Kann ich irgendwann glücklich sein?
Hallo liebes Forum, ich bin neu hier und hoffe es ist ok, wenn ich einfach ein Thema eröffne und drauf los schreibe. Habe einfach momentan ein großes Bedürfnis mich jemandem mitzuteilen, weil mich in meinem Umkreis keiner wirklich aufbauen kann.
Vielleicht erscheinen meine Probleme im Vergleich lächerlich und banal, aber ich bin momentan an einem Punkt, an dem ich nicht weiß wies weiter gehen soll, mit diesem Kloß im Hals...
Eigentlich habe ich kein schlechtes Leben. Ich bin in einer Beziehung seit fast 10 Jahren (hatten zwar mal ein Jahr eine Pause, aber das liegt vielleicht daran, dass wir sehr jung zusammen gekommen sind). Bin eigentlich im Großen und Ganzen glücklich mit meiner Beziehung und es funktioniert ziemlich gut alles. Ich habe außerdem einen fast 9 Jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung (bin also sehr jung Mami geworden, fühle mich aber dieser Aufgabe meistens gewachsen) ... das ist alles nicht das Problem, das Problem bin ich eigentlich selbst, aber ich weiß nicht warum.
Ich habe mir sehr lange gewünscht, meinen Freund zu heiraten, weil es für mich einfach dazu gehört, er hat mich dann diesen Februar endlich gefragt und von dem her ist eigentlich alles noch perfekter (oder sollte es eigentlich sein) ... Haben halt auch schon Pläne, dass wir nach der Hochzeit noch ein Baby haben wollen. Soviel dazu, aber jetzt kommen die ganzen Dinge, die mich so beschäftigen. Wenn ich grad so vor mich hinschreib, kommen mir meine ganzen Sorgen und Probleme selbst so lächerlich vor. Ich hoffe, dass mich trotzdem irgendwer da vor dem Bildschirm irgendwie verstehen oder mir einen Rat geben kann.
Mein Freund hat einen Bruder - Zwillingsbruder um genau zu sein. Und ich komme einfach nicht so wirklich mit ihm und seiner Freundin klar. Mir kommt vor, zwischen uns herrscht ein stiller Konkurrenzkampf wer was vorher hat. Ich mag solche Konkurrenzkämpfe nicht, und das ganze belastet mich sehr.
Versteht mich nicht falsch - nach außen hin verstehen wir uns eigentlich alle gut - mein Freund und sein Bruder sind sich sehr wichtig, wir unternehmen dadurch viel zusammen. Aber mir ist halt schon oft aufgefallen, dass sie uns vieles, mehr oder weniger, nachmachen.
Wir haben uns vor einiger Zeit ein Reihenhaus gekauft - nun - kurze Zeit drauf haben sie beschlossen zu bauen. Oder sie sind bei uns zu Besuch und kurze Zeit später haben sie ähnliche Deko in ihrer Wohnung stehen (des Öfteren). Jetzt hab ich eben den Antrag bekommen und wir haben ihnen davon erzählt und von der Familienplanung - kurz darauf war sie schwanger, und welche Überraschung - gestern haben sie uns verkündet, dass sie auch heiraten. Obwohl er nie was vom heiraten gehalten hat und Baby hatten sie eigentlich so schnell auch nicht geplant gehabt.
Es ist alles schön für sie, ich versuche vorzugeben mich für sie zu freuen, aber das Ganze kotzt mich ziemlich an. So als müssten sie immer etwas besser und schneller haben und machen als wir. Und irgendwie tut es mir jedes Mal weh, wenn ich sie sehe, mit ihrem immer größer werdenen Bauch - vielleicht weil ich auch schon vor 1 oder 2 Jahren gerne ein Baby bekommen hätte, mein Freund aber dazu noch nicht bereit war. Er ließ mich ja auch mit dem Antrag sehr lange warten. Hinzu kommt noch, dass sein Cousin seiner Freundin auch einen Antrag gemacht hat (nach uns) und jetzt vor uns heiratet...
Ich bin blöd, ich weiß es - warum häng ich mich an solchen Sachen auf? Warum lass ich mich durch solche Sachen fertig machen? Kann es mir ja selbst nicht erklären. Bitte verratet mir, wie ich da raus komme.
Es sind noch mehr Dinge, die mir das Leben schwer machen. Da wäre zum Beispiel meine Angst Dinge von mir zu erzählen. Also ich habe Menschen in meinem Leben, mit denen kann ich über alles reden, und da mach ich es, ohne groß nachzudenken.
Aber zum Beispiel bei der Familie meines Freundes fällt es mir irrsinnig schwer. Mir fällt das selbst auf. Wir waren am Wochenende auf einer Feier und allen fällt es so leicht zu plaudern und über sich und eben banale Sachen zu erzählen - einfach Smalltalk eben.
Ich hingegen muss mich irrsinnig anstrengen, mal etwas interessantes zu sagen. Mir kommt alles, was ich zu erzählen hätte so unnötig vor, und deshalb lass ich es meistens gleich bleiben und steh dann nur dabei und schau blöd. Mach mich damit natürlich nicht sympathisch, aber ich will keinen mit meinem langweiligen Leben belasten bzw. kommt es mir so vor als würde sich eh keiner für mich interessieren. Und dann reden alle über das bald kommende Baby und das macht mich dann traurig und wütend. Und über dich Hochzeit der anderen usw. usw. - irgendwie wird über alle geredet nur nie über mich. Ich hoffe das kommt nicht falsch rüber, ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, aber ich hätte einfach auch mal gerne, dass sich irgendjemand für meinen Kram interessiert.
Das nächste wäre, dass sich mein Vater dieses Jahr umgebracht hat. Es ist für mich traurig das ist klar, wir standen uns zwar nicht sooo nahe, er war nie wirklich ein Vater, hatten nur sporadisch Kontakt. Ich hab Angst, dass ich auch so depressiv wie er bin, dass das einfach in mir drin ist. Meine Mutter jagt auch immer dem Glück nach und findet es nie. Ich denke, das hab ich leider alles von ihnen angenommen. Ich suche in allem den Haken, das Negative. Mir ist das alles bewusst, und auch dass es falsch ist, dass es falsch ist auf das Baby einer anderen neidisch zu sein. Oder, dass ich bei Treffen einfach nur mal den Mund aufmachen müsste und etwas erzählen, aber irgendwas blockiert mich ständig.
Vielleicht gibt es irgendeinen Rat, den ihr mir geben könnt. Ich könnte momentan den ganzen Tag heulen.
Soll ich mich vom BruderFreundin meines Freundes ferhnhalten? Denn meistens werden diese negativen Gefühle verstärkt, wenn wir uns mit ihnen treffen. Aber das kann ich auf Dauer auch nicht machen...