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Guten morgen ihr Lieben.
Ich wollte euch ein kleines Update geben, habe aber auch ein paar Fragen, Vielleicht könnt ihr mir auch hier nochmal helfen.
An dem Tag an dem ich euch hier das erste mal schrieb habe ich dann auch gemerkt dass es so nicht weiter geht. Ich habe also noch am selben Tag bei seinem Hausarzt angerufen und die Situtation geschildert. Er sollte direkt vorbei kommen, was er zum Glück mit Druck meinerseits auch tat. Er hat Escitalopram 10 mg verschrieben bekommen. Die erste Woche hat er eine Tablette a 10mg genommen. Nun nimmt er 2 Tabletten. Er hat auch die Nummer eines Psychologen bekommen, der mit der Praxis zusammen arbeitet und eigentlich schnell aufnimmt. Einmal hat er angerufen, da war niemand da. Bis jetzt hat er nicht mehr dort angerufen. Ich werde aber auch da nochmal Druck machen.
In den letzten Tagen stand unsere Beziehung sehr auf wackligen Beinen, eigentlich habe ich meinen Auszug geplant. Aber es fällt mir schwer. Ich kann das alles nicht fassen, er ist so eiskalt zu mir. Redet nicht. Gestern habe ich es geschafft das er wenigstens etwas sagt. Da hieß es das er nichts mehr fühlt. Weder für mich noch für die Kinder noch für irgendwen oder was. Keinerlei Gefühle. Und durch die Medikamente sei es wohl schlimmer geworden. Ist das normal?
Auch wenn es an den Depressionen liegt, so tut so ein Satz unglaublich weh. Zumal ich oft das Gefühl habe er will auch garnicht mehr. Er will nicht daran arbeiten und kämpfen. Ist das alles normal für eine Depression? Oder sind seine Gefühle einfach weg und es besteht keine Hoffnung mehr?
Wann kann man mit positiven Effekten des Medikaments rechnen, ist es überhaupt geeignet?

04.03.2022 07:26 • 05.03.2022 #1


34 Antworten ↓


Nun dieses aufgeben ist leider häufig bei einer schweren Depression.
Es ist halt schade dass er selbst nichts ändern will...
Aber er ist erwachsen und muss selbst entscheiden, das macht es aber natürlich nicht einfacher für dich.

Hoffnung besteht aber natürlich immer.
Die Medikamente entfalten eine Wirkung erstmal Recht langsam, kann Monate dauern bis die richtig wirken.
Aber auch die Funktionieren am besten im Zusammenhang mit einer Therapie, vielleicht beginnt er die ja wenn sich die Wirkung der Tabletten einstellt.

A


Partner nimmt Escitalopram und fühlt nichts mehr

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ich kenne mich mit Depressionen einfach kaum aus. Deshalb kann ich sein ganzes Verhalten so wenig einschätzen. Wenn man mir sagen würde, dass seine Gefühle und sein Verhalten an den Depressionen liegen, dann würde ich wahrscheinlich weiter machen. Ihn unterstützen und hoffen dass er irgendwann wieder der alte wird. Wenn dem aber nicht so ist, macht es für mich keinen Sinn zu kämpfen.

Das ist typsich für eine Depression, dass man nichts mehr fühlt. Es ist schlimm für die Angehörigen. Aber er hat ja schon mal einen großen Schritt getan mit dem Medikament. Anfangs braucht es eine gewisse Weile, bis es optimal wirkt. Und wichtig ist es zu wissen, dass es in den ersten zwei Wochen eine erhöhte Suizidgefahr geben kann, weil der Antrieb, den das Medikament auslöst schon vor der antidepressiven Wirkung eintritt.
Ich finde es gut, dass du ihm noch eine Chance gibst. Dass er nur einmal bei dem Psychologen angerufen hat kann auch mit seiner Stimmung zusammen hängen. Ich kenne das von mir selber, dass die Überwindung zu telefonieren manchmal unfassbar groß ist.
Bitte ruf du den Psychologen an und mache einen Termin.

Hallo, schau doch mal hier in den Thread, dort geht es um Escitalopram: medikamente-angst-panikattacken-f76/einschleichphase-escitalopram-t76021.html

Da kannst du auch ein bisschen reinlesen. Der Sprung von 10mg auf 20mg nach einer Woche ist schon beträchtlich. Aber natürlich kann ich das nur von außen sagen, da ich seinen gesundheitlichen Zustand nicht detailliert kenne. Aber vielleicht hilft dir der Thread, um ein bisschen Information zum Medikament zu bekommen.

Kann mich meinen Vorrednern anschließen.
Auch ist eine Erstverschlimmerung bei den Medikamenten, bevor eine Besserung Eintritt, normal und kann vorkommen.
Eine Therapie halte ich auch für sinnvoller. Die Medikamente leisten, wenn sie dann wirken, eine gewisse Grundstabilität. Diese kann genutzt werden, um dann eine Therapie anzufangen.

Zitat von Rosarot262:
Wenn man mir sagen würde, dass seine Gefühle und sein Verhalten an den Depressionen liegen,

Mit hoher Wahrscheinlichkeit, das Verhalten was du beschreibst deutet sogar auf eine sehr schwere Depression hin. Irgendwo ist der Punkt erreicht am dem man wirklich gar nichts mehr fühlt.
Es kommt dir vielleicht nicht so vor, aber ich denke er braucht dich mehr als du ahnst....

Zitat von domi89:
Mit hoher Wahrscheinlichkeit, das Verhalten was du beschreibst deutet sogar auf eine sehr schwere Depression hin. Irgendwo ist der Punkt erreicht am ...


Partner sollte aber nicht zum Therapeuten mutieren, leider erwarten das aber viele und merken gar nicht, was sie ihren Partnern damit zumuten.

Zitat von Grace_99:
Partner sollte aber nicht zum Therapeuten mutieren

Da hast du auf jeden Fall Recht.

Wie kann ich ihm denn weiterhelfen? Ich habe nun beim Therapeuten angerufen aber die wollten ihn auch nur auf die Warteliste setzen oder ihn in die Klinik einweisen. Das wiederum geht aber (leider) finanziell nicht.

Er geht aber Arbeiten? Vollzeit?

Seid ihr nicht krankenversichert? In eine Klinik kann man jederzeit und zu jeder Uhrzeit. Bei Eigengefährdung ist die Klinik verpflichtet, dich sofort aufzunehmen.

Zitat von Rosarot262:
Das wiederum geht aber (leider) finanziell nicht.

Weil ?
Ist ne Kassenleistung und wird von der Krankenkasse übernommen, sofern es keine Privatklinik ist.
6 Wochen bekommt dein Mann vollen Lohn weiter, weil krank geschrieben.

Aber ja, nett das du dich im Therapeuten bemühst (die Wartezeiten sind leider normal, deshalb bei mehreren auf die Liste setzen lassen). Ich hoffe er möchte das selbst auch, denn ohne sein wollen und mitwirken kann eine Therapie auch nicht anschlagen.

er arbeitet im Ausland, er ist Grenzgänger. Ja er ist natürlich dennoch Krankenversichert aber er wird nach Stunden bezahlt. Und wenn er krank ist gibt es nur 60 Prozent Lohn und das ab dem 3. Tag. Zumal er den Job noch nicht lange hat und wenn er jetzt in eine Klinik geht, wird er diesen wohl auch nicht mehr lange haben.

Wenn er aber in dem desolaten Zustand ist wie momentan, wird er die Arbeit wohl auch nicht mehr lange so ausführen können ohne Zusammenbruch. Mich wundert es etwas, dass er trotz tiefster Depression noch arbeiten gehen kann. Mein Mann hat damals kaum das Bett verlassen.

Arbeiten klappt komischerweise noch. Alles andere aber nicht mehr.

Zitat von Islandfan:
Wenn er aber in dem desolaten Zustand ist wie momentan, wird er die Arbeit wohl auch nicht mehr lange so ausführen können ohne Zusammenbruch

Die Gefahr sehe ich auch son bisschen.
Die Frage, die er sich ehrlich beantworten sollte ist: Kann er noch 1/2/4/6/9 Monate so leben wie bisher, bis dann mal ein Therapieplatz verfügbar ist?
Mit all den nicht vorhandenen Emotionen, dem fehlenden Willen irgendwas zu tun trotzdem noch jeden Tag arbeiten zu gehen oder ist es akuter?
Wenn akut, wäre eine Klinik sicher die bessere Anlaufstelle.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Alex93 ich weiß es nicht. Werde ich ihn aber mal fragen. Mir fällt aber auch gerade ein dass er seine Krankenkasse auch für die Schweiz gilt. Vielleicht kann er sich dort einen Therapeuten suchen. Da muss ich ihn mal fragen.

@Alex93 aber meinst du nicht, dass alleine die Medikamente schon zumindest etwas bewirken sollten? Das seine Gefühle dadurch auch bald wieder da sein sollten?

@Rosarot262 egal was, die Gesundheit ist das Wichtigste, und kommt an erster Stelle.

Es bringt ja nichts, wenn er total ausfällt. Dann fällt er wahrscheinlich viel länger aus

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