ich möchte gerne die Geschichte zu meinem Ex Freund (er 25, ich 27) schildern.
Für ihn war ich die erste Freundin, mit der er sich sicher war, dass wir heiraten und Kinder kriegen wollen, die er allen Freunden vorgestellt hat und in den Urlaub zum ersten mal gefahren ist - für mich war es auch die erste richtige Beziehung, die für mich zukunftssicher war.
Er hat nun bereits 5 mal mit mir Schluss gemacht. Wir hatten einige Konflikte in unserer Beziehung, u.a. Misstrauen, Eifersucht und Streit. Er hat mir am Anfang unserer Beziehung einige Fragen bzgl meiner Vergangenheit zu Männern gestellt. Er sagte, er möchte gern wissen, wenn er mit jemand zutun hat, ob da mal was vorher war mit demjenigen. Er wollte dann aber auch ganz genau wissen WAS da war und WANN und wie oft ich da war etc. Ich habe mich dann häufig so in die Enge gedrängt gefühlt, dass ich eben Angst vor seiner Reaktion hatte und aus diesem Grund manchmal schon herumgedruckst, manchmal wusste ich auch einfach nicht mehr genau wie oft da was war etc. Jedenfalls hatte ich in den ersten 3 Wochen unserer Beziehung mit einem Mann Kontakt, mit dem ein Jahr davor mal was war und ich hatte ihm diese Unterhaltung auch nicht vorenthalten, es ging um job-relevante Dinge, da er mir bei was helfen konnte. Als mein Freund mich dann später mal fragte ob da was lief, dann habe ich ihn nicht angelogen, aber er empfand es schon als Lüge, dass ich ihm das vorher ja verheimlicht hatte. Ich habe dann im weiteren Verlauf, wenn solche Fragen kamen, von alleine immer gesagt was da war, aber manchmal war es eben nicht detailliert genug, ich habe Informationen ausgelassen usw.
Wir hatten am Anfang auch beide festgestellt, dass wir keine Freunde des anderen Geschlechts haben. Eines Tages hat er sich dann mit einem Mädchen getroffen, bei denen sich wohl schon die Familien sehr lange kennen, für mich fiel der Name allerdings zum ersten mal. Ich war dann sehr eifersüchtig und habe mir Sorgen gemacht, weil es als eine Date Situation empfand und ich ja wusste, dass er keine weiblichen Freunde hat. Ich fand es zwar nicht so toll, aber er hat sie getroffen, da er mich auch erst am gleichen Tag ein paar Stunden vorher informiert hat. Ich habe ihn aber nie eingeschränkt wenn er ohne mich feiern gehen wollte, Jungs Trips macht oä. Er sagte mir dann auch nach dem Treffen mit dem besagten Mädchen, dass er das bei mir ja eigentlich auch nicht wollen würde, dass ich andere Männer treffe und er das in Zukunft nicht mehr machen wird.
Er sagte, er war vorher NIE eifersüchtig in vorherigen Beziehungen, doch da ich so eifersüchtig bin, wurde er es auch, und misstrauisch.
Er hat mich dann sogar irgendwann nach der Anzahl meiner vorherigen Sexualpartner befragt. Ich konnte ihm keine Antwort geben, das hat er mir natürlich wieder nicht geglaubt - weshalb er daraufhin meinte, er hätte ja gerne gewusst mit was für einer *beep* er zusammen ist. Er hingegen hat auch ein Vorleben und hat mir ohne Probleme seine Zahl genannt, und sagt er ist so transparent und bei mir muss man immer alles herausquetschen. Ich hingegen verurteil aber auch nicht.
Er wurde in Steitsituationen aggressiv, fing an mich bis aufs übelste zu beleidigen (F****, Stück Sch**** etc.) und sogar mit Gegenständen zu schmeißen, sodass ich Angst bekommen habe. Ihn hat häufig meine Art gestört, da ich manchmal vergesslich und schusselig/ chaotisch bin. Ich hatte Angst, wieder etwas etwas falsch zu machen und habe es nichtmal in den Situationen geschafft, zu gehen.
Es war dann so dass sich sein Misstrauen allerdings (wegen meiner ungenauen Angaben zu meinem Vorleben) so zugespitzt hat, dass er Beweise haben wollte, wenn ich im Praktikum von Männern umgeben war, mir nicht mehr glauben wollte, Screenshots verlangt hat und angefangen hat, mich zu kontrollieren. Er hatte auch mehrmals mir damit gedroht die Beziehung zu beenden, und ich habe Angst bekommen. Aus diesem Grund habe ich ihm dann zB von einem beruflichen Telefonat mit einem Kollegen nach dem Praktikum (wo er mir weiterhelfen konnte), das ja eigentlich völlig harmlos ist, erst eine Woche später erst erzählt - da er auf diesen Kollegen total eifersüchtig war. Ich habe ihn also nich vor dem Telefonat darüber informiert (weil ich so viel Angst hatte und es dann aufgeschoben habe. Er hat daraufhin mir mir zum 1. Mal Schluss gemacht. Er sagte es herrscht ein Ungleichgewicht in unserer Beziehung, da ich in meinem Job nur von Männern umgeben bin, er allerdings nicht von Frauen, und sagte, dass er sich deshalb auch mal mit weiblichen bekannten treffen wollte, um für Ausgleich zu sorgen.
Die weiteren Schlussmachgründe waren in meinen Augen Lappalien, weil ich nicht unsere gemeinsame Wäsche in dem Moment aufhängen wollte oder einmal, als ich nicht ein 2. Mal Danke gesagt habe, als ich ein Geschenk eingelöst habe. Für ihn war das allerdings unfassbar schlimm.
Des Weiteren hatte ich ziemlich viele Probleme in Praktika und in der Uni, da ich mich schlecht anpassen kann und immer so unter den Beziehungsproblemen litt. Er hat dann häufig im Streit mir genau das vorgehalten, dass ich nichts auf die Reihe kriegen würde, wenig abliefer im Leben und der Albtraum jedes Arbeitgebers wäre, dass er sich gut vorstellen könne wie ich es geschafft hätte eine ganze Uni auf die Nerven zu gehen etc. und dabei noch immer denke, dass ich die Größte bin und die Tollsten Jobs bekomme. Am Ende hat er sogar damit gedroht, der Uni mal ein paar Dinge zu erzählen. Wegen der Probleme in der Uni litt ich häufig unter Rückenschmerzen - in den ersten Monaten unserer Beziehung. Er hat mich in dieser Zeit wirklich total unterstützt und mich vor meinen Kommilitonnen auch verteidigt.
Er sagte er hätte das gerne gemacht und hätte da ja viel mitmachen müssen mit mir (im Sinne von, dass ich früher von Parties gehen wollte, mich häufig auch mal hinlegen musste und auf Reisen Schmerzen hatte). Ich sagte dann zu ihm dieses Jahr in einem Moment, dass ich ihn doch genauso unterstützt habe - und das war für ihn der entscheidende Moment, wo er den Eindruck hatte, dass ich seine Unterstützung überhaupt nicht wertschätze und allen ernstes behaupten würde, ich würde ihn genauso unterstützen. Ich habe ihm IMMER meine Hilfe angeboten, doch er ist eigenständiger und wenn er dann mal meine Hilfe angenommen hatte, dann habe ich es nicht gut genug gemacht/ er hätte es schneller alleine geschafft (da er auch sehr perfektionistisch ist) Er hat mir dann vorgeworfen, dass es mir ja egal ist, und ich mir deshalb nicht genug Mühe gebe. Im Grunde bin ich der Meinung, dass ich wirklich auch sehr viel für ihn getan habe, auch wenn mit Fehlern, bis auf die Tatsache, dass es ihm eben körperlich besser ging.
Ich wusste nicht wie ich es schaffe endlich Vertrauen aufzubauen und ihm zu beweisen, dass ich nur ihn möchte und keinen anderen. Ich habe Schuldgefühle, weil er immer sagt, er wäre nur eifersüchtig weil ich ja damit angefangen habe.
Das hat er mir sehr lange übel genommen und konnte mir nicht vergessen. In unseren letzten 4 Wochen Beziehung konnte ich ihm endlich mal wirklich richtig unter die Arme greifen, und habe für ihn ein Interview konzipiert, damit er einen Job bekommt und sogar meine Uni vernachlässigt habe, um ihm zu helfen. Damit er sieht dass ich IMMER für ihn da bin. Aber die Aussage von vorher, dass ich ihn genauso viel unterstütze konnte er mir trotzdem nicht vergessen.
Wir sind nun seit 6 Wochen wieder getrennt und er sagte mir dass er auch einfach kein Vertrauen mehr herstellen kann, da ich bald für 4 Monate ins Ausland gehe und er es nicht aushält, dass ich auch da wieder hauptsächlich von Männern umgeben bin.
Wir hatten in den 6 Wochen auch immer wieder Kontakt, und er kam wieder mit romantischen Urlaubsbildern von uns beiden an, wo wir uns küssen und hat es mir dadurch wirklich nicht einfach gemacht. Er sagte ich fehle ihm, aber er kann sich keine Beziehung mehr vorstellen. Wir haben uns letzte Woche noch einmal gesehen und miteinander geschlafen, danach habe ich mich wieder furchtbar gefühlt, da er mir ständig unterschiedliche Signale gibt. Es war schon wieder so unglaublich leidenschaftlich, er sagte er hat mich so sehr vermisst. Ich spüre aber, dass er mir die Dinge nicht verzeihen kann (Chats löschen, Unehrlichkeit in seinen Augen, mangelnde Unterstützung etc).
Ich habe so gekämpft für die Beziehung, habe ihm Geschenke gemacht, ihm absolute Treue und Verfügbarkeit gegeben und immer probiert, auf einer ruhigen Ebene Lösungen zu finden und ihn zu besänftigen, mich immer zu rechtfertigen, aber fühle mich nicht gehört und verstanden und kann schwer damit umgehen, dass er die gesamt Schuld mir zuschreibt.
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
07.07.2020 23:32 • • 11.07.2020 #1