App im Playstore
Pfeil rechts
95

@Cbrastreifen

Kontrolle oder ein Verhör sollte nie sein, auch wenn ich durch meine Zwänge einen gewissen Kontrollzwang habe.
Mit einer offenen Kommunikation braucht man mMn dann auch keine Kontrolle mehr.

Und damit meine ich ja auch nicht, dass ich bspw. ans Handy gehe und darin rumschnüffle.
Das ist dann quasi, wie du so schön sagtest, das Recht auf Nichtwissen.
Zitat von Cbrastreifen:
Ich bin relativ sturmerprobt, weil ich sie in einer Krise kennen gelernt habe und weder weder weggerannt bin, noch irgendwie doof war.

Sowas sorgt aber auch dafür, dass Kontrollmechanismen abgebaut werden, denn das ist ja eine der größen Ängste der BPS, verlassen werden. Und ich habe z. B. die Erfahrung gemacht, das man meistens nicht geblieben ist, wenn es schwierig wurde.

Und dadurch ist ein großes Misstrauen entstanden, was mein Kopf versucht, durch Kontrolle und Wissen zu kompensieren.
Obwohl ich rational gesehen natürlich genau weiß, man kann keinen Menschen in seinem Leben halten durch Zwang.
Selbst wenn man mir heute sagt, man mag mich, kann das durch irgendwelche Umstände übermorgen anders sein. Mit Zwang treibt man die Menschen da nur noch schneller hin.
Das ist allerdings eine Sache, die ich laaaange lernen musste und auch heute würde ich sagen, falle ich da immer wieder in gewisse Muster rein, die es zu durchbrechen gilt.

Zitat von Obscuria:
Kontrolle oder ein Verhör sollte nie sein, auch wenn ich durch meine Zwänge einen gewissen Kontrollzwang habe.
Mit einer offenen Kommunikation braucht man mMn dann auch keine Kontrolle mehr.

Wie sieht eine ideale offene Kommunikation für Dich aus?
Sie und ich, wir sind im Grunde sehr offen, ich habe ihr mehr anvertraut, als irgendwem sonst.

Zitat von Obscuria:
Sowas sorgt aber auch dafür, dass Kontrollmechanismen abgebaut werden, denn das ist ja eine der größen Ängste der BPS, verlassen werden. Und ich habe z. B. die Erfahrung gemacht, das man meistens nicht geblieben ist, wenn es schwierig wurde.

Ja, ich weiß. Das rechnet sie mir auch hoch an, dass ich damals für sie da war und sagt, ich bin mit ein Grund dafür, dass sie heute dort ist, wo sie ist.

Zitat von Obscuria:
Und dadurch ist ein großes Misstrauen entstanden, was mein Kopf versucht, durch Kontrolle und Wissen zu kompensieren.
Obwohl ich rational gesehen natürlich genau weiß, man kann keinen Menschen in seinem Leben halten durch Zwang.

Man will es aber dennoch versuchen, weil man sich für raffinierter hält.
Ich habe auch Kontrollmechanismen gehabt, bei einigen habe ich festgestellt, dass sie ein Eigentor sind und konnte sie abstellen, mit ihr ist es so, dass ich sie sowieso nicht kontrollieren kann und unsere Beziehung so von Anfang an auf vollkommen anderen Füßen steht ... eine seltsame Form von Vertrauen.

Zitat von Obscuria:
Selbst wenn man mir heute sagt, man mag mich, kann das durch irgendwelche Umstände übermorgen anders sein.

Du musst Dich selbst mögen.
Ich habe auich Schwieirgkeiten anzunehmen, dass ich wirklich geliebt werde. Aber wenn eigentlich alles dafür spricht, ist es ganz gut, es mal mit der Idee zu versuchen.
Aber klar, das Selbstbild ist aus vorherigen Beziehungen konstituiert, wissen wir alle, die es wissen müssen, nur ist dieses Bild eben auch reversibel.

Zitat von Obscuria:
Das ist allerdings eine Sache, die ich laaaange lernen musste und auch heute würde ich sagen, falle ich da immer wieder in gewisse Muster rein, die es zu durchbrechen gilt.

Ich habe gerade mal geguckt, Du bist ja noch jung. Das wird schon.

A


Und plötzlich war die Liebe weg

x 3


Zitat von Cbrastreifen:
Du musst Dich selbst mögen.

Das ist ja finde ich das große Kernproblem.
Schon als Teenie habe ich mich immer in Beziehungen gestürzt, weil ich mich selber nicht mochte.
Ich wollte die Liebe von anderen, die ich mir nicht geben konnte. Da das immer relativ gut geklappt hat, hatte ich lange Zeit keine Notwendigkeit gesehen, daran was zu ändern.
Als ich älter wurde und die Beziehungen auch ernster, habe ich gemerkt, dass es einfach nur ein Fluchtverhalten war.

Ich bin gegen den Spruch Man kann nur geliebt werden, wenn man sich selber liebt. Weil der mMn etwas propagiert, was für viele Menschen einfach schwer ist, für Menschen mit instabiler Persönlichkeit noch mehr.
Aber es sollte eine gewisse Selbstakzeptanz bestehen und zumindest der Willen da sein, sich selbst ein guter Begleiter zu werden.
Auch damit kämpfe ich jetzt schon seit über 20 Jahren und das, obwohl das Feedback von außen immer gut war.
Also ich habe nie zu hören bekommen Man, bist du hässlich.
Aber der Kopf macht sich sein eigenes Bild und das ist eben gestört.
Ich hätte bestimmt auch schon längst wieder in einer Beziehung sein können, aber ich habe mir vorgenommen, erstmal meine beruflichen Ziele zu erreichen, damit ich etwas Selbstwert zurück gewinne.

Was auch viel in mir ausgelöst hat war der Satz Eine Partnerschaft ist nicht das Leben, sondern nur die Kirsche auf der Torte. Die Torte muss man selber backen. Und das stimmt. Ich habe mich immer über meine Partner identifiziert (und dadurch auch eben Partner angezogen, die idealisiert werden wollten) und habe nie gelernt, auch mich zu lieben. Es war ja immer jemand da, der das übernommen hat.

Ist alles schon echt nicht einfach. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich mittlerweile sehr gut im Reflektieren bin.

@Obscuria Das ist ja interessant. Sind Borderliner denn ansich eifersüchtige Menschen, sprich gehört das sogesehen zum allgemeinen Krankheitsbild dazu? Meine Freundin ist es nämlich auch und versteht nicht das ich nur mäßig bis gar nicht eifersüchtig bin, aber ich sag mir, warum sollte ich es sein wenn es keine Anhaltspunkte gibt und ich Vertrauen habe? Umgekehrt frage ich mich auch warum sie es ist, denn laut ihrer Aussage gebe ich ihr auch keinerlei Gründe und sie fühlt sich geliebt und das ich es ehrlich meine, aber sie meint, das ist ihr eigener Kopf, da kommt sie halt nicht ganz raus und hat für sich halt Strategien entwickelt da irgendwie mit zu leben. Groß beeinträchtigen tut's uns jetzt nicht, sie guckt nicht in mein Handy (selbst wenn, da würde sie nix finden weil es einfach nix gibt in die Richtung) und hat es wohl auch so recht gut im Griff, aber schade finde ich es natürlich schon das ich ihr diese Sicherheit nicht geben und ihr dieses Denken komplett nehmen kann sodass selbst kleinste, für mich banale Dinge schon zu genauerem Nachhaken ihrerseits führen.

@Korval

Also ich kann nur von mir sprechen und ja, bei mir ist die Eifersucht ein großes Thema.
Selbst wenn es keinen Anlass gibt, bin ich einfach verdammt misstrauisch.
Das hängt eben auch mit fehlender Selbstliebe zusammen.
Wenn ich selber weiß, dass ich gut so bin, brauche ich nicht eifersüchtig sein, weil was will der Typ mit einer anderen, wenn er mich haben kann.
Da wir ja aber in unserem Selbstbild so gestört sind, wird alles zur potentiellen Gefahr, was nur weiblich aussieht.
Ich hatte lange Zeit zu schlucken, dass in dem Freundeskreis meines Ex Freundes viele Frauen waren, die meisten vergeben, aber auch Singles. Das hat sich dann erst gelegt, als ich häufiger gesehen haben, wie sie miteinander umgehen.
Aber auch da war mein Ex oft nicht ganz unbeteiligt, weil es gab durchaus Flirtversuche, auch während ich dabei war und mein Ex hat es nicht gesehen.

Gutes Beispiel:
Er hat sich mit einer Freundin einer Freundin unterhalten und die ist ihm immer näher gekommen (auch wenn ich und sogar ihr Partner daneben saßen). Irgendwann hat sie sich dann so auf sein Knie aufgestützt mit der Hand und da bin ich ausgetickt (in Gedanken). Habe mich erstmal eine Stunde auf Klo eingeschlossen, weil ich gar nicht mehr mit mir und der Situation klar kam. Dann war der Abend natürlich für uns beide gelaufen. Als ich das dann, als ich wieder klar und ruhig war, ansprechen wollte, meinte er nur, er hat darin keine Probleme gesehen. Das war dann für meine Kontrolle wieder der Moment, wo sie sich eingeschaltet hat und meinte: Oh Gott, wer weiß, was er macht, wenn ich nicht da bin, wenn er das nicht bemerkt. Also man unterstellt ja nicht mal eine Absicht. Der Kopf rutscht da einfach in ein Raster.

Zitat von Obscuria:
Ich bin gegen den Spruch Man kann nur geliebt werden, wenn man sich selber liebt.

Ich bin deiner Meinung, tatsächlich finde ich diesen Spruch auch viel zu einfach gedacht. Ich bin durchaus der Meinung das jemand der sich selbst nicht liebt vielleicht auch Schwierigkeiten hat Liebe anzunehmen, aber warum soll ein anderer nicht zeigen was einen liebenswert macht und auf Dinge aufmerksam machen die man selbst nicht sieht? In einigen Konstellationen klappt das ja durchaus.

@Obscuria Das Beispiel das du da nennst finde ich aber auch als Nicht-Borderliner bisschen grenzwertig. Nicht das näherrücken ansich, sondern das sie sein Bein berührt hat. Gut, ich saß nicht dabei, weiß nicht wie lange das war, aber da würd ich glaube ich auch mal nachfragen was denn da Sache ist... Schwierig wird es halt wenn Umarmungen unter Freunden zum Problem werden und so Fragen kommen Musst du deine weiblichen Freunde umarmen?... Ich bin durchaus bereit Kompromisse zu finden und auch gewissermaßen entgegen zu kommen, aber verbiegen tu ich mich nicht und mich von Freunden isolieren gleich drei Mal nicht, das sind so Grenzen die ich persönlich habe und auch kommuniziere.

Aber wie hättest du dir gewünscht wie dein Ex-Partner reagiert als die Dame sich auf seinem Bein abstützte?

@Korval

Nein, Umarmungen unter Freunden sind okay.
Für mich war es immer ein Problem, wenn er Frauen nach mir kennengelernt hat.
Also es gibt die Regel, alles, was vor mir da war, wird kein Problem (solange man sich natürlich an einen gewissen Rahmen hält und nicht unbedingt auf die Idee kommt, alleine das Wochenende zusammen zu verbringen).
Aber alles, was nach mir kam, da hat man Abstand zu halten (überspitzt gesagt). Wenn es eine neue Freundin eines Kumpels war, auch das ist wieder etwas anderes. Aber wenn man feiern geht oder ähnliches, dann rückt man als Vergebener keine Handynummer raus oder so. Das war unser Kompromiss, den aber natürlich BEIDE einhalten.

Zitat von Korval:
Aber wie hättest du dir gewünscht wie dein Ex-Partner reagiert als die Dame sich auf seinem Bein abstützte?

Das er ihr sagt, das geht zu weit. Er muss ja nicht gleich ihre Hand wegstoßen, aber zum Beispiel kann er sagen: Hey, kannst du bitte etwas Abstand lassen, ich mag das nicht. Und sich dann auch klar zu mir bekennen, also bspw. meine Hand nehmen, bewusst zeigen, hey, ich habe eine Freundin und zu der stehe ich auch.

Mh, finde ich eigentlich keine schlechte Einstellung und Abmachung, sollte ja nix dagegen sprechen. Und auch das er seiner Freundin eine Grenze zeigt sollte nicht zuviel verlangt sein. Überhaupt finde ich, wenn man eine Beziehung eingeht sollte man die Rahmenbedingungen schon gemeinsam festlegen. Manche Grenzen können ja vielleicht aufgeweicht werden, andere aber bestehen und auch akzeptiert werden. Und wenn man in zu vielen Dingen unterschiedlicher Meinung ist hat es wohl auf lange Sicht ohnehin wenig Chancen bestehen zu bleiben...

@Korval

Ja, das gehört für mich auch zu einer offenen Kommunikation.
Mir wurde oft vorgeworfen, das ich immer zu schnell zu viel preisgebe.
Ich denke mir aber immer, nur so kann man wissen, worauf man sich einlässt und es wird am Ende kein Chaos.
Wenn ich von vorn herein sage: Hey, das ist meine Grenze. Und der Partner hat da andere Grenzen, kann es von vorn herein nicht gut gehen.

A


x 4





App im Playstore