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Hallo Liebes Forum,


ich schreibe hier weil mir schmerzlich bewußt wird das ich niemanden zum Reden habe.
Ich habe vor neun Jahren meine Frau über meinen Beruf kennenglernt.
Wir waren neun Jahre ein Paar und sind seit fünf Jahren verheiratet.
Im Juli letzten Jahres haben wir uns getrennt.
Sie brachte drei Kinder mit in die Beziehung, zwei Jungs (14 und 15) und ein sechs jähriges Mädchen.
Die Beziehung war wunderschön und schrecklich.
Ich kam ein paar Jahre zuvor aus einer langjährigen Ehe, die wegen meiner eigenen Tochter zuliebe über neun Jahre nur auf dem Papier bestand. Ich war selbständig habe viel gearbeitet und hatte das Gefühl endlich leben zu wöllen.
Meine Frau ist lebenslustig,unglaublich charmant, lebendig. wir waren uns in vielen Dingen so ähnlich und in anderen Grundverschieden. ich kam aus einem helfenden Beruf,ich bin ernst, introvertiert und hatte meine Arbeit ziemlich satt.
Ich bin mit Menschen außerhalb dieses helfenden Rahmens auf normale Art gar nicht mehr zurechtgekommen. Ich war regelrecht Menschensatt.Meine Frau war für mich wie eine Offenbarung.
Wir lebten teilweise wie in einer Blase. Wir waren sehr innig und ich hatte mit ihr den tollsten Sex meines Lebens.
Aber es gab von Anfang an Streit. Weibliche Klienten von mir sollte ich ablehnen, wenn ich meine Tochter treffen wollte fühlte sie sich ausgeschlossen,wenn ich etwas später kam glaubte sie mir meine Gründe nicht, selbst wenn ich Nachts nur meinen Arm unter ihr wegzog (weil er eingeschlafen war) meinte sie das ich ihr meine Nähe entzöge. Es gab über Monate Nacht für Nacht Streit.
Ich habe versucht mein Verhalten anzupassen, nicht zu spät zu kommen, immer sofort auf eine sms zu antworten, ich habe keine Bücher mehr gelesen weil sie diese Zurückgezogenheit von ihr nicht ertrug, habe Kontakte abgebrochen usw,usw. Es gab ständig Streit, sie war mißtrauisch und begründete dies mit ihrer Beziehung vor mir.
Als sie in ihrer Arbeit gemobbt wurde eskalierten diese Streits bis sie Nachts mit Selbstmord drohend mit dem Auto wegfuhr.
Sie warf mir ständig vor das ich ihr meine Nähe entzöge, es ging mir körperlich nicht gut zu dieser Zeit, sie wertete dies als Rückzug, das ich nichts mit ihr und der Kleinen unternehmen wolle.
Kurz darauf bekam ich eine inkomplette Querschnittslähmung.Selbst hier warf sie mir vor, als ich von Medikamenten benebelt war, ich nicht aufmerksam sei.
Ich musste meine Selbständigkeit aufgeben und hätte eigentlich schon vor fünf Jahren Insolvenz anmelden können.

Es ging oft um Schuld und wir haben sie uns gegenseitig gegeben.Ich war mir nie sicher ob sie nicht mit allem Recht hat. unsere Versöhnungen blieben immer länger aus, weil ich mich tatsächlich immer mehr zurückzog.Es kamen immer mehr Vorwürfe gegen mich. Ich konnte nicht mehr gut laufen suchte mir eine Arbeit mit betreuungsbedürftigen Klienten bei der ich nicht viel gehen musste. Das Jahr gab es fast täglich Streit.Anrufe auf der Arbeit, mit wem ich denn da reden würde,ich würde genau so werden wie mein Klientel, Handykontrolle uvm.
Ich habe irgendwann angefangen im Streit Dinge durch die Gegend zu werfen und zu schreien.
Ich habe Depressionen bekommen.Ich wußte überhaupt nicht mehr wie es weitergehen sollte, was ich arbeiten sollte, ich hatte Angst fühlte mich völlig leer und ohne Zukunft. Ich habe mich noch mehr als sonst vor allem zurückgezogen, war gereitzt,ich habe mich geschämt für unsere finanziellen Sorgen, für mich, bin mit meiner Tochter (die Kleine)ständig aneinandergeraten für die ich mittlerweile nur noch der `Stiefvater`war, bin nirgendwo mehr mitgekommen und hatte ständig Selbstmordgedanken.
Die Therapie die ich angefangen hatte war für meine Frau nur Beweis Ihrer Angst das ich mich trennen werde.(weil das für sie die Konsequenz einer Therapie ist) Unsere Blase gab es schon lange nicht mehr.
Wir haben dann eine Eigenbedarfskündigung unserer Wohnung bekommen.eine Woche darauf habe ich mir, wegen meiner Unsicherheit auf den Beinen, den Oberschenkelhals gebrochen.
Das war morgens um acht, meine Frau war auf einem Flohmarkt, 10 gehminuten vom Krankenhaus, in das ich dann kam, enfernt.Um halb eins versuchte sie mich dann dort aufzusuchen, da lag ich aber schon auf dem opTisch.
Sie hat mir etwas später mitgeteilt das sie alleine mit Ihrer Tochter auszieht.
Da stand ich dann allein mit meinen Krücken, vier Wochen Zeit für Wohnungssuche und Umzug, aber kein Geld oder Hilfe.
Meine Frau hoffte das ich um sie kämpfe und ich habe den Kopf in den Sand gesteckt mit dem Gedanken das wenn sie mich noch will, sucht sie eine Wohnung für mich mit.

Ich bin letztlich bei einem Nachbarn untergekommen.Ein 17qm Zimmer ohne Küche und mit der Toilette über den Hof.
Seit einem halben Jahr aber ohne Krücken.Ich habe seit November keinen Kontakt.
Ich arbeite in einer Fabrik so viel ich kann und mir ist jeden Tag zum heulen.Seit vorgestern weiß ich das meine Frau (Facebook!) eine neue Beziehung hat und es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.Ich habe keine sozialen Kontakte mehr und habe auch gar keine Energie oder Interesse an anderen Menschen. ich fühle mich weiterhin wertlos, ich schäme ich für meine Wohnsituation und für mich selbst.Ich schäme mich für meine isolation
Ich vermisse die schönen und innigen Zeiten. Ich vermisse meine Frau unfassbar obwohl ich mir immer wieder das ganze Elend klarmache. Ich vermisse meine (Stief)tochter.
Aus Sicht meiner Frau habe ich mich hängen lassen (zB.die Insolvenz nicht angemeldet und damit unsere Zukunft zerstört) und nicht um sie gekämpft.Ich fühle mich außerstande hier wieder herauszukommen. Es ist tatsächlich alles Kaputtgegangen.Wir sind füreinander nur noch Menschen die sich mal gekannt haben. Für einen neuen Anfang fühle ich mich zu alt und kaputt.


so ein langer Text. Aber auch wenn ich nur meine Sicht geschrieben habe,tat das schon ein wenig gut.
vieleicht kann jemand damit etwas anfangen

liebe grüße

05.04.2020 00:22 • 08.04.2020 #1


4 Antworten ↓


HM...und was erwartest du jetzt von uns.
Deine Meinung hast du dir ja schon gebildet bezgl deines Lebens, klar fühlst du dich jetzt ausgelaugt und erschöpft, es ist die Frage was du möchtest. Segnieren...Leben akzeptieren,oder an dir arbeiten..Schritt für Schritt gegebenenfalls mit Hilfe?
Fühlst du dich Stark genug dein Leben zu verbessern.Eine Lösung gibst immer,nur muss dein Herz auch frei sein,dann erhältst du neuen Mut und Kraft...du musst abschließen um neu anzufangen.....neue leicht ist das nicht!
Habe ich auch nicht behauptet,

A


Trennungsschmerz und Isoliert

x 3


es hat mir ganz gut getan das Ganze zu erzählen.
Das war einer der ersten Schritte
Gruß

Hallo @randomlive

Ich glaube schon, dass du hier richtig bist. Dafür ist dieses Forum da. Und wie du schreibst hast du Depressionen, Angst und keinen Lebenswillen mehr.
Ich kann dir leider nicht wirklich einen Rat geben, denn dann wäre ich selber schon sehr weit, aber dass du dir alles von der Seele geschrieben hast ist schon einmal sehr gut.
Das kann Gedanken klären.

Nach dem was du geschrieben hast, würde ich jetzt sagen, dass deine Frau sehr geklammert hat. Kein Mensch kann einem anderen 24 Stunden lang beteuern und beweisen, wie sehr man ihn liebt. Unmöglich.
Jeder braucht normalerweise seine Freiräume. Zum Beispiel, wie bei dir, ein Buch zu lesen.
Mir scheint, dass du dich so sehr angepasst hast, dass du dich selber dabei sehr verloren hast.

Deine jetztige Lage macht es gerade auch nicht einfacher.
Schreibe dir einfach immer alles von der Seele. Und der ein oder andere hat vielleicht sogar noch nützliche Tipps.

Alles Gute für dich.

Gestern Morgen ging es mir richtig gut. Ich habe mich aufrichtig gefreut das meine `noch Ehefrau`endlich wieder entspannt und nicht so mitgenommen aussieht, ich hatte das Gefühl das sie in der so schnell eingegangenen neuen Beziehung eigentlich nur mich sucht, bzw die Wünsche und Träume die sie mit mir hatte versucht mit dem Neuen zu verwirklichen und ihren eigenen kummer zu vergessen sucht und da tat sie mir leid. Leid, nicht weil ich das armselig finde sondern weil mir das für sie leid tat.die Gedanken nahmen dann über Tag immer mehr an Fahrt auf und zum Abend hin fühlte ich mich als ob mich das Pferd im vollen Galopp abgeworfen hätte.Ich war wieder wütend das sie diesen Post auf facebook(seht: ich bin in einer neuen Beziehung!) überhaupt gemacht hat, vermisste sie maßlos, fühle mich ausgesetzt, betrachtete mein armseliges soziales Leben, vor allem im Gegensatz zu ihrem, stellte fest das alle meine Wünsche und das was ich gerne gelebt hätte (mit Ihr) für immer kaputt sind ... ...

.Wenn ich mir dann anschaue wie ich eigentlich mit anderen Menschen umgehe, was für Erwartungen ich habe, was für Gefühle ich dabei habe, ich mich also frage wie es kommt das ich jetzt so isoliert und irgendwie ohne ein eigenes Leben bin...

ich habe mich wirklich für alle unerreichbar gemacht, alle meine Gedanken kreisten eigentlich immer um meine Frau. Andere Menschen schienen mir die `Mühe`nicht wert. Ich kann immer alles verstehen aber innerlich habe ich nie jemanden anderes als meine Frau an mich herangelassen.(und das in den letzten beiden Jahren auch nicht mehr oft) Das hat wohl auch etwas mit wertschätzung zu tun die ich anderen nicht wirklich entgegenbringe, oder vieleicht nicht darauf vertraue das sie mir Wertschätzung entgegenbringen.Das andere einen `Wert´ für mich haben, unabhängig von meiner Frau, das muß ich noch entdecken. Zur Zeit ist es so das dieses Loch in mir niemand ausfüllen kann und das ist(wie gestern abend) irgendwie das einzige was ich möchte.
Während der Beziehung zu meiner Frau war sie auf vermeintliche Nähe von mir zu anderen immer sofort mißtrauisch und vorwurfsvoll und witterte dort Gefahr. (Was sie nicht davon abhielt selbst Flirts anzufangen von denen dann Liebesbriefe kamen, die ich auf der Suche nach Kleingeld fand uä.)

Ich sehe das auch so das ich mich selbst sehr aufgegeben habe und muß da gerade durch. Ich bräuchte Hilfe, auch für die Wohnsituation, aber da ist gerade keiner. Ich bringe auch die beiden Bilder: Meine Frau mit der es überhaupt nicht ging, die Mißtrauisch war, klammernd etc und die Frau die ich im Arm hatte, mit der ich cocktails getrunken habe... nicht zusammen.und wenn ich dann auf facebook gucke.. aber ich kann es nicht lassen. Ich hoffe meine Gedanken drehen heute nicht wieder durch und die Arbeit gleich lenkt mich ab.
Gruß randomlive




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