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Ich habe heute schon ein geraume Zeit überlegt was bzw. wie ich hier schreiben werde. Ich fange einfach mal an. Ich bin seit ca. 9 Monaten mit meiner Freundin zusammen, die ich vergangenes Jahr bei einem Klinikaufenthalt (Behandlung meiner Panikstörung, Agoraphobie) kennengelernt habe. Sie selbst leidet unter starken Depressionen, einer Zwangsstörung und während ihres Aufenthaltes dort wurde bei ihr noch eine Borderlinestörung diagnostiziert. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich noch keinen persönlichen Erfahrung mit der Borderline-Erkrankung und alles was ich zu dem Zeitpunkt darüber wusste war, dass Betroffene sich selbst verletzen und Emotionen sehr viel intensiver wahrnehmen.

Wir lernten uns während des Aufenthalts immer besser kennen, unternahmen viel und merkten schließlich, dass wir mehr für einander empfinden. Jedoch hielten wir uns noch zurück, um nichts zu überstürzen und einander noch besser kennenzulernen. Nachdem ich entlassen wurde, verblieb sie noch 5 weitere Wochen in der Klinik. Wir schrieben und telefonierten mit einander und ich besuchte sie auch regelmäßig. Die gemeinsame Zeit war wunderbar und gerade weil wir nur zeitlich begrenzt zusammen sein konnten war es emotional um so intensiver. Vor ihrer Entlassung habe ich mich bereits in Eigeninitiative mit Depressionen und Borderline auseinandergesetzt um in einer Beziehung mit ihr, besser auf sie eingehen zu können, sie zu unterstützen und eventuelle Fehler durch Unwissenheit zu vermeiden. Am Tag ihrer Entlassung holte ich sie ab und wir fuhren erst einmal zu ihr nachhause um ihre Sachen abzuliefern und die Post zu holen. Dann ging es zu mir, da wir im Vorfeld geplant haben, nach ihrer Entlassung uns erst einmal Zeit für einander zu nehmen. Das taten wir und es war wunderbar. Einzig der Punkt, dass sie plötzlich anfing abends vermehrt hochprozentigen Alk. zu konsumieren, machte mich etwas besorgt.

Bis vor 4 Wochen war sie auch fast die gesamte Zeit, also 8 Monate, bei mir und wir kamen in ca. 90% der Zeit auch wirklich gut mit einander zurecht. Sie wahr sehr einfühlsam und wir haben uns viel unterhalten, Filme geschaut, gekocht, etc. Was allerdings problematisch war, war die Tatsache, dass sie sich nur sehr wenig in der gesamten Zeit um ihre weitere Therapie gekümmert hat (bis heute hat sie keinen Therapeuten für die Depressionen oder die Borderlineerkrankung). Dass sie da mehr tun muss war ihr auch bewusst und wir haben auch offen darüber gesprochen. Ich habe sie nicht unter Druck gesetzt und hab in Absprache mit ihr sie da unterstützt wo ich konnte.
Dir Kehrseite der Borderlinestörung sind in Beziehungen die sehr extreme Konflikte, die ja aufgrund von Kleinigkeiten einen wahren Krieg entfachen können. Aufgrund solcher Auseinandersetzungen kam es im Jahr 2020 4 mal vor, dass sie Hals über Kopf ihre Sachen packte und zu sich fuhr. Begleitet wurde das ganze von harten und wüsten Beschimpfungen, etc. Ich denke, jeder von euch, der sich mit der Thematik auskennt weiß was ich meine. Beim ersten mal war es wirklich hart für mich, weil ich trotz vorheriger Informationsbeschaffung völlig überfordert war mit der Situation, der enormen negativen Energie und meinen eigenen Emotionen. Doch dank, intensiver Gespräche mit meiner Therapeutin und meiner Freundin (im Nachhinein) konnte ich die folgenden male besser damit umgehen. Jedes mal war sie nie länger als 1 bis 1,5 Wochen weg. Zuletzt kurz vor Weihnachten 2020. Am 31.12. kam sie wieder wir redeten über alles und starteten in ein Neues Jahr. Das lief tatsächlich auch drei Monate sehr gut, zwischen uns, aber auch ihre Verfassung war besser als zuvor. Ab März änderte das sich jedoch abrupt. Ihre Depressionen wurden immer schlimmer, sie trank fast jeden Tag Alk. (Rum), rauchte viel zu viel und ich musste sie immer öfter fast zwingen zu essen. Sie litt und in vielen Nächten, wenn sie komplett zusammenbrach, habe ich gedacht, wie viel Leid kann ein Mensch ertragen. Mich selbst belastete es auch immer mehr und ihr Verhalten wurde von mal zu mal auch immer aggressiver, gereizter, verletzender. Ich merkte schließlich, dass ich mich kaum auf meine Therapie konzentrieren konnte und es in den Gesprächen mit meiner Therapeutin fast nur noch um diese Beziehung ging und nicht um Ängste- und Panikstörungen. In Konfliktsituationen waren konstruktive Gespräche kaum möglich und aufgrund ihres Alk. in Verbindung mit ihrem Lebenswandel und den Medikamenten machte ich mir immer mehr Sorgen um ihre Gesundheit. Wenn es eskalierte, machte ich ihr keine Vorwürfe oder versuchte sie zu sehr unter Druck zu setzen. Im Gegenzug schluckte ich ihre Beschimpfungen und verletzenden Äußerungen, indem ich mir immer wieder vor Augen führte, dass es nicht mutwillig und böswillig ist, sondern an der Borderlinestörung liegt.
Vor 4,5 Wochen ging ich auf sie zu um die Alk. anzusprechen und ihr zu sagen, dass ich Angst um ihr Leben habe und es nicht mit mir vereinbaren kann tatenlos einfach nur zuzusehen. Denn auch wenn ich ihr den Alk. nicht kaufte, billigte ich ihren exzessiven Konsum. Einen Tag später kam sie zu mir, nahm mich in die Arme und sagte, dass sie den Restalkohol wegschüttet und selbst davon weg will und mich um meine Unterstützung bittet. Ich war überglücklich. Ich hatte jetzt nicht die unrealistische Erwartung, dass das von einen auf den anderen Tag so funktioniert und alles reibungslos abläuft. Tiefpunkte und Rückschläge gibt es immer. Es ist wichtig, wie man damit umgeht und dann weitermacht. 4 Tagen war sie Alk. und es ging ihr nach eigener Aussage auch schon körperlich um einiges besser. Allerdings schlug der Verzicht ziemlich auf ihr Gemüt.
Dann kam der Tag, an dem sie eine Nachricht vom Amt mit einem Termin bekommen hat. Das hat sie innerlich sehr aufgewühlt. Sie war den ganzen Tag mit den Unterlagen beschäftigt und es ging ihr dadurch nur noch schlechter. So schlecht, dass sie am Abend Alk. brauchte. Das hat uns beide auch belastet, da sie vier Tage bereits ohne durchgehalten hat. Aber es gibt immer Situationen, in denen man nicht anders kann. Wichtig ist dann nur, dass man dann, wenn es wieder geht versucht ohne auszukommen. Abends ging ich zu Bett und sie kam noch zu mir, um gute Nacht zu sagen. Wir haben uns lange umarmt, was wundervoll war und sie hat dann noch bitterlich geweint. Was mir Leid tat und ich ihr das Leid so gerne abgenommen hätte. Dann habe ich versucht einzuschlafen, konnte es aber nicht, weil ich die ganze Zeit daran denken musste, dass es ihr schlecht geht und ich wollte am liebsten aufstehen und bei ihr sein und sie halten. Irgendwann bin ich dann mal eingeschlafen und bin, weil ich nicht tief geschlafen habe, dann aufgewacht, weil ich sie in der Küche gehört habe. Dann bin ich aufgestanden und in die Küche gegangen und habe mit einem etwas angepissten Ton zu ihr gesagt, was sie da veranstaltest. Hätte ich auch anders reden können? Ja! Aber ich kennen niemanden, der übermüdet und sauer aufwacht und dann besonnen reagiert. War ich sauer wegen ihr? Nein! Ich war sauer weil ich nicht schlafen konnte, wegen der Situation. Aber das war egal. In ihren Augen habe ich sie unangemessen angepisst. Dann hat sie angefangen ihre Sachen zu packen. Sind wir am nächsten Tag aufeinander zugegangen und haben das, was geschehen ist noch einmal reflektiert und einfach geklärt? Nein! Wir haben gar nicht mehr gesprochen. Irgendwann ging es mir dann so beschissen, dass mir nur noch übel war, ich gezittert habe und kurz vor dem Platzen stand. Sie saß im Arbeitszimmer und trank. Dann bin ich zu ihr gegangen und fragte, was ihr Plan ist und sagte ihr, dass die Situation mit gepackten Taschen und Nichtreden reiner Psychoterror ist. In der Situation wollte ich einfach nur, dass sie ihre Taschen wieder auspackt, wir uns in die Arme nehmen und weitermachen. Aber dass dieser Wunsch unrealistisch ist, war mir bereits bewusst. Ich war ihr sehr dankbar, dass sie mir an dem Tag noch Essen gebracht hat und ich hatte die kleine Hoffnung, dass wir alles noch abwenden. Am nächsten Tag kam sie zu mir und fragte, ob es okay ist, wenn sie erst am nächsten Tag fährt, da sie sich nicht im Stande fühlte zu fahren. Ich habe nicht geantwortet, sondern erst einmal geschwiegen. Warum? Weil ich sie zum einen nicht einfach losschicken wollte wenn es ihr schlecht geht und weil ich im Gegensatz das Gefühl hatte, dass ich einen weiteren Tag so nicht aushalte. Ich war im Zwiespalt. Ich habe nicht gesagt: "Doch, du musst fahren oder "Raus oder dergleichen. Bevor ich was sagen konnte sagte sie: "Ist okay, ich fahre. Ich habe sie nicht rausgeschmissen! Hätte ich in der Situation etwas daran ändern können? Nein! Denn ihr Entschluss stand fest. Sie fuhr weg.

Das war vor nun über 4 Wochen. In der Zeit haben wir uns nicht gesehen, nicht telefoniert und auch nur sporadisch geschrieben. Zwischendurch sah es immer wieder danach aus, als wenn wir uns einander annähern. Und plötzlich kippte das ganze wieder und es kamen eine Flut von Vorwürfen, Hass und verletzenden Worten. Auch hier waren konstruktive Gespräche nicht möglich. Vor einer Woche schrieb ich ihr, dass ich sie wirklich sehr vermisse und sie wieder in die Arme nehmen möchte. Sie erwiderte diese Äußerung aber betonte, dass sie noch ziemlich sauer ist, weil ich sie rausgeschmissen habe und sie Zeit alleine braucht. Jetzt sind es über 4 Wochen und ich bin mittlerweile seelisch und auch physisch am Ende. Ich fühle mich nur noch ausgebrannt und leer. Konnte die letzten Wochen kaum essen, schlafen und nur mit großen Aufwand auf wichtige Dinge konzentrieren. Ich weiß nicht was ich noch machen soll oder kann. Ich habe es ihr heute mitgeteilt, wie fertig ich bin und dass sich etwas ändern muss. Sie sagte es tut ihr leid, sie will auch mit mir zusammen sein, aber sie kann es noch nicht und zu mir kann sie auch vorerst nicht kommen. Ich habe ihr dann gesagt, um ihr zu zeigen, in welcher Entscheidungsmisere ich mich befinde. Entweder wir gehen auf einander zu und packen es gemeinsam an und wollen das auch beide, oder wir geben auf und der gemeinsame Weg endet. Dass ich die zweite Möglichkeit nicht habe ich ihr noch einmal klar verdeutlicht aber auch, dass ich einfach nicht mehr kann. Und da schlug die Stimmung wieder um. Sie fasste das ganze als ein Ultimatum auf. Ich erklärte ihr, dass dies nicht der Fall sei und es auch nicht in meiner Absicht liegt.

Nun stehe ich vor diesem Scherbenhaufen und weiß weder vor noch zurück. Beende ich das ganze, weil ich einfach nicht mehr kann und nicht komplett daran zerbrechen will oder halte ich daran fest und kämpfe weiter. Ich habe mit meiner Therapeutin darüber gesprochen. Sie sagt, machen sie Schluss, das war ihre persönliche und nicht fachliche Meinung. Eine Boderlinerbeziehung kann nur funktionieren, wenn der Betroffene seine Erkrankung akzeptiert und auch therapieren lässt. Ich will noch, aber ich kann nicht mehr.

PS: Bei einer Trennung steht noch der Fakt im Raum, dass sie keine weiteren Kontakte hat. Keine Freund, Familie, etc. Und die Suizidproblematik ist bei ihr auch sehr ausgeprägt.

Entschuldigt den langen Roman, während des Schreibens musste ich teilweise unterbrechen, weil ich einfach weinen musste und zugleich war ich auch etwas erleichtert es mir von der Seele zu schreiben. Ich freue mich über eure Antworten und Meinungen!

18.06.2021 01:49 • 23.06.2021 #1


33 Antworten ↓


Moin,
Erstmal tut es mir leid das es dir schlecht geht usw...

Aus eigener Erfahrung und ich fasse mich mal kurz,
Wenn du wirklich möchtest das es dir bald besser geht rate ich dir dich komplett zu distanzieren kein kontakt wirklich nichts keine SMS usw....

Dann wenn du das machst und dich um dich kümmerst dir Ziele steckst usw wird es dir irgendwann besser gehen und du kannst die dinge anders sehen.

Zur zeit bist du ja wie ein Dro. abhängiger alles dreht sich um sie,dseum was war und wer was falsch gemacht hat.
Aber glaube mir das ist alles schei. egal. Klar tut es jetzt alles weh und es ist die Hölle aber das ist jetzt halt so.

Alles was du so berichtet hast wie eure Beziehung gelaufen ist klingt für mich nach 2 hilflosen Personen.

Klar bestimmt hattet ihr sehr sehr schöne Momente tollen Sex habt euch stundenlang in den Arm genommen und konntet dabei die Zeit vergessen.

Ich wünsche dir das du dich jetzt ausschließlich um dich kümmerst und nicht hofftst das ihr wieder zusammen. Kommt.

Das kann ja meinetwegen passieren aber wenn dann in 2 oder 3 Jahren wenn ihr euer eigenes Leben geklärt habt.

Warte nicht auf sie oder ähnliches. Kümmere dich um dich das ist das einzige was du selbst in der Hand hast.

Wünsche dir viel Kraft

A


Trennung von einer Borderlinerin?!

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Zitat von Jaegeren:
Ich freue mich über eure Antworten und Meinungen!

Ein Mensch mit emotionaler Persönlichkeitsstörung F60.31 Typ Borderline kann beziehungsfähig sein. Kenne genug, darunder auch Ehepaare mit Kind.

Doch dies ist nur möglich mit einer, dem Krankheitsbild angepassten Therapie (z.B die DTB). Je nach dem ob das durch Traumat(a) ausgelöst wurde, sprich eine Traumafolgestörung ist, reden wir hier von mehreren Jahren stationäre Intervalltherapie und ambulanter in den Zeiten dazwischen.

So du das beschreibst, sind das deutliche Symptome. Subjektiv stelle ich ihre Beziehungsfähigkeit in Frage. Wenn Du bei den ausgeprägten Symptomen, selbst nicht fest im Sattel des Lebens sitzt, kann das herausfordernd bis unmöglich werden.

Die Welt in der ein Mensch mit der Diagnose lebt kann jemand der das nicht selbst kennt nicht nachvollziehen.
Das was Du da erlebst ist z.b. die Nähe-Distanz-Symptomatik. Idealisieren des Partners um ein vermeindliches Verlassen werden zwanghaft zu verhindern. Wenn die Nähe des Partners nicht mehr ertragen wird, kommt der Impuls ihn wegzustoßen.
Ein BL benötigt absolut einen Rückzugsort. Und das ist unbehandelt die komplette Wohnung. Also geht sie in die Abwehr/Flucht.

Diese Partnerkonflikte tun weder dir noch ihr gut.

Selbst verletzendes Verhalten (SVV) und Sucht sind für sie Skills um den inneren Stresspegel zu senken.
Man darf keinesfalls einem Borderliner diese Mittel wegnehmen ohne ihm eine anderen, unschädlichen Skill beizubringen. Sonst wird das spannend.

Ganz ehrlich - lass sie ziehen und an sich arbeiten. Denn sonst kommt sie nicht vorran und Du landest in der Co-Abhängikeit.

Zitat von Jaegeren:
PS: Bei einer Trennung steht noch der Fakt im Raum, dass sie keine weiteren Kontakte hat. Keine Freund, Familie, etc. Und die Suizidproblematik ist bei ihr auch sehr ausgeprägt.

Androhungen von Suizid sind ein Teil der Symptomatik. Man nennt dies Pseudosuizidalität.

Du kannst sie nur zu Beratungsstellen wie der psychiatrischen Institutionsambulanz / sozialspychiatrischen Dienst des Landkreises schicken oder ihr DBT Kliniken für Boderline Behandlung raussuchen.
Mir sind in BW die in Freiburg, Heidelberg und Mannheim bekannt.

Es ist jedoch eine Illusion eine Krankheitseinsicht, Wille zur Veränderung und die Motivation beizubringen. Wenn das funktionieren soll, muss das von ihr aus kommen.

Zitat von Jaegeren:
Eine Boderlinerbeziehung kann nur funktionieren, wenn der Betroffene seine Erkrankung akzeptiert und auch therapieren lässt

Genauso ist es. Und eine Säuferin heilt niemand, egal, wie er sich verbiegt, wenn sie den Weg des Entzugs und der Abstinenz nicht unter professioneller Begleitung selbst geht.

Bevor sie nicht bewiesen hat, dass sie das getan hat und in der Lage ist, abstinent zu bleiben, ist jeder weitere Beziehungsversuch von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Und deine Unterstützung trägt nur zur Aufrechterhaltung von Sucht und Krankheitsleugung bei. Kein ausreichender Leidensdruck, kein Veränderungsbedarf.

Du kannst sie nicht retten. Und diesen Anspruch zu haben hat auch nichts mit einer Liebe auf Augenhöhe zu tun, sondern ist lediglich eine Helferbeziehung, die ganz andere Funktionen für dich erfüllt.

Das könnte okay sein, wenn es dir gut täte, was es aber ganz offensichtlich nicht tut.

Also: Loslassen und selbst gesund werden. Dann wartet mehr auf dich, als kranke Abgängigkeiten.

Servus @Jaegeren


Gerenell schließe ich mich den Meinungen derer an,die vorher gepostet haben,aber ich dachte,ich gebe meinen eigenen Senf noch dazu.

Borderline ist,wie Dir sicher bekannt ist,eine Grenze zwischen Neurose und Psychose also zwischen Verhaltensstörung und Persönlichkeitsstörung.Die Grenzlinien sind dabei nicht klar abgezeichnet sondern verschwimmen ineinander.Das hast Du an ihrem Verhalten gemerkt.
Borderliner sind,und das meine ich nicht böse,gut in (unterbewusster!) Manipulation-und Du scheinst da auch drin zu stecken,hast das Gefühl etwas falsch kommuniziert zu haben etc.

Zwar habe ich keine Beziehungserfahrung mit Borderline,aber aufgrund meiner Ausbildung und Arbeit mit betroffenen Personen zu tun gehabt.Ich persönlich fand es immer schwierig,wenn die Person mal so und mal so zu mir war was vermutlich daran liegt,dass ich selbst eine gewisse Konstanz in meinem Leben brauche.

Natürlich gibt es Beziehungen,die funktionieren,aber-und auch das meine ich nicht böse-diese zwischen euch scheint zum aktuellen Zeitpunkt nicht dazuzugehören.Du wirkst sehr fertig und sagst selbst,dass Du Dich quasi nicht so um Dich kümmern kannst wie Du es gerade möchtest und müsstest,weil sie der Lebensinhalt ist.Das tut nicht gut.

Zitat von Jaegeren:
Eine Boderlinerbeziehung kann nur funktionieren, wenn der Betroffene seine Erkrankung akzeptiert und auch therapieren lässt. Ich will noch, aber ich kann nicht mehr.


Du hast Dir selbst geantwortet.Du musst auch an Dich denken,denn Du brauchst auch Kraft für Deine eigene Problematik.

Zitat von Jaegeren:
PS: Bei einer Trennung steht noch der Fakt im Raum, dass sie keine weiteren Kontakte hat. Keine Freund, Familie, etc. Und die Suizidproblematik ist bei ihr auch sehr ausgeprägt.

Borderliner neigen (unbewusst!) zu gewisser emotionaler Erpressung-was ich ihr hier NICHT unterstellen will.Sie spielen bestimmte Dinge aus und dann kommt Ich wusste doch,dass Du mich nicht liebst. und Ähnliches.
Du kannst ihr Nummern raussuchen an die sie sich wenden kann,aber ansonsten rate ich Dir erstmal auf Abstand zu gehen.

Ich werde Dir nicht sagen was Du zu tun und zu lassen hast,aber ich rate Dir ebenfalls sie ziehen zu lassen.Da ist keinerlei Einsicht,aber Dich zerstört es immer mehr und zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es wichtig,dass Du Dich dabei weder verlierst noch vergisst.Finde ich.

Alles Gute und viel Kraft,

Unruhe_in_Person

Lieber Jaegeren,
Du weißt selbst die Antwort und man kann Dich darin nur bejahen und unterstützen. Du musst sie so schnell es geht los und alles mit ihr hinter dir lassen. Du hast dich aus Zuneigung in eine für dich schädliche Beziehung begeben. Co-Abhängigkeit ist ein Horrortrip, ein Schwarzes Loch ohne Ende. Beende aktiv (!) alles, was mit ihr zu tun hat. Denke nur an Dich, nicht mehr (!) an sie und ihre Probleme. Wenn Du versuchst, sie zu "verstehen" oder auf ihre "Probleme" "eingehen" willst, bist Du verloren. Das klingt furchtbar hart, ist aber der einzig richtige Weg. Das wird Dir auch jede Beratungsstelle und jeder erfahrene Therapeut dringend raten. Suche das Weite und suche es für Dich! Fang sofort damit an und verbiete Dir "Erklärungsgrübeleien" über sie. Du bist nicht zuständig für sie und ihr Leben, das ist sie selbst, und zur Not: professionelle Stellen. Nicht Du!
Mitfühlende und mutmachende Grüße

Hallo @Jaegeren. Ich bin wie die Vorredner auch der Meinung, dass es in erster Linie wichtig ist, dich um dich zu kümmern. Du warst nicht umsonst in stationärer Behandlung und gehst auch nicht umsonst jetzt zum Therapeuten. Du hast im Moment noch nicht die Kraft, sich auch noch um deine Freundin zu kümmern. Was sicher auch für gesunde Menschen eine Mamutaufgabe ist.
Ich finde es schade, dass es in deiner Therapie nur noch um sie geht.
Vielleicht ist es ja auch von deiner Seite her (unbewusst!) eine Vermeidung. Wenn sich alles nur um deine Freundin dreht, dann musst du deine Probleme nicht anpacken. Wenn sich dein Handeln und Denken nur noch um sie dreht, dann hast du auch keine Angst mehr. Mit ihr hast auch du ein Ventil für deine Ängste und du kannst ihr die Schuld dafür geben, wenn du Angst um sie hast. Fühl dich jetzt bitte nicht abgewertet. Das ist in keinster Weise böse gemeint. Ich bin mir sicher, dass sowas nicht bewusst abläuft. Habe es aber trotzdem öfter beobachtet.
Auch ich war mal in einer Beziehung, wo mein Partner Dro. war. Ich habe gedacht ich könnte ihn helfen und habe seine Fehler auf mich genommen. Somit waren seine Probleme, meine Probleme und ich hatte keine bzw. habe sie nicht mehr wahrgenommen.

Zitat von Jaegeren:
Beende ich das ganze, weil ich einfach nicht mehr kann und nicht komplett daran zerbrechen will oder halte ich daran fest und kämpfe weiter


Ja bitte. Deine Freundin ist Alk. und muss einen Entzug machen.

Du schreibst, Du möchtest ihr so gerne helfen.

Junge, helf Dir selber erstmal. Du vernachlässigst Deine Therapie wegen einer Frau, die sich offenbar selber nicht mag und Dich ständig emotional erpresst?

Ihr solltet beide erstmal Eure eigenen Probleme behandeln.

Einem Alk. kannst Du Lieben bis zum geht nicht mehr oder drohen bis zum geht nicht mehr.

Die Alk. siegt immer, es werden Versprechungen gemacht, die nie eingehalten werden, glaub mir, ich kenn das.

Trenn Dich bitte, die Beziehung ist toxic.

Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt euch mit meinem Problem auseinanderzusetzen und mir eure Gedanken und Ratschläge mitteilt!
Ich stimme euch in allen Punkten zu. Rein vom Kopf her weiß ich eigentlich schon längst, dass es ein Wunschdenken ist, dass alleine mit ihr hinzubekommen und dass alles gut wird. Aber leider sind da immer die Emotionen und das Herz, die einen ausbremsen, die Realität wahrzuhaben. Ja es gab viele schöne Momente und sehr vertraute Zweisamkeit. Aber es gab auch die Hölle. Und bei solchen Problematiken muss vor allem der Part, von dem diese ausgehen aktiv, werden und sich professionell helfen lassen und an und mit sich arbeiten. Und das ist ganz klar nicht der Fall. Eine Trennung ist ein schwerer Schritt, ein schmerzhafter Schritt. Aber es ist ein erster Schritt nach vorn, für mich.
Nachdem ich eure Nachrichten durchgelesen habe, habe ich erstmal wie ein Schlosshund geheult, weil alles was ihr schreibt, mich nur bestätigt hat in dem was mir vorher schon durch den Kopf ging. Realität kann schmerzhaft sein, aber es ist richtig so. Dann hab ich mir zwei große Taschen geschnappt und alle Sachen von ihr, Kleidung, Utensilien, Andenken, Geschenke, etc. eingepackt. Ein Freund hat sich bereiterklärt ihr die Sachen zu bringen.

Vielen, vielen Dank an euch!

Es tut mir auch sehr leid,dass du eine so schwere Zeit erleben musst,ich kann sehr gut verstehen das du traurig bist.

Eine solche Entscheidung treffen zu müssen,da möchte ich nicht mit dir tauschen......jedoch es ist der einzige richtige Weg.......Vielleicht wird deiner Partnerin so eher bewusst das nur sie selbst sich helfen kann.

Erst wenn es bei ihr selber ankommt wird sie hoffentlich reagieren,im Prinzip hilfst du ihr nur damit und dir selber auch.

Eine solche Beziehung zerstört im Endeffekt zwei Menschen ,deswegen ist es an der Zeit loszulassen auch wenn dies mit einem großen Schmerz verbunden ist.

Ich schicke Kraft für euch beide.....und dir wünsche ich viel Glück......glaube mir es ist der richtige Weg.


Liebe Grüße

@Annalehna Auch dir vielen Dank für deine lieben Worte und Gedanken! Ja der Schmerz, der mit einer Trennung verbunden ist, ist auch so eine Sache, vor der ich große Sorgen habe, da ich in meinen 20ern einmal eine extrem harte Erfahrung gemacht habe. Das heißt natürlich nicht, dass das auch wieder so wird und ich habe mich ja auch weiterentwickelt, aber die Sorge ist schon da.

Der letzte Schritt ist getan, ich habe es ihr mitgeteilt, dass es vorbei ist..

Zitat von Jaegeren:
Der letzte Schritt ist getan, ich habe es ihr mitgeteilt, dass es vorbei ist..

Wie bist du diesen Schritt gegangen? Wie hat sie reagiert?

Zitat von Jaegeren:
Nachdem ich eure Nachrichten durchgelesen habe, habe ich erstmal wie ein Schlosshund geheult, weil alles was ihr schreibt, mich nur bestätigt hat in dem was mir vorher schon durch den Kopf ging. Realität kann schmerzhaft sein, aber es ist richtig so. Dann hab ich mir zwei große Taschen geschnappt und alle Sachen von ihr, Kleidung, Utensilien, Andenken, Geschenke, etc. eingepackt. Ein Freund hat sich bereiterklärt ihr die Sachen zu bringen.

Ich denke das ist eine gute und richtige Entscheidung.
In deinen Schuhen kann ich nicht lauzfen Jaegeren, das dir das so nahe geht kenne ich von zwei Freunden, denen das so ging. Habe das ganze Drama live mitbekommen.

10 Jahre später haben fast alle Beteiligten, eigentlich ihren Platz im Leben gefunden.

Und Du bist nun auch aufgebrochen zu diesem, deinem Ziel.
Bin wirklich stolz auf dich. Denn zu so einer Entscheidung gehört wirklich viel Mut, Willensstärke und Geradlinigkeit.
Wünsche dir auf diesem Weg Kraft und Gleichgewicht.

Grüße
Cube

@Seal79 Ich habe es ihr telefonisch mitgeteilt. Jetzt ist das Telefon am durchdrehen, Anrufe, Nachrichten. Trauer, Wut, Unverständnis.

@cube_melon Ich danke dir! Ja, den Schritt zu gehen brauchte Kraft und er war richtig!
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Jaegeren:
@Seal79 Ich habe es ihr telefonisch mitgeteilt. Jetzt ist das Telefon am durchdrehen, Anrufe, Nachrichten. Trauer, Wut, Unverständnis.

Per Telefon ist natürlich auch nicht die feine Art Kein Wunder das sie durchdreht. Möchte nicht sagen das es bei persönlicher Bekanntgabe anders verlaufen wäre aber solche Gespräche /Botschaften per Telefon / WhatsApp finde ich unangebracht.

@Seal79 Ich hätte es mir auch anders gewünscht, aber jeder muss schauen wir er so etwas schafft. Des weiteren wohnt sie in Hamburg und ich 50km entfernt.

Zitat von Jaegeren:
@Seal79 Ich hätte es mir auch anders gewünscht, aber jeder muss schauen wir er so etwas schafft. Des weiteren wohnt sie in Hamburg und ich 50km ...

Das stimmt. Wenn es sich für dich befreiend anfühlt dann bist du den richtigen Schritt gegangen.

A


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