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Hallo Zusammen,

ich habe das Bedürfnis gerne mal was loszuwerden. Ich bin seit 9 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 5 Jahre verheiratet.
Ich war 17 Jahre alt, als wir zusammen kamen und somit einfach noch sehr jung. Wenn ich nun zurück denke, weiß ich das mein Mann damals schon immer sehr viel Alk. getrunken hat. Ich musste früh aufstehen zur Arbeit und er war feiern, egal welcher Tag war. Ich dachte früher, dass wäre normal aber heute weiß ich, dass es das nicht war.

Mein Mann ist seit Jahren Alk. und war früher auch eine Zeitlang aggressiv und ausfallend. Nach meiner Trennung hat er aufgehört, fing aber nach 3 Monaten wieder an, war allerdings nicht mehr aggressiv.
Nach dem Tod unserer Tochter vor 4 Jahren bin ich mit meiner Angststörung erkrankt und er war für mich da, hat mich unterstützt und mir bei allem geholfen. Ich glaube aber, dass ich mich emotional und psychisch von ihm abhängig gemacht habe. So kommt es mir momentan vor.

Er verspricht seit Jahren mit dem Alk. aufzuhören, weil er dadurch einfach extrem antriebslos und launisch ist. Mich stören so einige Dinge an ihm dadurch. Er weiß das, wir sprechen regelmäßig darüber, aber ändern tut er es für 3 Tage und fällt dann ins alte Muster. Ich habe das Gefühl er nutzt es aus, weil er selber denkt ich brauche ihn.

Vor 3 Wochen hatten wir einen großen Streit, wo er zuviel getrunken hatte und ich ihm meine Meinung gegeigt habe. Das passte ihm natürlich nicht, daraufhin eskalierte es und ich schmiss ihn raus. Eine Freundin von mir sammelte ihn dann ein und nahm ihn mit zu sich. Sie versuchte auf ihn einzureden, was auch funktionierte. Am nächsten Tag kam er wieder, entschuldigte sich und änderte sich für ganze 3 Tage wohl bemerkt.
Vor 3 Tagen das gleiche Spiel, er wollte mich ärger aber hat einfach übertrieben und ich war sehr sauer zurecht! Daraufhin sagte ich ihm, dass er heute auf dem Sofa schlafen kann. Dann ist er total ausgerastet und hat mich aufs übelste beschimpft, sowas hat er noch nie gemacht und ganz gemeine Sachen gesagt. Ich habe das Gefühl, er hat den Respekt gegenüber mit verloren.

Ein Beispiel von vielen ist: So einen Mann wie mich, musst du erstmal finden der mit deiner Krankheit klar kommt. Ich habe ihn dann rausgeschmissen und eine Freundin hat bei mir geschlafen, weil ich das erste Mal seit Jahren das Gefühl von Angst hatte und das vor ihm.

Ich fand das sehr gemein, ich stand jahrelang mit dem Alk. und seiner Art hinter ihm und jetzt macht er sowas?
Irgendwie hat mich das sehr zum Nachdenken gebracht.

Ich Frage mich wirklich ob er meine Krankheit vielleicht schlimmer macht, als sie eigentlich ist. Ob ich diese Ehe gar nicht mehr will und einfach nur denke ich bin emotional abhängig, weil ich denke das es mir ohne ihn noch schlechter geht.

Dazu muss ich sagen, dass er auch alle Freunde und Familie erfolgreich von mir abgekapselt hat. Ich durfte auch mit niemanden über unsere Probleme reden. Wo er mitbekommen hat, dass ich hier in diesem Forum aktiv bin, musste ich mich sofort löschen, dass war ein riesen Streitthema.

Ich glaube nach den ganzen Jahren habe ich wirklich Angst vor neuem.

Liebe Grüße ️️️️

21.10.2024 07:35 • 21.10.2024 x 3 #1


40 Antworten ↓


Wie es um deine Ehe steht, kannst nur du bewerten. Du mußt wissen, ob du die Beziehung als solche willst, ggf. unter welchen Voraussetzungen oder ob es nur noch bequem für dich ist, weil er dich unterstützt.

Wenn du dich entscheiden solltest, die Beziehung fortzusetzen, so ist das meiner Meinung nach nur möglich, wenn dein Mann vollständig, dauerhaft und ernsthaft dem Alk. entsagt.

Unter der Voraussetzung könnt ihr es auf Probe erneut versuchen und du guckst, wie es sich entwickelt.

Dazu gehört aber auch, dass du eigene Kontakte pflegst und dich nicht vollständig von ihm abhängig machst ode rmachen läßt.

Wenn das alles nicht klappt (auch ohne Alk. nicht), dann solltest du die Beziehung entgültig beenden.

Aber solange er trinkt würde ich mir keine weiteren Gedanken über eine Fortsetzung machen.

A


Trennung ja oder nein? Alk., Ängste

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Ganz ehrlich
Ich würde mich sofort von so einem Mann trennen auch wenn es verdammt schwer sein wird

Aber du hast was besseres verdient

Liebe Grüße Sonja
Und alles gute

Zitat von cherr-y:
Ich habe das Gefühl, er hat den Respekt gegenüber mit verloren.

Zitat von cherr-y:
Ich durfte auch mit niemanden über unsere Probleme reden. Wo er mitbekommen hat, dass ich hier in diesem Forum aktiv bin, musste ich mich sofort löschen, dass war ein riesen Streitthema.

Zitat von cherr-y:
nur denke ich bin emotional abhängig, weil ich denke das es mir ohne ihn noch schlechter geht.


Mein Beleid und Mitgefühl zu eurem Verlust und deiner Situation.

Alles Gute dir. Ich wünsche dir viel Kraft.

Auf den ersten Blick hast du dir viele Antworten auf deine eigene Frage gegeben.


Ich habe großen Respekt und Verständnis für alle Leute, die ihre Ehe retten wollen. Wenn aber von einer Seite keine sichtbare Arbeit kommt, dann empfehle ich zum Eigenschutz einen Schlußstrich zu ziehen. Nüchtern betrachtet lautet meine eigene Formel: Wenn ich unter der Ehe leide, und wir gemeinsam es nicht lösen können, dann muß ich sie beenden

@Azure

Danke Dir!

Ich glaube gefühlsmäßig habe ich schon lange abgeschlossen, dass einzige was mich bei ihm lassen hat, ist dieses psychische. Mein Therapeut sagte damals, ich habe meinen Mann als Sicherheit angewandt. Das war mein Fehler, dadurch dachte ich immer, wenn er nicht da ist, wird mir was passieren.

Mittlerweile denke ich wirklich, dass diese Situation Zuhause mich krank macht. Weil es noch mehr Druck und Stress ist, der auf mich lastet.

Aus deinen Erzählungen lese ich für mich mehrere Dinge raus, die wirklich alle Alarmglocken klingeln lassen. Auch wenn ich nie einen Alk. Partner hatte, so hatte ich mal eine gute Freundin, die sich sehr ähnlich verhalten hat. Ich habe dann ab einem Punkt die Entscheidung getroffen, dass ich nicht mehr kann und möchte und den Kontakt abgebrochen. Ich weiss in einer Partnerschaft ist das etwas Anderes, aber ich weiss für mich dass ich es nicht könnte. Und auch nicht will.
Dein Partner hat dich damals unterstützt, aber das gibt ihm nicht das Recht sich so zu verhalten. Und was er sagt ist totaler Quatsch. Da draußen gibt es viele tolle Männer, die ihre Partner in Krankheit unterstützen, ohne so drauf zu sein wie deiner. Tut mir wirklich leid das sagen zu müssen, aber sowas sagt nur jemand der tief drinnen ganz ganz ganz genau weiß, dass das eigene Verhalten Schmutz ist ist und den anderen nur manipulieren will. Lass dir sowas bitte nicht einreden.

Hast du selbst denn professionelle Ablaufstellen in Form von Therapie oder Beratungsstellen/Gruppen etc.?

Was sollte dir denn (ganz rational betrachtet) passieren, wenn du deinen Mann nicht mehr als Unterstützung hast?

Also was befürchtest du, kann oder wird dann eintreten? Eine Vershclechterung deiner gesundheitlichen Situation?

Es klingt so als wären Alk. und Aggression doch sehr im Vordergrund und das macht eine Partnerschaft ja fast unmöglich.

Dass er dich in deiner Freiheit einschränkt, wenn du dir Hilfe suchst oder Unterstützung, finde ich nicht in Ordnung.
Ihr habt ja auch mit dem Verlust des Kindes vieles Schwere durchgemacht.

Ich denke, eine Trennung oder zumindest eine Trennung auf Zeit wäre sicher gut, damit ihr beide auf die Füße kommt.

Nur mal einreden von Bekannten hilft bei Sucht wenig, da müsste er schon eine stärkere Kehrtwendung hinlegen,
eine eigenständige Einsicht haben (nicht nur kurzen Druck, dich nicht zu verlieren).

Ich denke, du kannst da deinem Instinkt gut vertrauen, du kannst ja hier deine Lage gut schildern und wirst deinen Weg da finden können.

Zitat von cherr-y:
Ein Beispiel von vielen ist: So einen Mann wie mich, musst du erstmal finden der mit deiner Krankheit klar kommt.

Solche Sprüche hab ich von meinem EX-Mann auch gehört.
Selbst bei der Scheidung hat er nochmal nachgesetzt und gemeint,meine neue Beziehung würde eh nicht lange gut gehen.

Ich hatte da sehr dran zu knapsen weil ich das selbst befürchtet hatte,weil ich so schwierig bin.
Die Angst vorm alleine sein war sehr stark und ich habe noch heute Angst vorm alleine sein.
Eine gewisse Verlustangst wird mich also immer begleiten.

Ich war emotional abhängig von meinem ersten Ehemann und das wusste er auch sehr genau.
Habe mir viele Demütigungen gefallen lassen in der Hoffnung,dass es besser wird,es wurde aber nicht besser.

Ich selbst habe den Absprung nur geschafft,als ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe.
Also auch nicht aus eigener Kraft aber immerhin...
Habe mir final nicht einreden lassen,dass ich zu schwierig bin um eine glückliche Partnerschaft haben zu können.

Hinzu kommt: Stoffgebundene Abhängigkeiten (Alk. u.a.) werden faktisch leider selten (langfristig) überwunden.
Das liegt nicht an ihm oder an Dir sondern ist eine Tatsache.
Also halte besser nicht an der Illusion fest,dass er das sein lässt.

@Häkelini

Also es war eigentlich geplant das ich jetzt Anfang November in die ambulante Tagestherapie gehe. Mein Problem derzeit ist einfach nur, dass ich stark unter Hypochondrie leide. Das kam jetzt aber erst nach der letzten Schwangerschaft. Ich habe Angst zu erkranken und mich dann nicht um meine Kinder kümmern zu können und dann alleine da zu stehen.

Der Plan war, ich gehe in Therapie und
er kümmert sich nachmittags dann um die Kids. Ich denke nicht, dass er dies nun noch tun wird.

Du bist 26. Willst du, dass das täglich weitergeht, bis du 56 bist? Nichts wird sich verändern, im Gegenteil, irgendwann gibst du nach und wirst ihn nicht mehr rauswerfen können und hast keine Kraft mehr. Du bist 26 und könntest ein schönes Leben haben. Er wird sich vielleicht nie ändern und er hat bereits jetzt den Respekt vor dir verloren und maßregelt dich, so dass du nicht mal so ein Forum nutzen darfst. Überlege dir, was dir gut tut, was du für Bedürfnisse hast und wie du dir dein Leben vorstellst. Einfach ist das alles nicht. Alles Gute!

@Feuerschale

Ja das ist das Problem, was wir jahrelang hatten. Selbst unser gemeinsame Arzt riet mir damals zu einer Trennung, weil er den Entzug nie angetreten hat.

@Flame

Ich beneide dich, dass du es durchgezogen hast. Ich hätte es wahrscheinlich auch schon viel früher machen müssen..

@Ferrum

Mein inneres weiß, dass ich das nicht mehr will, aber die Umsetzung fällt mir so schwer.
Wir leben zusammen und er wird nichts ausziehen, er wird mir das hier nicht einfach machen und davor habe ich Angst. Ich habe Angst, dass er mich emotional fertig macht, damit es mir wieder richtig schlecht geht.

Es geht dir doch schon richtig schlecht.

@Drkingschultz

Richtig, aber er redet mir ein, dass es mir bald wieder so schlecht geht wie damals, dass ich gar nichts mehr machen kann.

Ich kann meinen Alltag jetzt wieder alleine bewältigen.

Was glaubst du denn? Wird das so sein oder ist das nur seine Meinung?

Selbst wenn es so kommt, dann fällst du erstmal ein ein Loch, aber da kommst du auch wieder raus und dann wird es besser, weil ein Stressfaktor (Mann) wegfällt.

Jetzt funktionierst du mit einer Krücke (Mann). Dafür läßt du dich demütigen, zahlst also einen hohen Preis.

Du hast jetzt die Wahl, entweder den Rest deines Lebens mit der Krücke zu laufen (oder bis dein Mann irgendwann geht) oder aber, die Krücke wegzuwerfen, evtl. erstmal gar nicht laufen zu können, aber dann wieder ganz normal ohne Hilfsmittel.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von cherr-y:
Ich beneide dich, dass du es durchgezogen hast. Ich hätte es wahrscheinlich auch schon viel früher machen müssen..

Da gibt es wenig zu beneiden,ich wusste es (innerlich) auch schon länger,dass ich da
s eher hätte beenden müssen.

Ein Freund (Kumpel) fragte mich mal,wie lange ich das noch mitmache und ich hab gesagt: Ich weiss es nicht,ich lebe von Tag zu Tag.

Das Traurige daran ist,dass ich meinen EX-Mann geliebt habe (unabhängig von der emotionalen Abhängigkeit) aber manchmal reicht das einfach nicht.

Als Kind von einer Alk. kann ich dir nur sagen, lauf weg so weit es geht. Dein Mann ist suchtkrank, er kann nur sich selbst retten. Meistens müssen Alk. ganz tief fallen, um sich helfen zu lassen. Meine Mutter musste an Krebs erkranken, jetzt ist sie trocken wahrscheinlich. Google mal das Wort Co- Abhängigkeit, das trifft bestimmt auch auf deine Beziehungsdynamik zu. Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige von Alk., hier triffst du auch Gleichgesinnte. Falls du spirituell bist, empfehle ich dir die Selbsthilfegruppe Al-Anon

@Flame

Ich habe ihn auch geliebt, vielleicht liebe ich ihn auch noch, aber er hat so viel kaputt gemacht. Bei mir überwiegt momentan nur das negative.

Ich bin mittlerweile soweit, dass ich ihn wirklich nicht mehr riechen kann.

A


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