@axel , mit Ablenkung und Pillen geht sowas nicht weg, weil der wirkliche Konflikt viel, viel tiefer steckt.
Sei es, dass man per Persönlichkeit noch nicht in der Lage ist, den eigenen Anteil dabei zu reflektieren. Dazu gehört auch, wie man mit Enttäuschung umgeht, wie abhängig man sich von anderen macht, wie sehr man ein Wunschdenken lebt, wieviel Bereitschaft man mitbringt, eigenen Egoismus zu leben und sich, ungeachtet aller Konsequenzen zum Spielball anderer verleiten lässt.
Und ja, es tut verdammt weh, zu Erkennen, ich schreibe es mal flapsig, wie doof man war. Das ist dann nämlich der Punkt, bei dem es einem wirklich richtig Übel wird. Das spürt man körperlich.
Heilung beginnt, indem man das mal erkennt, akzeptiert und dann kann man auch loslassen. Die Suche nach Gründen, warum einem etwas angetan wurde kann man ganz klar dahingehend beantworten, weil man es zugelassen hat. Warum das geschehen ist, kann 100 Ursachen haben. Auch 100 gute Gründe, die man dann mit blinder Verliebtheit, Wunschdenken, Hoffnung, Wünsche, Willfährigkeit, Träume usw. erklären möchte, doch die Tatsache nicht ändert, dass man sich getäuscht hat.
Und hier liegt eben die Wahrheit. Und die nächste Frage, die man sich dann stellen kann, warum komme ich mit dieser Wahrheit nicht zurecht? Und hier beginnt dann etwas, das man Selbstreflektion nennt und zu einer Akzeptanz führen kann, dass das Leben eben nicht immer gerecht ist. Dass Enttäuschungen dazu gehören und man den Umgang damit lernen muss.
Wer das nicht kann, sollte sich immer fragen, warum ist das bei mir so. Und nicht, warum hat mir das die andere Person angetan.
Und wenn jetzt die Antwort kommt, ja, weil ich sie geliebt habe, dann muss ich dir sagen, dass sie eben deine Liebe nicht erwidern konnte, wollte, was auch immer. Und dein Thema ist, genau das zu akzeptieren. Und weil du das nicht kannst, wieder die Frage an dich: Warum? Und dieses Warum ist der wirkliche Schlüssel aus ganz, ganz vielen Seelenqualen.
Aber diesen Schlüssel auch wirklich finden zu wollen, ist extremst schmerzhaft, denn Menschen sind eben so gestrickt, dass im Aussen gesucht wird, Antworten oder Verhaltensauffälligkeiten bei anderen festgestellt werden, Gründe gesucht, warum ein anderer so gemein sein kann, warum Mobbing funktioniert, warum man manipuliert werden kann, warum man verlassen werden kann. Warum? Weil sie es können, weil man Gefühle hat, Abhängigkeiten entwickelt, weil selbst sehr wenig Selbstbewusstsein vorhanden ist. Darum.
Ich persönlich komme zwischenzeitlich mit Selbstanalyse und innerlichem Verzeihen meiner eigenen Doofheit, Dummheit und Fehlern ganz gut klar. Weil ich einfach weiss, wo meine Knackpunkte liegen. Und von daher brauche ich mich auch nicht zu wundern, wenn ich mal wieder am Boden liegen, weil ich gedacht habe, dass etwas so sein müsste, wie ich mir das gewünscht und vorgestellt habe. Wenn es schief gegangen ist, muss ich den Preis dafür bezahlen. Und diesen Preis muss ich dann eben akzeptieren.
22.04.2019 09:35 •
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