Zitat:also, dass er dich nicht sagen will, wo er hinzieht, find ich ehrlich gesagt das Allerletzte.
Ich glaube, er hat eher Angst, dass sie die räumliche Trennung sonst nicht akzeptiert. Finde den Schritt von lepres Partner sehr mutig und auch gut. Ich hab eine Nachbarin, die ist, weil man es von ihr erwartet hat, mit ihrem Freund zusammen gezogen. Es hat überhaupt nicht geklappt, weil sie beide so aufeinander gesessen haben, aber an ein erneutes Ausziehen war nicht zu denken, da hätten die Leute geredet. Nach 5 Jahren haben sie sich scheiden lassen. Ich kenne einige Paare, die nach dem Zusammenziehen wieder auseinander und in getrennte Wohnungen gezogen sind - und dadurch ihre Beziehung gerettet haben, weil es weniger Streitpunkte gab und jeder sich auch mal zurück ziehen konnte.
Er hat den Mietvertrag unterschrieben und es steht fest, ab wann er einziehen kann. Abwenden wirst du das nicht mehr können. Sieh es als Chance für eure Beziehung. Er bekommt mehr Freiraum, der ihm im Moment anscheinend fehlt, und du lernst, dein Leben nicht nach ihm auszurichten, sondern nach dir selber.
Manchmal muss man in einer Beziehung einfach die Entscheidungen des Anderen akzeptieren; auch, wenn es einem nicht gefällt, was er entschieden hat. Mein Freund hat sich z.B. dazu entschieden, seinen Doktortitel zu machen, aber da ich aufgrund meines speziellen Studienganges an Bayern gebunden bin, werden wir nun für mindestens 4 Jahre mit mehreren hundert Kilometern räumlicher Trennung leben müssen. Das macht mir auch Angst und gefällt mir nicht. Ich hab ihn einmal gefragt, ob er sich vorstellen könnte, erst mal in die Wirtschaft zu gehen und seinen Doktor dann zu machen, wenn ich die Uni fertig hab, weil ich dann flexibel mit ihm mit ziehen könnte. Will er aber nicht. Also muss ich seine Entscheidung akzeptieren. Er ist so glücklich, weil er endlich seinen Doktor machen kann, und ich bin glücklich, weil er glücklich ist.
Dein Partner möchte diese räumliche Trennung, um wieder frei durchatmen zu können, und so schwer es dir auch fallen mag, du solltest seinen Wunsch einfach akzeptieren. Indem du dich so sehr sträubst signalisierst du ihm zum Einen, dass du dich kaum von ihm lösen kannst, und zum Anderen machst du ihm wahrscheinlich ein entsetzlich schlechtes Gewissen, mit dem er sich herum quälen muss.
Es ändert sich doch nichts zwischen euch, ihr bleibt doch ein Paar! Nur hat eben jeder sein eigenes Reich, in das er sich zurück ziehen kann. Anstatt euch in der Wohnung ständig zufällig zu begegnen und aufeinander zu hocken werdet ihr euch in Zuuknft bewusst miteinander verabreden können. Wer weiß, vielleicht lernt ihr einander so ganz neu kennen und schätzen.
Liebe Grüße,
Bianca