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BeitragSo., 02.08.2015, 19:41

Hallo zusammen,

Ich muss mir einfach mal ein paar Dinge von der Seele schreiben, weil ich im Moment wirklich am verzweifeln bin.
Zuerst mal, ich bin 23 Jahre alt und im 4. Monat schwanger und habe mich vor 4 Wochen von dem Kindsvater (30) getrennt.
Wir waren ein Jahr zusammen, in dem auch alles gut lief, aber seit der Schwangerschaft hat sich mein Partner mir gegenüber total verändert. Es war kein Wunschkind, aber wir waren uns beide sicher, dass wir es behalten.
Ich hatte am Anfang der Schwangerschaft mit vielen Problemen zu kämpfen. Ich war antriebslos, hatte starke Unterleibsschmerzen, habe mich schon morgens beim aufstehen übergeben müssen, konnte kein Essen riechen und hatte dementsprechend mit dem kochen zu kämpfen, usw. Es war einfach alles eine Qual für mich.
Damit fingen auch die Probleme in unserer Beziehung an. Ich muss dazu sagen, dass mein Ex-Freund schon immer einen sehr schwierigen Charakter hatte. Ich kam mir immer bevormundet vor, hab es kaum geschafft, meine eigene Meinung durchzusetzen, er konnte keine Kompromisse eingehen, etc. Das war für mich immer ein großes Problem, denn meiner Meinung nach besteht eine Beziehung aus geben und nehmen.
Jedenfalls fing es in der Schwangerschaft an, dass er überhaupt kein Verständnis für mich zeigte. Es gab Zeiten, da habe ich 2 oder 3 Tage nichts gegessen, weil ich nichts runterbekommen habe. Deswegen kam es auch des öfteren vor, dass ich einfach total schlechte Laune hatte, die sich aber nichtmal gegen ihn gerichtet hat. Ich wollte einfach nicht reden, wollte ihn nicht an mich ranlassen, sondern meine Ruhe haben.
Wenn er Abends von der Arbeit nach Hause kam und ich mit schlechter Laune da saß, fing es direkt an. Mir wäre alles egal, er würde sich den ganzen Tag abrackern, seine Frau würde nur mit schlechter Laune Zuhause sitzen, die Wohnung wäre nicht aufgeräumt etc. Dabei stand er dann jedes mal vor mir und hat mich angeschrien. Ich bin eigentlich ein Mensch, der nicht so mit sich reden lässt und da ich mich in dieser Situation total ungerecht behandelt gefühlt hab, bin ich aus dem Zimmer gegangen ohne ein Wort zu sagen. Daraufhin kam er hinter mir her, hat die ganze Zeit auf mich eingebrüllt, woraufhin ich nur meinte, er solle bitte akzeptieren dass ich jetzt nicht reden möchte. Dann konnte ich mir nur anhören Wie immer, du hast nie Lust zum reden sobald du im Unrecht bist. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass ich, wenn er mich auf 180 bringt, meine Ruhe brauche, bevor ich dann wirklich ausraste.
So ist es dann auch gekommen!
Das war vor 4 Wochen. Nach diesem Vorfall hab ich mich auch sofort von ihm getrennt.
Es ging wieder mal um irgendwelche Nichtigkeiten, nämlich hatte er ein Glas aufs Sofa gestellt, dass noch halb voll war (warum auch immer). Ich hab davon nichts mitbekommen. Irgendwie ist es dann passiert, dass das Glas umgekippt ist und die ganze Cola über dem Sofa verschüttet war. Daraufhin kommt er ins Zimmer gestürmt, ich solle mir mal angucken, was ICH wieder tolles fabriziert hätte. Von seinem reden her war ich schon auf 180, er hatte überhaupt keinen Respekt mehr vor mir, ich hab dann angefangen loszuschreien, weil ich mich nicht mehr halten konnte, dass es nicht mein Fehler war. Daraufhin meinte er zu mir Das kommt davon, dass du den ganzen Tag deinen Ar*** nicht hochbekommst. Ich bin dann ein Schritt auf ihn zugegangen, bis ich vor ihm stand, ich war am heulen und brüllen, bis er mir auf einmal eine Ohrfeige vom allerfeinsten verpasst hat. Ich konnte das erstmal nicht realisieren, hab mich dann aufs Sofa gesetzt und er kam wieder auf mich zu, total in Rage. Ich hab nur noch rumgeschrien, er soll mich nicht anfassen und aus dem Zimmer verschwinden. Daraufhin hat er mir mit beiden Händen nochmal ins Gesicht geschlagen. Was mir einfallen würde bei offener Balkontür so rumzuschreien, ist zum Balkon, hat die Tür zu geschmissen. Dann stand er noch 10 Minuten vor mir und hat mich fertig gemacht, ich hab davon nichts mehr mitbekommen, hab nur noch geheult und wollte weg. Ich bin dann aufgestanden, ins Badezimmer, als er die Tür aufriss und meinte Überleg dir gut was du jetzt machst. Ich bring dich um, mir ist alles egal. Ich stand fast eine Stunde heulend unter der Dusche, wusste nicht was ich machen soll. Als ich rauskam, war er nicht mehr da. Ich bin zur Haustür und hab gemerkt, dass er von außen abgeschlossen hatte. Er hat mich eingesperrt. Da war alles vorbei, ich hab mich im Schlafzimmer eingeschlossen und meine Freundin angerufen, die mich gar nicht beruhigen konnte.
Ich war fix und fertig, meine Freundin sagte mir, dass sie mich am nächsten Tag holen kommt. Zwischen meiner Heimat und unserer Wohnung liegen 300 km.
Ich bekomme diesen Tag nicht aus meinem Kopf, ich hab mich noch nie in meinem Leben so schlecht gefühlt.
Ich habe es knallhart durchgezogen und am nächsten Tag, während er auf der Arbeit war, bin ich nach Hause zu meiner Schwester, die mich erstmal aufgenommen hat.
Natürlich ist jetzt eine ganze Weile vergangen und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, wie es weiter geht. Er hat sich tausend mal entschuldigt, aber so sehr ich es mir auch wünsche, ich kann ihm nicht verzeihen.
Im Streit erkenne ich ihn nicht wieder, dass ist es, was mir Angst macht. Es interessiert ihn nicht ob ich weine, er schreit und schreit bis ich mich nicht mehr halten kann. Ich habe ihn noch nie in meinem Leben angefasst, dass was für mich im allerschlimmsten ist, er schiebt mir wieder die Schuld zu. Wenn ich nicht jedes mal schreien würde, würde das nicht passieren. Ich hab ihm gesagt, dass ich im Streit manchmal laut werde, dass weiß er und dass ich es nicht ändern kann, ich muss irgendwie meine Wut rauslassen. Aber laut ihm hat eine Frau nicht rumzuschreien!
Er hat mir versprochen, dass so etwas nicht mehr vorkommt, aber mein Bauchgefühl sagt mir etwas anderes. Am Anfang unserer Beziehung waren es Gläser und einmal ein Glastisch, den er kaputt geschmissen hat.
Ich habe ihm vor ein paar Tagen am Telefon gesagt, dass ich im Streit Angst vor ihm habe. Er sagt, er will alles besser machen und er kann nicht ohne mich und sein Kind leben. Daraufhin hab ich ihm an den Kopf geknallt, dass es alles seine Schuld sei, wie weit es gekommen ist und dass ich mir von ihm nicht den Mund verbieten lasse, auch nicht mit Gewalt. Daraufhin meinte er, er wird irgendwann sein Kind sowieso zu Gesicht bekommen und dem Kind erzählen, dass ich alles kaputt gemacht habe.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine glückliche Familie mit ihm, aber ich weiß einfach nicht, wie ich das vergessen soll. Kann man so etwas überhaupt verzeihen? Und wenn ja, wie?
Ich wäre auch bereit mit ihm eine Therapie zu machen, damit er seine Aggressionen in den Griff bekommt, wenn ich doch nur wüsste, dass es was bringt.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was ich mir erhoffe hier zu lesen. Ich hab früher oft genug mitbekommen, wie mein Vater mit meiner Mutter umgegangen ist und wie sehr meine Mutter gelitten hat.
Ich möchte so ein Leben nicht.
Andererseits ist er der Vater meines Kindes und ich weiß, dass es mal anders war und wir eine tolle Beziehung geführt haben und dass er ein toller Vater sein wird.
Im moment ist mir das alles zu viel, ich habe Angst das alles nicht zu schaffen und mir den Weg zu einer glücklichen Familie selber zu verbauen.
Vielleicht hat hier ja irgendjemand einen Ratschlag für mich, der etwas mehr Lebenserfahrung hat und mir sagen kann, ob es sich lohnt um so einen Mann zu kämpfen.

LG
Aylin

02.08.2015 20:17 • 15.08.2015 #1


22 Antworten ↓


Ich glaub ne Beratungsstelle in deiner Nähe von Caritas, SkF oder auch 'ne staatliche Stelle mit persönlicher Betreuung wäre jetzt am besten.

Lass Dich nicht unterkriegen. Aus der Distanz hab ich Respekt vor Dir und Deiner Entscheidung den Kindsvater zu verlassen.
Wenn es eh immer schon schwierig war und er zunehmend schwieriger und jetzt auch noch handgreiflich wird, musst Du an Dich und das Kind denken.

Wünsch Dir alles Gute, starke Nerven und das Du vor Ort Hilfe bekommst.

A


Trennung wegen seinem aggressiven Verhalten

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Danke für deine Antwort.

Es war/ist auch für mich nicht leicht. Ich will nicht dass mein Kind ohne seinen Vater aufwächst. Und dass es mir irgendwann mal vorhält, das es meine Schuld ist.
Andererseits ist es doch nicht normal, dass man Angst vor seinem Partner hat.
Ich kann ihn überhaupt nicht beruhigen, wenn er in Rage ist. Und dass jedes Mal wegen Kleinigkeiten oder weil ich schlechte Laune habe. Ich kenne so viele Frauen, deren Männer in der Schwangerschaft verständnisvoll waren. Aber ich kann mir dann noch anhören, warum die Wohnung nicht aufgeräumt ist, wenn ich schon Zuhause bin. Einmal hat er mir was zu Essen mitgebracht, obwohl er weiss das ich momentan kein Fleisch esse. Und als ich es stehen lies konnte ich an seinem Gesicht sehen, wie sich schlagartig seine Laune änderte. Er nimmt einfach alles persönlich, ich mach das doch nicht mit Absicht. Ich frag mich, wie man so verständnislos sein kann. Es ist doch auch sein Kind und er freut sich so sehr darauf, wie kann er so mit mir umgehen.
Bei einer Beratungsstelle war ich schon bzw. bin ich immer noch. Die sehen seine Aggressionen als Problem und raten mir, die Trennung durchzuziehen und mir eine eigene Wohnung mit dem Kind zu suchen.
Ich weiss nicht in wie weit eine Therapie was bringen würde, ich will auch nicht zu ihm zurück und so tun als wäre nichts gewesen.

Hallo Aylin,
Dein Bericht hat mich sehr erschüttert. Dass du gegangen bist, finde ich richtig. Es beweist deine Stärke! Ja, ein Kind braucht Sicherheit und Liebe. Aber für einen gewalttätigen Vater wird es dir niemals dankbar sein. Und wer sagt denn, dass ein Kind nur im klassischen Familienmodell glücklich sein kann? Alles Unsinn. Eine fröhliche, zufriedene Mama (oder Papa, wenn dieser halt alleinerziehend ist) und andere freundliche Menschen zu denen es Bezug haben kann, machen einen fehlenden Elternteil sehr wohl wett. Lass dich weiterhin beraten, inwiefern du Möglichkeiten zur finanziellen Hilfe hast und ob du dem aggressiven Kindsvater Kontakt zum Kind gewähren musst, wenn er Unterhalt zahlt.
LG Hilde

Hallo Aylin,
ich finde es schlimm wie er sich dir gegenüber verhalten hat. Dass er dann auch noch meint, dass er eurem Kind sagen wird, dass du es vermasselt haben sollst, zeigt nicht grade ein Willen zur Besserung. Ich habe den Eindruck, dass er bewusst dir Schuldgefühle einredet und das leider erfolgreich. Die Streiterei finde ich nicht so schlimm, auch das mit der Cola finde ich entschuldbar. Dass er dich mehrmals geschlagen und eingesperrt hat ist jedoch eindeutig zu viel. Ist er denn generell aggressiv oder liegen andere Gründe vor wie z.B. Stress bei der Arbeit oder Überforderung mit der Ehe? Solange er nicht bereit dazu ist ernsthaft an sich zu arbeiten durch Therapie und z.B. Sport, um Stress abzubauen, rate ich dir Distanz zu halten. Hat er deiner Meinung nach psychologische Probleme wie z.B. Suchtprobleme? Egal wie du dich entscheidest oder wie es verläuft, nimm dir am besten genügend Zeit für dich. So kannst du alles in Ruhe verarbeiten und die beste Entscheidung für dich und dein Kind treffen und darum sollte es ja auch gehen.
Gruß

Hallo Levent,

Ja, er hat viel Stress, arbeitet viel und ich verstehe auch, dass er dann schnell gereizt ist. Suchtprobleme hat er Gott sei Dank keine.
Das Problem ist, dass er schon immer aggressiv war, wenn wir gestritten haben. Nur kam das vor der Schwangerschaft nie oft vor, da ich meistens klein bei gegeben hab. Aber auch da gab es Situationen, die meiner Meinung nach nicht normal waren. Einmal hat er ein volles Glas quer durchs Zimmer geschmissen und ein anderes Mal unseren ganzen Couchtisch.
Das war für mich ganz schlimm, da ich ihn nicht beruhigen konnte und mit der Situation total überfordert war. Damals hab ich ihm schon gedroht zu gehen, was er nicht zugelassen hat, aber er hat mich nicht eingesperrt.
Er kann einfach nicht damit umgehen, wenn ich mir eben nicht alles gefallen lasse. Für ihn ist das normal, sich vor mich zu stellen, mir seinen Finger vor die Nase zu halten und zu schreien. Ich habe ihm öfters gesagt, er soll das lassen, ich mag das überhaupt nicht wenn er so mit mir redet. Und dass ich irgendwann nicht mehr ruhig bleibe ist doch klar. Und bis auf die Tatsache, dass ich zurück schreie, hab ich ihm nie einen Grund gegeben mich so zu behandeln!
Mir fällt halt nur auf, dass er seit der Schwangerschaft öfter handgreiflich wird. Ich weiss, dass er Angst hat, mich und das Kind zu verlieren. Nachdem er gemerkt hat, dass ich gegangen bin, hat er getobt. Mir unterstellt, ich will ihm sein Kind wegnehmen. Und er würde nicht zulassen dass sein Kind, genau wie er, ohne Vater aufwächst.
Seit Tagen verspricht er mir hoch und heilig sich zu ändern, aber ich weiss einfach nicht, ob ich ihm noch glauben kann. Ich weiss das er sich im Streit nicht kontrollieren kann. Und wenn das Kind da ist, dann kann er auch keine Gläser und Tische zerschmettern, nur weil er wütend ist.
Wie schon geschrieben, habe ich an eine Therapie gedacht, ich bin der Meinung, er muss da was gegen tun.
Ob es was bringt, weiss ich nicht. Ich hab einfach Angst, dass es wieder so kommt, wenn ich zu ihm zurück gehe.
Ich möchte ihm so gerne noch eine Chance geben, aber ich habe Angst in mein Unglück zu rennen.

Hallo Aylin92,

das was dir gerade wiederfährt ist wirklich schlimm. Es tut mir Leid, dass sich deine Partnerschaft nicht so entwickelt wie du es dir vorgestellt hast.

Wie du jetzt weiter verfährst, kannst natürlich nur du entscheiden. Ich rate dir, wie alle Anderen vor mir, von deinem Partner Abstand zu halten. Lass dir nicht einreden, dass du zu ihm zurück gehen musst, damit es dem Kind gut geht und mit Vater aufwächst. Deine Situation erinnert mich an ein Gespräch mit meinem Psychologen: In diesem Gespräch ging es darum, dass Eltern nur wegen der Kinder es nochmal miteinander versucht haben. Diese Kinder wären dann die Kinder, die 20 Jahre später bei meinem Psychologen in der Praxis auflaufen würden. Durch die ständigen Streiterein der Eltern leiden sie dann unter aus Selbstvorwürfen (wäre ich nicht da, würden meine Eltern nicht streiten) entstandenen Depression oder geringem Selbstbewusstsein, sind nicht Beziehungsfähig, etc.
Kinder die hingegen bei Mutter oder Vater aufgewachsen sind und das andere Elternteil regelmäßig gesehen habe (oder auch nicht), kommen zwar irgendwann an den Punkt an dem sie die Trennung kritisch hinterfragen - haben aber später in der Mehrzahl weniger Probleme damit.

Dein Kind ist noch nicht Mal auf der Welt. Du nimmst ihm/ihr also nichts weg, was er/sie schon seit Jahren kennt. Aber du beschützt dein Kind vor etwas, vor das es sich nicht selbst beschützen kann.
Ich wünsche deinem Kind eine zufriedene Mutter, die vielleicht in ein paar Jahren einen Mann findet, der sie gebührend behandelt und auch dem Kind gerecht wird. Wenn du auch nur den kleinsten Zweifel daran regst - und das tust du offensichtlich - dass dein Partner dir gegenüber in irgendeiner Art und Weise nochmal aggressiv wird, dann halte ihn auf Abstand. Wenn er sich irgendwann Mal unter Kontrolle hat, kann er ja durchaus Kontakt zu dem Kind haben. Da spricht ja gar nichts gegen. Aber auch DU musst glücklich sein dürfen! Und Angst vor dem Partner ist keine Option für Glück.

Geh dort nicht alleine durch. Such Hilfe bei Freunden und Verwandten, auch im persönlichen Kontakt mit ihm. Triff ihn nicht alleine. Und wende dich an Organisationen wie die Caritas oder ein Frauenhaus. Dort kennt man sich mit solchen Situationen aus.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft dafür

Ich schließe mich der Meinung von xoxoxoxo an. Ein guter Plan!

Ne Frau ins Gesicht schlagen und Gläser durch die Wohnung schmeißen weil der mit Worte nicht umgehen kann? Boah wie ich solche Typen hasse. Aber wie. Wird der vielleicht dem Kind noch aggressiv gegenüber vielleicht? Der braucht keine Therapie. Der braucht was ganz anderes.

Mein Vater war und ist auch so. Seit ich denken kann. Er hat die ganze Familie schikaniert und bedroht. Meine Mutter wurde wüstest beschimpft und bloßgestellt. Sie hat keine Konsequenzen gezogen und blieb bei ihm. Deshalb ist sie auch seit längerem frühberentet und die Familie seit 8 Jahren komplett zerstört. Das Schlechteste, was eine Frau machen kann, ist, meiner Meinung nach, bei einem solchen Typen zu bleiben.

Das stimmt. Da muss sie weg von ihm. Egal wie oft der sich entschuldigt. Diese Typen werden ja auch immer schlimmer mit der Zeit.

Natürlich. Er beeinträchtigt sämtliche Lebensqualität aller Personen in seinem Umfeld.

Hallo Aylin92,
wie geht es dir? Hat sich etwas neues entwickelt?
Gruß

Guten morgen

Leider Nein. Ich weiß immer noch nicht, was ich machen soll. Hab mir alle Antworten durchgelesen und ich denke ja eigentlich das selbe, nämlich dass er sich nicht ändert. Auf der anderen Seite hab ich einfach panische Angst als alleinerziehende dazustehen, dass ich keinen Partner mehr finde und finanziell nicht über die Runden komme.
Und natürlich mache ich mir auch Sorgen... Was passiert, wenn ich mich endgültig trenne? Er hat mir mehrmals gedroht das Kind zu sich zu holen bzw. ganz wegzunehmen. Da bei ihm auch die Gefahr besteht dass er das Kind mit in seine Heimat nimmt. .
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber davor hab ich am meisten Angst.
Ich bin immer noch bei der Beratungsstelle, denen hab ich das auch erzählt und die meinten dafür gibts extra Leute beim Jugendamt mit denen ich mal reden soll.
Kann im Moment kaum schlafen und essen weil mir so viel durch den Kopf geht. ..

Hallo Aylin

Tut mir leid in was für eine schwere Lage das Leben dich gebracht hat.

Ich habe mir angewöhnt, immer beide Seiten eines Problems zu betrachten.....und kann dadurch den Druck und die Verantwortung unter der er steht nachvollziehen.....was nicht heißen soll das ich toleriere das er dich schlägt, oder wie er ansonsten auf dich und deine Probleme reagiert....

Aber darum soll es jetzt nicht gehen....da du ihn ja immer noch magst, und dir natürlich einen Partner, und Vater für dein Kind wünschst, ist die Frage aller Fragen:

Können Menschen sich ändern?

Ob sich dein Ex, ändern kann/will kann dir leider kein Mensch sagen, da ist deine Menschenkenntnis gefragt, ein gutes Anzeichen wäre in meinen Augen....das er den Entschuldigungen, Taten folgen lässt und sich Therapieren lässt um zu lernen mit seiner Wut umzugehen....und das ohne die Aussicht darauf wieder mit dir zusammenzukommen.....er sollte es einfach deswegen tun, weil er sieht das etwas mit ihm nicht in Ordnung ist.

Man kann Rotz und heulen, sich tausend mal an einem Tag entschuldigen, und es hat nichts aber auch gar nichts zu bedeuten...

Ich will dir keine Illusionen machen, sich selbst zu verändern ist sehr schwer, es ist nicht unmöglich, aber die meisten Menschen schaffen das nicht.....und reden allein, bringt überhaupt keine Veränderung.

Ich habe mir da auch meine Gedanken gemacht, was ich machen würde.


Ich wäre auch gegangen. Würde mir eine eigene Wohnung suchen. Ich denke, wenn du finanziell ungesichert bist, gibt es da Möglichkeiten.

Ohne Therapie, die der Kindsvater machen sollte, wäre er untragbar. Wäre er bereit zur Therapie, würde ich da mitmachen , sprich evtl. Gemeinsam daran arbeiten.

Aber die eigene Wohnung wäre ein absolutes Muss.

Dann kannst du unabhängig alles entscheiden.

Wenn er dir gegenüber schon gewalttätig wird, möchte ich nicht wissen, was er tut, wenn ein kleines Kind ihn in Rage versetzt. Wenn er schon mit deinem (wohl gerechtfertigtem) Schreien nicht zurecht kommt, wird er das bei einem kleinen Kind sicher auch nicht tun.

Meine Meinung, wer einmal schlägt (in deinem Fall ja auch schon mehrmals) der tuts immer wieder.

Wenn dus wirklich retten willst, wäre eine gemeinsame Therapie sicher das Richtige, aber ich bin auch der Meinung, dass du trotz allem erstmal ne eigene Wohnung haben solltest.
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Ich kenne den Kerl zwar nicht persönlich, aber er geht mir dennoch total aufn Nerv.

Wir leben ja zum Glück in einem Land, in dem eine junge, allein-erziehende Mutter keine Angst um ihren Lebensunterhalt haben muss. Du würdest natürlich nicht in Geld schwimmen, aber du müsstest auch keine Angst haben, dass du dein Kind nicht ernähren kannst. Finanzielle Gründe sollten dich also nicht davon abhalten, deinen Freund zu verlassen und erstmal in eine eigene Wohnung zu gehen.

Ich glaube schon, dass Menschen sich ändern können. Aber: sie müssen es auch wollen und Hilfe annehmen. Es gibt Anti-Aggressionstraining und vieles mehr, aber dein Freund müsste den festen Willen haben, an sich zu arbeiten. Ich habe die gleichen Bedenken wie Sternchen89, ein Baby oder ein Kleinkind bringt einem manchmal wirklich an die eigenen Grenzen. Einfach weil es ihm nicht gut geht und es sich nicht anders äußern kann, als stundenlang zu schreien. Oder die lieben Kleinen sind gerade in der Trotzphase und testen aus, wie weit man bei Mama oder Papa gehen kann. Einen Partner, der seine Aggression nicht im Griff hat, kannst du da wirklich nicht brauchen. Was passieren kann, wenn dein Freund sich gegenüber dem Kleinen in einer Stress-Situation nicht im Griff hat, das mag ich mir gar nicht vorstellen.

Du musst erstmal ein ganz deutliches Zeichen setzen und quasi ein riesengroßes Stopp-Schild aufstellen. Das geht momentan wahrscheinlich nur, indem du in eine eigene Wohnung gehst.

Es wird ja in solchen Fällen immer gerne mal gedroht, dem anderen das Kind wegzunehmen. Davon solltest du dich nicht beeinflussen lassen, so einfach geht das nicht. In Deutschland entscheiden Gerichte über sowas, nicht dein Freund. Und immerhin kannst du im Zweifelsfall durch die Beratungsstelle nachweisen, dass er dich bedroht und geschlagen hat. Er versucht, dich klein zu halten damit du machst, was er will. Diese Fälle, in denen Elternteile Kinder ins Ausland entführen gibt es natürlich vereinzelt und das ist auch wirklich tragisch. Aber es sind seltene Einzel-Fälle, das solltest du dir immer wieder sagen.

Eine räumliche Trennung muss ja nicht für immer sein. Möglicherweise gibt es für euch noch einen gemeinsamen Weg, die Frage ist eben ob er bereit ist, dafür auch etwas zu tun.

Lass Dich in der Beratungsstelle gut betreuen, die sind am nächsten an Dir dran und wissen auch vor Ort Hilfe und Unterstützung - auch über den Moment hinaus - für Dich am besten zu organisieren.

Durch meine Angststörung hab ich gelernt, dass es gar nicht immer erforderlich ist im Leben alles weit im voraus zu planen. Ich glaube diese Erkenntnis kann Dir auch gut tun. Tu das, was jetzt für Dich und das ungeborene Kind das wichtigste ist: Nämlich erst mal Schutz und Geborgenheit.
Dann kannst Du zu gegebener Zeit, falls Dich das immer noch beschäftigen sollte, mit dem Kindsvater über alle möglichen Varianten sprechen. Aber nimm zu deiner Unterstützung jemanden mit und für den Moment glaub ich ist Abstand das Beste.

Und wenn ich sowas höre wie der will das Kind mit in sein Land nehmen, boah, da schrillen bei mir gleich alle Alarmglocken. Solche Androhungen sind übel und zeigen das wahre Ich.

Neulich hab ich einen Spruch gehört: Willst Du das wahre Ich eines Menschen kennenlernen, dann gib ihm Macht. Und ich glaube er versucht Macht über Dich zu bekommen. Und das ist nicht gut.

Vertrau auf Dich und Deine Stärke und nimm vor Ort die Hilfe an, die Du bekommen kannst. Wünsch Dir alles Gute.

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