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Sich sehr schnell, sehr heftig und relativ häufig zu verlieben – kennt Ihr das? Ich schreibe für das Magazin Psychologie Heute einen Bericht über Emophilie und würde mich sehr freuen, darüber mit Menschen zu sprechen, die diese Neigung von sich selbst kennen. Sich zu verlieben ist ja eines der schönsten Gefühle, die man überhaupt haben kann. Aber wer sich immer wieder Hals über Kopf verliebt, schaltet auch alle Alarmsysteme ab und gerät mitunter an Menschen, die ihm bzw. ihr nicht gut tun. Andererseits ist es natürlich auch sehr schön, verliebt zu sein. Vielleicht habt Ihr Eure eigenen Strategie entwickelt, wie man heftig verliebt sein kann, ohne gleich ins Chaos zu stürzen? Ich bin sehr gespannt!

11.03.2022 13:42 • 30.03.2022 #1


11 Antworten ↓


Dies ist vorrangig ein Forum für psychisch kranke Menschen.

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Sehr schnell, sehr heftig und oft verliebt?

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Finde das ganze interessant, frage mich dennoch ob das mit der Forenleitung abgesprochen ist?

Hallo,

Wibke hat den Aufruf mit uns abgeklärt und das Thema ist wieder aktiv.

Viele Grüße
Alex

Ich kann mich nicht schnell verlieben, das verläuft irgendwie ganz langsam. Noch nie habe ich Liebe auf den ersten Blick erlebt. Ich kenne es eher so, dass man jemanden zb. attraktiv findet, sich mit der Person trifft und dann entwickelt sich was oder auch nicht. Ich kenne es aber auch, dass man jemanden ewig kennt und nichts für ihn empfunden hat und plötzlich entwickeln sich Gefühle, warum auch immer.

Ich finde das Wort Emophilie nicht im Duden, sonderbar. Und es gibt ja genug Menschen, die Probleme mit Sex-, Romantik- oder Beziehungssucht haben. Von daher könnten Sie sich auch in dem Umfeld um Stimmen bemühen, bei Selbsthilfegruppen. - - - Ich würde mich selbst nicht zu diesen Süchtigen zählen, wenngleich ich extrem sehnsüchtig bin. Ich habe mich immerhin schon 28 Mal verliebt, etwa ein Mal pro Lebensjahr fast, gemessen ab dem Anfang, dem 12. Lebensjahr. Habe sogar mal ein kleines Buch darüber geschrieben, also mir alle meine Verliebtheiten notiert, das waren sehr schnell über 150 Seiten. Ich erinnere mich an alles, was diese Frauen anbelangt, wie mein Gefühl war, warum und wie ich mich verliebte. Acht, neun Mal fallen davon schon auf die Schulzeit. Stärke und Versessenheit des Gefühls sind oft sehr unterschiedlich. Es ist auch nicht immer gleich in Bezug auf die Heftigkeit des ero. Begehrens. Ich glaube, ich bin ein ziemlich frustrierter, verträumter und unsicherer Typ. Daher beeindrucken mich schöne Frauen sehr leicht und ich bin empfänglich für Romantik. Ich weine auch häufiger bei herzergreifenden Filmszenen. Ich träume oft von der perfekten Partnerin, von einer, die mich genau so liebt, wie ich es ersehne. Und ich habe interessante Ausschlusskriterien. Ich habe mich noch nie in eine Raucherin verliebt. Doch, eine Ausnahme, das war allerdings nur eine Gelegenheitsraucherin. Nie in eine, die nicht empathisch und sensibel rüberkommt. Noch nie in eine mit unschöner Handschrift. Noch nie in eine, die großtönend oder selbstverliebt wirkt. Nie in eine, die nicht wenigstens ein bisschen das Hadern, Zweifeln und Unsicher-Sein kennt. Auch in Frauen mit strenger Frisur, strengem Blick und sachlich aussehendem Rundhals-T-Shirt verliebe ich mich eher nicht. Dazu fällt mir ein, dass mich an der Politikerin Frau Baerbock ihre fast immer unifarbene, schmucklose Kleidung abstößt, weil ich damit eine Reduktion und Zurückweisung von Weiblichkeit und Körperlichkeit assoziiere. Ich suche meist Partnerinnen, die ähnlich romantisch und sehnsüchtig sind wie ich. Auch das geht bei mir automatisch, ohne rationale Überlegung, ich überlege niemals, schon gar nicht Vor- und Nachteile abwägend, wenn ich mich auf jemanden stürze. Eigentlich ist das Sich-Verlieben so ein Stürzen. Man hat die Mauern in einem selbst satt, möchte sie herunterreißen und jemandem sein wahres Ich zeigen. Mit allem Verlangen, der Bedürftigkeit, der Hingabe, der Kontaktlust, die in mir ist. Das ist m.E. der Sinn des Verliebtseins. Darüber könnte man einiges schreiben ... Und solange ich das Mauern-Absenken nicht in mein Leben integriert habe, werde ich mich auch weiterhin vergleichsweise oft verlieben, vergucken, verknallen. Bei der Vorsilbe ver- klingt ja immer ein bisschen mit: Das Sich-Vertun, Verirren, Verlaufen. Nicht dem geraden vorgezeichneten Weg folgen, sondern etwas VER-RÜCKTES zulassen. - - - Entschuldigung für diesen zu langen Beitrag. Es ist ein hochinteressantes Thema ...

Lieber PQhope,
das stimmt! Deine Beobachtung, dass in dem Wort verliebt die Vorsilbe v
er- drin steckt, mit der die Dinge oft ein wenig aus dem Ruder laufen, finde ich sehr gut.

Ich war in jüngeren Jahren immer sehr schnell verliebt. Nun nicht mehr. Früher brauchte mir nur jemand sein Interesse zeigen bzw etwas Beachtung schenken und ich war total vernarrt. Heute bin ich natürlich vorsichtiger und achtsamer. Ich bin tatsächlich auf viele Problemmenschen reingefallen.
Durch Therapie habe ich gelernt mir selbst wichtiger, wertvoller zu sein und wusste zumindest schnell was ich nicht will. Es reicht eben nicht aus nur eine charmante Seite zu betrachten, sondern das Gesamtpaket. Und natürlich ob es mit meinen Vorstellungen kompatibel ist. Ich war überhaupt nicht wählerisch. Heute umso mehr. Aber nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern generell in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Mein Selbstwert zu damals hat sich verändert, ist gestärkter.
Die anfängliche Euphorie hielt nie lange an. Mir konnte man aber auch einen Bären aufbinden, ich habe einfach alles geglaubt! Ich war sehr beeinflussbar.
Heute bin ich eher zu skeptisch. Aber das ist mir lieber.

Ich verliebe mich relativ schnell, wenn ich mit jemanden auf einer Wellenlänge bin die Person Interesse zeigt. Bin damit oft an den falschen geraten oder auf die Nase geflogen.

Mittlerweile bringe ich rationale Gedanken mit ein. Das ändert nichts an der Emotionsebene, jedoch ist es gut die Problematik zu kennen zu reflektieren. Ich beobachte bewusst ob die Vorstellungen übereinstimmen, ob schöne Worte tiefer gehen vor allem ehrlich gemeint sind, ob die Person verlässlich wirkt und ist.

Somit kann ich mich dann von Männern verabschieden, obwohl Gefühle im Spiel sind. Weil der Verstand sagt Hey, das geht nicht gut. Außerdem kann ich somit in Kennenlernphasen rationaler denken als früher und mich zur Not von Anfang an ein wenig bremsen.

Manchmal ist das ganze in der Umsetzung echt nicht leicht. Und manchmal denke ich den richtigen findet man nicht. Aber wer weiss welche Überraschungen das Leben bereit hält

Zitat von Gaulin:
Ich war in jüngeren Jahren immer sehr schnell verliebt. Nun nicht mehr. Früher brauchte mir nur jemand sein Interesse zeigen bzw etwas Beachtung ...

Stimme dir zu, man wird teilweise zu skeptisch. Aber zu oft war man damit ja sogar im Recht. Finde das mit den Beziehungen etc ist komplizierter geworden.

Na ich liebe Wibke

Hallo Lanali,

darf ich mal weiterfragen? Mich würde interessieren, in was für eine Art Mensch bzw. Mann Du Dich verliebt hast. Verliebt man sich umso stärker, umso weniger der andere an Gefühlen investiert? Warum haben sich die Männern dann immer als die Falschen erwiesen? Und bist Du auch sonst eher eine sehr emotionaler Mensch?

A


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