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Zitat von Afraid1992:
und trotzdem sind es zwei unterschiedliche Erkrankungen, die differenziert betrachtet werden müssen.

Möchte ich definitiv nicht in Abrede stellen - ganz im Gegenteil.

Zitat von Afraid1992:
Es gibt große Unterschiede.. schon alleine bei der Frage nach den Beweggründen für das entsprechende Handeln

Auch da stimme ich zu 100% zu.

Zitat von Cbrastreifen:
dass Borderline, Narzissmus und weitere schwere Persönlichkeitsstörungen therapeutisch nicht erreichbar seien, es allenfalls Linderung gäbe und man sich auf ein Leben mit dieser Krankheit einstellen müsse.

Man sollte - glaube ich - von diesem Irrglauben wegkommen, dass es bei derartigen Störungen sowas wie Heilung gibt.
Das Ziel ist immer, Betroffenen Mittel und Wege an die Hand zu geben, um mit den jeweiligen persönlichkeitsstrukturellen Eigenheiten zu ihrem Wohl und zum Wohl ihrer Mitmenschen besser zurechtzukommen. Dazu notwendig sind erstmal Leidensdruck und ein gewisses Maß an Problembewusstsein bzw. Krankheitseinsicht.

Diese Voraussetzungen sind bei BPS noch eher erfüllt als bei NPS, bei der Betroffene häufig - wenn überhaupt - nur wegen entsprechender Kosten (z.B. Depression, sog. Burnout, Suchtproblematiken o.ä.) überhaupt in Therapie aufschlagen.

A


Und plötzlich war die Liebe weg

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Zitat von Afraid1992:
Klar, da hast Du Recht und dessen bin ich mir bewusst. Mein Ex hat sowohl die Ankündigungen des Suizids zur emotionalen Erpressung genutzt und am
Ende dann auch tatsächlich versucht, um mich zu bestrafen (seine Worte).

Ja, das ist so der Klassiker.

Zitat von Afraid1992:
Da liegt für mich auch der entscheidende Punkt..später hat sich herausgestellt, dass er zusätzlich noch die narzisstische PS hat.. und das ist das Problem, das mir hier auch immer wieder auffällt im
Forum. Viele verwechseln Borderline mit Narzissmus.

Viele haben zu wenig Wissen vom einen oder anderen Krankheitsbild.
Einerseits darf man sich freuen, dass die narzisstische PST ein wenig in den Fokus geraten ist, allerdings zu 90% in einer Oberflächlichkeit, die ebenfalls nur als narzisstisch bezeichnet werden kann, was eine gewisse Ironie hat. Sowas wie, wie man narzisstische Chefs oder toxische Partner erkennt und was man dann machen soll. Gruselig.

Borderline und Narzissmus sind als Kombination eher unüblich, aber es gibt narzisstische Störungen auf sogenanntem offenen Boderline Niveau, das sind dann schon fortschrittene Fälle einer narzisstischen Pathologie und für eine Zweierbeziehung gewiss kein Zuckerschlecken.

Zitat von gabehcuod:
Man sollte - glaube ich - von diesem Irrglauben wegkommen, dass es bei derartigen Störungen sowas wie Heilung gibt.

Hm, na gut, das ist eigentlich genau die Auffassung, die ich kritisiere.
Sei's drum.

Es ist ja auch ein Erfahrungsproblem. Ich kann schlechte Erfahrungen mit Personen gemacht haben, dann kann ich sagen : Gut, meine Erfahrungen mit dieser Person waren schlecht und ich bin jetzt etwas vorsichtiger bei solchen Menschen.

Diese Formulierung ist nachvollziehbar.
Aber wie (immerhin)!die späteren Beiträge zeigen, kann man ja differenzieren zwischen unbehandelter BPS und und Menschen, die sich der Störung bewusst sind.
Auch wenn es egoistisch klingen mag, in erster Linie (wenn es nicht gerade ein unterirdischer Charakter ist), leidet die Person mit BPS am meisten. Gerade weil diese Erkrankung oft mit anderen Freunden um Gepäck erscheint. Ich bin bspw diagnostiziert mit Borderline, generalisierter Angststörung, Zwangsstörungen und rezidivierenden Depressionen. Ich bin zwar noch in Therapie, gelte aber als austherapiert laut jetzigem , wissenschaftlichem Stand. Trotzdem zieht mir die BPS manchmal die Beine weg.

Auch ich bin pro Therapie und finde die Meinung der Freundin eher schwierig, aufgrund von merkwürdiger Begründungen keine Therapie zu machen. Auch ist sie dann vermutlich nicht gut medikamentös eingestellt. Für eine BPS gibt es halt auch leider nicht DAS Medikament wie bei Depressionen, es wird ja immer nur symptomatisch gearbeitet. Ich bin jetzt auch an einem Punkt, wo ich merke, medikamentös geht es gerade nicht weiter, ich brauche einen Wechsel. Vermutlich muss ich damit mein Leben lang klar kommen.

Der TE handelt mMn genau so, wie es sich ein Borderliner wünschen kann! Und umso trauriger finde ich es, dass sie nicht ihm zu Liebe (wenn sie es sich selbst zu Liebe nicht geben kann) eine Therapie beginnen sollte.

Es tut mir Leid, dass ich deinen Thread weder zugetextet habe, lieber @Korval, wer ich habe das Gefühl, hier kann ich mal eine Sichtweise schildern, ohne sofort weg gescheucht zu werden.

@Obscuria Vielen Dank. Schreib auch gern weiter hier, wenn ich über mein Gesuch hinaus auch anderen Leuten helfen kann und auch weitere Mitglieder hier einen Mehrwert für sich entdecken bin ich vollends zufrieden und habe mehr Gewinn eingestrichen als ich erwartet habe.

Zitat von Cbrastreifen:
Hm, na gut, das ist eigentlich genau die Auffassung, die ich kritisiere. Sei's drum.

Kann ich voll verstehen. Ging mir auch immer so.

Bis ich gemerkt habe , dass es viel Druck rausnimmt, sich bewusst zu werden, dass man damit jetzt leben muss wie bspw mit der Augenfarbe, die man hat. Ich bin lange in Therapie gerannt mit dem Gedanken Der Therapeut schafft jetzt aber die Heilung. Damit habe ich mich und ihn so dermaßen unter Druck gesetzt, dass es nichts werden konnte.

Seitdem ich eingesehen habe, dass die Erkrankung laut jetzigem, medizinischem Stand bleiben wird und ich nicht das Ziel haben (kann), gefühlsmäßig wieder völlig ins Maß zu kommen, sehe ich viel besser Fortschritte. Es hilft mir persönlich bei der Behandlung ungemein.

Zitat von Obscuria:

Es tut mir Leid, dass ich deinen Thread weder zugetextet habe, lieber , wer ich habe das Gefühl, hier kann ich mal eine Sichtweise schildern, ohne sofort weg gescheucht zu werden.

Lass Dir den Mund nicht verbieten.
Wie sonst sollten wir von einander lernen, wenn nicht durch Berichte von Erfahrungen aus erster Hand?

Zitat von Cbrastreifen:
Hm, na gut, das ist eigentlich genau die Auffassung, die ich kritisiere.

Bei PS kann es ja nicht darum gehen, die gesamte PS-Struktur um 180 Grad zu drehen, auch wenn es nachgewiesenermaßen auch über die gesamte Lebensspanne noch Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung gibt. Das ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit ...

Auf der anderen Seite: Das schwierigste bei PS sind die zwischenmenschlichen Probleme und wenn Betroffene hier Fertigkeiten und Erkenntnisse in der Therapie vermittelt bekommen, wie diese Probleme reduziert oder vermieden werden können (Leidensdruck, Problemeinsicht und Motivation vorausgesetzt), ist das - ergebnisorientiert - schon mehr als genug.

Zitat von Korval:
Aber das richtige Maß zu finden ist halt schwer, denn das ich sie nicht einfach fallen lasse und an ihrer Seite bin habe ich ihr ja bereits gesagt.

BL-Menschen haben ihre ganz eigene Regelung von Nähe und Distanz - mal kann es nicht nahe genug sein (bis hin zur Symbiose), mal stoßen sie dich weg, weil es ihnen zu nahe und sie fürchten, verletzt und/oder verlassen zu werden, diese Zuneigung nicht verdient zu haben oder nicht in gleichem Maß zurückgeben zu können usw.
Damit muss man/n eben zurecht kommen können - und das erfordert eine Menge ausreichend stabilen Selbstwert.

Zitat von Korval:
Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen sollte man ja irgendwie immer nehmen, meinst du nicht?

Ich bin nicht verantwortlich für die Befindlichkeit meines Gegenübers, egal ob Beziehung oder anderer Kontext.
Schon gar nicht, wenn das Gegenüber versucht, sich die Erfüllung dieser Bedürfnis auf motivintransparente Art und Weise herbei zu manipulieren.

Zitat von Korval:
Warum mich scheinbar irgendwie solche herausfordernden Frauen anziehen kann ich dir auch nicht sagen, es funktioniert ja schließlich auch mit anderen.

1. Partnerwahl ist kein Zufall. (Alice Miller)
2. Wir scheitern in Beziehungen nicht am Partner, sondern an der eigenen Vergangenheit. (Eva-Maria Zurhorst)

Zitat von Korval:
Solange ich die noch wahrnehmen kann wäre es zu früh für mich zu gehen, denn ich würde mir den Vorwurf machen das ich für mich nicht alles versucht habe

Ist grundsätzlich auch nicht gegen einzuwenden, solange dabei nicht die eigenen Grenzen bis zur Selbstaufgabe auf der Strecke bleiben. Und genau liegt die Herausforderung: Trotzdem die eigenen Grenzen im Blick zu behalten und auch an sich zu denken, statt sich in diesen Sumpf aus Symbiosewunsch und Bedürftigkeit ziehen zu lassen.

Zitat von Obscuria:
Kann ich voll verstehen. Ging mir auch immer so.

Bis ich gemerkt habe , dass es viel Druck rausnimmt, sich bewusst zu werden, dass man damit jetzt leben muss wie bspw mit der Augenfarbe, die man hat. Ich bin lange in Therapie gerannt mit dem Gedanken Der Therapeut schafft jetzt aber die Heilung. Damit habe ich mich und ihn so dermaßen unter Druck gesetzt, dass es nichts werden konnte.

Völlig okay, das ist ja Deine individuelle Entscheidung.
Man hat ja bestimmte Verhaltensweisen, die man sich im Laufe seines Lebens angewöhnt hat, auch nachher noch im Programm und bei so gut wie allen ist es so, dass sie ambivalent sind. Gut in dem einen Kontext, weniger gut in dem anderen. Was noch nicht mal pathologischen Wert haben muss.
Nicht gesund werden zu müssen, sondern sich so weit in Ordnung zu fühlen, dass man sein Leben gut bewältigen kann, das ist etwas, was ich jedem zugestehen würde.
Manchmal ist es sogar ganz schön, nicht zu gut zu 'funktionieren' und m.E. darf man unser funktionalistisches Zeitalter durchaus an vielen Stellen sehr prinzipiell kritisieren.

Zitat von Obscuria:
Seitdem ich eingesehen habe, dass die Erkrankung laut jetzigem, medizinischem Stand bleiben wird und ich nicht das Ziel haben (kann), gefühlsmäßig wieder völlig ins Maß zu kommen, sehe ich viel besser Fortschritte. Es hilft mir persönlich bei der Behandlung ungemein.

Hast Du denn ein Bild von einer Normalität, das Dir vorschwebt? Gestern sah ich eine Doku über das Leben von Christoph Schlingensief, dem immer unterstellt wurde, er wolle vor allem provozieren. Hm, wenn ich seine Botschaft richtig verstanden habe, dann ist die Normalität die Provokation.
Ich weiß, dass man da ewig und drei Tage drüber diskutieren kann, aber vermutlich muss man es inzwischen tun, auch wenn man kein notorischer Rebell ist. Vom Standpunkt der Orientierung an unseren Werten - jene, die wir offiziell vor uns her tragen - reibe ich mir ein ums andere Mal etwas verwundert die Augen.

Zurück zu Dir: Wo würdest Du denn für Dich Maß und Mitte suchen? Was fehlt Dir?

Ich hatte in der Klinik leider auch eine Borderline Mitpatientin, die ziemlich rigoros war. Einen Tag kam sie morgens an und meinte, sie trennt sich. Am nächsten Morgen hatte sie einen Verlobungsring am Finger. Das war für mich eine Erkenntnis nach dem Motto An diesen Punkt wirst du nicht kommen.

Beziehungen sind etwas wettvolles und in unserer Zeit wird viel zu oft weggeschmissen statt versucht und repariert. Der Schlüssel wie bei fast allem ist eine absolut offene Kommunikation. Die erfordert von uns Betroffenen ein hohes Maß der Selbstreflektion, damit wir nicht einfach impulsiv handeln sondern uns fragen Wie kann ich etwas mitteilen ohne zu verletzen, selbst wenn eine Situation mich verletzt. Unser Gefühlsempfinden ist ja ein anderes. Mich verletzen Kleinigkeiten. Teils unbedachte Äußerungen, teils Witze, es kann wirklich alles je nach Gefühlslage verletzend sein. Das darf ich aber nicht auf das Gegenüber übertragen, der vielleicht von meiner Erkrankung gar nichts weiß oder wirklich nur mal was unbedachtes geäußert hat. Also reflektieren und ansprechen. Nicht mit Vorwurf. Sondern Du hast diese Aussage gemacht, das hat mich verletzt, weil..
Ich Botschaften aussenden. Nicht Du bist kacke, du hast mir wehgetan.
Und das 24 Stunden lang. Der Kopf arbeitet immer auf Hochtouren.

Zitat von Cbrastreifen:
Zurück zu Dir: Wo würdest Du denn für Dich Maß und Mitte suchen? Was fehlt Dir?

Ich bin sehr gesellschaftsorientiert.
Ich wünsche mir Anerkennung und das normale Leben mit Arbeit, Partner und Haus. Genau genommen wünsche ich mir genau das veraltete Rollenbild, nur ohne Kinder.
Ich wurde immer ausgegrenzt und dadurch hat sich nur noch mehr der Wunsch gefestigt, Teil der funktionierenden Gesellschaft zu sein. Und das ist dank Stigma mit kaum einer psychischen Erkrankung ohne irgendwelche Vorurteile möglich.

Das ist das, was ich mir wünschen würde.
Wir sind aber dran, zu erarbeiten, dass es kein normal gibt, weil jeder normal anders interpretiert.

Zitat von gabehcuod:

Bei PS kann es ja nicht darum gehen, die gesamte PS-Struktur um 180 Grad zu drehen, auch wenn es nachgewiesenermaßen auch über die gesamte Lebensspanne noch Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung gibt. Das ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit ...

Um eine Persönlichkeitsstörung hinter sich zu lassen, muss ja auch nicht die Persönlichkeit verschwinden, lediglich die pathologischen Aspekte. Was man erfahren hat, bleibt ja, wieso auch nicht?
Wie man es einordnet, kann durchaus verändert werden.
Es ist ja großartig genug, dass bestimmte Erfahrungen kein unveränderliches Schicksal mehr sind. Von den soziokulturellen Umdeutungen mal ganz abgesehen, bspw. beim Thema der H.omoS.ualität oder der moralischen Schwäche der Frauen. Aber inzwischen gelten ja mitunter wir Männer als Problembären, recht pauschal.

Zitat von gabehcuod:
Auf der anderen Seite: Das schwierigste bei PS sind die zwischenmenschlichen Probleme ...

Klar und laut der Objektibeziehungstheorie ist so ziemlich alles ein Beziehunsgproblem, das macht schwere PST ja so relevant. Auch philosophisch ist das gut gedeckt, wenngleich etwas kontraintuitiv.

Zitat von Cbrastreifen:
Objektibeziehungstheorie

Ich persönlich halte es da lieber mit Rainer Sachses klärungsorientertem Ansatz für Persönlichkeitsstörungen.

Zitat von Obscuria:

Beziehungen sind etwas wettvolles und in unserer Zeit wird viel zu oft weggeschmissen statt versucht und repariert.

Ja. Zunächst muss man verstehen. Auch, was man selbst will und leisten kann.
Meine jetzige Freundin ist entweder AHDS plus HB, vielleicht aber auch anteilig Borderline, da kommt manches zusammen. Auch die Frage, was man da - in dem Fall ich - selbst will und kann.

Natürlich ist die Wirklichkeit komplex. Sie ist selbst Ärztin und vom Fach, sozusagen, wir kannten uns schon eine Weile, eine Beziehung hatte niemand von uns vorgesehen, aber erstens, kommt es anders, zweitens, als man denkt. Ich lese also mit großen eigenen Interesse mit.

Zitat von Obscuria:
Der Schlüssel wie bei fast allem ist eine absolut offene Kommunikation.

Nein.
Das dachte ich auch und es überraschte mich, es von Kernberg anders zu hören. Partner sollen und dürfen ihre Geheimnisse haben. Absolute Offenheit ist oft das Ideal narzisstischer Kontrollphantasien.
Es gilt ja nicht eins zu werden, sondern es sollen sich zwei Menschen auf Augenhöhe begegnen.
Da es irgendwie ein Hobby von mir ist, in andere hinein zu krabbeln und mir wenigstens einzubilden, die Welt ein Stück weit durch ihre Augen sehen zu können, bin ich nun, beziehungsbedingt, in dieser hochassoziativen Welt gelandet, in der 1000 geniale Fragmente nebeneinander stehen und ich mich - und manchmal auch sie - frage, wie man daraus eine Einheit zusammen kriegt, also so ein integriertes Ich.

Zitat von Obscuria:
Die erfordert von uns Betroffenen ein hohes Maß der Selbstreflektion, damit wir nicht einfach impulsiv handeln sondern uns fragen Wie kann ich etwas mitteilen ohne zu verletzen, selbst wenn eine Situation mich verletzt. Unser Gefühlsempfinden ist ja ein anderes. Mich verletzen Kleinigkeiten. Teils unbedachte Äußerungen, teils Witze, es kann wirklich alles je nach Gefühlslage verletzend sein. Das darf ich aber nicht auf das Gegenüber übertragen, der vielleicht von meiner Erkrankung gar nichts weiß oder wirklich nur mal was unbedachtes geäußert hat. Also reflektieren und ansprechen. Nicht mit Vorwurf. Sondern Du hast diese Aussage gemacht, das hat mich verletzt, weil..

Ja, das in jedem Fall.
Wobei bei uns eher sie die Verletzende ist und mich regelmäßig vor sich warnt, auch vor ihren diktatorischen bis sadistischen Eigenschaften. Immerhin fair. Ich sammle viel und entscheide dann, eher still, aber klappt schon. Ich sage immer, dass ich ein lernendes System bin. Hält jung.

Zitat von Obscuria:
Ich Botschaften aussenden. Nicht Du bist kacke, du hast mir wehgetan.
Und das 24 Stunden lang. Der Kopf arbeitet immer auf Hochtouren.

Ja, auch sie ist empfänglich für Schuldgefühle, auch das Gefühl, dass ganz prinzipiell etwas nicht mit ihr (und ihrem Lebenswandel) nicht stimmt. Zugleich provoziert sie Situationen, die genau solche Deutungen hervorrufen, was ja auch nicht ungewöhnlich ist.
Ich schaue mir dann von Zeit zu Zeit mein Leben an und finde es sehr interessant, insbesondere in dem letzten Jahren, in denen ich mich im Grunde achon langsam rausdimmen wollte.

Zitat von Obscuria:
Ich wünsche mir Anerkennung und das normale Leben mit Arbeit, Partner und Haus. Genau genommen wünsche ich mir genau das veraltete Rollenbild, nur ohne Kinder.
Ich wurde immer ausgegrenzt und dadurch hat sich nur noch mehr der Wunsch gefestigt, Teil der funktionierenden Gesellschaft zu sein. Und das ist dank Stigma mit kaum einer psychischen Erkrankung ohne irgendwelche Vorurteile möglich.

Das kann ich gut nachvollziehen, im Grunde habe ich das in meiner Beziehung davor auch gelebt und idealisiert und war sogar recht zufrieden damit. WIr hatten auch keine Kinder, konnten aber so ein wenig Bürgerlichkeit inszenieren, ohne groß darunter zu leiden, hat ja auch alles seine guten Seiten.

Zitat von Obscuria:
Das ist das, was ich mir wünschen würde.
Wir sind aber dran, zu erarbeiten, dass es kein normal gibt, weil jeder normal anders interpretiert.

Ja. Sehr interessantes Thema. Für manche ist das klassische Rollenmodell sehr attraktiv, für andere ein enger Käfig und vollkommen unzeitgemäß. Beide Ansichten findet man zeitgleich und parallel in unserer Gesellschaft.
Ich bin offenbar gerade iim irgendwie kosmopolitischen Milieu gelandet, mal sehen, wie mir das bekommt.
Immerhin sind mir deren Pathologien bestens vertraut.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von gabehcuod:
Ich persönlich halte es da lieber mit Rainer Sachses klärungsorientertem Ansatz für Persönlichkeitsstörungen.

Jeder hat seine Vorlieben und so soll es ja auch sein, so findet man im besten Fall zu einem konstruktiven Austausch.

Zitat von Cbrastreifen:
Nein.

Das sehe ich, mag aber auch an der Erkrankung liegen, anders.
Wenn jemand mit mir nicht offen ist, kann ich gar nicht anders und wende mich ab.
Vor allen Dingen, weil man es merkt.

Ich brauche die 100 % Kommunikation. Wenn das jemand nicht geben kann oder will, ist es eine freie Entscheidung, die jedem Menschen überlassen ist aber da weiß ich im Vorfeld auch schon, dass ich mich darauf nicht einlassen werde, denn da merke selbst ich jetzt ohne Partner schon bei dem Gedanken daran, dass es mir damit nicht gut gehen würde.

Wichtig ist aber auch da, dass man die Wünsche und Abneigungen kommuniziert.
Wenn ich jemandem nicht sage, dass ich Offenheit brauche, brauche ich auch nicht erwarten, dass Offenheit da ist und darf dem Gegenüber da keinen Strick draus drehen.

Zitat von Obscuria:
Das sehe ich, mag aber auch an der Erkrankung liegen, anders.
Wenn jemand mit mir nicht offen ist, kann ich gar nicht anders und wende mich ab.
Vor allen Dingen, weil man es merkt.

Kann ich verstehen, ich musste mich da auch rantasten.
Offen sollte man sein, wenn es darum geht seine Bedürfnisse, Einstellungen und Vorstellungen vorzutragen, aber eine lückenlose Transparenz oder gar ein Verhör wäre zu viel.

Zitat von Obscuria:
Ich brauche die 100 % Kommunikation. Wenn das jemand nicht geben kann oder will, ist es eine freie Entscheidung, die jedem Menschen überlassen ist aber da weiß ich im Vorfeld auch schon, dass ich mich darauf nicht einlassen werde, denn da merke selbst ich jetzt ohne Partner schon bei dem Gedanken daran, dass es mir damit nicht gut gehen würde.

Kann ich auch nachvollziehen.
Ich rede viel und kann überhaupt nicht lügen, sie redet auch viel und bezeichnet sich als zuweilen pathologische Lügnerin, davon soll ich sie heilen. Hm, ob ich das kann und will, weiß nicht nicht.
Da sind wir irgendwie ein seltsames Paar.

Ich fordere inzwischen sogar mein Recht auf Nichtwissen ein. Kontrolle ist anstrengend und reizt die andere Seite ja nur. Sie therapiert dafür meine Schrullen. Ich bin relativ sturmerprobt, weil ich sie in einer Krise kennen gelernt habe und weder weder weggerannt bin, noch irgendwie doof war.

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