hab gestern abend die Antworten von Euch durchgelesen und hab teilweise festgestellt, dass das lange Wochenende Euch auch viele Tiefs eingebracht hat. Ich konnte mich darin auch wiedererkennen. Der eine Feiertag machte für mich das Wochenende definitiv zu lange
Der Freitag abend ging bei mir ganz gut...bin bis um 20 Uhr im Büro gesessen und hab etwas meine Arbeit aufgeschafft, die ich aufgrund fehlender Konzentration der letzten Wochen einfach nicht gepackt habe. Weiss nicht, wann ich das letzte Mal freitags so lange gearbeitet hab, weil ich schon deswegen mir wieder hätte was anhören können, warum die Arbeit wichtiger sei als sie....von dem her, hats nun keinen gejuckt, dass ich erst um 20 Uhr raus bin.
Samstag habe ich mich tagsüber beschäftigt, in dem ich meine Wohnung mal wieder ordentlich sauber gemacht und meine Wäsche erledigt hab - ist die letzten Wochen auch so gut wie nix passiert Abends war ich dann auf nem Geburtstag, was mir auch etwas gut getan hat....obwohl ich mir trotz vieler Gäste irgendwie doch einsam vorgekommen bin. Auf der Heimfahrt dann wieder die gleiche Sch... wie nachm Urlaub...von Minute zu Minute ging es mir mieser. Dementsprechend war die Nacht und der darauffolgende Sonntag auch alles andere als schön....hatte das Glück, dass ein Freund vorbeigeschaut hat....allerdings ist er mit seinen Ablenkungsversuche weitestgehend an mir gescheitert... wir sind dann noch a bisle raus (spazieren laufen und dann auf ein Pfingstfest in der Nähe)....hat mich zwar nicht sonderlich gepusht, aber das Gefühlskarusell drehte sich nicht weiter nach unten....man muss sich wohl mit ganz kleinen Erfolgen zufrieden geben.
Nach einer wieder weitestgehend schlaflosen Nacht dachte ich mir dann gestern: So kann es nicht weitergehen! Du katapultierst Dich immer weiter ins große, schwarze, tiefe Loch und habe mit mir ein Experiment gemacht und bin ALLEINE in eine Sole-Therme in der Nähe meines Wohnortes. Eine sehr schöne Anlage, in der ich in der Vergangenheit (als wir noch zusammen waren) mich immer sehr gut entspannen könnte. Ich wollte mir einfach was Gutes tun und VORALLEM raus aus den vier Wänden, weil ich merkte, es geht immer noch weiter bergab. Kerle, Kerle, ich kann Euch sagen, das hat eine Überwindung gekostet und auf der Hinfahrt, wollte ich mehrmals umdrehen. Aber ich hielt mich immer wieder an dem Gedanken fest, wie dreckig mir es zuhause ging. Wirklich entspannen konnte ich in meiner Situation natürlich nicht....aber die vielen Badegäste drumherum haben mich doch etwas abgelenkt, dass es mir nicht noch schlechter ging. Nicht dass ich mit jemand ins Gespräch gekommen wäre. Aber allein das Beobachten der verschiedenen Menschen sorgte für etwas Ablenkung. Man sollte natürlich eher die Menschen beobachten, die auch keinen glücklichen Eindruck machen...da habe ich mich mal bewusst drauf konzentriert.....glückliche Menschen zuzuschauen schmerzt natürlich wieder mehr. Alles in allem, hat mir das Ganze keine große Freude bereitet. Aber ich denke zuhause wäre es mir nicht besser, tendenziell sogar etwas schlechter gegangen - also, war auch das Experiment mehr oder weniger erfolgreich. UND: Gestern abend ging es mir doch etwas besser, wie am Sonntag....vielleicht auch die Vorfreude auf die Arbeitswoche (hätte nicht gedacht, dass ich mich sonntags mal auf den Montag freue?!)
Teeblümchen, das mit der Kiste kann gut sein....ich weiss mittlerweile schon auch, dass sie wohl auch noch mit der Trennung zu kämpfen hat...aber nachdem sie trotzdem wohl schon einen Neuen am Start hat (der vielleicht doch nicht so toll ist), denke ich, dass es bei ihr wohl doch die Angst vorm Alleinsein ist oder dass sie merkt, was sie an mir verloren hat - vielleicht auch die Entscheidung bereut. Aber nach allem, was bei uns gelaufen ist, würde ich mir keinen Gefallen tun, nochmal darauf einzugehen....Auf der anderen Seite macht es die Entscheidung abzuschließen wieder schwieriger. Ich habe mich deshalb am Wochenende auch mit dem Gedanken auseinandergesetzt: Was wäre, wenn sie sich jetzt melden würde und um ein Gespräch bitten würde. Auch in den Phasen am Wochenende, wo es mir schlecht ging, war ich immer noch der Überzeugung, dass ich nicht mehr darauf einsteigen würde! Trotz der ganzen miesen Sitation, die ich momentan durchlebe - mein Herz hat scheinbar doch schon einen (wenn auch noch kleinen) Haken an die Sache gemacht.
Die Gedanken, die moonlight beschrieben hat kenne ich auch zu gut. Teilweise Gedanken, teilweise Träume...mir schwirrt immer wieder im Kopf rum, wie sie schon mit dem nächsten ausgeht, mit ihm in der Kiste liegt (sorry, aber solche Gedanken hat man halt auch) usw. und das macht mich echt rasend....Moonlight, mach Dir aber bitte keine Vorwürfe, dass Du ihn zu der neuen getrieben hast....es gehören immer zwei dazu. Und hätte er Dich wirklich geliebt, wäre es für ihn kein Problem gewesen, wenn Du nicht überall mitgehst - mehr noch, er wäre vielleicht auch gerne mal bei Dir geblieben und hätte die ein oder andere Unternehmung sausen lassen. Ich konnte das nach unserer ersten Trennung auch nicht - so tun, ob alles in Ordnung ist. Meines Erachtens lügt man sich da selber was vor oder verdrängt alles - das ist dann eine denkbar schlechte Basis eine Beziehung zu retten. Bitte mache Dir deshalb (wie Teeblümchen auch schon gesagt hat) keine Vorwürfe....
Teeblümchen beschreibts ganz gut, wie bei nem Dro., den man sein Zeugs wegnimmt, man ist von Zeit zu Zeit nicht Herr seiner Gefühle...in solchen Situationen (wobei ich fast vermute, dass sie diese Aussage von Doris Wolf erfahren hat
Phasenweise vermisse ich sie halt auch immer noch sehr....natürlich die schönen Dingen, die wir gemeinsam hatten...mache mir aber dann bewusst, was für einen Preis ich bezahlen würde, wenn es nochmal eine Chance geben würde. Sie müsste sich ganz schön verändern....das kann sie sicherlich nicht und wenn, dann macht sie im Widerspruch zu ihrem eigenen Ich, nur um mich erneut zu halten und das ist widerum keine Basis für eine gemeinsame Zukunft. Also, versuche ich erneut der Wahrheit ins Auge zu blicken - es hat keinen Sinn und Wert mehr....Und wie Maikäfer15 schon sagt...die Komponente Angst-vor-Alleinsein spielt vermutlich auch sehr mit rein.
Das mit der körperlichen Betätigung ist bei mir so ne Sache....da sich bei mir schwierige psychische Phasen gleich immer auf den Schlaf niederschlagen und dann gleich so extrem, dass ich praktisch gar nicht schlafe....fehlt mir momentan echt die Kraft dazu. Hab mir zwar was verschreiben lassen...aber nehm ich zuviel, bin ich am nächsten Tag noch matschiger...nehm ich zu wenig, hilfts ned wirklich....außerdem halt ich generell ned viel, sich den Schmerz mit Medikamenten zu betäuben...Ich hoffe nun einfach, dass es bald etwas besser wird und ich somit zu ein paar Stunden Schlaf pro Nacht komme. Deshalb konzentriere ich mich momentan darauf mich mit etwas Unanstrengenderem zu beschäftigen - TV, Telefon, PC, spazieren gehen, Hausarbeit (auch wenn ich mich da momentan echt dazu prügeln muss), lesen....bereitet mir zwar alles keinen Spaß, aber ich schaffs wenigstens mich meistens dafür zu motivieren
Ich wünsche Euch heute schon mal einen schönen Dienstag und vorallem etwas positivere Gefühle, wie die, die wir am langen Wochenende teilweise hatten.
Viele liebe Grüße
rawi
14.06.2011 10:13 • #61