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Hallo Coru,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Tatsächlich sind mir meine Fantasie und Kreativität auch gar nicht peinlich, im Gegenteil gehören sie zu meiner Seele und ich bin froh darüber. Als ich wirklich schlimme Sachen durchmachen musste wie nach 7 Jahren Studium ohne Abschluss und mit Ende 20 mit Nichts dazustehen, hätten einige Leute sich sicher etwas angetan oder sich in Dro. und Alk. verloren, während ich immer genug Kraft hatte, auch ohne so etwas weiterzumachen (auch nach den weiteren Fehlschlägen und gemobbt werden). Ich bin von der Seele her eine Künstlerin, auch wenn andere nichts damit anfangen können.

Auch das Fansein von Sachen an sich hat mich immer mit Freude erfüllt. Ich war mal in einem Forum, wo wirklich eine gute Stimmung herrschte und als meine Begeisterung nachließ, war das ein gutes Ende für alle. Ich ging halt irgendwann.

Aber du hast recht, ich tröste mich auch mit dem Gedanken, dass meine Online-Freundin real vielleicht gar nicht so nett gewesen wäre, wie ich mir das immer einbilde. Ich bin jemand, der andere Menschen an sich liebt und ins Herz schließt und habe auch schon mehr als einmal erlebt, dass das oft nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
So war es bei meinem zweiten Fandom so wie du sagst, dass die Mädels im Internet total nett und charmant waren und als wir uns real trafen, hatte ich auch erst vor Begeisterung die Augen verschlossen. Mich erschreckte nur, dass die Damen beim Filme schauen so hämisch über hübsche Schauspielerinnen lästerten, so was kannte ich von mir und Freundinnen nicht. Sie selbst waren objektiv nicht so hübsch (auch burschikos und kräftiger) und offensichtlich hatten sie da tiefen Neid. Bei Veranstaltungen verkleideten sie sich vorwiegend als die männlichen Charaktere. Nun bin ich eindeutig zierlich und eher mädchenhaft und suchte mir als Verkleidung dann auch die einer weiblichen Rolle aus, die mir am besten gefiel. Bei einer Veranstaltung war auch eigentlich abgemacht, was jeder tragen würde und ich hatte ein total schönes Kleid mit toller Perücke. Als sie dann am Tag vor der Veranstaltung zusammen saßen, hatten sie wohl darüber geredet, dass ich dieses Kleid nicht tragen solle und mir wurde dann ein Sack vor die Füße geworfen mit irgendeiner Hose und Hemd, was ich dann anziehen sollte. Nun bin ich zwar schüchtern, aber war noch nie ein Mitläufer (habe auch noch nie geraucht) und da jeder andere in der Gruppe sich ausgesucht hatte, was sie anzieht (zwei andere hatten auch ein schönes Kleid, nur die durften das, weil länger befreundet), bin ich dann auch bei meinem Kleid geblieben (was nebenbei auch vorher abgemacht war).
Das war dann der Anfang vom Ende denke ich und es endete schließlich so, dass mir eine E-Mail geschickt wurde mit dem Inhalt, dass man ja schon beim dritten Treffen, wo ich krank war, geredet hätte, dass es ohne mich irgendwie stressfreier wäre und dass ich nicht zu den anderen passen würde. Ich war dann total geschockt und dieses Fandom endete mit Tränen meinerseits, aber ich würde alles wieder genauso machen und stehen voll dahinter, dass auch ich wie alle anderen das angezogen habe, was ich mochte. Ich würde alles wieder so machen und hatte tolle Erlebnisse auch mit anderen tollen Leuten, die wir getroffen hatten und von dem Auftritt gibt es immer noch eine DVD, die ich noch besitze. Auch hat mich diese Nachricht im Grunde beruhigt, dass schon bei den Anfangstreffen, wo noch gar nichts vorgefallen war, hinter meinem Rücken gelästert wurde - also wäre es eh egal gewesen, was alles gewesen wäre, weil alleine schon mein Aussehen den Frauen nicht passte (zu dem Zeitpunkt sah ich sie als Freundinnen und war voll von Sympathie).

Und na ja, an meiner jetzigen virtuellen Freundin, die mich sowieso nie real hätte treffen wollen, hänge ich einerseits immer noch sehr, weil ich auch zu Menschen immer so eine enge emotionale Verbindung meinerseits aufbaue.
Andererseits tröste ich mich auch mit dem Gedanken, dass sie real vielleicht ja auch gar nicht so nett gewesen wäre.. von dem extrem wenigen, was ich nach fast drei Jahren über sie weiß mehr durch einen zufälligen Satz von mir, gehört z.B., dass sie mal Tierversuche machte, wo ich persönlich absolut gegen bin (Lebewesen zu quälen zum eigenen Vorteil bzw. zum möglichen Vorteil der Menschen). Was sie aktuell beruflich macht, wollte sie mir aber natürlich nicht sagen. Daher vermutete ich, dass sie das immer noch macht und eventuell ein Grund für ihre Weigerung ist, irgendwas über sich zu erzählen, weil sie wütende Tierschützer fürchtet. Keine Ahnung.
Aber in dem Fandom war eh so gut wie kein Zusammenhalt und sie war fast die einzige, die sich wirklich auch für meine Bilder interessierte und sie likte, das hatte mir natürlich auch gut getan.
Ich werde noch einige Zeit brauchen, um die Trauer bezüglich ihr zu verarbeiten (weil wir jeden Tag so nett geschrieben hatten und ich immer noch an ihr hänge) und hoffe, dass das auch einfach die Zeit bringen wird.

Also die Geschichte mit dem Kleid ich zitiere mal

Wenn ich etwas tue, das anderen missfällt, dann bin ich nicht liebenswert.
Nur wenn ich so bin, wie andere mich haben wollen, dann bin ich liebenswert und bekomme deren Liebe und Anerkennung
Ich muss mir Liebe und Anerkennung verdienen, indem ich tue, was andere von mir erwarten


Du hast Dich nicht nach deren Erwartungen verhalten. Du bist Dir selbst treu geblieben. Was mir auffällt ist, das manche Menschen öfter mit solchen Situationen konfrontiert werden als andere.

Glaube auch das da viel Neid und Missgunst hintersteckt.

Zitat von Safira:
Du hast Dich nicht nach deren Erwartungen verhalten. Du bist Dir selbst treu geblieben. Was mir auffällt ist, das manche Menschen öfter mit solchen Situationen konfrontiert werden als andere.


Danke dir, deshalb stehe ich auch immer noch hinter meiner Entscheidung. Und obwohl es traurig endete, war es eine absolut geniale Zeit mit Erinnerungen, die ich für immer abspeichern werde, auch mit anderen Leuten, die wir getroffen hatten.

Und, um mal was positives zu sagen: Auch beim ersten Fandom hatte ich mich mit zwei Frauen getroffen und die waren total nett. Es ist nur keine Freundschaft geblieben auf Dauer, weil unser Alter total verschieden war: Es war eine Mutter mit junger Tochter und ich war genau in der Mitte. Aber auch wir hatten eine Story zusammen geschrieben, nur kürzer und beendet. Also, es kann wirklich so oder so enden.




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