ich wende mich an die Psychologen in Euch, an die vielen Frauen mit dem intuitiven Gespür für richtig oder falsch, an den Leser, der vielleicht ne Idee hat oder an die, die sowas schon mal erlebten. Es ist viel geschehen, deswegen muss ich viel schreiben. Damit ihr alle ein umfassendes Bild bekommt und mir gute Tipps, Vermutungen etc. geben könnt. Danke Euch allen im Voraus!
Ich war 4 Jahre mit meiner Ex-Freundin zusammen! Wir beide hatten eine ziemlich beschissene Kindheit, die wir nie wirklich verarbeiteten. Wir sind beide knapp über 30 Jahre alt. Wir liebten uns beide vom ersten Moment an unglaublich stark. Wir waren so ein Paar wo alle sagten, die sind perfekt. Die sind füreinander bestimmt. Genau so waren wir und genau so fühlten wir uns auch - immer! Das Problem in unserer Bez. war nur, dass wir beide nie wirklich lernten, richtig mit unseren Gefühlen und Ängsten umzugehen! Wir versuchten bei dem anderen Sicherheit/Liebe/Bestätigung etc. durch Streit, Machtkämpfe, verletzenden Worte etc. zu bekommen. Das war für uns beide immer sehr schmerzhaft. Wir waren wie 2 verletzte Kinder die nicht wussten, wie sie mit der großen Liebe umgehen sollten.
Vor über 1 Jahr dann entschied ich mich, aus diesem Teufelskreis heraus zu treten und begann eine sehr gute Therapie. Ich erklärte ihr damals, sie müsse für sich auch etwas ändern, sonst würden wir uns verlieren. Freunde und Familie sagten ihr genau das gleiche!
Sie versprach es mir, versuchte mal da oder dort ihr Glück mit Therapie, brach aber immer wieder nach wenigen Sitzungen (der ist zu weit weg, der ist zu blöd, der hat keine Ahnung, da krieg ich keinen Termin, der ist zu teuer). Sie meinte dann zu mir, dass sie ja von mir lernen könnte, dass sie früher genug Therapie gemacht hätte, dass sie nicht so stark wie ich sei und dass sie eine Therapie nicht so nötig hätte wie ich. Bla bla bla.
Es verging dann ca. 3/4 Jahr und meine Therapie nahm Form und Gestalt an. Ich veränderte mich, vor allem in emotional angespannten Situationen. Ich wurde ruhiger, cooler bzw. erwachsener. Während bei ihr noch die alten Muster wie streiten, schreien, schützen, etc. abliefen, versuchte ich die Dinge anders zu regeln. Und ich hatte das Gefühl, je ruhiger und liebevoller ich auf sie eingehen wollte bei Problemen, um so provokanter, aggressiver und wütender wurde sie. Klar, ihr fehlte der gewohnte Streitpartner, an dem sie testen konnte, ob er sie noch liebt, will, etc. Sie verstand leider nicht, dass ich sie immernoch liebte, noch mehr sogar als zuvor, ich aber damit anders umgehen konnte. Keine panischen Eifersuchtsanfälle, weniger Mißtrauen und vor allem mehr Freiheiten für sie und für mich. Tja, jeder Versuch den ich da so machte, scheiterte. Ich schlug ihr zb vor mit ihrer Freundin Tanzen zu gehen und schenkte ihnen für den Weiberabend eine Flasche Prosecco. Sie meinte irgendwann später, dass sie damit hatte garnichts anfangen können. Dass sie sehr irritiert gewesen sei. Ich versuchte ihr immer mit Engelszungen den Sinn meiner bzw. einer Therapie zu erklären. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich sie nicht weniger lieben würde, nur weil ich nicht mehr ganz so panisch auf Emotionen reagiere. Es erreichte sie natürlich nicht.
Und so kam der Tag, an welchem sie nach einer für sie nicht lösbaren Diskussion ihr Zeug packte und ging. Sie blieb dann 1 Woche weg und ich ließ sie in Ruhe. Schrieb ihr ne sms, wenn sie reden möchte, bin ich da. Sie wollte nicht. Nach der Woche dann fing eigentlich das ganze Theater an. Sie widersprach sich in allen Dingen, sie würde mich für immer lieben, sie würde mich nur als Freund lieben, sie möchte ausziehen, sie möchte es irgendwie auch nicht, sie müsste jetzt endlich mal alleine leben und alles alleine hinkriegen, etc. Ich versuchte immer und immer wieder ihr zu erklären, was zwischen uns passiert ist, dass wir nicht die Liebe zueinander verloren haben, sondern die Basis. Sie erkannte das irgendwie auch und irgendwie aber auch nicht. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sich ihr Gefühl verändert hat oder die Basis zu mir, sie meinte, ich hätte mich so positiv verändert, sie würde mir nicht mehr gut tun, ich müsse meinen Weg alleine gehen, sie weiß nicht mehr was sie fühlt und was nicht, sie hat Angst dass ich sie verlassen würde und vorher mache sie es etc. etc.
Tja, seit dem sind 8 Wochen vergangen. Sie hat alles durchgezogen. Neue Wohnung suchen, Ausziehen, wir hatten dann ca. 3 Wochen keinen Kontakt mehr, dann mal eine Woche sehr intensiven Kontakt mit Sex, jeden Tag sehen, telefonieren, gemeinsam fernsehen, essen, schlafen unter welchem ich enorm litt. Denn sie lässt sich von ihrer Entscheidung nicht abkriegen! Sie meint zwar, sie müsse den teuersten Preis in ihrem Leben dafür bezahlen, aber sie muss es machen. Sie nennt mich immer noch weiter Baby und sagt fast bei jedem Anruf, wenn sie mal wegen anderen Dingen anruft, dass sie mich über alles liebt. Vor paar Tagen fragte ich sie, ob sie schon einen neuen hätte. Sie meinte, niemand könnte mich ersetzen, ich sei das Beste was ihr passiert sei. Aber sie könne nicht anders, da wäre so ein tiefes Gefühl in ihr, sie wisse nicht was es sei. Sie müsse alles alleine herausfinden. Sie sagt, ich soll mein Leben leben, ich soll auf mich schauen - egal was sie tut. Das sagt sie ständig zu mir.
Tja liebe Leser, ihr denkt jetzt ist doch alles paletti eigentlich. Ich sollte ihr einfach nur genügend Raum und Zeit lassen, bis sie über ihren Schatten springen kann und zu ihren Gefühlen/Ängsten stehen kann, stimmts? Ihr denkt jetzt, ich wäre wirklich der Stärkere, der Vernünftigere wo den richtigen Weg schon vor ihr gefunden hat. Sie braucht nur noch mehr Zeit um dahinter zu kommen.
Ich wünschte mir, dass es so wäre. Ich lasse sie auch gehen, weil ich weiß, es bringt ihr und mir nichts. Aber das Problem dass ich nun habe ist, erstens bin ich auch noch nicht super stark und perfekt durch meine Therapie. Ich leide sehr unter ihrem Verhalten. Vor ner Woche bot sie mir an, wenn ich alleine nicht schlafen, essen kann etc. könnte ich immer zu ihr kommen. Sie würde sich immer über mich freuen - aber ich darf nie vergessen, dass wir getrennt sind. Sie möchte nicht, dass es mir weiter schlecht wegen ihr geht. Das hat sie mir 100 Mal gesagt, dass ihr das sehr wichtig sei. Okay, aber es ist schon heavy alles für mich. Ich meine, ich habe ja mit allem gerechnet, aber dass sie mich so kalt abschmiert, weil ich mich verändere? Nein! Ich dachte, ihre Liebe wäre stärker als ihre Angst. Ich dachte, sie würde alles tun um mich NICHT zu verlieren. Ich muss hier auch erwähnen, dass sie nie wirklich in ihrem Leben gelernt hat, mal richtig zu kämpfen. Wenn ihr Gefühl bzw. Angst zu groß, rannte sie immer weg bzw. suchte sich den einfachen Weg (sie würde das jetzt anders sehen!). Sie und auch ihre Familie meinen, ich hätte soviel Gutes in ihr verändert. Aber scheinbar hat es ja doch nicht ganz gereicht. Sie ist ausgezogen, obwohl sie angeblich ihre neue Bude hasst! Sie fühlt sich nicht wohl dort, sie sagt sie erledigt ihren Alltag nur noch, weil sie es muss. Gut würde ihr es dabei überhaupt nicht gehen, und dennoch bleibt sie bei ihrer Entscheidung.
Wie soll man sowas verstehen??! Was bedeutet das, wenn sich ein Mensch so verhält? Vielleicht hat sie mich ja nie richtig geliebt? Vielleicht meinte ich oder sie das nur so? Ich denke mir, würde sie absolut nichts mehr für mich empfinden, wäre sie mir gegenüber total anders! Sie trägt trotz Trennung unseren Ring. Wozu? Sicherheit? Gewohnheit? Angst vorm Alleinsein? Sie hat ein Bild von uns im Schlafzimmer, sie sagt sie hat ihre neue Wohnung nach meinem Geschmack eingerichtet und ich könnte jetzt noch ganz viele Sachen schreiben, die sie mir in unseren 2 Trennungs-Monaten schenkte, sagte, machte, schrieb. Und dennoch nimmt sie in Kauf, dass wir uns völlig verlieren, anstatt dass sie um sich, mich uns kämpft?!!
Wisst ihr, manchmal sagt und tut sie dann auch wieder Dinge, die mich völlig entmutigen. Ich weiss, dass sie sich mit nem Typen getroffen hat. Sie meint bis heute, sie hätte niemanden und wenn, dann wäre das einfach nur so für sich. Ja schön für sie, würde ich das tun, sie würde durchdrehen! Ich will das auch nicht machen, weil ich mittlerweile anders geworden bin. Ich könnte wirklich viele Frauen haben wenn ich wollte. Ich bin nicht hässlich, arm, dumm. Aber ich möchte das so nicht. Früher war ich so, wenns nicht mehr klappte rannte ich sofort zu einer andern. Wie gesagt, meine Therapie hat mich weichgespült. Ich will erst jemand neuen kennenlernen, wenn ich richtig dazu bereit bin. Alles andere ist doch dumm, bescheuert und albern!
Tja, sie rennt voll im alten Muster rum. Aber ich weiss, dass sie ordentlich zu knappern hat. So einfach fällt ihr das alles nicht. Das weiss ich. Aber dennoch reicht es wohl nicht, um endlich ihre wahren Gefühle und auch Ängste mir gegenüber aussprechen zu können.
Hat sie überhaupt wahre Gefühle für mich? Oder ist das nur Abhängigkeit, Gewohnheit? Will sie sich eigentlich von mir lösen, weil wir nicht zusammen gehören? Sie sagt so wenig darüber, was sie denkt, meint, will. Das ist ja gerade das quälende dabei. Würde sie mir klipp und klar sagen, sie liebt mich nicht mehr, sie will andere Männer kennenlernen, sie findet wir passen nicht mehr zusammen etc, ja dann wäre es echt hart für mich, aber okay, ich würde es akzeptieren. Weil dann war sie es in der Tat nicht für mich! Was mich aber wirklich sehr wundern würde, weil ich eigentlich immer ein gutes und richtiges Gefühl im Leben habe. Kann ja sein, ich sehe alles durch die rosarote Brille. Wer weiss das schon... Vielleicht will sie mich nur warmhalten. Sollte sie sich neu verlieben, so hat sie mir ja nie Hoffnungen gemacht, sollte sie zurück kommen, so hat sie sich ja nie richtig gegen uns entschieden??!! Auch clever von ihr, wenn sie diese Taktik hat. Aber um so Ar. drauf zu sein, nein, ich kenne sie 4 Jahre lang. Seht ihr, jetzt zweifel ich wieder, weil eben wie sie sich verhält, schon sehr egoistisch ist. Was ist aber, wenn sie nur Angst hat vor sich selbst? Sie hat gesagt, die Trennung hätte absolut nichts mit mir zu tun. Ich hätte nichts falsches getan - aha. Warum kann sie mir dann so weh tun ...
Ich habe mich schweren Herzens dazu entschieden, sie einfach loszulassen. Egal was sie am Wochenende mit wem macht, ich muss es ertragen. Egal wo sie hingeht, mit wem sie schreibt, telefoniert, trifft, etc. - ich muss es akzeptieren. Denn zwingen kann ich sie (leider) nicht. Sie muss es von sich aus fühlen und wenn sie kein Gefühl mehr hat, tja dann, wird schon irgendwann ein neuer Engel vor mir stehen. Aber es wäre so unnötig, weil wir uns lieben. Weil sie nur Angst hat, weil sie in ihrem Leben zum ersten Mal an dem Punkt gekommen ist, wo sie vielleicht begreift, dass immer nur Wegrennen auch keine Lösung ist. Villeicht kapiert sie das Stück für Stück. Vielleicht will sie sich einfach nur auf eine galante Art und Weise von mir lösen ohne mich dabei verletzen zu wollen.
Sie muss sich ändern, sie muss was tun, sonst braucht sie nicht mehr kommen. Sie macht gerade eine Therapie, sie war angeblich schon 4 x dort. Klar, das braucht Zeit. Bei mir gings auch länger. Ich drehe einfach nur durch, bin sehr oft traurig, einsam, enttäuscht, verletzt. Verstehs nicht, nein, das kann ich nicht. Sie könnte mir doch ein bißchen Hoffnung geben, ja ich weiss, sie will den Druck nicht haben. Sie hat Angst, dass sie ihre Versprechungen nicht halten könnte. Das sie mich erneut verletzen würde damit. Ja ich weiss ... Oder aber sie hat sich gefühlsmäßig schon so weit von mir entfernt, dass sie UNS einfach gar keine Hoffnungen mehr schenken mag? Dass sie für sich erkannt hat, dass sie Therapie machen muss aber dass sie danach ohne mich weiterleben möchte?
Aber warum lässt sie mich dann nicht richtig los!? Warum kann sie es nicht einfach aussprechen, dass unsere Zeit vorbei ist??
So ihr Lieben, jetzt seid ihr dran mir Eure Meinungen, Anregungen, Vermutungen etc. mitzuteilen! Schätze ich die Dinge richtig ein oder übersehe ich etwas? Habt ihr sowas auch schon erlebt, gehört etc.
Vielen Dank im Voraus!
DeeJay
30.10.2011 15:13 • • 05.12.2011 #1