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Hallo ihr Lieben,

ich habe lange überlegt wo ich mich mit meinem Problem hinwenden soll. Ein Forum schien mir ein guter Ort zu sein. Mein Problem ist folgendes:

Vor rund einem Jahr lernte ich einen Mann kennen, der 10 Jahre älter ist als ich. Er war gerade dabei sich von seiner Frau zu trennen und wir verliebten uns ineinander. Er erschien mir perfekt, wir passten gut zusammen, teilten die gleichen Interessen und verstanden uns gut.

Schon bald fing er aber immer an zu streiten. Es kam mir bald so vor, als sei er süchtig nach Streit. Während eines Streits war er so dominant und unfähig Kritik anzunehmen, dass er mich wahrscheinlich unbewusst manipulierte und ich am Ende des Streits immer dachte: Moment mal, eigentlich hat er Recht. Ich habe den Fehler gemacht und bin Schuld. Ich fühlte mich immer als die Schuldige und er ging (sofern das möglich ist) immer als Sieger aus einem Streit hervor. Die Streitereien häuften sich und waren schon bald an der Tagesordnung. Aus Kleinigkeiten wurde mir immer eine Szene gemacht, umgekehrt aber durfte ich mich nie über Dinge von ihm beschweren. Er tat so, als sei er perfekt und als würde nur ich Fehler machen. Gab ich ihm bei einem Streit nicht recht, hat er sofort versucht das Gesagte meinerseits abzuwehren und mich schlecht gemacht. Er versuchte mir immer einzureden alles sei meine Schuld. Ich kann mich nicht erinnern, wann er sich mal entschuldigt hat. Gleichzeitig weiß ich gar nicht mehr, wie oft ich ihm schon entgegen gekommen bin und am Ende die Schuld eines Streits auf mich genommen habe.

Oft dauern diese Streits tagelang und ziehen sich total in die Länge. Er ruft mich dann zwar beispielsweise an oder schickt furchtbare SMS, kommt von mir keine Reaktion, weil ich nicht mehr kann, verurteilt er mich und unterstellt mir ich hätte kein Interesse das zu klären, aber er ist ja so toll, weil er sich jetzt meldet und auf mich zukommt.

Gab es mal keinen Streit fand er trotzdem immer etwas, um an mir zu meckern. Hatte ich mal keine Lust auf Sex musste ich mir anhören, dass ich doch früher ganz anders war und mich total verändert habe.

Am Anfang hielten wir unsere Beziehung geheim und er begann sein gesamtes Umfeld anzulügen. Eigentlich wusste jeder über uns Bescheid, weil es kaum zu übersehen war, er war aber der Meinung keiner weiß etwas und das musste so bleiben. Er verleugnete mich und redete das Versteckspiel gut und behauptete sogar er würde nur uns zuliebe lügen. Seltsam war, dass er nicht mal gemerkt hat, dass er alle anlügt, sondern stattdessen mir unterstellt hat ich würde ihn in bestimmten Dingen anlügen. Ich habe das Gefühl, dass er selbst keine Fehler einsehen kann und gewisse Sachen, die er selbst falsch macht in mir sucht und diese lieber mir vorwirft, anstatt sich an die eigene Nase zu fassen und mal darüber nachzudenken, dass er auch Fehler macht.

Bei Streitereien wirft er mir immer fürchterliche Dinge vor, macht mich schlecht, setzt mich psychisch unter Druck, verdreht mir die Worte im Mund. Egal was ich tue. Ich wusste, sobald ich mich auf einen Streit einlasse, verliere ich. Ich hatte keine Chance. Hinzu kam, dass er bei jeder kleinen Situation gedroht hat Schluss zu machen. Er kann mir nicht vertrauen, ich habe kein Interesse, ich bin ein schlechter Mensch, ich bin zu jung für ihn...Ernst gemeint schienen diese Schluss-mach-Phasen nie zu sein, denn er kam immer wieder an und hat mir quasi nochmal verziehen.

Waren wir dabei zu streiten, wollte er das immer sofort klären, egal wie lange es dauerte. War ich nun vernünftig und habe irgendwann gesagt, dass es genug ist und wir eine Nacht darüber schlafen müssen, warf er mir vor, dass wir immer nur streiten wie ich es gerne wollte (in diesem Fall drüber schlafen). Er hätte das am Liebsten die ganze Nacht diskutiert, weil er ohne etwas geklärt zu haben ohnehin nicht schlafen kann, weshalb ich auch immer Schuld war, wenn er die halbe Nacht wach lag (obwohl ich hören konnte wie er gemütlich schnarcht).

Er reagiert einfach immer total extrem auf alles und gibt immer mir die Schuld. Man muss ständig Angst haben, wann der nächste Streit lauert und hat dauernd Angst etwas falsch zu machen.

Ich weiß, dass das vermutlich keine gute Basis für eine Beziehung ist. Trotzdem haben wir auch schöne Zeiten und es bleibt immer die Hoffnung, dass so etwas nicht mehr vorkommt und jetzt alles gut wird.

Ich versuche ihn immer so gut es geht zu entlasten, schufte in SEINER Wohnung herum, räume auf, mache die Küche, kümmere mich sogar um seinen Sohn, welcher nicht mein leibliches Kind ist und versuche ihm immer zur Seite zu stehen. Als Dank folgen dann Vorwürfe. Ich würde ihn nicht verstehen, könnte nicht nachvollziehen wie viel Stress er hat, bin halt doch erst 20 und zu jung für ihn, würde ja sowieso nur Arbeit machen und nichts arbeiten und und und. Dass ich ihn jedes Wochenende ausschlafen lasse und dafür mit SEINEM Sohn aufstehe und mich liebevoll um ihn kümmere scheint er nicht zu merken. Dass ich ihm seine Freiheiten, wie Sonntags Fußball spielen, lasse und währenddessen auch auf das Kind aufpasse erkennt er auch nicht als liebevolle Geste an. Wenn ich noch so viel in seiner Wohnung arbeite und ein einziges Mal auf der Couch sitze, heißt es ich würde faul rumliegen und nichts machen. Er hat keine Zeit für sich und ist nur am rum räumen. Dass in Wirklichkeit ich diejenige bin, will er nicht sehen. Manchmal habe ich das Gefühl er will einfach der Held sein, dem es ja sooo schlecht geht. Die anderen haben ja keine Probleme. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Wir sind seit einem Jahr zusammen und es gab kaum Phasen, die mal ohne Streit verliefen.

Ich weiß auch, dass seine Exfrau über die selben Probleme klagt. Er muss also schon immer so sein. Ein schwieriger Mensch, der glaube ich, gar nicht merkt wie er tickt und was er seinem Umfeld antut. Ständig geht es ihm am schlechtesten und er braucht am Meisten Hilfe. Es ist teilweise sogar ein sehr egoistisches Verhalten wie ich finde.

Könnt ihr mir sagen, was mit ihm los ist? Kennt das jemand von seinem Partner oder gibt es vielleicht sogar Menschen, die sich genauso verhalten wie er und mir erklären können warum er das tut?

Ich weiß, dass er wohl keine einfache Kindheit hatte. Er hält nicht so viel von seiner Familie und damit verbundenen Treffen. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meiner Familie. Das konnte er noch nie verstehen und wertete es daher eher ab.

Ich bin so verzweifelt und will einfach nur den Grund wissen, warum jemand so ist.

Bitte, bitte helft mir!

16.12.2013 11:53 • 17.12.2013 #1


13 Antworten ↓


Als Außenstehender klingt das für mich nach fehlendem Selbstwertgefühl und Verlustangst. Diese Charakterzüge sind im wesentlichen nichts krankhaftes. Ich kenne zahlreiche Menschen, die weder kritikfähig sind noch unbedingt harmonie-bedürftig scheinen. Durch den Streit stellen sie sich selbst besser, weil, wie du sagst, sie in der position des Siegers sind. Er hat es so gelernt bzw wurden ihm als Kind wohl nie grenzen gesetzt und er war das engelchen.

A


Mein Partner manipuliert mich psychisch

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Ich danke dir für deine Antwort! Was du schreibst klingt im wesentlichen plausibel und macht Sinn. Wenn er aber tatsächlich Verlustangst hat, verstehe ich nicht, warum er mich so schlecht behandelt, denn damit verliert er mich doch nur noch eher. Vor allem das ständige Schluss-machen, was ohnehin total kindisch ist, passt nicht, wenn man in der Regel Angst hat den anderen zu verlieren oder? Ich weiss dass er heute sehr viel von seiner Mutter bemuttert wird, glaube allerdings auch, dass es damals nach seinem Empfinden eher nicht der Fall war. Wie soll mannso jemandem helfen bzw. Klar machen, dass mit ihm etwas nicht stimmt, wenn er es sowieso nicht hören will?

Und warum schießt du den nicht in den Wind? Darauf hätte ich keine Lust. So würde ich mich nicht behandeln lassen und der könnte sich eine andere Doofe suchen. Soll er doch jemand anderes fertig machen. Wahrscheinlich bist du nachgiebig und leicht unter Druck zu setzen. Aber die Frage ist doch, warum du dir das die ganze Zeit antust? Ist es dir das wert? Willst du so immer weiter machen?

Die Analyse der Verhaltensweise einer Person ist auch manchmal für einen Fachmann schwierig.
Daher werden wir hier erst recht nicht herausfinden können, was mit diesem Mann los ist.

Ich persönlich - nach eigenen Erfahrungen - halte ihn aufgrund der Beschreibungen für einen Narziss und Choleriker.

Bereits eine Beziehung ist aufgrund seines Charakters gescheitert.
Er wird sich nie ändern.
Weshalb trennst Du Dich nicht von ihm, ehe Du Dich auf einen langen Leidensweg begibst?

Ich weisst natürlich, dass es das Einfachste ist sich einfach zu trennen. So einfach ist es aber leider nicht. Man hat immer noch Hoffnung, dass alles gut wird. Ausserdem liebt man die Person ja irgendwo auch.

Ich habe mir schon gedacht, dass wir hier keine Diagnose feststellen werden, aber ich dachte vielleicht bin ich ja kein Einzelfall und es gibt noch mehr, die Menschen mit seinen Problemen kennen. Ich bedanke mich für die Antworten!

@deep-darkness: Über eine narzisstische Persönlichkeitsstörung habe ich auch schon nachgedacht. Wenn du Erfahrungen damit hast, würdest du mir verraten wie es damals bei dir war? Man muss diese Menschen doch irgendwie überzeugen, dass ihr Verhalten falsch ist. Sie tun sich doch damit selbst nichts gutes.

Oh das erinnert mich an meinen Ex! Könnte glatt er sein! Streit zu vermeiden, war wie ein Akt auf einem Drahtseil. Bei ihm wurde durch ein MRT festgestellt, dass er eine Verkalkung am Kleinhirn hat und deshalb es wahnsinnig schwer hat Realität und Zeiten hintereinander zu bekommen. Er war wirklich felsenfest davon überzeugt immer im Recht zu sein. Eigentlich hat er immer versucht krampfhaft das Richtige zu tun, war davon überzeugt, dass ohne ihn alles aus dem Ruder läuft. Er war oft einfach hilflos, hatte Angst die Kontrolle zu verlieren und wusste keine andere Lösung, als verbal und später auch gewalttätig zu reagieren. Das ganze Diskutieren hatte überhaupt keinen Sinn. In der Zeit, in der ich noch mit ihm zusammen war, habe ich das nicht gewusst und mich von ihm getrennt, um mich vor ihm zu schonen. In den ersten Jahren trennte ich mich auch von meiner Abhängigkeit zu ihm. Jedes seiner Worte hatte vorher wahnsinnig viel Gewicht für mich und ich wollte nicht mehr, als ihm gefallen. Dazu habe ich mich geradezu aufgeopfert und das eigene ICH total zurück gestellt. Nach der Trennung fing ich an mich wieder zu entdecken, nach meinen Bedürfnissen ausschau zu halten. Ich erkannte meinen eigenen Wert und erkannte zudem, dass die Meinung eines anderen über mich - ich mir zwar anhören kann - aber mich noch lange nicht abstempelt.
Heute, wo ich sein Problem kenne, gehe ich anders mit ihm um. Wir haben fast jeden Tag Kontakt und er verläuft hauptsächlich friedlich. Wenn er seinen Cholerischen bekommt, zieh ich mich zurück, denn ich weiß, dass jegliche Diskussion sinnlos ist und ihm nur Probleme bereiten. Ist es ein Thema, dass einer Klärung bedarf, komme ich darauf zurück, wenn es ihm besser geht. Er leidet wirklich furchtbar unter seinen eigenen Ausbrüchen, ist danach oft tagelang krank, hat starke Kopfschmerzen und zermartert sich sein Hirn, weil er nicht dahinter kommt, warum es wieder Stress gab. - Klar, bin ich Schuld ! Aber es ist mir egal, wenn er das so sieht! Es gibt Dinge, die muss ich sagen und auf den Tisch bringen und ich versuche dies ruhig und freundlich zu tun. Ich sage sie einfach nur und diskutiere nicht weiter mit ihm, auch wenn er mault. Manchmal dauert es eine Weile, aber dann akzeptiert er meine Meinung, wenn er sie dann auch nicht immer teilt.

Zitat von nanachen112:

@deep-darkness: Über eine narzisstische Persönlichkeitsstörung habe ich auch schon nachgedacht. Wenn du Erfahrungen damit hast, würdest du mir verraten wie es damals bei dir war? Man muss diese Menschen doch irgendwie überzeugen, dass ihr Verhalten falsch ist. Sie tun sich doch damit selbst nichts gutes.


Ich war mit einer narzisstischen Person verheiratet. Ein Choleriker war er nicht, sondern eher sanguinisch-phlegmatisch.
Die Ehe wurde geschieden. Und natürlich ist der tolle Narziss nicht schuld an den Gründen, die zu der Scheidung führten - ironisch gesagt.
Er hatte eine starke Ausstrahlung auf Außenstehende und konnte reden - reden, um alles drumherum. Die Leute merkten dann nicht einmal, wenn es nur Blödsinn war (z.B. bei Interviews im Radio). Insofern hat er sich nicht selbst geschadet durch seinen Narzissmus. Insbesondere die Frauen liebten ihn, was für ihn dann wieder Bestätigung war für seinen (eingebildeten) Wert.

Ich glaube, daß sehr sensible Menschen mit solchen Personen nicht lange zusammen leben können.
Ich hatte allerdings auch keine Gespräche gesucht, sondern einfach resigniert und in einer Art Trennung von Tisch und Bett meinen Kindern den Vater erhalten wollen. Bis sie etwas älter waren, haben sie ihn nicht durchschauen können.

Zitat:
Wir haben fast jeden Tag Kontakt und er verläuft hauptsächlich friedlich. Wenn er seinen Cholerischen bekommt, zieh ich mich zurück, denn ich weiß, dass jegliche Diskussion sinnlos ist und ihm nur Probleme bereiten.


Gina68 heißt das, dass ihr beide wieder zusammen seid? Hat er denn gemerkt, dass er ein Problem hat und wollte es herausfinden oder war es zufällig, dass er das am Kleinhirn bemerkt hat?

Er hat sich so wie du redest wohl nicht verändert oder? Wie schafft du es denn dann damit klarzukommen? Oder weiß er einfach wenn man ihm sagt wie er gerade reagiert, dass es genug ist? Leider glaube ich kaum, dass bei meinem Partner eine Verkalkung die Ursache ist Das wäre zu einfach..

Zitat von nanachen112:
Zitat:
Wir haben fast jeden Tag Kontakt und er verläuft hauptsächlich friedlich. Wenn er seinen Cholerischen bekommt, zieh ich mich zurück, denn ich weiß, dass jegliche Diskussion sinnlos ist und ihm nur Probleme bereiten.


Gina68 heißt das, dass ihr beide wieder zusammen seid? Hat er denn gemerkt, dass er ein Problem hat und wollte es herausfinden oder war es zufällig, dass er das am Kleinhirn bemerkt hat?

Nein, wir sind nicht mehr als Mann und Frau zusammen. Wir haben aber gemeinsame Kinder und daraus ergibt sich ein fast täglicher Kontakt, - per Telefon, oder auch Besuch. Das mit dem Kleinhirn kam raus, als er eines Nachts aufwachte und überhaupt nichts mehr auf die Reihe bekam. Er dachte schon, er habe einen Schlaganfall und ist in die Klinik gefahren. Die haben dann ein MRT gemacht und dabei ist es dann heraus gekommen.


Er hat sich so wie du redest wohl nicht verändert oder?
Er gibt sich sehr viel Mühe und das ist für seine Situation sehr hoch anzurechnen
Wie schafft du es denn dann damit klarzukommen? Oder weiß er einfach wenn man ihm sagt wie er gerade reagiert, dass es genug ist?

Geändert haben sich auf jeden Fall die Menge der Reibungspunkte. Außerdem hat er scheinbar begriffen und akzeptiert, dass ich ihm nicht gehöre und immer nur das tue, was ICH will. Früher hat er immer zu mir gesagt,: Du tust immer nur, was du willst! Das war ein ganz grober Vorwurf für mich, weil ich mich selbst soweit zurückgestellt hatte, um ihm zu gefallen. Aber eigentlich stimmte sein Vorwurf. Ich habe schon immer getan, was ich wollte. Damals wollte ich mich zurückstellen und seinen Willen tun. Folglich habe ich auch damals schon immer getan, was ICH wollte. Wenn er heute also sagt,: Du tust immer nur, was du willst! , ist meine Antwort,: Das ist wohl wahr! Es macht mich also nicht mehr traurig und erweckt nicht den Wunsch in mir, mich zu verteidigen.
Was sich außerdem geändert hat, ist meine Einstellung. Grobe Worte oder Beleidigungen berühren mich überhaupt nicht. Sie haben nur mit seinem Problem und seinem Ärger zu tun. Es ist mir tatsächlich völlig egal, wenn er etwas blödes zu mir sagt. Das hat er wohl auch gemerkt und lässt es vielleicht deswegen mehr und mehr sein.
Außerdem sehe ich ihm an, wenn er wieder fahrig wird und sozusagen seine Tage kriegt. Er ist dann nervös und knurrt vor sich rum, ist sensibler und kann Lärm weniger ab. Ich gönne ihm dann die Ruhe, die er braucht und ziehe mich solange zurück.
Außerdem werde ich nicht sauer! Ob das an meinem Wesen liegt? Keine Ahnung! Mir fehlt das Gen zum richtig wütend werden und zudem, da ich weiß, dass er ein Problem hat, bin ich eher nachsichtig und bleibe ruhig. Was gesagt werden muss, sage ich, aber ich belasse es dabei, auch wenn er verärgert reagiert. Wird er wütend, dann gehe einfach. Später meldet er sich von selbst. Ich bin kein nachtragender Mensch und reagiere immer im Jetzt.


Leider glaube ich kaum, dass bei meinem Partner eine Verkalkung die Ursache ist Das wäre zu einfach..


Die Ursache kann auch darin begründet sein, dass er unter Ängsten leidet. Woher die auch immer herkommen mögen. Nur du kannst feststellen, ob er normal ist, oder ob ein krankhaftes Bild vorliegt. Ob so oder so, du kannst jederzeit ruhig zu ihm sagen, was du denkst. Nur lasse dich von Gemeinheiten, Beleidigungen und bitteren Vorwürfen nicht berühren. Erkenne deinen Wert und mache diesen nicht abhängig von seinem Urteil. Es ist egal, was er über dich sagt. Was er in Wut sagt, muss nicht das sein, was er wirklich von dir hält. Mein Ex hat häufig zu mir gesagt, dass er mich bewundert und dass er mich für intelligent hält - aber im Streit sagte er immer genau das Gegenteil. Das Schlechte überhöre und das Gute nimm an! Erkenne dich selbst! Sieh, was du leistest! DU musst mit DIR zufrieden sein! - und wenn du an dem Punkt ankommst, an dem du erkennst, dass es nicht so weiter gehen darf, weil du sonst zugrunde gehst, dann ist es deine Pflicht zuerst für dich selbst zu sorgen. Es heißt schließlich nicht: Liebe deinen Nächsten und vergesse dich selbst, sondern : Liebe deinen Nächsten WIE dich selbst! Also achte auf dich und auf deinen Wert.

Zitat:
Außerdem hat er scheinbar begriffen und akzeptiert, dass ich ihm nicht gehöre und immer nur das tue, was ICH will. Früher hat er immer zu mir gesagt,: Du tust immer nur, was du willst! Das war ein ganz grober Vorwurf für mich, weil ich mich selbst soweit zurückgestellt hatte, um ihm zu gefallen. Aber eigentlich stimmte sein Vorwurf. Ich habe schon immer getan, was ich wollte. Damals wollte ich mich zurückstellen und seinen Willen tun. Folglich habe ich auch damals schon immer getan, was ICH wollte. Wenn er heute also sagt,: Du tust immer nur, was du willst! , ist meine Antwort,: Das ist wohl wahr! Es macht mich also nicht mehr traurig und erweckt nicht den Wunsch in mir, mich zu verteidigen.


Ich danke dir wirklich so sehr für deinen hilfreichen Beitrag. Das hilft mir gerade unglaublich. Mein Partner unterstellt mir auch immer, dass ich immer nur tue was ich will. Dabei versuche ich ihn immer so gut es geht zu unterstützen und schraube meine Bedürfnisse zurück, nur um ihm zu gefallen bzw. das Beste für ihn herauszuschlagen. Es ist genau wie du sagst. Ich habe immer das Gefühl ich muss mich rechtfertigen, wenn er etwas in der Art zu mir sagt. Ich kann nicht mit ruhigem Gewissen zu einer Freundin fahren, weil die Aussage Du machst nur was du willst jederzeit kommen könnte. Vielleicht wäre es leichter, wenn ich mögliche Vorwürfe einfach in den Hintergrund schiebe und wirklich dem nachgehe was ich möchte. Nur ist das gar nicht so einfach.

Es ist natürlich ein großer Fortschritt bei euch, dass dein Exmann verstanden hat, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Es kommt mir total bekannt vor, dass er im Streit Dinge sagt die einen verletzen. Im Streit bin ich oft klein, dumm, naiv, zu jung und manchmal sogar seiner Meinung nach diejenige die eine Therapie braucht. Sowas verletzt mich natürlich sehr. Schade ist auch, dass er nicht mal im Nachhinein einsieht, dass er falsch reagiert hat und sich beispielsweise entschuldigt. Das Höchste was mit einer Entschuldigung zu vergleichen ist, ist sich wieder normal zu verhalten. Dabei denkt er dann, er kommt mir jetzt schon genug entgegen.

Ich finde es sehr stark von dir, dass du einen Weg gefunden hast damit klar zukommen. Ich glaube das werde ich nicht schaffen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich Beleidigungen irgendwann kalt lassen. Das tut mir immer sehr weh. Da fällt es auch schwer ruhig zu bleiben, weil er mich ja herausfordert und nur darauf wartet, dass ich auf seine Streiterei eingehe und er mich fertig machen kann. Fliehe ich aus der Situation, ist es tatsächlich wie bei dir, er meldet sich sofort bei mir. Leider nur in Form von Vorwürfen und Beleidigungen. Ein Streit ist in keinem Falle vermeidbar. Ich bin auch nicht nachtragend. Leider ist er es umso mehr.

Es ist schon schwer damit klar zukommen, dass man nur selbst erkennt was man leistet und von ihm keine Anerkennung zu erwarten ist. Ich danke dir nochmal für deine Antwort. Sie hat mich wirklich berührt!

Ich gebe dir einen Tipp: Höre auf ihm gefallen zu wollen!

Du bist die, die du bist! Wenn ihm das nicht reicht, liegt es nicht an dir, sondern an seinen unberechtigten Ansprüchen. Dabei bist du ihm zu nichts verpflichtet! Zu gar nichts! Alles, was du tust, machst du, weil du es willst! Du bist ein freier Mensch, auch in einer Partnerschaft oder einer Ehe. Man tut Dinge, weil sie notwendig sind, weil man den anderen liebt und ihm den Rücken freihalten möchte. Mancher Partner verliert dabei den Respekt vor dem anderen, sieht ihn plötzlich als seinen Diener an. Viele Partner meinen plötzlich, dass sie einen Anspruch auf Erfüllung ihrer Bedürfnisse haben. Sie haben aber damit unberechtigte Erwartungen und vergessen, dass sie um alles bitten dürfen, aber nichts verlangen können. - Denn du gehörst ihm nicht!
Wenn du ihm erlaubst dich herum zu kommandieren, verleugnest du dich selbst und wirst damit deine Entwicklung hemmen. Kommandiert er dich herum, sei dir erst einmal darüber klar, dass er kein Recht darauf hat! Als nächstes denke erst mal darüber nach: ob du das, was er wünscht überhaupt machen möchtest und ob dir sein Ton wirklich gefällt. - Wenn mich einer rumkommandiert, dann nur mein Chef auf der Arbeit und selbst dem erzähle ich, in welchem Ton er mit mir zu reden hat!
Es ist gut, wenn man jemanden liebt und alles für ihn tun würde, aber es ist nicht gut, wenn derjenige nur nimmt und dich dafür ausbeutet. Achte auf dich! Frage dich: Will ich das?
Voll egal, ob er sagt,: Du tust immer, was du willst!
Du kannst nur tun, was du willst. Das geht gar nicht anders - auch meine Aufopferung ist meine Entscheidung und mein Wille!
Er tut doch auch, was er will! Wenn er auch noch so vorwurfsvoll sagt,: Du tust immer, was du willst! Antworte wahrheitsgemäß,: Ja! Richtig! Ich tue, was ich will! Ich fälle meine Entscheidungen, wie es mir passt! - und er kann mal schön dankbar dafür sein, dass deine Entscheidung häufig zu seinen Gunsten ausfällt. Es ist sein Problem damit klar zu kommen, wenn dem mal nicht so ist.
Mein Ziel im Leben ist es nicht einem anderen Menschen zu gefallen! Ich möchte mir selbst gefallen! Ich möchte vor mir selbst gerade stehen können und mit meinen Entscheidungen zufrieden sein. Fehler machen wir alle mal! - Aber selbst mit eigenen Fehlern kann man nachsichtig sein und aus ihnen einfach lernen, um sich weiter zu entwickeln. Erkenne dich selbst und entwickel dich mit Geduld zu dem Menschen, der DU sein möchtest.
Es gibt Menschen, die egoistisch sind und nur nach ihrem Vorteil streben. Du gehörst nicht zu denen. Du liebst aus freien Stücken und opferst jeden Tag etwas von dir. Anerkannt wird das jedoch wenig. Eher ist es Verachtung und Respektlosigkeit, die dir begegnet. Aber lieblos und respektlos bist du auch deiner Seele gegenüber, wenn du deine Bedürfnisse missachtest und dich nur dem Willen eines anderen unterwirfst. Es ist gut andere zu lieben und auf sie zu achten, aber zuerst musst du auf dich selber achten und dich selber lieben. Tust du das nicht, wirst du eine Lüge leben, die an deiner Seele frisst.

Irgendwie muss ich feststellen, dass du verdammt recht hast mit dem was du da schreibst. Ich versuche wirklich immer ihm zu gefallen und ernte eigentlich meistens nur Kritik, weil ihm dann doch noch was einfällt, dass ihm nicht passt. Wenn ich mal zwei Wochen nur bei ihm war und dann das Bedürfnis habe mach Hause zu fahren, gleichzeitig bei ihm aber etwas passiert ist,weshalb er sich nicht gut fühlt, muss ich mir anhören wie egoistisch ich doch bin, weil ich ihn in so einer schweren Situation einfach alleine lasse. Es geht nie darum, dass ich vielleicht auch Bedürfnisse habe und es jetzt brauchen würde mal wieder einen Abend mit meiner Schwester zu verbringen oder so. Ständig muss es um ihm gehen! Er hat es grundsätzlich am Schwersten der Arme.

Es ist verrückt, aber du hast ja recht...wenn ich versuche zu tun was er will und ihm gefallen will, tue icj gleichzeitig wirklich was ich möchte. Es fällt einfach nur zu seinen Gunsten aus. Wahrscheinlich wird er das nie verstehen und diese Worte auch nicht annehmen, denn das kann er nicht. Er behauptet immer, dass er immer für mich da ist und ich darf nichts dagegen sagen. Leider sehe ich selten, dass er wirklich für mich da ist. Meistens bin ich für ihn da. Und das mit meinen erst 20 Jahren. Ich leiste viel zu viel. Unglaublich aber diesem Mann kann man wohl nie gerecht werden! Ich danke dir für die wieder mal sehr hilfreichen und aufschlussreichen Worte!

So hart es auch klingt:
paß auf Dich auf, daß Du ihm nicht hörig wirst.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rig ... sychologie)

A


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