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Hallo ihr Lieben,

ich habe vor einem Jahr 2 Mal hintereinander meinen Job in der Probezeit verloren, weil ich an Panikattacken leider. Ich konnte eine ganze Zeit kaum das Haus verlassen, geschweige denn Zugfahren usw.

Die Panikattacken haben angefangen als mein Freund zu seinem Vater zum Geburtstag seines Vaters laut gesagt hat, dass er die Schnauze halten soll. Des Weiteren hat er mich dann nachts ignoriert und ist mit dem Bus gefahren (er hat sich nicht Mal neben mich gesetzt). Ein paar Monate später haben wir uns über WhatsApp gestritten, danach hat er mich das gesamte Wochenende ignoriert (Handy war aus). Er kennt meine Vergangenheit: mein Vater hat mich auch immer mit Schweigen bestraft, wenn ich nicht seiner Meinung war. Es kam für mich zu einer Reizüberflutung von negativen Gefühlen, daraufhin bin ich in den Krankenstand beim Job und habe diesen leichtfertig gekündigt. ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht mehr klar sehen. Im Nachhinein war es ein großer Fehler, unter dem ich immer noch leide. Hinzu kommt, dass mein Freund sehr narzisstisch ist, bei Unternehmungen geht es immer nur um sein Wohlbefinden. Wenn er sich nicht gut fühlt, dann unternehmen wir halt nichts.

Was ich auch seltsam finde, dass er keinen einzigen Freund hat, er lebt sozial isoliert. Er kann sich auch nie entschuldigen, immer haben die anderen Schuld (z.B. ich und meine Erkrankung). Als ich in der Klinik vor paar Monaten war, hat er mich keinen einzigen Tag besucht (angeblich wäre es ihm zu viel Stress und er möge keine Krankenhäuser). Vor paar Wochen hatte ich eine Panikattacke im Café: er hat zu mir gesagt, dass ich da durch muss und hat hat sich dann noch ein B. bestellt. Er rastet meist bei Kleinigkeiten aus, hat seine Wut nicht unter Kontrolle, die Situation am Geburtstag seines Vaters hat mir Angst gemacht. Er ist vor paar Monaten weggezogen und ich habe ihn noch keinen einzigen Tag in der neuen Stadt besucht. Ich habe Angst, dass er mich auch beleidigt und laut wird (ich habe ein psychisches Trauma aufgrund meiner Vergangenheit). Hinzukommt, dass er ständig schlechte Laune hat wegen seines Jobs (er ist Richter), seine Unzufriedenheit lässt er an andere aus. Wir unternehmen meist nichts, sitzen nur Zuhause herum und trinken Wein. Jetzt hatten wir wieder ein Streit über WhatsApp und er ignoriert mich mal wieder (Silent Treatment). Ich habe das Gefühl, dass die Panikattacken wegen der Beziehung sind. Leider habe ich mich durch meine Angsterkrankung selbst sehr isoliert, ich habe kaum noch Freunde, wodurch mir eine Trennung schwer fällt. Ich bin emotional abhängig von ihm und halte es alleine nicht aus. Ambulante Therapie habe ich seit dem 06.06.2024. Wie schaffe ich es, mich von ihm zu lösen und die toxische Beziehung hinter mir zu lassen? Danke für Feedback.

18.07.2024 11:22 • 20.07.2024 x 1 #1


20 Antworten ↓


Der Kontakt zu anderen Erkrankten in Selbsthilfegruppen hilft mir gegen die soziale Isolation. Hast du die Probleme bereits in der Therapie besprochen?

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Umgang mit emotionaler Abhängigkeit

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Ja habe ich besprochen. Gerade ist es leider so, dass ich kaum noch aus dem Bett komme. Nur für meinen Hund stehe ich dann auf. Irgendwie sehe ich keinen Sinn mehr darin aufzustehen ohne Job und bei ständigen Konflikten mit dem Freund

Und ich weiß auch nicht, ob ich mich trennen soll. Ich habe so Angst vor dem Alleine sein, halte das kaum aus. Weiß einfach nichts, mit mir anzufangen. Habe außerdem niemanden. Meine Mutter war Alk., mein Vater hat mich und meine Mutter geschlagen, meine anderen Familienmitgliedern geben mir bloß Ratschläge.Habe kaum Kontakt zu ihnen.

@Katrin88 Dein Freund ist Dir seiner sicher:

Er behandelt Dich super schlecht, und er weiß wohl, dass Du ihm wieder vergibst.
Hast Du mal eine Therapie gemacht?

@Luce1 ich mache seit dem 06.06.2024 eine Verhaltenstherapie.

Meine Freunde, die ich noch habe, sagen, dass er ein typischer Narzisst wäre. Was er gemacht hat, ist, dass er meinen Hund für die Zeit in der Klinik genommen hat. Dem Hund gegenüber ist er liebevoll, mir aber überhaupt nicht.

Zitat von Katrin88:
Ich habe so Angst vor dem Alleine sein, halte das kaum aus.


Ich hatte damals auch massive Probleme mlt sowas. Bis ich verstanden habe, dass ich nie alleine bin, denn ich habe ja mich. Ich bin nicht auf andere angewiesen, die mir vermeintlich helfen, mich stützen, für mich da sind. Ich mache das für mich.
Es ist schön, Mensch um sich zu haben, die für mich da sind, aber ich brauche sie nicht, um gut durchs Leben zu kommen. Das schaffe ich auch alleine.

Du auch. Wenn du das mal verinnerlicht hast und genug Selbstvertrauen und Selbstwert aufgebaut hast, dir vollkommen selbst vertraust und genügst, bist du frei.

@Pauline333 herzlichen Dank für deine Antwort. Habe leider Borderline, ist nicht so leicht mit dem Alleinsein und Trennungen sind nicht so leicht für mich. Ja Selbstvertrauen aufbauen, das muss ich definitv machen, habe jetzt Verhaltenstherapie

Was sagt denn deine Therapeutin?
Wird sie dich begleiten, falls es zur Trennung kommt? Denn die Hilfe wirst du brauchen.

Ich bin vor Jahren selbst sehr schwer von einem diagnostizierten Narzissten losgekommen. Er hat sich deutlich schlimmer verhalten, als dein Partner und trotzdem hat mir die Trennung den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Sehnsucht nach ihm war kaum auszuhalten. Ich wäre sofort zurückgegangen, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte.
Zum Glück ist er sofort zur Nächsten gewechselt.

Erst viel später konnte ich sehen, wie sehr er mir geschadet hat, aber auch die Muster, die mich gerade aufgrund seiner Toxizität haben abhängig werden lassen.

@Helenè danke für deine Nachricht. Ich bin in Therapie und werde es dort verarbeiten.

Genau das ist das Problem, diese toxischen Muster, sie machen mich emotional abhängig:

- Heiß - und Kaltspielchen
- Wegstoßen und dann wieder heranziehen
- Gleichgültigkeit und Lovebombing
- mir vorwerfen, dass ich für nichts dankbar bin, was er tut.
- Er kann sich auch für nichts entschuldigen und bestraft einen mit Ignorieren (macht das Handy tagelang aus)

@Katrin88

Ich kann dir nur sagen, ich habe auch Borderline und die Trennung war das Beste, was mir passieren konnte. Er hat sich getrennt, ich hätte es nie gemacht. Aber jetzt 5 Monate später bin ich so dankbar dafür. Ich habe quasi ein ganz neues Leben bekommen. Dank Therapie und Medikamenten komme ich mittlerweile gut mit dem Allein sein klar. Manchmal ist es schwieriger, aber immer noch besser als unglücklich zu sein.

@Horizon hattest du auch einen Narzissten als Freund? I

Zitat von Katrin88:
@Pauline333 herzlichen Dank für deine Antwort. Habe leider Borderline, ist nicht so leicht mit dem Alleinsein und Trennungen sind nicht so leicht ...


Nein, das ist alles andere als leicht. Ich musste dafür 45 Jahre alt werden. Wobei ich vor allem in den letzten 3, 4 Jahren tatsächlich daran gearbeitet habe. Vorher erschien mir diese Art Unabhängigkeit gar nicht erstrebenswert, ich fand es nornal, von der Zuneigung von anderen abhängig zu sein.

Wichtig ist halt, die Entscheidung zu treffen, dieses Ziel irgendwann mal erreichen zu wollen. Damit fängt alles an.

@Katrin88

Nicht der letzte, aber der davor ja. Auch da bin ich bis heute unfassbar froh, dass es vorbei ist. Gerade bei Narzissten tut es am Anfang weh, die können nämlich wirklich lieb sein, wenn sie sehen, dass ihre Felle davon schwimmen. Aber sie ändern sich leider nicht. Mein Ex fing dann nach 2 Monaten an wieder Kontakt zu suchen. Als ich nicht reagiert habe, wurde er wie früher, beleidigend und ich hatte Schuld an allem natürlich. Hab trotzdem nicht reagiert.

Mein Freund ist total gleichgültig. Er fragt nie, wie es mir geht. Er fragt immer nur nach dem Hund. Er hat auch nur das Profilbild des Hundes bei WhatsApp, kein Profilbild von uns.

Zitat von Katrin88:
macht das Handy tagelang aus

Was macht er dann in dieser Zeit oder hat er noch ein zweites Handy oder vielleicht auch eine zweite Freundin?

@vaccine das weiß ich leider. Ich glaube, ich kann froh sein, dass ich starke Panikattacken bekommen habe, kurz bevor wir probeweise zusammengezogen sind. Meine Psyche schützt mich vor diesem Schritt. Sie lässt mich nicht mit dem Auto oder dem Zugfahren zu ihm.
Ich hatte schon von Anfang ein komisches Bauchgefühl bei ihm als ich relativ stabil war. Dann habe ich mich auf ihn eingelassen, habe so viel herunter geschluckt die ganzen vier Jahre, sodass eine enorme innere Anspannung in mir drin ist.
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Heute war wieder eine Situation, die mich rasend gemacht hat. Er hat meinen Schlüssel in den Briefkasten geworfen, ohne mal anzuklingeln oder zu schauen wie es dem Hund geht .

Zitat von Katrin88:
Ja habe ich besprochen. Gerade ist es leider so, dass ich kaum noch aus dem Bett komme. Nur für meinen Hund stehe ich dann auf. Irgendwie sehe ich keinen Sinn mehr darin aufzustehen ohne Job und bei ständigen Konflikten mit dem Freund

Als ich einem Therapeuten bei einem Erstgespräch das Gleiche geschildert hatte, meinte dieser ich soll in eine Tagesklinik gehen. Er hatte recht. Ich vermute dein Klinikaufenthalt war stationär? Hattest du auch schon einen teilstätionären Klinikaufenthalt? Dieses sind vom Programm meist intensiver.

@Donnie_Darko ja ich stehe auf der Liste für eine Tagesklinik. Leider sind die Wartezeiten hier sehr lang.

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