiden sollte aus einer Auszeit etwas lernen. Vielleicht, dass ein Zusammenbleiben und gemeinsam an einer harmonischen Partnerschaft zu arbeiten der richtige Weg ist. Nicht umsonst bieten Kuren und Klinikaufenthalte für Patienten und Angehörige daheim oft eine große Orientierungshilfe - in der Distanz überblickt man mehr.

Zitat von Dunkelbunte:
Ich finde gut, das du trotz deiner erzwungenen Enthaltsamkeit noch so sehr den Kopf mit entscheiden lassen kannst.
Nur dem Bedürfnis nachzukommen ist auch keine Lösung.


Das ist wie gesagt etwas worüber ich recht stolz und erleichtert bin. Aber ich muss sagen es hat auch einen strategischen Grund. Ich habe gemerkt, dass in meinem Bekanntenkreis meine Flirts natürlich aufgefallen sind. Langsam kriege ich auch die Befürchtung mich dadurch erpressbar zu machen. Wenn ich mit meiner Frau etwas kläre, egal welche Entscheidung rauskommt, dann will ich den Zeitpunkt wählen. Und nicht jemand anderes weil er mich verpetzt und dadurch ein ernstes Gespräch quasi erzwingt.

Zitat von Dunkelbunte:
Könnte sie erwidern warum gehst du nicht 2 Wochen ins Hotel?


Zitat von Monarose:
Möchtest du sie aus dem gemeinsamen Haus werfen?


Wir leben in einer Wohnung in einem Haus das meinen Eltern gehört.
Die Wohnung ist seit Anbeginn mein Eigentum. Das wurde auch von Anfang an so geklärt, egal was passiert die Wohnung ist meins und wenn was ist geht sie.
Zudem hat sie den Vorteil, dass ihre Eltern zwei Gästezimmer haben, weswegen sie sich einfach tut zu ihren Eltern zu gehen.

Aber ich muss dazu sagen meine Aussage hat auch den Grund, sie ist bereits mal für 2 Wochen freiwillig zu ihren Eltern gegangen und hat auch danach damit gedroht, wenn das und das nicht funktioniert geht sie zu ihren Eltern.
Daher gehe ich davon aus, es ist auch in ihrem Interesse zu ihren Eltern im Fall einer Pause zu gehen.

Zitat von Azure:
Was würdest du in einer Beziehungspause machen?


Generell erstmal so weiterleben wie bisher. Also ich würde die Zeit NICHT nutzen um bei mir wilde, ero. Partys zu schmeißen. Für mich wäre es eine Probe wie mittlerweile das Alleinsein für mich auszuhalten wäre.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Azure:
Wie alt ist dein Kind?


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Zitat von hereingeschneit:
So eine Pause könnte auch dir zeigen, wie abhängig du von deiner Frau bist und ob du sie überhaupt noch möchtest. Ich würde eine Pause anstreben um herauszufinden, was es mit mir macht. Und das würde ich vermutlich auch klar so zum Ausdruck bringen.
Die Pause soll nicht dazu dienen, dass du darauf wartest, dass sie vielleicht etwas ändert, sondern dass du dir Gedanken darüber machst, wie dein Leben weiter gehen könnte, wenn sie nichts ändern möchte.
Vielleicht wäre es deshalb sogar gut, wenn du eine andere Unterkunft suchst, damit sie nicht den Eindruck hat, dass du sie rauswirfst, sondern dass du dich abwendest.


Klar könnte ich mich damit auch testen. Ich gehe davon aus, ich könnte ohne Probleme alleine leben. Am ehesten zu schaffen würde mir wirklich noch die Trennung vom Kind sein.
Mir geht es wirklich darum ihr meine Ernsthaftigkeit zu zeigen.
Ich hab den Gedanken:
Bis jetzt Rede ich nur und werde aber nicht wirklich ernst genommen, also setze ich Taten um, um zu zeigen das ich es ernst meine und auch bereit für erste Konsequenzen bin

Zitat von moo:
Weder Partys noch Flirts sind per se unmoralisch

Zitat von moo:
Nur die allerstabilsten Charaktere schaffen es, in solchen Situationen abstinent zu bleiben.


Aber ich muss sagen es hat auch einen strategischen Grund. Ich habe gemerkt, dass in meinem Bekanntenkreis meine Flirts natürlich aufgefallen sind. Langsam kriege ich auch die Befürchtung mich dadurch erpressbar zu machen. Wenn ich mit meiner Frau etwas kläre, egal welche Entscheidung rauskommt, dann will ich den Zeitpunkt wählen. Und nicht jemand anderes weil er mich verpetzt und dadurch ein ernstes Gespräch quasi erzwingt.

Zitat von moo:
Als es mit meiner letzten Partnerin in vielerlei Hinsicht schon mehrere Monate nicht mehr lief, brachte ich auch diesen Vorschlag. Sie war erstmal erschüttert, willigte aber ein. Wir vereinbarten 3 Monate. Bereits nach 2-3 Wochen (!) stellten wir beide fest, dass es uns beiden so besser geht und die Sache wurde im gegenseitigen Respekt und guten Wünschen für die Zukunft ad acta gelegt.


In dem Fall ist das ja wie ein Jackpot. Wenn sich danach beide einig sind. Genauso umgekehrt wenn sich beide einig sind das es ohne einander nicht geht, dann ist die Motivation daran weiterzuarbeiten vielleicht auch größer.


Zitat von moo:
Deine Idee finde ich deshalb grundsätzlich gut. Vor allem deshalb, weil dieser Vorschlag für sie wohl kaum aus heiterem Himmel kommt und Du hast ja auch erwähnt, dass Du vorher noch weitere Gespräche anstrengen willst. Wie das für Euch logistisch am passendsten und für beide Seiten verträglichsten ist, wird sich weisen. Ungeachtet der offenbar vorhandenen Möglichkeit, dass Deine Frau (mit Tochter?) bei ihren Eltern unterkäme (was für die Versorgung des Kindes sicherlich vorteilhaft wäre), würde ich trotzdem als Alternative einen Auszug Deinerseits zumindest anbieten.


Generell würde ich einen Auszug von mir nicht anbieten. Das wäre eher was wenn ich im Streit flüchten will, aber wenn man was vereinbart ist sie es die geht.


Zitat von moo:
Gerade für Deine Frau wäre diese Trennungsphase - v. a. wenn die Tochter bei ihr verbleibt - in mehrfacher Hinsicht eine ziemliche Herausforderung. Auch sie sollte zumindest testhalber einen Vorgeschmack erfahren, wie es ist, für längere Zeit ohne den Vater ihrer Tochter auszukommen. Ich gehe davon aus, dass ihre Eltern sie hier unterstützen würden aber vielleicht wäre dies auch möglich, wenn diese dann zu ihr kämen. Die Heimkehr mit Kind ins Elternhaus stellt, auch wenn es nur für wenige Wochen ist, eine durchaus emotionale Angelegenheit dar, die m. E. die Fokussierung auf das Wesentliche, nämlich das bewusste Erleben des Getrenntseins von Dir, stark beeinflusst.


Sie ist bereits mal für 2 Wochen zu ihren Eltern. Da kam der Vorschlag von ihr. Nach der Zeit ist sie wieder zurückgekommen obwohl vor der Pause eine Trennung im Gespräch war. Damals war der Unterschied, das für mich alles gepasst hat aber für sie nicht. vielleicht würde das wieder einen Denkprozess bei ihr anregen und dabei helfen das sie zumindest besser mitarbeitet. Grundvoraussetzung ist natürlich das sich auch bei ihr etwas verbessert, nur einzusehen sie will nicht ohne mich Leben, macht aber weiter wie bisher bringt dann auch nichts.

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