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Hallo ihr lieben,

Jetzt brauche ich tatsächlich auch mal euren Rat. Ich habe das Gefühl, echt nicht mehr zur Ruhe zu kommen, bin nur noch völlig rastlos, am zittern und innerlich wie panisch getrieben...
Mein langjähriger Partner hat sich nach 10 Jahren getrennt. Wir wohnen aus bestimmten Gründen aber noch in einer Wohnung. Seit ein paar Tagen steigert sich meine Panik und ich hab das Gefühl, dass in meinem Kopf etwas so weit ist, durchzudrehen. Wirklich so ein Gefühl ist das.

Ich kann nicht mehr ruhig sitzen, bin zum Teil aber wie apathisch. Da ist eine grundspannung, welche fast unerträglich ist. Es ist so eng in meinem Körper, dass ich kaum Luft bekomme geschweige denn essen kann. Und es tut so weh in meinem Herz.
Da kommt noch hinzu, dass ich mich nicht mehr regulieren kann, d.h. Weinen geht nur noch wenn's wirklich explodiert, Bewegung, die die Energie wirklich freisetzt, ist so gut wie unmöglich. Ich sehe keine Chance mehr, mich da raus zu tragen. Ich habe aber auch keine Freunde, die mir da helfen könnten.

Dem Vorschlag, in eine Klinik zu gehen und mir da Hilfe zu suchen kann ich auch irgendwie nicht nachgeben...

Und jetzt hab ich das Gefühl, völlig die Kontrolle über mein Leben zu verlieren.
Werde gleich zu meiner Ärztin gehen und mal schauen was die sagt auch zur Klinik. Ich hab Angst. Und könnte mich übergeben. Ich weiß nicht mehr weiter...

Habt ihr Tips? Auch zur Entscheidung Klinik vielleicht?

Ganz liebe Grüße
SunnyBlue

18.09.2017 03:38 • 20.09.2017 #1


9 Antworten ↓


Hallo

Das tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Das mit der inneren Unruhe und das Gefühl durchzudrehen kenne ich. ABER du wirst nicht durchdrehen. Denke dran es ist nur ein Gefühl.
Eine Klinik fände ich gut. Ich war auch schon in einer Klinik und es hat mir sehr gut getan. Leider ist es mir momentan nicht möglich, da ich alleinerziehend bin und auch keine Verwandte um mich rum habe. Ich denke deine Unruhe bedeutet auch, dass du nun Angst vor dem Alleinsein hast. Da wäre eine Klinik erst mal gut. Da kannst du alles aufarbeiten und bist auch nicht alleine. Vorübergehend wären vielleicht auch Medikamente gut. Sie lösen das Problem nicht aber können die Zeit überbrücken und unterstützen.

Ganz viel Kraft wünsche ich dir.

LG Mary

A


Trennung und akute Belastungsreaktion

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Liebe Mary,
Danke dir... mir fällt die Entscheidung dafür oder dagegen so schwer. War das bei dir auch so? Wie hast du es geschafft, ja zu sagen?
Lg

Also mir ging es so schlecht, dass mir alles egal war und ich einfach nur wollte, dass es mir besser geht.

Hallo, wenn Du bei einem Facharzt in Behandlung sein solltest (Psychiatrie / Neurologe), dann kann dieser Dir evtl. eine APP = Ambulante psychiatrische Pflege verordnen.
Keine Sorge, Pflege ist hier als Begriff etwas unpassend, da kommt keiner mit dem Schwamm und wäscht einen

Stattdessen bekommt man eine psychiatrisch geschulte Pflegekraft zur Seite gestellt, mit der man sich regelmäßig trifft, und Probleme besprechen kann.
Eine Rufbereitschaft für Notfälle gibt es auch.
Ziel der Maßnahme ist es, dass man sein Leben nicht für einen Klinikaufenthalt unterbrechen muss.

Ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation, und bin mit APP sehr zufrieden.

Viele Grüße
LG Michael

Zitat von SunnyBlue:
Habt ihr Tips?


Ich würde dir auf jedenfall Raten viel Sport zu machen, z.B. Joggen, Schwimmen.. hauptsache du bewegst dich denn das lenkt dich ab, macht müde und hilft dir beim nachdenken.


Der rest dieses Posts hilft dir wohl erst wenn du ein paar Tage Abstand hast:
Ich rate dir es als Chance zu sehen. Du warst jetzt 10 Jahre in einer Beziehung und musstest sicher während dieser Zeit einige Kompromisse eingehen. Nutze die Zeit jetzt die letzten Jahre revue passieren zu lassen. Denk in Ruhe darüber nach was du beispielsweise in den letzten Jahren verpasst hast und nun nachholen möchtest, oder wo du dich in ein paar Jahren siehst, wad du an deinem Leben verändert willst. Sieh es vielleicht sogar positiv, denn jetzt bist du nicht mehr gebunden und kannst daher frei entscheiden.
Hier bieten sich beispielsweise Spaziergänge im Herbst an. Ich beispielsweise denke sehr gerne beim Schwimmen über mein Leben nach!

Danke für deine Antwort.
Ja, dass mit dem Sport ist eine gute Idee. Irgendwie bin ich aber so müde und erschöpft, dass ich dazu gar nicht so Kraft habe. Dann ist da diese innere Unruhe, die fast rastlos ist. Aber ich werde es trotzdem mal versuchen. Irgendwie klingt das ja logisch....

Was den Rest betrifft, den du geschrieben hast, ja, vielleicht dauert das noch etwas. Da sind noch ein paar Dinge, die mich da total blockieren. Ich weiß nicht, was ich gerne mache gerade, was ich mag, wer ich bin. Ich habe nicht mehr den Halt in mir selbst... und ich finde keinen Anfang in dem was ich tue gerade... also seit 14 Tagen schon nicht. Mittlerweile reagiert mein Körper, da gibt es Panik und so Schockmomente. Bewegungslosigkeit... und ich kann mich nicht entscheiden gerade. Soll ich den Weg in eine Klinik gehen? Ich traue mich nicht... es gibt so viele Menschen dir mir dazu raten, aber die kennen das nicht selbst... darf ich mich für so eine Auszeit entscheiden? Oder soll ich lieber alleine kämpfen und wieder auf die Beine stellen zu versuchen? Ich dreh mich im Kreis und das ist echt enorm ätzend gerade...

Also Sport ist auf jeden Fall gut. Aber ich fühle mich auch oft einerseits total erschöpft und andererseits total unruhig, dass ich mich meist auch nicht aufraffen kann.

Ich empfehle dir wirklich eine Klinik. Oft dreht man sich nur noch im Kreis und kommt alleine aus diesem HamsterRad nicht mehr raus. Du hast das Recht dir eine Auszeit zu nehmen. Jeder ist sich selbst am nächsten und es geht jetzt darum, dass es dir wieder gut geht, dass du wieder Lebensfreude findest. Und wenn es dir gut geht, dann geht es deinem Umfeld auch gut. Ich überlege auch in eine Klinik zu gehen, aber als Alleinerziehende ohne Verwandte in der Nähe nicht so einfach.

Nutze die Chance! Warum alleine kämpfen, wenn du Unterstützung bekommen kannst.

LG Mary

Danke Mary,
das macht mir irgendwie Mut...
Und mir macht es auch Mut, dass es dir mit dem Sport genau so geht und du versteht was ich meine.

Du überlegst auch in eine Klinik zu gehen? Ich glaube dir, dass das mit Kind natürlich nochmal etwas anderes ist. Gibt es da keine Möglichkeit? Also gibt es keine, wo dein Kind/Kinder mitkommen können?

Ich tue mich auch so schwer, weil ich immer gelernt habe, mein Leben alleine zu meistern. Weil es für mich wie verlieren ist, Hilfe anzunehmen. Und weil ich in der Zeit keinen Einfluss und Übersicht habe, was hier in meinem Zuhause passiert, was mein Ex macht und ob er einfach verschwindet...
Ich muss mich irgendwie entscheiden...
Liebe Grüße
Janine

Hallo Janine

Eine Klinik wo das Kind mitkommen kann gibt es wohl schon aber meine Tochter ist 14 und ich will sie auch nicht aus der schule nehmen. Sie ist ja schon relativ groß aber doch zu klein, um komplett alleine zu sein. Ich kläre das gerade mit dem Jugendamt, was es für Möglichkeiten gibt.

Ich denke du siehst das falsch. Du verlierst nicht, wenn du Hilfe annimmst. Du kannst nur gewinnen und es zeigt Stärke, wenn du Hilfe annimmst. Und es ist jetzt egal, was in deinem Umfeld passiert, was dein Ex macht etc. Es geht jetzt nur um dich und dass es dir wieder gut geht. Sei dankbar, dass du einfach in eine Klinik kannst ohne dir Gedanken um Kind etc machen zu müssen.

Kopf hoch und los geht's;-)
Mary

A


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