Eraserhead
Erster Teil. Das war im Januar.
Zu meiner Situation.
Ich habe meine Freundin im Mai letzten Jahres kennengelernt. Im Internet.
Aber nicht auf einer Singlebörse, sondern viel neutraler.
Hin - und hergeschrieben, aber schnell war klar, dass man zeitnah sich sehen will.
Wir haben das also quasi sehr schnell von dem virtuellen Raum in den realen gezogen.
Innerhalb weniger Tage. Was wir beide sehr gutfanden.
Aus dem realen Sehen und sofort Mögen entwickelte sich eine Fernbeziehung, mal jedes Wochenende sehend,
mal alle 2 Wochen (1,15 Std. liegen zwischen uns).
Aufgrund von Jobs, wir sind beide Anfang 30, war klar, dass unter der Woche es mit dem Sehen eher schwer gehen würde,
was auch nicht wirklich ein Problem für uns darstellte. Wir wussten ja, auf was wir uns einließen.
Schon in den Anfangsgesprächen im Internet, war sie sehr offen und machte mir ihre Situation klar.
Sie hatte ihren Jugendfreund geheiratet und war mit ihm letztlich 15 Jahre zusammen gewesen, davon 4 Jahre Ehe.
Zuletzt hatte man zusammen ein Haus gebaut. Als es gerade fertig war und paar Monate vergingen,
löste sie die Beziehung auf, weil sie sich über Jahre nicht mehr wohl gefühlt hatte und nie den Mut hatte,
das einzugestehen (dieses Scheitern) und auch so nicht mehr leben wollte. Sie liebte ihn nicht mehr.
Er war nicht der Mann, mit dem sie ihr Leben weiter verbringen wollte.
Fühlte sich zu wenig gewertschätzt. Sie war ihm zu selbstverständlich geworden, in dem wie er sie behandelte.
Sie forcierte die Scheidung.
All das lief an, als ich sie kennenlernte (Haus verkaufen, Scheidung initiieren).
Ich hörte mir das alles an und zog den Schluss daraus, es langsam mit ihr angehen zu wollen,
da ich auf der einen Seite nicht das Risiko fahren wollte, dass sie wieder zu ihrem Ex zurückgehen wollte
und auch viel Unverarbeitetes wohl noch in ihr war (war mein Eindruck oder zumindest sah ich die Gefahr).
Sie regelte das alles wirklich hervorragend und belastete mich in den Anfangsmonaten kaum mit diesen Geschichten,
wenngleich ich auch gerne für sie da war.
Ich verliebte mich in sie. Und sie sich in mich.
Dennoch und das kam in einem ersten Knatsch im Oktober heraus von ihrer Seite,
war sie sich wohl nie sicher, dass ich es ernst meinte. Sie hatte den Eindruck, dass mich stören würde,
dass sie noch verheiratet wäre usw.
Dabei sagte ich nie etwas derartiges. Meine Zurückhaltung und auch mein Zugestehen ihr den Raum zu geben,
ihre Ex - Beziehung doch auch irgendwie noch zu verarbeiten, wurde ihrerseits als Desinteresse missgedeutet,
oder zumindest als zu wenig Nähe.
Ich gab meine Meinung ab und hörte zu, wenn sie sie doch mal was zum Hausverkauf oder Scheidungsverlauf sagte.
Mehr konnte ich irgendwie nicht tun..
Sie sagte es mir durch die Blume nach dem Oktoberknatsch:
Sie hatte sich Hals über Kopf in mich verliebt und wollte auf Anhieb die geballte Leidenschaft.
Es hatte den Eindruck, dass man ihr quasi viel an ihrer Stirn ablesen sollte. Ich hätte mir gewünscht...usw...kam dann bei diesem Knatsch raus.
Ihre erste Zeit nach Ende der Ehe (also die Zeit vor mir) hatte sie wohl mit Ausnutzen der neuen Freiheit verbracht,
wie sie mir schilderte. Sprich, Männer ausprobiert.
Lose Verabredungen. Dann herausgefunden, dass das unverbindliche nichts für sie ist. Und parallel hierzu
auch eine Therapie gemacht. Die noch andauerte, als ich sie kennenlernte.
Mir fiel auf, als sie mir all das sagte, dass sie irgendwie versuchte, alles so abzuhaken.
Das ausprobiert, das gemacht und jetzt sei sie wieder bereit.
Sie vergaß nur dabei, wie ich fand, dass man solche Prozesse nicht einfach beenden oder anfangen kann,
sondern sowas fließend ist.
Wir hatten einen zweiten Knatsch an Weihnachten, der im Kern ähnliches hatte, wie der im Oktober.
Daraus resultierte jetzt in ihr eine große Leere.
Sie ist kaum ansprechbar und eher apathisch.
Sagt auch Sätze wie, dass ihr Ex-Mann ihr leid täte, dass sie ihm einen Teil Lebenszeit mit ihrem Zerstören
der Ehe irgendwie genommen hätte.
Es täte ihr leid, nicht weil sie ihn noch lieben würde, sondern der Umstand etwas kaputt gemacht zu haben und
dass das nun zuende gehen würde, wenn Ende Januar der Scheidungstermin ist.
Sie müsse einfach nur damit umgehen lernen..bzw. sich an den Gedanken zu gewöhnen.
Das wäre alles. Sie könne das gerade schwer in Worte fassen.
Sie ist generell kein Mensch, der Dinge gerne anspricht.
Allen Diskussionen ging voraus, dass ich es aus hier herauskitzeln musste,
was in ihr war.
Ich fand das schade, denn wenn öffnen, dann doch wohl in einer Beziehung.
Ihr Argument dagegen war, dass sie sich nie meiner sicher war.
Dabei war ich da. Ich half ihr sogar dabei noch ein paar Sachen aus ihrem gebauten Haus
wegzufahren. Räumte quasi Scherben ihrer Ehe weg.
Nicht, dass ich das Hochloben will.
Für mich als Liebender selbstverständlich.
Doch irgendwie sah oder sieht sie diese nonverbalen Zeichen nicht, sondern hängt sich nur
an dem mal nicht andauernd verbalen Zuneigungsbekundungen auf, die sie mir vorwarf.
Sie war und ist auch viel in sozialen Medien unterwegs.
Bis heute auch noch auf dieser Seite, auf der wir uns kennenlernten.
Es ist keine Singlebörse, wie gesagt, aber unter der Hand, weil eine Indepedent-Seite,
irgendwie doch. Ich habe die Seite niemals mehr betreten seit unserem Kennenlernen.
Sie lebt ihre Zeit nach, die sie in der Ehe sich nicht zugestand oder verpasst hat.
Sie weiß wohl irgendwie auch, dass es auch ihre Schuld ist und will sich das nicht eingestehen irgendwie.
Ich wollte das nie verhindern oder sie da einengen.
Jedoch erklärt sich damit vielleicht meine Zurückhaltung, die sie mir irgendwie vorwarf.
Jedoch wo war meine Zurückhaltung?
Ich fuhr nie alleine in Urlaub, wie sie zb. Ich versuchte immer Zeit freizuschaufeln
und wollte sie sehen. Gut, ich entgegnete ihr auf ihr erstes ich liebe dich nicht dasselbe.
Sie schrieb es mir vom Oktoberfest nach mehreren Maß B..
Das kann ich irgendwie nicht so leiden, wenn man das erstens so per sms..und zweitens unter Alk. schreibt.
Aber gut..
Alles in allem...ich weiß gerade nicht was ich denken und fühlen soll im Umgang mit ihr.
Geduld haben? Ich will nicht ihr Therapeut sein. Sondern ihr Freund.
Ihre Verhaltensweisen, wie nicht über ihre Probleme selbst reden oder offen sein,
schiebt sie mir in die Schuhe, indem sie sagt, dass sie das nicht tat, weil sie sich meiner nicht sicher war.
Zudem sind das wohl auch Verhaltensweisen...die sie ja auch in ihrer Ehe hatte.
Wenn sie da offen geredet hätte, wäre es vielleicht erst garnicht zur Ehe gekommen oder zu anderen Dingen.
Aber das ist hypothetisch.
Jedoch der Verdacht drängt sich auf, dass sie ja irgendwie alles etwas utopisch einfordert (jede Gefühlsregung
von ihr deuten zu können auf Anhieb, alle Launen von ihr mitmachen, erkennen usw. Gefühlszuneigungen
immer und andauernd platzieren), was sie in ihrer Ehe nicht mehr oder zu wenig bekam.
Ich wollte ihr den Raum zugestehen und habe das Gefühl, mit dem Versuch etwas aufzubauen,
missverstanden worden zu sein oder auf der Schnauze zu landen.
Jetzt ist sie desillusioniert was uns angeht auf eine Art und hat den Scheidungstermin
und das von ihr herbeigeführte Ende eines Lebensabschnittes im Kopf. Blockiert sozusagen.
Normalerweise würde ich sagen, Pause einlegen.
Sie soll zu sich kommen und überlegen was sie will.
Aber sind ihre Verhaltensweisen so ablegbar? Oder hat sie sich an mir gerieben,
als ersten Freund nach einer Ewig-und einzig wirklichen Beziehung, die sie in ihrem Leben hatte?
Und der nächste, falls es enden sollte, hat es dann schon besser, weil sie kompatibler ist?
Wie sehr kann man Geduld haben und kämpfen,
denn zwischen uns ist/war soviel gutes und ich sah da nie so was essentielles,
was nicht passen würde, auch wenn das sich jetzt nach viel Problemen und Diskussion anhört.
Klar kann mir keiner sagen, wie sie sich entwickelt..oder ob sie sich auch eingesteht,
dass sie Fehler in ihrer Ex-Beziehung gemacht hat und daraus Schlussfolgerungen zieht.
Aber vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit ähnlich gelagerten Fällen..
also letztlich mit einem Menschen, der nach einer langen Beziehung noch etwas verarbeiten muss.
(sie hat sich ja nicht adhoc mit mir in eine neue Beziehung gestürzt. Da waren paar Monate dazwischen.
Aber ist das viel? Reicht das aus?)
War jetzt viel, sorry.
Danke fürs lesen, wer es liest..
UPDATE AKTUELL:
Wir sind nun, nachdem man sich vom Dez/Jan.Knatsch erholt hatte,
eigentlich wieder in ruhigere Fahrwasser gekommen.
Sie kam auf mich zu..Gefühle entflammten ihrerseits (Wieso die durch einen lächerlichen
Kommunikations-Krach an Weihnachten bei ihr eh wegwaren, verstand ich nie).
Wir sahen uns öfters...alles soweit gut.
Ich sagte aber deutlichst (!), dass ich das was an Weihnachten passiert war..dieser Knatsch zwischen uns,
nicht so vom Tisch wischen könne und man darüber nochmal essentiell reden müsse.
Nur fehlte mir zu dem Zeitpunkt Kraft und Lust und sie wirkte auch nicht so,
als ob sie das sonderlich aufwärmen wollte.
Ganz im Gegenteil tat sie eher so, als ob nichts gewesen wäre.
Verwunderlich...hatte sie doch zuvor so essentiell getan und hätte directement die ganze Beziehung weggeschmissen,
wenn ich sie nicht mal sanft dazu gezwungen hätte, mit mir LIVE zu reden und nicht immer via SMS.
Naja...wie dem auch sei, hatte sie nun im März letztes We selbst was vor..
und wir sahen uns nicht.
An diesem We hatte sie halb was vor und ich an der anderen Hälfte.
Ich arbeite gerade viel und mache Bewerbungsunterlagen fertig, um mich bald hier wegzubewerben..
auch mehr in ihre Nähe.
Das weiß sie auch.
Zudem geht es auch gerade in meinem Büro ziemlich ab..MItarbeiterwechsel.
Ab April wirds ruhiger. Das weiß sie auch.
Trotzdem kam sie jetzt genau für diese Zeit laufend mit Planungen..Thema Essen mit ihren Eltern usw.
was ich nicht wahrnehmen konnte.
So auch an diesem Wochenende...in der Hälfte, in der ich mir vornahm weiterzukommen,
was meine Bewerbungen anging.
Wir hatten den Austausch darüber...über diese Termine...Mitte letzte Woche.
Daraus entsponnen sich wieder leichte Diskussionen..
Sie wurde jeden Tag immer wortkarger, was heute darin gipfelte, dass sie irgendwann garnichts mehr sagte.
Als ich nach Stunden dann doch mal nachfragte, und ob wir mal telefonieren wollen,
kam nur, dass sie unterwegs sei und man vielleicht später telefonieren könne.
Dann nichts mehr. Ich fragte ob alles ok ist. Was normalerweise immer beantwortet wird. Das ist sone Ehrensache.
Lebenszeichen. Was sie macht. Es kam nichts.
Garnichts. Nach Stunden irgendwann und vielen SMS von mir, weil es absolut nicht ihre Art ist,
auf deutliche Nachfrage ob alles ok ist, nichts zu antworten, reagierte sie,
dass sie in ein Loch gefallen wäre usw.
Lange Rede kurzer Sinn, wir hatten dann etliche Diskussionen (mal wieder) per SMS,
obwohl ich dauernd meinte, dass wir bitte telefonieren.
Wollte sie nicht.
Sie hat nun auf eine Art Schluss mit mir gemacht, weil sie nicht mehr zurückgestuft werden will
und das würde ich mit ihr tun. Meine Arbeit wäre Priorität usw. Nicht sie.
Ich habe kommende Woche Geburtstag und wollte zu ihr fahren.
Über nacht und mir einen Tag frei nehmen und dann nachmittags übers Krankenhaus,
da mein Vater gerade krank ist, wieder heim.
Auch hier meinte sie nun in der Diskussion meine Eltern wären mir auch wichtiger als sie.
Und wieso ich sie noch nicht vorgestellt hätte usw (ein sehr brennendes Thema für sie).
Dabei ist das (für mich) aber eigentlich so unwichtig erstmal, wenn zwei Menschen aufgrund von Entfernung gucken müssen,
dass sie es mal 2 Monate ohne Knatsch auskommen können. Konstanz reinbringen! Dann alles weitere...finde ich.
Sie hat von Anfang an nicht mit mir normal kommunizieren wollen.
Was wichtig ist bei einer Fernbeziehung. Finde ich.
Jetzt schießt sie mich quasi ab und ich bin sprachlos.
Naja, man hätte es kommen sehen können.
Und ich Depp dachte noch, dass ich es auf ne Art richtig mache..es mit Zeit anzugehen
und ihr den Raum auch für die Verarbeitung ihrer Ehe zu geben.
Ich hänge an ihr.
Habe aber unwirsch den SMS Wechsel beendet, die den Inhalt mit der Trennung erstmal? beinhalteten.
Was soll ich auch machen?
Das war heute mit dem Nichtmelden bodenlos.
So behandelt man nicht den eigenen Freund.
Sie antwortete einfach nicht mehr, weil sie es nicht wollte.
Sie erwartet, dass man ihr quasi die Gedanken abliest.
Sie hat geradezu eine Panik nicht immer die Priorität zu sein.
Erwartet sie da zuviel, aufgrund ihrer Vorerfahrung mit dieser Ehe?
Ich konnte wohl in dem Spiel nicht gewinnen.
Und wieder mal was investiert und auf der Schnauze gelandet.
Ich weiß nicht, wie ich da auf was, wenn jetzt noch was von ihr kommt, reagieren soll.
Ich bettele im Grunde seit Monaten meiner Freundin hinterher,
dass sie mit mir spricht.
Aber immer dann wenn es wichtig wird, kommt/kam nichts.
Oder in dieser schei. SMS Form.
Die Frau ist 32!
Was erwartet sie? Ich ackerte mich ja schon ab, um das hier mit dem Jobwechsel zu forcieren.
Dass ich da manchmal nicht den Kopf hatte, um dauernd Trips oder Urlaube zu planen..
den Schuh zieh ich mir an.
Aber auch da...nicht per SMS. Wenn man zusammen ist..ist es doch viel schöner an einem Wochenende
zusammen Pläne zu schmieden.
Das ist auch die Zeit, in der man dem Partner in die Augen schaut und auch Bedenken und Dinge äussert,
die nicht ans Tel oder SMS gehören.
Das ist meine Einstellung.
Ich verstehe sie nicht, wieso sie das immer umgangen hat und mir jetzt vorwirft,
ich wolle das alles nicht und würde nichts durchziehen.
Zumal ich...und das ist auch mein gutes Recht...durchaus auch beobachten wollte und sehen,
dass mal eben nicht nach 2 Monaten wieder Knatsch ist und irgendwas ist oder ich aus ihr rausziehen musste...
nur dann kann man doch aus einer guten Basis heraus zum einen Urlauben und zum anderen auch Freunde/Eltern treffen etc.
Vielleicht hat ja jemand ne Meinung hier.
Hoffnung habe ich leider nicht mehr viele. Mir tut das so unendlich weh,
weil man ja den Menschen liebt. Und auch die Umstände doch mittrug.
Wieso habe/hatte ich Rücksicht für ihre Situation...ihr Ehe-Ende-.ihre Art dauernd wegzugehen
und auch zu feiern..und ich sage garnichts dagegen...aber sie bringt mir so wenig Verständnis entgegen,
weil sie sklavisch Angst hat zu kurz zu kommen?
Ist das so ein Trauma, das sie aus der Ehe davonträgt oder ist das ne andere tiefere Sache,
die sie mit sich rumschleppt.
Ich finds zum Kotzen, dass es an sowas irgendwie scheitert.
An Kommunikation.
Obwohl man immer gesagt...Reden..Reden...Reden.
Was soll ich machen, wenn sie schreibt? Nochmal Tel? Sehen?
Nichts? Ich weiß nicht mal wie lange ihr Gedanke der Trennung da schon wieder reift...
Sorry für die Länge, aber mir gehts richtig beschissen.
Vielleicht hat ja einer/eine Tipps, wenn das einer/eine überhaupt hier durchackert...
16.03.2016 14:05 • • 25.09.2016 x 1 #1