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Hallo zusammen,

auch ich möchte einfach einmal erzählen und vielleicht kann mir ja der ein oder andere einen Rat geben, der meine schwierige Situation vielleicht aus einer anderen Perspektive sieht. 

Kurz zu der Vorgeschichte:Ich bin 25 Jahre alt und habe vor etwa einem halben Jahr (im April) meine langjährige Beziehung beendet. Ich kannte meinen Freund bereits aus der Schulzeit und wir waren für insgesamt fast 10 Jahre ein Paar. Er war meine erste große Liebe und auch meine einzige ernsthafte Beziehung. Was anfangs mit einer Jugendliebe begann, hatte sich zu einer ernsten Beziehung entwickelt. Wir waren sehr glücklich. 

Wir haben uns bis zum Schluss sehr geliebt, die Beziehung hatte jedoch mit der Zeit nicht mehr richtig funktioniert. Er hatte sich kaum mehr Zeit für mich genommen. Hatte oft keine Lust etwas zu unternehmen und ist lieber mit Kumpels feiern gegangen. Er hatte die Beziehung irgendwann nicht mehr richtig wertgeschätzt und hatte mir in vielerlei Hinsichten immer mehr das Gefühl vermittelt, nicht mehr in einer Beziehung sein zu wollen. Hat manchmal vor gemeinsamen Freunden teils schon etwas respektlose Sprüche von sich gelassen, vor allem wenn er manchmal etwas getrunken hatte.Dies ging für eine längere Zeit so, und ich bin heute der Meinung, dass ich mir von ihm sehr viel gefallen ließ. Auch Außenstehenden haben dies öfters zu mir gesagt, jedoch wollte ich all diese Dinge nie richtig wahrhaben. 

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass wir uns vor zwei Jahren bereits fast getrennt hatten, als er eine Zeit lang mit einer Anderen geschrieben hatte, sich sogar heimlich mit ihr getroffen hatten. Als ich alles herausgefunden hatte, hatte er immer nur beteuert, dass sie gute Freunde wären. Ich habe ihm geglaubt und ihn nochmals eine Chance gegeben, da er mir versprach, den Kontakt zu ihr abzubrechen und meinte, ich sei die Einzige für ihn und er keine Andere will. Es dauerte eine Weile aber es ging dann wieder aufwärts mit uns. Dennoch stritten wir ins auch zu dem Zeitpunkt bereits wegen der oben genannten Dinge. Dies wurde jedoch mit der Zeit immer schlimmer und schlimmer. Er hatte mir immer wieder beteuert, etwas zu ändern. Bis zum Schluss hatte sich nichts geändert. Ich war aufgrund seines ganzen Verhaltens irgendwann nur mehr unglücklich in der Beziehung, habe oft geweint, weil ich es eigentlich so sehr wollte und ich ihn trotzdem immer liebte.

Anfang April diesen Jahres hatte ich daher den Entschluss gefasst, die Beziehung zu beenden. Ich habe ihm erklärt, dass ich ihn immer noch liebe, aber in der Beziehung einfach nicht mehr glücklich bin. Er war am Boden zerstört. Auch dann hatte mir versichert, sich endgültig ändern zu wollen aber ich blieb bei meinem Entschluss.

Es ging mir am Anfang schlecht, aber irgendwann besser und ich war der Meinung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich hatte ihn ja bereits so viele Chancen gegeben. Richtig abgeschlossen hatte ich die Sache jedoch nie. Nun ist etwas mehr als ein halbes Jahr vergangen. Vor allem in den letzten Wochen hatte ich bereits öfters wieder an ihn denken müssen. Vor kurzem habe ich erfahren, dass er seit 3 Wochen wieder in einer neuen Beziehung ist. Mit genau jener Person, mit der er zwei Jahre zuvor bereits eine Zeit lang geschrieben hatte, während wir zusammen waren. Dies macht es für mich nochmals schwieriger und jetzt bin ich am Boden zerstört.Ich hänge immer noch sehr an ihm, mehr als mir bewusst war. Obwohl ich diejenige war, die die Trennung wollte, habe ich bis heute immer gehofft, er würde um die Beziehung kämpfen. Würde mir zeigen, dass er sich endgültig ändern würde. Er hatte sich in diesem Jahr zwei Mal bei mir gemeldet. Hier ging es aber um belanglose Dinge. Nur einmal im Juni an meinem Geburtstag hatte er mir geschrieben, dass ich im fehle. 

Nachdem ich erfahren hatte, dass er nun in einer neuen Beziehung ist, habe ich mich bei ihm gemeldet. Ich habe ihn geschrieben, dass ich mir gewünscht hätte, er würde um mich kämpfen. Er meinte, dass er meine Entscheidung akzeptiert hatte und meinte, dass auch von meiner Seite mehr kommen hätte müssen. Ich hätte mich auch nie gemeldet. Natürlich mache ich mir jetzt Vorwürfe, ob nicht auch ich mich einmal melden hätte können. Es ging mir nie um Stolz oder Ähnliches. Wenn dann ging es mir darum, dass er sich wirklich einmal ernsthaft Gedanken macht. Dennoch wäre ich auch nach der Trennung bereit gewesen, an der Beziehung ein weiteres Mal zu arbeiten.Für mich ist klar, dass unsere Beziehung wie sie war, nicht mehr hätte so weitergehen können. Und sicherlich hänge ich noch immer mehr an ihn, als mir selbst bewusst war. Eher habe ich das Gefühl, alles verdrängt zu haben in dem letzten halben Jahr. Ich weiß daher einfach nicht mehr weiter. Ich hätte weiterhin mit ihm zusammen bleiben wollen, wenn er sich geändert hätte. Erst vor kurzem habe ich ihn zufällig beim Vorbeifahren mit der Anderen im Auto gesehen, und es ging mir richtig schlecht danach. Ist das normal? Schlussendlich war ja ich diejenige, die die Beziehung so wie sie war, nicht mehr weiterführen wollte. Auch wenn er mir fast keine andere Wahl mehr gelassen hat, da es mir wirklich nicht mehr gut ging in der Beziehung. Zudem wohnen wir in einem kleinen Ort, bei dem es so gut wie unvermeidbar ist, sich nicht früher oder später über den Weg zu laufen.

Wie seht ihr die Dinge? Denke ich jetzt nur so, weil er in einer neuen Beziehung ist? Hättet ihr euch überhaupt bei ihm gemeldet, nachdem ihr erfahren habt, dass er in einer neuen Beziehung ist? Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?

Ich bin über jeden Rat und Perspektive dankbar!

21.10.2018 19:21 • 26.10.2018 #1


8 Antworten ↓


Hallo,

Du schreibst, dass Du einfach nicht mehr weiter weißt. Was soll das nun bedeuten? Vermutlich doch, dass Du ihn zurück haben möchtest, oder? Er hatte Dir bei der Trennung im April versichert, sich ändern zu wollen. Du bist aber bei Deinem Entschluss geblieben und er hat daraus für sich die Konsequenzen gezogen und sein Leben neu ausgerichtet. Ich finde das nachvollziehbar.

Zehn Jahre Beziehung sind in Eurem doch recht jungen Alter schon eine ganz schöne Leistung aber ich könnte mir im Umkehrschluss auch vorstellen, dass zumindest er (bei Dir kann ich das nicht herauslesen) manchmal vielleicht das Bedürfnis hatte, nochmal auszubrechen und irgend etwas anderes zu erleben. Was mir als Leserin Deines Textes auffällt ist, dass Du ihn öfter aufgefordert hast sich zu ändern. Hast Du Dir mal überlegt, ob er sich das vielleicht auch manchmal von Dir gewünscht hätte?

Meine Meinung ist, dass Ihr noch eine Chance habt aber dazu müsst Ihr Euch an einen Tisch setzen und klar Eure Bedürfnisse artikulieren.

LG Perle

A


Trennung vor halben Jahr, Schmerz kommt erst jetzt

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Hallo Perle,

vielen Dank erstmal für deine Antwort.

Ich hätte ihn zurückgewollt. Wenn er dazu bereit gewesen wäre, an seinem Verhalten mir gegenüber etwas zu verändern. Es ging mir in der Beziehung am Ende nur mehr schlecht, hatte mich oftmals sehr einsam gefühlt. Dies war der Grund für die Trennung, nicht weil ich ihn nicht mehr liebte, und das hatte ich ihm auch klar mitgeteilt.

Ich hatte schon so oft ein Gespräch gesucht, hatte ihn sogar gefragt, ob es Dinge gebe, die ihn an mir stören würden oder ob er selbst in der Beziehung nicht mehr glücklich wäre. Hier hatte er mir immer nur versichert, er würde mit mir zusammen bleiben wollen und es gäbe nichts, was ich ändern müsse. Er hatte sich sogar eingestanden, dass sein Verhalten oftmals nicht korrekt war - geändert hatte sich aber leider nie etwas auf Dauer. Ich frage mich oft, was hätte ich hier sonst noch machen müssen? Wenn dir ein Mensch das Gefühl gibt, nicht mehr mit dir zusammensein zu wollen, du ihn aber darauf ansprichst, und ihn fragst, ob es etwas gibt was du falsch machst, du aber darauf nie eine Antwort bekommst...

Was kann man dann noch tun? Habe das Gefühl schon so lange für diese Beziehung gekämpft zu haben, alleine. Warum beendet er dann die Beziehung nicht, wenn er noch etwas anderes erleben will?

Hallo nochmal,

mir ist immer noch nicht klar, was Du eigentlich möchtest. Ich meine, Du hast ihm mehrfach erklärt, was Dich in der Beziehung stört und welche Änderungen Du Dir wünschst, das hat aber bei ihm nicht gefruchtet. Warum er sich nicht von Dir getrennt hat, wenn er noch anderes erleben möchte? Nun, weil er es sich in Eurer Beziehung vielleicht ein bischen bequem gemacht hat und nie damit gerechnet hätte, dass Du tatsächlich den Schritt der Trennung tust. Er war sich Deiner einfach sehr sicher, das war letztlich sein Fehler.

Wenn Du ihn jetzt als Partner zurück haben möchtest, dann solltest Du schnell handeln und ihn um ein Treffen bitten. Sei Dir aber bewusst, dass er nicht die große Persönlichkeitsveränderung vollziehen wird, da bin ich mir nach Deinen Erzählungen relativ sicher, denn das ist ihm glaube ich schlicht und ergreifend zu anstrengend. Es ist auch nicht jedem gegeben, das eigene Handeln zu reflektieren und entsprechend zu verändern.

Stell Dir die Frage, ob Du das wirklich nochmal möchtest. Wenn nicht, dann distanziere Dich von ihm.

LG Perle

Also Meiner meinung nach hast Du alles richtig gemacht.

Ich glaube wir alle hier können verstehen wenn man veränderungen am Partner und die negative Sicht darauf Anfangs nicht wahrhaben mag. Man sieht dann praktisch den Wald vor Bäumen nicht. Denn das einzige was bleibt wäre als logische konsequenz die Erkenntnis das die Beziehung erheblich wackelt und folglich die Trennung. Das dauert seine Zeit und Du warst dann mit der Zeit auch sehr konsequent. Hast ihm Deine Grenzen gezeigt und bist mit erhobenen Hauptes aus der Beziehung gegangen.

Ich glaube auch nicht das man eine solche Jugendliebe nach 6 Monaten bereits überwinden geschweige denn abharken kann.

Nachdem wie die Trennung danach verlaufen ist und wie er sich verhalten hat kannst Du wirklich sagen und auch erkennen das Du das richtige getan hast.

Schau doch, Dein Gefühl mit der Tussi war richtig und jetzt ist er mit der zusammen. Also bitte tue Dir jetzt selbst einen gefallen und laufe ihm NICHT hinterher.

Das wars mit dem

Und schuld bist Du nicht! Woran denn? Lass Dir das bloß nicht einreden. Ich weiß das das schwer ist wenn Gefühle im Spiel sind aber Menschen entwickeln sich und manchmal auch in verschiedene Richtungen.

Hallo,

ich gebe meinen Vorgänger vollkommen Recht. Du hast das alles richtig gemacht. Natürlich geht es dir schlecht und das ist auch vollkommen verständlich. Du solltest dich aber auch mal fragen was das für ein Mann ist der nachdem ihr euch getrennt habt mit der Frau zusammen ist, mit welcher er vor zwei Jahren schon solch einen Kontakt hatte. Dies bedeutet einfach nur das er die ganzen letzten Zwei Jahre weiterhin Kontakt gepflegt hat, wenn nicht sogar mehr.

Ich möchte nicht sagen sei froh das du ihn los bist, denn ich weiß persönlich wie schwierig soetwas ist. Du hast selbst von dir aus Schluß gemacht. Du kannst stolz auf dich sein dies getan zu haben. Ich tat es nicht und habe mich einige Jahre lang veräppeln lassen. Ich wollte nicht wahr haben das mein Ex nebenbei fremd geht. Er hat auch immer bedeuert es wäre nur eine Freundin und ich war so naiv dies zu glauben.

Ja es schmerzt und du hast jetzt Selbstzweifel. Natürlich liebst du ihn noch. Das tat ich bei meinem Ex auch, aber es wird besser. Das kannst du mir glauben. Du findest bestimmt irgendwann jemand neuen für dich.
Genieß nun einfach mal deine Freiheit und mach Sachen für dich und nur für dich allein.

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor!

Bei mir kam der Schmerz zwei Jahre später und ist auch ab und zu noch total präsent.

Mir persönlich hat diese Erfahrung geholfen, um in der jetzigen Beziehung wirklich Kontakt zu halten.

Ein Partner, der sich in der Beziehung anderweitig umschaut, tut dies, weil er etwas vermisst oder braucht. Daran hat der andere auch immer einen Anteil. Ich habe damals oft meine eigenen Interessen über die Beziehung gestellt, auch wenn ich den Menschen voll und ganz geliebt habe und für immer mit ihm sein wollte. Aber ich damals auch noch nicht so den Zugang zu mir bzw. konnte meine und auch unsere gemeinsamen Bedürfnisse noch nicht so gut kommunizieren.

Zitat:
Obwohl ich diejenige war, die die Trennung wollte, habe ich bis heute immer gehofft, er würde um die Beziehung kämpfen.


So ähnlich war es bei mir auch. Ich glaube, die Trennung war auch Schutz. Du kannst jetzt etwas draus lernen, kannst deine Ängste näher ergründen. Er braucht vielleicht noch eine Weile, da er sich ja direkt mit der nächsten ablenkt.

Aber ich glaube, dir steht jemand anderer zu, der sich offen und ehrlich zu eurer Beziehung bekennt. Die aber auch für dich ein bisschen Einsatz bedeutet.

Also das meiste haben andere User schon kommentiert und gesagt, jedoch möchte ich anmerken, das du eine Sache übersehen hast:

Er war am Boden zerstört, ist sich seiner Schuld bewusst geworden und du hast ihn trotzdem fallen lassen. Am Rande hat er dir danach noch geschrieben das du ihm fehlst.
So belanglos finde ich das gar nicht, das war eindeutig ein Zeichen das es ihm ernst war.

Ich denke du warst etwas zu hart in deiner Entscheidung, du hättest ihm eine zweite Chance geben sollen, auch wenn du Zweifel hattest. Im Nachhinein hättest du immer noch Schluss machen können.

Das er jetzt eine neue Partnerin hat, ist leider nur logisch.
Er hat sich neu ausgerichtet und ist seinen eigenen Weg gegangen. Das dich das sehr schmerzt verstehe ich absolut und es ist auch nicht gerade ein tolles Gefühl, wenn man einen wichtigen Menschen an jemand anderes verliert.
Zu einem Beziehungsproblem gehören immer zwei. Wahrscheinlich habt ihr euch beide nicht mehr genug
Mühe gegeben und aneinander vorbeigelebt. Man selbst empfindet das immer als nicht so existent,
doch oftmals schleicht sich das ein und die Kleinigkeiten tun ihr übriges.

Du solltest dich mal mit ihm treffen, unverbindlich und neutral. Den Kontakt langsam wieder
aufbauen und vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit über Vergangenes zu reden.
Dann kannst du ihm durch die Blume auch gestehen, wie du dich momentan fühlst.

Auf keinen Fall einen Kampf gegen seine neue Liebe anfangen. Dann blockt er vermutlich sofort ab.




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