wie der Titel schon sagt, bin ich mehr oder weniger frisch von meinem Ex-Freund getrennt. Und wie man es vielleicht schon ahnt, komme ich nicht so richtig mit der Situation klar. Wir waren insgesamt knapp zweieinhalb Jahre zusammen. Ist jetzt keine Ewigkeit, aber lang genug, um sich an nervige Macken und liebeswerte Eigenheiten des jeweiligen anderen zu gewöhnen.
Das hier könnte etwas länger werden…
Für die nicht so Geduldigen: Wir haben Silvester 2013 zueinander gefunden. Absolut tolle Zeit in den ersten fünf Monaten, Liebe schlug ein wie ein Blitz, die bisher schönste und beste Zeit meines Lebens! Dann wurds schwierig. Passte doch nicht. Trennung lief sauber und einvernehmlich, ich war traurig aber zuversichtlich und es war definitiv die richtige Entscheidung. Jetzt ist alles für'n Ar.: Nach einer emotionalen, tränenreichen Trennung hat er eine Neue, nach nur wenigen Wochen. Ich fühl mich schei. und leide.
Für die Geduldigen hole ich mal etwas aus:
Wir haben Silvester 2013 auf einer Party zueinander gefunden. Er ist der beste Freund des Mannes meiner besten Freundin. Ich bin erst Ende 2013 in die Gegend gezogen, habe bis dato auch meine BF nur selten sehen können, von daher haben wir uns vorher vielleicht zwei bis drei mal auf Privatparties getroffen. War immer nett, eingeschlagen hat es dann aber wirklich erst an diesem Silvestertag.
Oh Gott, und WIE es eingeschlagen hat. Ich hatte vorher nur so lasche Beziehungen (wenn man sie überhaupt so nennen will), die längste hat vier Monate gedauert. Ich war immer mal wieder etwas verknallt, hatte Dates, die am Ende ins Leere liefen… es hat nie so richtig gefunkt. Bis dahin. Initiative kam von ihm. Ich bin ihm beinahe direkt ebenso verfallen. Knapp 5 Monate war meine Welt rosa. Es war eine so wundervolle Zeit. Die Beste, die ich in meinen bisher 32 Lebensjahren verbuchen konnte. Und wie das halt so ist: „DER hier ist ganz anders als alle anderen, auf DEN habe ich mein Leben lang gewartet, DAS hält für immer und ewig! Super Konstellation: Zwei beste Freunde sind mit zwei besten Freundinnen zusammen. Das ist ein Zeichen! Das hier ist vom Schicksal praktisch erzwungen!“
All unsere Bekannten und Freunde haben das Gleiche gesagt: „Ihr zwei, das ist unglaublich.“
So.
Die Beziehung danach war dann leider alles andere als leicht. Es hat sich nach und nach herausgestellt, dass wir doch nicht so toll zusammenpassen, wie es am Anfang den Anschein hatte. Zwar hatten wir Gemeinsamkeiten, taten uns jedoch beide sehr schwer damit, uns zu öffnen. Dazu hatte ich immer das Gefühl, dass ich vielleicht die 7. oder 8. Geige in seinem Leben gespielt habe, dass ihm alles und jeder irgendwie wichtiger war und dass es ihm stets zuviel war, sich mal über das allernötigste hinaus mit mir zu befassen. Er war ständig müde, krank, überlastet… hat immer gesagt, dass es ihm leid tut, dass ich ihm extrem wichtig bin, dass sich alles bald ändern wird. Daraus wurde allerdings nie was. Selbst als wir zusammen wohnten, sind wir nie richtig zusammengewachsen. Dabei wollten wir es beide wirklich. Ich hab’ immer gehofft, gehofft, gehofft. „Irgendwann wird alles mal besser. Wir lieben uns doch so! Das wird schon werden! Wir schaffen das!“
Tja. Wurde nicht besser.
Am 13. Mai diesen Jahres kam es dann nach fast zweieinhalb Jahren schließlich zur Trennung. Das war zwar wirklich traurig (für uns beide), aber langfristig gesehen die bessere Entscheidung. Sie war auch einvernehmlich. Wir haben uns beide nicht mehr wohlgefühlt. Aber es lief ganz sauber und glatt ab, zwar mit Tränen aber ohne Streit.
Vernunfttechnisch hätte ich schon nach einem Jahr gehen müssen, das ist mir ganz klar, aber die Liebe und die schönen Momente (die es ja doch immer mal gab und die auch wirklich immer Hammer waren) ließen mich bleiben. Ging ihm genauso. Es gab trotz allem immer ein so starkes Band zwischen uns.
Es gibt für mich auch kein Zurück. Ich weiß, dass diese Beziehung nie das sein wird, was ich mir für mich wünsche. Ich muss mich jetzt auf mich konzentrieren, mein Selbstbewusstsein stärken (welches nie sonderlich ausgeprägt war, um es mal nett zu sagen… ich weiß auch, dass das ein großes Problem ist, was mir immer wieder vor die Füße fallen wird), das Beste aus meinem Leben machen… und tatsächlich war ich zwar vier Wochen lang traurig, aber der erwartete Weltuntergang war es dann doch nicht. Ich habe mich bis vorgestern wirklich sogar wieder halbwegs lebendig gefühlt und freute mich auf meine neue Wohnung. Es gab wirklich kein böses Blut zwischen uns, ich konnte mir sogar vorstellen, nach etwas Abstand irgendwann mit ihm befreundet zu sein.
Und dann sagte er mir Dienstag, dass er seit zwei Wochen eine neue Freundin hat. Eine gemeinsame Bekannte, ein Stammgast…Gästin? aus unserem gemeinsamen Lieblingslokal. Es tue ihm so leid, er habe das auch nicht kommen sehen, aber es sei jetzt so.
BÄM.
Ich habe bis dato NIE etwas schlechtes über ihn sagen können oder wollen. Dafür, dass es zwischen uns nicht funktionierte, kann am Ende niemand was. Manchmal passt es eben doch nicht, so sehr man es auch will. Das habe ich akzeptiert und ich habe ihn als Mensch einfach immer SO gern gehabt. Er war bis dahin für mich einfach der liebste, ehrlichste und tollste Mensch. Ich hätte ihn nie ändern wollen, damit er besser zu mir passt.
Und nun sitze ich hier und frage mich… was ist da passiert? Am Abend der Trennung schwor er mir noch hoch und heilig, dass er jetzt erst mal zur Ruhe kommen müsse, dass er fürs erste solo bleiben will, dass er sich nicht für sehr beziehungsfähig hält und dass er mich noch lange, LANGE vermissen wird.
Und keine drei Wochen später erlebt er diese unfassbar tolle Zeit, die wir vor zweieinhalb Jahren erlebt haben, nochmal. Am selben Ort, unter denselben Leuten, mit einer anderen Frau. Natürlich kann man nicht planen, wann man sich verliebt. Manchmal passiert es eben einfach. Und manchmal passiert es eben auch schnell. Das mache ich ihm nicht zum Vorwurf.
Womit ich überhaupt nicht klarkomme, ist dieses Gefühl der Austauschbarkeit. Ich kann gerade einfach nicht anders, als alles, was wir hatten, komplett infrage zu stellen. Ich fühle mich trotz einvernehmlicher Trennung eiskalt entsorgt und ersetzt. Verraten und verkauft von jemandem, der mir mal soviel bedeutet hat und dem ich angeblich auch viel bedeutet habe.
Und dass seine Neue eine gemeinsame Bekannte ist, die ich bis dahin sehr mochte, macht das Ganze nicht besser. Diese Frau saß praktisch die ganze Zeit immer mal wieder vor unserer Nase. Ich will ihm nichts unterstellen, aber ich frage mich einfach… hat er schon länger ein Auge auf sie geworfen?
Oh Gott, das ist so ein Albtraum.
Ich bin mir nicht sicher, ob da noch Rest-Eifersucht im Spiel ist. Klar könnte ich nen Eimer vollkotzen, wenn ich an die beiden zusammen denke, aber das schiebe ich eher auf die Situation an sich. Wie gesagt, zurück will ich ihn nicht, weil es nichts bringt.
Ich habe auf einmal das Gefühl, ihn niemals wirklich gekannt zu haben. Dass ich ihm NIE etwas bedeutet habe. Und so sehr man solche Sachen auch nicht steuern kann… ich finde, das ganze ist eine höchst fragwürdige Nummer. Der Mann, den ich zu kennen glaubte, hätte sowas nie gemacht. Beziehungshopping war ihm immer suspekt, konnte er nie nachvollziehen. Und siehe da, hallöchen.
Und dazu kommt nun dieses Gefühl, nie wieder glücklich werden zu können. Sich niemals wieder verlieben zu können. Dass ich mit gerade mal 32 am Ende meines Lebens stehe. Dass meine beste Zeit hinter mir liegt. Dass ich nie wieder jemanden wie ihn finden werde (was total hirnrissig ist, denn mit „jemandem wie ihm“ funktioniert es ja nicht), dass ich nie wieder jemanden so lieben kann wie ihn. Dass ich eine so unfassbar tolle Zeit wie unsere Anfangszeit nie wieder haben werde.
Ich habe seit Dienstag nichts gegessen, ich habe einfach keinen Appetit. Bekomme Herzrasen zu den blödesten Momenten, wache nachts schweißgebadet auf… kann nicht mehr alleine sein… ich bin einfach völlig am Ende.
Ich weiß nicht, wie ich mir helfen soll. Ich fühle mich wie gelähmt. Die Gedanken kreisen nur um die beiden, dann wieder um uns, unsere schönen Zeiten (die schlechten blende ich gerade automatisch aus… klasse) und daran wie er uns innerhalb weniger Wochen so wegwerfen konnte. Dass er mich offenbar einfach abgeschrieben und gestrichen hat.
Natürlich spielt hier auch mein fehlendes Selbstwertgefühl eine große Rolle aber an diesem Punkt weiß ich einfach nicht, wie ich das aufbauen soll. Es ist, als hätte ich völlig vergessen, wer ich eigentlich bin. Ich fühle mich innerlich tot und leer. Es ist wie verhext.
Samstag bringt er mir meine Sachen in meine neue Wohnung. Da würde ich gerne endgültig mit ihm brechen. Ihn auch aus meinem Leben streichen. Ich glaube, es gibt im Moment keine andere Möglichkeit als den totalen Kontaktabbruch. Ich will niemanden in meinem Leben, der mich nach so kurzer Zeit einfach ausblenden kann. Ich will ihm das unbedingt persönlich sagen. Gerne würde ich ihm auch seelische Schmerzen zufügen. Ist albern, weiß ich, aber der Drang ist groß.
Was am Ende übrig bleibt ist dieses Gefühl, allein und im Stich gelassen worden zu sein. Ich weiß nicht, wie ich das jemals überwinden soll. Nichts tröstet mich im Moment, ich bade in meinem Elend und weiß nicht wie ich das stoppen kann. Ablenkung funktioniert auch nur bedingt, ich drifte immer wieder ab.
ÄTZEND. Ich mag mich so nicht. Ich will wieder fröhlich sein. Einfach neu starten.
Bitte äußert euch nur hierzu, wenn ihr mir was wirklich konstruktives zu sagen habt, von dem Ihr denkt, dass ich selber noch nicht drauf gekommen sein könnte. Auf blöde Bemerkungen habe ich gerade wirklich keinen Nerv. Dass ich ihn vergessen soll, ist mir klar.
HILFE.
16.06.2016 12:53 • • 29.03.2017 x 1 #1