Zitat von Akira123:Während des Aufenthaltes konnte ich schwer an der Ehe arbeiten, weil ich wirklich keine Ressourcen hatte. Auch in der Therapie wurde besprochen, dass ich die Ehe natürlich nicht außer Acht lasse, dass ich mich aber erst einmal auf mich konzentrieren müsse...
Bei meinem Mann war es auch In erster Linie wichtiger, dass er von seinen Ängsten wegkommt und ruhiger wird.
Ich bin diejenige gewesen, die auf Abstand gegangen ist und er hat mich am Anfang mit dem Handy und Telefon terrorisiert, bis es eskaliert ist.
Ich musste mir auch meine Freiheiten erkämpfen, weil ich selbst erst mal zur Ruhe kommen musste. Aber wenn die Ärzte ein Gespräch wollten, weil sie meine Einschätzung bräuchten, war ich da.
Sie wollten ihn bereits übers 2. Wochenende heim schicken, ich habe es dann noch 3 Wochen rausgeschoben, weil ich einfach die Kraft noch nicht hatte. Aber ich habe es ihm erklärt und er hat es akzeptiert.
Zitat von Akira123:Ich möchte nicht sagen, dass meine Frau nur will, sie wollte darauf hinarbeiten, aber wie soll ich jemandem erklären, ich darf vielleicht erst un einem halben Jahr zu euch stossen...
Ganz einfach, weil es für DEINE Genesung wichtig ist und sonst alles auf der Kippe steht.
Die Zeit alleine war für mich auch nicht einfach, keiner von meinen Kollegen weiß Bescheid, ich musste zuhause alles alleine regeln, bei uns hatte der Blitz eingeschlagen, Laub machen (er ist bei uns Hausmeister), Reifen wechseln, Termine alleine wahrnehmen, mit dem Auto bisher fremde Strecken fahren (Großstadtverkehr) uvm.
Wie bereits gesagt, auch ich musste über meine bisherigen Grenzen hinaus gehen.
Aber ich habe es gerne getan, für unsere Zukunft und damit er sich auf die Therapie konzentrieren kann.
Zitat von Akira123:Auch kann ich nicht mehr hören, dass niemand versteht, dass ich die Kontakte abbreche, weil meine Frau mir wichtiger sein sollte. Dieses Entscheiden.. Echt nervig
Aber ohne Entscheidung geht es nicht vorwärts und man tritt ewig auf der gleichen Stelle.
Deine Frau ist NICHT wichtiger als deine Gesundheit!
Auch das habe ich mittlerweile gelernt.
Ich habe früher auch oft die Ausrede benutzt, ich kann dies oder jenes nicht tun aus Rücksicht auf meinen Mann.
Wenn ich heute auf etwas Lust habe oder machen will, dann mach ich es.
Entweder er zieht mit oder ich gehe alleine.
Und es funktioniert!
Im Gegenzug gönne ich es ihm aber auch, wenn er unbedingt zu einem Bekannten möchte.
Ein Geben und Nehmen!
Mein Mann hatte sich mit Händen und Füßen gegen die Therapie gewehrt, mittlerweile hat er es begriffen, daß es nötig war /ist.